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Die
Neuerung bezieht sich auf ein Kellerschacht-Formteil zur Anbringung
an einer Hauswand bei einem zumindest teilweise unter der Erde angeordneten
Kellerfenster.
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Kellerschacht-Formteile
werden beim Hausbau verwendet, um Lichtschächte an Kellerfenstern herzustellen.
Bei bekannten Kellerschacht-Formteilen weist das Formteil eine den
Innenraum des Kellerschachtes begrenzende erdseitige Wand auf, die sich
zwischen einem die obere Lichteinfallöffnung des Kellerschachtes
begrenzenden oberen Rand des Formteils und einem den Boden des Kellerschachtes begrenzenden
unteren Rand des Formteils erstreckt. Ausserdem weist die den Innenraum
des Kellerschachtes begrenzende Wand einen hausseitigen Rand auf,
der an die das Kellerfenster umgebende Hauswand anlegbar ist. Die
Kellerschacht-Innenwände
sind meistens aus hellem Beton gefertigt und/oder mit einem hellen
Anstrich versehen, um den Lichteinfall durch das Kellerfenster zu
optimieren.
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Bei
Regenwetter oder Tauwetter kann es vorkommen, dass Regenwasser oder
vom Erdreich nicht aufgenommenes Oberflächenwasser in solche Kellerschächte eindringt.
Solches eindringendes Wasser wird in der Regel problemlos aus dem
Kellerschacht abgeführt.
Hierzu wird z.B. ein Ablauf im Boden des Kellerschachtes vorgesehen, über den
das Wasser ablaufen kann, oder ein Kiesbett im Boden des Kellerschachtes
ermöglicht
ein Versickern des eingedrungenen Wassers in das Erdreich.
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Bei
diesen bekannten Kellerschächten
läuft aber
ein Teil des eindringenden Regenwassers oder praktisch das gesamte
eindringende Oberflächenwasser
an den Innenwänden
der Kellerschächte
herab. Dies führt
früher
oder später
zu bleibenden Verschmutzungen der Kellerschacht-Innenwände durch hereingespültes und
an den Innenwänden
abgelagertes Feinmaterial und Staub aus dem Erdreich. Ausserdem
wird durch das schattige und meist feucht-kühle Mikroklima in solchen Kellerschächten das
Wachstum von Moos und anderen Pionierpflanzen an den Kellerschacht-Innenwänden gefördert.
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Vor
allem das Mooswachstum sowie andere Ablagerungen an den Schachtwänden führen zu
einem meist bräunlich
bis schwärzlich
grünen,
ungepflegten Anblick, wenn man aus dem Kellerfenster in den Schacht
schaut. Darüber
hinaus wird durch diese Verdunkelung der Schachtwände der
Lichteinfall durch das Kellerfenster verringert.
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Der
Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch eindringendes Regenwasser
oder Oberflächenwasser
auftretenden Verschmutzungen und Moosbildungen und die damit verursachten
optischen Beeinträchtigungen
bei Kellerschächten
zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird bei den eingangs beschriebenen Kellerschächten bzw.
Kellerschacht-Formteilen gelöst,
indem das Kellerschacht-Formteil einen sich entlang des gesamten oberen
Randbereichs durchgehend erstreckenden Vorsprung aufweist, der vom
oberen Randbereich der erdseitigen Wand in die Lichteinfallöffnung ragt und
an seiner Unterseite eine Tropfkante aufweist.
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Auf
diese Weise wird gewährleistet,
dass die Kellerschacht-Innenwände
praktisch nicht mehr mit Regenwasser in Berührung kommen. Sowohl die Regentropfen
als auch bei starkem Regen in die Kellerschächte fliessendes Oberflächenwasser
werden von den Schacht-Innenwänden
ferngehalten. Somit wird wirkungsvoll verhindert, dass Verschmutzungen der
Schacht-Innenwände
durch hereingespülte Schwebstoffe
oder durch Moosbildung auftreten. Das an sich saubere Regenwasser
und das meist mit Schwebstoffen verschmutzte Oberflächenwasser läuft nicht
mehr an den Kellerschacht-Innenwänden herab,
sondern tropft von der Tropfkante in den Kellerschacht hinein, so
dass die Schacht-Innenwände stets
sauber und trocken und somit langfristig von Ablagerungen und Moosbildung
frei bleiben.
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Gemäss einer
ersten Ausführung
besteht das Kellerschacht-Formteil aus Beton. Zur Herstellung können bekannte
Beton-Giessverfahren modifiziert werden, indem man in der Gussform
den Vorsprung mit der Tropfkante berücksichtigt. Vorzugsweise werden
somit die Wand des Formteils und der Tropfkanten-Vorsprung des Formteils
in einem Arbeitgang (Beton-Giessen) einstückig ausgebildet.
