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Die
Erfindung betrifft einen Sportschuh, insbesondere einen Fußballschuh.
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Stand der
Technik
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Auf
dem Gebiet der Sportbekleidung kommt dem Sportschuh eine besondere
Bedeutung zu. Er soll an den menschlichen Fuß optimal angepaßt sein und
diesen bei seiner Bewegung unterstützen. Insbesondere trifft dies
beim Fußballspiel
zu, welches eine sehr laufintensive Sportart ist und bei welchem
somit die Füße besonders
starken Belastungen ausgesetzt sind. Zahlreiche Umsetzungen von
Fußballschuhen sind
darauf ausgerichtet, den besonderen An sprüchen und Beanspruchungen in
allen Phasen des Laufens, inklusive der Beschleunigungs- und Abbremsphase,
Rechnung zu tragen.
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Was
bei der Konzeption von Fußballschuhen gegenwärtig vernachlässigt wird,
sind aber die Auswirkungen der Schuhform auf den Vorgang des Stoßens eines
Balles. Diese Wirkungen können
jedoch zum Teil erheblich sein. Insbesondere spielt die äußere Form
des Fußballschuhs
für die
Mechanik des Stoßvorgangs
eine entscheidende Rolle.
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Bei
einem Stoßvorgang
beschleunigt ein Fußballspieler
seinen Fuß in
Richtung des Balles. Zum Zeitpunkt des Auftreffens wird hierbei
vom Fuß über den
Fußballschuh
eine Kraft auf den Ball übertragen.
Die übertragene
Kraft weist einen bestimmten Betrag und eine bestimmte Richtung
auf. Aufgrund dieser Kraft wird der Ball in ebendiese Richtung beschleunigt.
Bei diesem Vorgang kann ein Berührungspunkt
auf der Oberfläche
des Fußballschuhs
definiert werden, in dem der Ball mit dem Fußballschuh in Berührung kommt.
Entsprechend kann ein Berührungspunkt
auf der Balloberfläche
definiert werden. Die Richtung der auf den Ball übertragenen Kraft ist dann
parallel zu der Verbindungsgeraden zwischen dem Berührungspunkt
auf der Balloberfläche
und dem Massenschwerpunkt des Balles. Diese Richtung ist also nicht
in jedem Fall gleich der Bewegungsrichtung des Fußes.
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Außerdem lassen
sich auf den Oberflächen des
Balles und des Fußballschuhs
Krümmungen
definieren. Die Krümmung
einer Kurve ergibt sich aus der Richtungsänderung der Kurve pro Längeneinheit. Mathematisch
ist die Krümmung
das Inverse des Krümmungsradius
(Krümmung
= 1/Krümmungsradius).
Bei einer Oberfläche
können
Krümmungen
in unterschiedlichen Richtungen entlang der Oberfläche definiert
werden. Die so definierten Krümmungen bieten
ein Maß dafür, wie sehr
die Oberfläche
von einer flachen Oberfläche
abweicht, welche in allen Richtungen eine Krümmung von null aufweist.
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Bei
einem herkömmlichen
Fußballschuh
ist seine äußere Form
der Form eines Fußes
im wesentlichen angepaßt.
Daher ist an den für
den Stoßvorgang
maßgeblichen
Abschnitten, wie beispielsweise am Rist oder an der Spitze, die
Oberfläche
des Fußballschuhs
nach außen
ge wölbt,
das heißt
sie ist konvex. Da die Oberfläche
eines Balles ebenfalls nach außen
gewölbt
ist, sind die beiden sich bei einem Stoßvorgang berührenden
Oberflächen
zueinander entgegengesetzt gekrümmt,
das heißt,
sie weisen Krümmungen
mit unterschiedlichen Vorzeichen auf. Wird der Fußballschuh
beim Stoßvorgang
gegenüber einer
optimalen Position in Bezug auf die Position des Balles leicht verschoben,
so ändert
sich die Lage des Berührungspunktes
auf der Oberfläche
des Balles. Somit ist die Position des Berührungspunktes und damit die
Richtung der Beschleunigung des Balles sehr empfindlich gegenüber derartigen
Verschiebungen.
