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Polstersessel mit verstellbarem Sitz- und Rückenpolster.
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Die Erfindung betrifft einen Postersessel mit verstellbarem Sitz-
und Rückenpolster, mit einem Gestell, dessen Rückwand sich in Sitzstellung des Sessels
annähernd bis zum oberen Rand eines das Rückenpolster tragenden Rückenpolsterrahmens
erstreckt, der im oberen Teil seiner Seitenwangen je eine sich annähernd lotrecht
erstreckende erste Führungskurve aufweist, in welche ein am oberen Ende der Gestellrückwand
vorgesehenes Gleitstück eingreift, mit einem in dem Gestell parallel zu dessen Längsholmen
verschiebbar gelagerten, das Sitzposter tragenden Sitzpolsterrahmen, der sich mit
hinteren Verlängerungsteilen an mit den Längsholmen verbundenen Führungsschienen
abstützt und mit an den Verlängerungsteilen angeordneten Mitnehmern an einer zweiten,
im unteren Bereich des Rückenpolsterrahmens vorgesehenen Führungskurve angreift,
und mit einer einerseits mit dem unteren Ende des Rückenpolsterrahmens und andererseits
mit den Verlängerungsteilen verbundenen Mechanik, die beim Herausziehen des Sitzpolsterrahmens
nach vorn den Rückenpolsterrahmen nach oben verschiebt.
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Bei einem derartigen bekannten Polstersessel (DE-OS 30 45 368) besteht
die Mechanik aus einem über mehrere am Gestell gelagerte Umlenkrollen geführten
Seilzug. Es hat sich herausgestellt, daß dieser Seilzug sich bei Gebrauch des Sessels
leicht aushängt oder auch verklemmt. Beides ist darauf zurückzuführen, daß der Rückenpolsterrahmen
beim Einschieben des Sitzpolsterrahmens allein durch sein Eigengewicht wieder in
seine Ausgangslage zurückkehren muß. Das in jeder Stellung hinter das Sitzpolster
eingreifende Rückenpolster reibt dabei an dem Sitzpolster, wodurch die Verschiebung
des Sitzpolsterrahmens nach unten behindert wird. Hierdurch kann der Seilzug locker
werden und sich aushängen, bzw.
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auch in den Seilrollen verklemmen.
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An Polstersessel mit verstellbarem Sitz- und Rückenpolster werden
heute sehr hohe Anforderungen gestellt. In Sitzstellung, d.h. mit eingeschobenem
Sitzpolster soll das Rückenpolster möglichst niedrig sein. Wenn hingegen der Polstersessel
als Ruhe- oder Fernsehsessel benutzt werden soll und zu diesem Zweck das Sitzpolster
nach vorne herausgezogen wird, dann soll das Rückenpolster möglichst hoch sein und
in einem größeren Winkel nach hinten geneigt sein.
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Hierbei wird die Forderuflrhoben, daß das Rückenpolster beim Hochschieben
und b4 Neigen nach hinten mit seinem oberen Ende nicht oder n t wesentlich über
die Gestellrückwand nach hinten hiSitt. Diese Forderung muß dann erfüllt sein, wenn
der S l dicht an einer Wand steht oder in einer an einer Wand stehenden Polstercouch
integriert ist. Außerdem soll nach außen hin keines der für die Verstellung erForderlichen
Beschlagteile sichtbar sein. Schließlich soll eine Verstellung des Polstersessels
aus der Sitzstellung in die Ruhestellung mit geringem Kraftaufwand möglich sein,
ohne daß die auf dem Polstersessel sitzende Person aufsteht. Diese verschiedenen
Forderungen werden von dem eingangs erwähnten Polstersessel im wesentlichen erfüllt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Polstersessel
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der obige Forderungen voll erfüllt und bei
dem darüberhinaus die Mechanik zum Anheben des Rückenpolsterrahmens einfach im Aufbau
ist und störungsfrei arbeitet.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß im Bereich jeder
Seitenwange des Rückenpolsterrahmens je ein Lenker vorgesehen ist, dessen eines
Ende an dem unteren Ende der Seitenwange und dessen anderes Ende an der Gestellrückwand
etwa in halber Höhe derselben angelenkt ist, und daß mit den beiden Verlängerungsteilen
je ein Stützhebel gelenkig verbunden ist, der sich auf einer zweiten, mit dem
Längsholm
verbundenen Führungsschiene abstützt und einen nach oben ragenden Stützarm mit einer
an seinem oberen Ende vorgesehen Stützrolle aufweist, wobei Stützhebel und Stützarm
so ausgebildet sind, daß die Stützrolle bei eingeschobenem Sitzpolsterrahmen mit
Abstand von dem Lenker angeordnet ist und sich erst an den Lenker anlegt, wenn der
Sitzpolsterrahmen um etwa 1/3 seines Verschiebeweges nach vorne herausgezogen ist.