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Daher
wird aufgrund der äußeren Form
herkömmlicher
Fußballschuhe
dem Sportler beim Fußballsport
ein hoher Grad an spielerischem Können abverlangt. Damit der
Fußball
in die gewünschte Richtung
mit der gewünschten
Kraft beschleunigt wird, muß der
Fußballschuh
des Sportlers beim Stoßvorgang
gegenüber
dem zu beschleunigenden Ball eine bestimmte Position und eine bestimmten
Ausrichtung aufweisen. Ein derartiges spielerisches Können kann
sich der Sportler nur nach viel intensivem Training aneignen, was
dazu führt,
daß das
Fußballspiel
für einen
Untrainierten ein sehr frustrierendes Erlebnis sein kann.
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Die Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist das Bereitstellen eines Sportschuhs, welcher ein
kontrolliertes Stoßen eines
Spielgerätes
unterstützt
und erleichtert.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
einen Sportschuh nach dem unabhängigen
Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein
Sportschuh, insbesondere ein Fußballschuh,
mit einer Stoßfläche zum Stoßen eines
Sportgerätes,
wobei die Stoßfläche mit Hilfe
mindestens eines an einem Schaft angeordneten Formelementes gebildet
ist.
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Gegenüber dem
Stand der Technik hat die Erfindung den Vorteil, daß mittels
Formelementen eine Fülle
von Variationsmöglichkeiten
bei der Bildung der Stoßfläche vorhanden
sind. Ins besondere kann die Stoßfläche mittels
des Formelements so gebildet sein, daß sie aufgrund ihrer Form und/oder
aufgrund weiterer Eigenschaften, beispielsweise ihrer Kompressionsfähigkeit,
einen Stoßvorgang
erleichtern. Beispielsweise könnte
die Stoßfläche so gestaltet
sein, daß sie
beim Stoßen
eines Sportgerätes eine
eventuelle Verschiebung der Position des Sportgerätes gegenüber einer
optimalen Position ausgleicht.
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Ein
herkömmlicher
Sportschuh ist in seiner einfachsten Form aus einem Schaft und einer
Sohle zusammengesetzt. Die hier beschriebene Stoßfläche kann an verschiedenen Orten
auf dem Schaft gebildet sein. Je nach Einsatzgebiet des Sportschuhs können auch
mehrere Stoßflächen auf
dem Schaft des Sportschuhs gebildet sein, um dem Träger des Sportschuhs
eine größere Flexibilität für den Einsatz der
Stoßflächen bei
Stoßvorgängen zu
bieten.
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Die
positive Effekte beim Treten des Balles, insbesondere hinsichtlich
der Präzision
des Schusses, entfalten ihre Wirkung sowohl bei untrainierten als
auch bei professionellen Spielern, zum Beispiel bei Freistoßspezialisten.
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Das
Formelement kann hierbei auf unterschiedliche Weisen am Bereich
des Schafts angeordnet worden sein. Beispielsweise können Klebe- und/oder
Haftmittel verwendet worden sein, um die Formelemente mit dem Schaft
zu verbinden. Es können
aber auch Klemmverbindungen vorgesehen sein, um die Formelemente
lösbar
am Bereich des Schafts anzuordnen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Stoßfläche im Wesentlichen
flach. Hiermit wird ein einfaches Bilden der Stoßfläche ermöglicht. Wenn der Sportschuh
beim Stoßvorgang so
ausgerichtet wird, daß die
im Wesentlichen flache Stoßfläche beim
Stoßen
des Sportgerätes
senkrecht zur gewünschten
Bewegungsrichtung des Sportgerätes
ausgerichtet ist, so ist der Berührungspunkt
auf der Außenfläche des
Spielgerätes
im wesentlichen unabhängig
von einer Verschiebung des Sportschuhs entlang der Stoßfläche.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Stoßfläche konkav.
Konkav bedeutet, daß die
Stoßfläche zu einem
Innenraum des Sportschuhs hin gekrümmt ist. Hierbei können die
Krümmungen
der Stoßfläche in unterschiedlichen
Richtungen unterschiedlich sein.
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Die
Stoßfläche weist
bei einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung eine Krümmung auf,
welche im Wesentlichen gleich der Krümmung einer Außenfläche des
Spielgerätes
ist. Bei dieser Ausführungsform
vergrößert sich
der Berührungspunkt
zu einer Linie oder zu einer Fläche.
Die beschleunigende Kraft errechnet sich dann als Vektor-Summe der
Kräfte,
welche vom Sportschuh über alle
Punkte der Linie oder der Fläche übertragen
werden. Wegen der Summation ist die Richtung der beschleunigenden
Kraft, und damit die Beschleunigungsrichtung, weniger empfindlich
gegenüber
Abweichungen in den einzelnen Kräften
in der Summe. Somit ist die Beschleunigungsrichtung auch weniger empfindlich
gegenüber
einer kleinen Verschiebung des Sportschuhs in Bezug auf das Spielgerät senkrecht
zur Bewegungsrichtung des Sportschuhs.
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Vorteilhafterweise
ist in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung die Stoßfläche an einem Ristabschnitt
und/oder an einem Spitzenabschnitt des Sportschuhs gebildet ist.
Da dies die für
einen Stoßvorgang
am meisten verwendeten Abschnitte eines Sportschuhes sind, wird
hiermit gewährleistet, das
die Vorteile der Erfindung möglichst
oft zur Anwendung kommen können.
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Die
Stoßfläche weist
in einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung eine Umrandung
mit Einkerbungen auf. Hiermit kann die Flexibilität des Sportschuhs
erhöht
werden, da die Stoßfläche entlang
der Einkerbungen in der Umrandung gebogen werden kann.
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In
bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung sind die Formelemente
auf einer Außenseite des
Schafts, auf einer Innenseite des Schafts und/oder zwischen mehreren
Schichten des Schafts angeordnet.
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Vorteilhafterweise
sind die Formelemente in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung aus Leder,
Kunststoff, Styropor, Styrodur, Schaumstoff und/oder Silikon gebildet.
Hierdurch wird ermöglicht, eine
für die
Ansprüche
an derartige Formelemente optimale Materialzusammensetzung zu verwenden. Beispielsweise
könnte
es vorteilhaft sein, die Formelemente zur Mitte der Stoßfläche hin
mit anderen Eigenschaften, beispielsweise mit einer verminderten Nachgiebigkeit
gegenüber
Krafteinflüssen,
zu versehen als zum Rand der Stoßfläche hin.
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Alternativ
oder ergänzend
kann vorgesehen sein, die Formelemente zumindest teilweise mittels einer
Naht und/oder als Luft- oder Wasserkissen zu bilden.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Stoßfläche zumindest
teilweise auf einer Zunge gebildet ist. Hierdurch stehen weitere
Variationsmöglichkeiten
bei der Herstellung des Sportschuhes zur Verfügung. Beispielsweise kann die
als eine Zunge ausgebildete Stoßfläche zum
Bein des Trägers
hin verlängert
sein und somit eine dementsprechend verlängerte Stoßfläche bilden.
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Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf Figuren einer Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
perspektivische Seitenansicht auf einen Fußballschuh;
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2a, 2b und 2c Querschnittsabbildungen
unterschiedlicher Fußballschuhe
in Berührung
mit einem Ball während
eines Stoßvorgangs;
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3 eine
perspektivische Ansicht eines Fußballschuhs während eines
Stoßvorgangs;
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4 eine
perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Fußballschuhs;
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5a eine
Querschnittsansicht durch einen Fußballschuh mit einem einseitigen
angeordneten Formelement;
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5b eine
Querschnittsansicht durch einen Fußballschuh mit zweiseitigen
angeordneten Formelementen;
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6 eine
perspektivische Ansicht auf den Fußballschuh aus 5a;
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7 eine
perspektivische Ansicht auf eine weitere Ausführungsform des Fußballschuhs;
und
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8a und 8b schematische
Darstellungen einer Verteilung von Formelementen bei einer Ausführungsform
eines Fußballschuhs.