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Diese Verstellmechanik ist verhältnismäßig einfach, stabil und nicht
störanfällig. Insbesondere wird aber auch durch diese Art der Verstellmechanik erreicht,
daß die den Sessel benützende Person zur Verstellung des Polstersessels aus seiner
Sitzstellung in seine Ruhestellung und umgekehrt nicht aufstehen muß und trotzdem
die Verstellung leicht bewerkstelligen kann. Dies ist darauf zurückzuführen, daß
im ersten Drittel des Verschiebeweges des Sitzpolsterrahmens nach vorn der Rückenpolsterrahmen
mit dem hinter das Sitzpolster eingreifenden Rückenpolster im wesentlichen durch
an den unteren Führungskurven anliegenden Mitnehmer nur nach vorne geschwenkt wird.
Hierbei wird der Rückenpolsterrahmen zunächst nur dadurch angehoben, daß die Lenker
nach vorne und oben schwenken, wodurch sich der Winkel der Lenker gegenüber der
Horizontalen verkleinert. Beim weiteren Herausziehen des Sitzpolsterrahmens kommen
die Stützrollen der Stützarme an den Lenkern zur Anlage. Da dann die Lenker hereits
weniger stark gegenüber der Horizontalen geneigt sind, können sie durch die Stützrollen
leicht angehoben werden, wodurch auch der Rückenpolsterrahmen in der gewünschten
Weise nach oben verschoben wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet. Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 einen Längsschnitt durch
den Polstersessel in
Sitzstellung, Figur 2 einen Längsschnitt durch
denselben in Ruhe- oder Fernsehstellung.
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Das Gestell 1 weist eine Gestellrückwand 1' auf. Diese Rückwand 1'
erstreckt sich in Sitzstellung des Sessels (Fig. 1) annähernd bis zum oberen Rand
2a eines das Rückenpolster 3 tragenden Rückenpolsterrahmens 2. Der Rückenpolsterrahmen
2 weist im oberen Teil seiner Seitenwangen 2b je eine sich annähernd lotrecht erstreckende,
erste Führungskurve 4 auf, die vorteilhaft konkav nach vorn gekrümmt ist. In diese
Führungskurve greift ein am oberen Ende der Gestellrückwand 1' vorgesehenes Gleitstück
5 ein.
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Der das Sitzpolster 6 tragende Sitzpolsterrahmen 7 stützt sich vorne
auf dem Querholm 1a des Gestells 1 ab und weist hinten Verlängerungsteile 8 auf,
die mit einer Rolle 9 in eine erste Führungsschiene 10 eingreifen, die am Längsholm
Ib des Gestells angeordnet ist. Das Rückenpolster 3 greift in jeder Stellung des
Sessels hinter das Sitzpolster 6 ein.
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Um immer einen möglichst dichten Abschluß zwischen beiden Polstern
zu erreichen, ist an jedem Verlängerungsteil B ein Mitnehmer 11 angeordnet, der
mit einer zweiten, im unteren Bereich des Rückenpolsterrahmens 2 vorgesehen Führungskurve
12 zusammenwirkt.
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Im Bereich jeder Seitenwange 2b ist ein Lenker 13 vorgesehen, dessen
eines Ende 13a mit dem unteren Ende der Seitenwange 2b und dessen anderes Ende 13b
mit der Gestellrückwand 1' etwa in halber Höhe derselben verbunden ist. Der Lenker
13 weist zweckmäßig zwei in stumpfem Winkel zueinander verlaufende Teilstücke 13c
und 13d auf, die durch ein bogenförmiges Teilstück 13e miteinander verbunden sind.
Die konkave Seite des Bogens 13e zeigt dabei zu einer Stützrolle 14, deren Funktion
noch näher beschrieben wird. Der stumpfe Winkel zwischen den beiden Teilstücken
13c und 13d beträgt vorteilhaft etwa 1400.
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Mit jedem Verlängerungsteil 8 ist ein Stützhebel 15 gelenkig verbunden,
der sich mit einer Rolle 16 auf einer zweiten, mit dem Längsholm Ib verbundenen
Führungsschiene 17 abstützt. Der Stützhebel 15 weist einen nach oben ragenden Stützarm
15a auf, an dessen oberen Ende die Stützrolle 14 angeordnet ist.
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Stützhebel 15 und Stützarm 15a sind so ausgebildet, daß die Stützrolle
14 bei eingeschobenem Sitzpolsterrahmen 7 (Fig. 1) mit Abstand von dem Lenker 13
angeordnet ist.
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Wird der Sitzpolsterrahmen 7 nach vorne herausgezogen, so wird der
Rückenpolsterrahmen 2 zunächst allein durch die an der Führungskurve 12 anliegenden
Mitnehmer 11 nach vorne mitgenommen. Da hierbei auch die Lenker 13 nach oben schwenken,
verschiebt sich der Rückenpolsterrahmen 2 nach oben.
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Wenn der Sitzpolsterrahmen 7 etwa um 1/3 seines Verschiebeweges nach
vorne herausgezogen ist, hat sich die Neigung des Lenkers 13 gegenüber der Horizontalen,
d.h. gegenüber der Verschieberichtung der Stützrolle 14 verringert. Erst bei dieser
geringeren Neigung des Lenkers 13 kommt die Stützrolle 14 an dem Teilstück 13d des
Lenkers 13 zur Anlage und bewirkt beim weiteren tierausziehen des Sitzpolsterrahmens
7 nach vorn das Anheben des Lenkers 13 und damit des Rückenpolsterrahmens 2. Das
Teilstück 13d gelangt allmählich in eine annähernd waagerechte Lage, in welcher
kein weiteres Anheben des Rückenpolsterrahmens 2 mehr erfolgen würde. Aus diesem
Grund ist das bogenförmige Teilstück 13e und das in stumpfem Winkel zum Teilstück
13d geneigte Teilstück 13c vorgesehen, in dessen Bereich die Stützrolle 14 beim
weiteren Herausziehen des Sitzpolsterrahmens 7 gelangt, wie es aus Fig. 2 ersichtlich
ist.
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Um die Anhebewirkung des Stützhebels 15 noch zu vergrößern, ist die
zweite Führungsschiene 17 in ihrer hinteren Hälfte 17a etwa waagerecht angeordnet
und verläuft in ihrer vorde-
ren Hälfte 17b schräg nach oben. Hierdurch
wird der Stützhebel 15 in der vorderen Hälfte des Verschiebeweges des Sitzpolsterrahmens
7 nach oben angehoben, was ein zusätzliches Anheben des Rückenpolsterrahmens 2 bewirkt.
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Neben den in der Beschreibungseinleitung erwähnten Vorteilen hat der
erfindungsgemäße Polstersessel die weiteren Vorzüge, daß Sitzpolster und Rückenpolster
stufenlos verstellbar sind und in jeder eingestellten Position verbleiben, ohne
daß hierzu ein Arretierungsmechanismus erforderlich wäre. Außerdem schwenkt der
Rückenpolsterrahmen mit dem darauf angeordneten Rückenpolster beim Herausziehen
des Sitzpolsters nicht nach hinten aus. Der Sessel bzw.
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eine Polstercouch können deshalb dicht an einer Wand angeordnet sein
und müssen beim Verstellen von Sitz- in Ruhestellung nicht von der Wand abgerückt
werden. Im Falle einer Polstercouch wird der oben für einen Sessel beschriebene
Verstellmechanismus in die einzelnen Elemente der Polstercouch eingebaut. Weiterhin
erfüllt der neue Polstersessel auch die Forderung, daß nach außen keine Beschlagteile
sichtbar sind.
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