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1 zeigt
einen Fußballschuh 1 mit
einer als Schaft 3 bezeichneten Deckfläche. Der Schaft 3 ist über einer
Sohle gebildet und mit dieser entweder einteilig hergestellt oder
mittels Verbindungsmittel verbunden. Der Schaft 3 und die
Sohle umgeben einen Innenraum, welcher den Fuß eines Trägers des Fußballschuhs 1 aufnehmen
kann. Der Schaft 3 umfaßt einen bei Tragen des Fußballschuhs 1 über dem Spann
des Fußes
angeordneten Ristabschnitt 6 und einen Spitzenabschnitt 7.
Auf dem Ristabschnitt 7 ist eine Stoßfläche 4 gebildet, welcher
dazu dient, bei einem Stoßvorgang
gegen einen Ball 5 eine Außenfläche des Balles 5 zu
berühren
und mittels einer Kraftübertragung
von dem Fuß des
Trägers über den
Fußballschuh 1 auf
den Ball 5, den Ball 5 zu beschleunigen. Auf dem
Spitzenabschnitt 7 ist ebenfalls eine Stoßfläche 4 gebildet.
In dieser Ausführungsform sind
sowohl die Stoßfläche 4 auf
dem Ristabschnitt 6 als auch die Stoßfläche 4 am Spitzenabschnitt 7 im Wesentlichen
flach. Auf dem Ristabschnitt 6 des Schafts 3 ist
eine weitere Stoßfläche 4 gebildet,
welche als eine Zunge 10 ausgebildet ist. Auch wenn eine
derartige Zunge 10 nicht unbedingt notwendig ist, so bietet
sie viele Vorteile. In der in 1 abgebildeten
Ausführungsform
erstreckt sich die Zunge 10 von der Nähe des Spitzenabschnitts 7 über den
Ristabschnitt 6 bis über
einen Rand des Schafts 3 (auch Schaftrand genannt) des
Fußballschuhs 1 hinaus und
kann somit als Verlängerung
der auf dem Ristabschnitt 6 des Schafts 3 gebildeten
Stoßfläche 4 dienen.
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Die
Stoßfläche 4 umfaßt gemäß 1 auch einen
Abschnitt im Bereich der Spitze des Fußballschuhs 1, wodurch
auch beim Treten des Balles mit der Spitze eine verbesserte Treffgenauigkeit
erreichbar ist. Das Treten des Balles mit der Spitze hat gegenüber einem
Spannstoß allgemein
den Vorteil, das der Ball noch getreten werden kann, wenn er weiter vom
Spieler entfernt ist.
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2a bis 2c verdeutlichen
das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip. Bei den Darstellungen
handelt es sich um Querschnittsdarstellungen, welche einen Ball 5 beim
Berühren
mittels Fußballschuhen 1 unterschiedlicher
Ausführungsformen zeigen.
Jede Querschnittsebene verläuft
hierbei senkrecht zur Längsachse
des jeweiligen Fußballschuhs 1 und
durch die jeweiligen Berührungspunkte des
Balles 5 mit dem Fußballschuh 1.
In 2 sind sowohl die Bewegungsrichtung des Fußballschuhs 1 als
auch die gewünschte
Beschleunigungsrichtung des Balles 5 nach oben gerichtet.
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2a zeigt
eine herkömmliche
Ausführung des
Fußballschuhs 1,
welcher einen Fuß 11 umgibt. Der
Schafts 3 des Fußballschuhs 1 ist
hierbei nach außen
gewölbt,
das bedeutet sie weist eine konvexe Form auf. Die sich an einem
Berührungspunkt 13 berührenden
Flächen
des Balles 5 und des Fußballschuhs 1 sind
somit in entgegengesetzte Richtungen gekrümmt. Das heißt ihre
Krümmungen
haben umgekehrte Vorzeichen. Um den Ball 5 in die gewünschte Richtung,
in dem in der 2a dargestellten Fall nach oben,
zu beschleunigen, muß die
Verbindungslinie zwischen dem Ballschwerpunkt 12 und dem
Berührungspunkt 13 parallel
zur gewünschten
Beschleunigungsrichtung verlaufen. Dies ist hier nur dann der Fall,
wenn der Berührungspunkt 13 auf
dem Scheitelpunkt des nach außen
gekrümmten
Schafts 3 liegt. Ist jedoch der Fußballschuh 1 in der
in 2a dargestellten Anordnung gegenüber einer
für den Stoßvorgang
optimalen, in 2a dargestellten Position horizontal
versetzt, dann verlagert sich auch der Berührungspunkt 13 auf
der Außenfläche des Balles 5.
Dies führt
dazu, daß der
Ball 15 in einem Winkel zur gewünschten Beschleunigungsrichtung beschleunigt
wird.
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Auf
dem Schaft 3 des in 2b abgebildeten Fußballschuhs 1 ist
mittels Formelementen 2 eine Stoßfläche 4 gebildet, welche
im wesentlichen flach ist. Hiermit wird sichergestellt, daß der Berührungspunkt 13 auch
bei einem horizontalen Verschieben des Fußballschuhs 1 auf
dem gleichen Punkt auf der Außenfläche des
Balles 5 liegt, wie bei der vorangehend beschriebenen optimalen
Position des Fußballschuhs 1.
In diesem Fall ist eine Beschleunigung des Balles 5 in
die gewünschte
Beschleunigungsrichtung gewährleistet,
solange die flache Stoßfläche 4 senkrecht
zur gewünschten
Beschleunigungsrichtung ausgerichtet ist.
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Bei
dem in 2c dargestellten Fußballschuh 1 ist
die Stoßfläche 4 konkav
und die Krümmung
der Stoßfläche 4 ist
zudem der Krümmung
der Außenfläche des
Balles 5 soweit angenähert,
daß sich
die Krümmungen
zumindest in der abgebildeten Querschnittsebene im wesentlichen
gleichen. Wenn die Krümmung
der Außenfläche des
Balles 5 gleich der Krümmung
der Stoßfläche 4 ist,
so wird der Berührungspunkt 13 zu
einer Berührungslinie
oder sogar zu einer Berührungsfläche ausgeweitet.
Letzteres findet dann statt, wenn die Krümmungen sowohl parallel als
auch senkrecht zur Abbildungsfläche
in 2c gleich sind. Da jeder Berührungspunkt eine Kraftübertragung
vom Fußballschuh 1 auf
den Ball 5 vermittelt, ergeben sich in diesem Fall mehrere,
bei gleichen Krümmungen
sogar unendlich viele, Kraftübertragungspunkte.
Die den Ball 5 beschleunigende Kraft ergibt sich aus der
vektoriellen Überlagerung der
an den Berührungspunkten
auf den Ball 5 wirkenden Kräfte. Dies führt zur Bildung eines Mittelwertes für die Richtung
der beschleunigenden Kraft, und somit der Beschleunigung des Balles,
aus den Einzelbeiträgen
der Teilkräfte.
Aufgrund dieser Mittelwertbildung ist es gewährleistet, daß die Beschleunigungsrichtung
des Balles 5 relativ unempfindlich gegenüber einer
Verschiebung des Fußballschuhs 1 beim
Stoßvorgang
ist.
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Selbst
wenn der Ball 5 nicht optimal getroffen wird, daß bedeutet,
wenn in 2c der Fußballschuh 1 beispielsweise
horizontal verschoben ist, wird sich der Ball 5 in die
konkave Stoßfläche 4 schmiegen. Um
diesen Effekt zu verstärken
können Randabschnitte
der Stoßfläche 4 nachgiebig,
beispielsweise aus einem nachgiebigen, das heißt kompressionsfähigen, Material,
gebildet sein. In diesem Fall konzentriert sich die Beschleunigungsrichtung des
Balles 5 in Richtung der Bewegung des Fußballschuhs 1 im
Augenblick der Berührung
des Fußballschuhs 1 mit
dem Ball 5. Der Ball 5 wird also „geführt". Wenn die Krümmung der
Stoßfläche 4 nicht gleich
der Krümmung
der Außenfläche des
Balles 5 ist, so ist die vorangehend beschriebene Mittelwertbildung
mehr oder minder ausgeprägt.
Wenn beispielsweise die Krümmung
der Stoßfläche 4 größer ist
als die Krümmung
der Außenfläche des
Balles 5, das heißt
wenn der Krümmungsradius
der Stoßfläche 4 kleiner
ist als der Krümmungsradius
der Außenfläche des
Balles 5, so wird die Beschleunigungsrichtung des Balles 5 verstärkt nach
der Bewegungsrichtung des Fußballschuhs 1 während des
Stoßvorgangs
ausgerichtet.
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In 2 ist
der erfindungsgemäße Mechanismus
für eine
Ausführungsform
dargestellt, bei welcher die den Ball 5 berührende Stoßfläche 4 auf
dem Ristabschnitt 6 des Schafts 3 des Fußballschuhs 1 gebildet
ist. Die vorangehend beschriebene Erklärung ist jedoch entsprechend
auf eine am Spitzenabschnitt 7 des Schafts 3 des
Fußballschuhs 1 gebildete
Stoßfläche 4 anwendbar.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Fußballschuhs 1 beim
Berühren
des Balles 5 während
eines Stoßvorgangs.
In der hier dargestellten Ausführungsform
ist die Krümmung
der Stoßfläche 4 auf
dem Ristabschnitt 6 parallel zur Längsachse des Fußballschuhs 1 diejenige
Krümmung,
welche im Wesentlichen gleich der Krümmung der Außenfläche des
Balles 5 ist. Die Krümmungsrichtung
ist also in diesem Fall senkrecht zu der Fläche, in welcher die Krümmung der
in 2c abgebildeten Ausführungsform gebildet ist. Entsprechend
den vorausgehend beschriebenen Verhältnissen aus 2c ist
in der 3 die Beschleunigungsrichtung des Balles 5 relativ
unabhängig
von einer Verschiebung des Fußballschuhs 1 in
Richtung der Längsachse
des Fußballschuhs 1.
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Bevorzugterweise
sind jedoch die Krümmungen
der Stoßfläche 4 in
beiden Richtungen, das heißt sowohl
parallel als auch senkrecht zur Längsachse des Fußballschuhs 1,
der Krümmung
der Außenfläche des
Balles 5 im Wesentlichen angeglichen. Hiermit wird in beiden
Richtungen der vorangehend beschriebene Effekt vorteilhaft ausgenutzt.
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In 4 ist
eine weitere Ausführungsform des
Fußballschuhs 1 dargestellt.
Hierbei sind auf dem Ristabschnitt 6 und auf dem Spitzenabschnitt 7 mittels
Formelementen 2 Stoßflächen 4 gebildet,
wobei beide Stoßflächen 4 in
beiden/allen Richtungen so gekrümmt
sind, daß ihre
Krümmungen
gleich der Krümmung
der Außenfläche des
Balles 4 sind. Dieser Fußballschuh 1 ist somit
dafür geeignet,
bei einem Stoßvorgang
einen Ball 5 sowohl mittels des Ristabschnitts 6 als
auch mittels des Spitzenabschnitts 7 zu stoßen und
dabei den vorangehend be schriebenen Effekt auszunutzen. Ferner ist
auf der Ausführungsform
in 4 eine als Zunge 10 ausgebildete Stoßfläche 4 gebildet,
welche jedoch in anderen Ausführungsformen
nicht notwendig ist. In der hier dargestellten Ausführungsform
umfaßt
die Zunge 10 mehrere Abschnitte. Beispielsweise kann der
näher am Spitzenabschnitt 6 des
Schafts 3 gelegene Abschnitt der Zunge 10 ebenfalls
eine Krümmung
aufweisen, welche im Wesentlichen gleich der Krümmung der Außenfläche des
Balles 5 ist, während
ein sich über einen
Rand des Schafts 3 hinaus zum Bein des Trägers des
Fußballschuhs 1 hin
erstreckender Abschnitt der Zunge 10 flexibel ausgebildet
ist, um die Bewegung des Trägers
nicht zu behindern.
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5a und 5b zeigen
unterschiedliche Ausführungsformen
des Fußballschuhs 1,
bei denen die Formelemente 2, mittels derer die Stoßfläche 4 auf
dem Schaft 3 des Fußballschuhs 1 gebildet
ist, dargestellt wird. In 5a ist
ein Formelement 2 nur auf einer Seite des Schafts 3 angeordnet.
In diesem Fall spricht man auch von einer einseitigen Aufpolsterung.
Hier ist das Formelement 2 auf der Seite des Schafts 3 gebildet,
die beim Tragen auf der Außenseite
des Fußes 11 angeordnet
ist. Ebenso kann, wie in 5b dargestellt,
eine sogenannte zweiseitige Aufpolsterung gewählt werden, bei welcher Formelemente
auf beiden Seiten des Schafts 3 angeordnet sind.
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Die
Formelemente 2 können
auf einer Außenseite
und/oder auf einer Innenseite des Schafts 3 angeordnet
sein und/oder sie können,
wenn der Schaft 3 mehrere Schichten umfaßt, zwischen
den mehreren Schichten angeordnet sein. Als Material für die Formelemente 2 sind
zahlreiche Materialien geeignet. Je nach Einsatzgebiet, Fähigkeiten
des Trägers
und seinem Spielverhalten kann das Material angepaßt sein,
bestimmte Eigenschaften, beispielsweise Nachgiebigkeit, Starrheit,
Luft- und/oder Fluiddurchlässigkeit
usw., aufzuweisen. Dementsprechend kommen als Material nicht nur
Leder, Kunststoff, Styropor, Styrodur, Schaumstoff oder Silikon
in Frage, sondern auch jedes andere geeignete Material oder eine
Kombination aus diesen Materialien.
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6 zeigt
eine Ausführungsform
des Fußballschuhs 1,
bei der in Form einer einseitigen Aufpolsterung (siehe schraffierter
Bereich) angeordnete Formelemente 2 eine Stoßfläche 4 auf
dem Ristabschnitt 6 des Schafts 3 bilden. In dieser
Ausführungsform
ist auf dem Spitzenabschnitt keine Stoßfläche 4 gebildet. Eine
derartige Ausführungsform
kann aus Kostengründen
vorteilhaft sein. Außerdem
könnte
sie gegenüber
einer Ausführung
gemäß 4 vorzuziehen
sein, wenn beispielsweise bestimmte, einer Sportart zugrundeliegende,
Regeln und Normen für die
Herstellung des Fußballschuhs 1 zu
beachten sind.
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7 zeigt
eine perspektivische Ansicht auf eine Ausführungsform des Fußballschuhs 1,
bei der die am Ristabschnitt 6 auf des Schafts 3 gebildete Stoßfläche 4 eine
Umrandung 8 mit Einkerbungen 9 aufweist, welche
an geeigneten Stellen gebildet sind. Derartige Einkerbungen 9 dienen
dazu, den Fußballschuh 1 flexibler
zu machen, weil er entlang der Einkerbungen 9 gebogen oder
geknickt werden kann, wodurch die Laufeigenschaften verbessert werden. Insbesondere
ist dies von Vorteil, wenn die Formelemente 2 selbst nicht
sehr flexibel sind.
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8a und 8b zeigen
beispielhaft schematische Darstellungen einer möglichen Verteilung der Formelemente 2 mit
welchem die Stoßfläche(n) 4 auf
dem Schaft 3 des Fußballschuhs 1 gebildet ist/sind.
Während
der Fußballschuh
in 8a in der Draufsicht dargestellt ist, ist er in 8b in
der Seitenansicht gezeigt. Aus diesen Darstellungen ist ersichtlich,
wie die Formelemente 2 angeordnet sein können, um
die Einkerbungen 9 in der Umrandung 8 der Stoßfläche 4 gemäß 7 zu
bilden.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung
sein.