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Gemäss einer
anderen Ausführung
ist bei dem Kellerschacht-Formteil der Tropfkanten-Vorsprung durch ein
mit der Wand des Formteils verbundenes und von der Wand in die Lichteinfallöffnung überstehendes
Flachteil gebildet. Das Flachteil ist so angeordnet, dass es sich
entlang des gesamten oberen Randbereichs des Kellerschachtes erstreckt.
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Vorzugsweise
ist das Flachteil am oberen Randbereich der Wand im Innern des Wandmaterials durch
Umgiessen mit dem Wandmaterial verankert. Auch dieses Umgiessen
kann in einem Arbeitsgang (Beton-Giessen) erfolgen. Vorteilhaft
ist bei dieser Ausführung
auch, dass man bei der Wahl des Materials für den Tropfkanten-Vorsprung
völlig
frei ist.
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Das
Flachteil kann auch durch Befestigungsmittel am oberen Randbereich
der Wand befestigt werden. Dies erfordert zwar einen zusätzlichen
Arbeitsaufwand (Bohren, Dübeln,
Schrauben), doch können
auf diese Weise herkömmliche
Kellerschächte
nachträglich
mit einer Tropfkante ausgestattet werden, wobei man auch hier bei
der Materialauswahl für den
Tropfkanten-Vorsprung viele Möglichkeiten
hat. Ausserdem können
beschädigte
Tropfkanten-Vorsprünge
ohne weiteres ausgetauscht werden.
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Das
Flachteil kann aus einem Metall bestehen, wobei vorzugsweise Blech
aus rostfreiem Edelstahl oder aus Kupfer verwendet wird. Diese Materialien
werden wegen Ihrer Bruchfestigkeit bevorzugt.
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Das
Flachteil kann auch aus einem Polymermaterial bestehen, wobei vorzugsweise
vorwiegend amorphes und somit durchsichtiges Material verwendet
wird. Bevorzugte Materialien sind z.B. Polymethylmethacrylat (PMMA),
Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polybutylenterephthalat
(PBT). Solche durchsichtigen Materialien führen zu praktisch keiner Beeinträchtigung
des Lichteinfalls in den Kellerschacht.
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Vorzugsweise
ist in dem Befestigungsbereich zwischen dem Flachteil und der Wand
eine entlang des Randbereichs durchgehende Dichtung angebracht,
die vorzugsweise aus einem elastischen Material wie z.B. Polyurethan
(PUR), Silikonkautschuk (SI) oder Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) besteht.
Durch die Anbringung des Flachteils an der Wand wird die dazwischen
angeordnete Dichtung gepresst und verhindert, dass Wasser zwischen
der Wand und dem Flachteil hindurchsickert und somit die Tropfkante "umgeht", was wiederum zu
einer Verschmutzung und Vermoosung der Schacht-Innenwände führen könnte.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Neuerung ergeben
sich aus der Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele des Neuerungsgemässen Kellerschacht-Formteils anhand
der beigefügten
Zeichnung, wobei
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1A eine
Perspektivansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des Neuerungsgemässen Kellerschachtes
ist;
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1B eine
Schnittansicht entlang einer vertikalen Ebene durch den Kellerschacht
von 1A ist;
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1C ein
Ausschnitt der Schnittansicht von 1B in
vergrössertem
Massstab ist;
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2A eine
Perspektivansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des Neuerungsgemässen Kellerschachtes
ist;
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2B eine
Schnittansicht entlang einer vertikalen Ebene durch den Kellerschacht
von 2A ist;
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2C ein
Ausschnitt der Schnittansicht von 2B in
vergrössertem
Massstab ist;
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3A eine
Perspektivansicht eines dritten Ausführungsbeispiels des Neuerungsgemässen Kellerschachtes
ist;
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3B eine
Schnittansicht entlang einer vertikalen Ebene durch den Kellerschacht
von 3A ist; und
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3C ein
Ausschnitt der Schnittansicht von 3B in
vergrössertem
Massstab ist.
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1A bis 1C zeigen
ein erstes Ausführungsbeispiel
des Neuerungsgemässen
Kellerschachtes 1.
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Wie
man in 1A sieht, besteht der Kellerschacht 1 im
wesentlichen aus einer Wand 2, die einen im wesentlichen
U-förmigen
Grundriss hat. Die Wand 2 hat einen oberen Rand 3 und
einen unteren Rand 4, zwischen denen sich die erdseitige
Wand 2 im wesentlichen vertikal erstreckt. Ausserdem hat
die Wand 2 einen ersten hausseitigen Rand 5 und
einen zweiten hausseitigen Rand 6, die das Ende des ersten
Schenkels bzw. des zweiten Schenkels des im Grundriss U-förmigen Kellerschachtes 1 bilden.
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Der
Kellerschacht 1 wird mit seinen beiden hausseitigen Rändern 5 und 6 an
eine Hauswand angelegt und gegen diese abgedichtet. Der Boden des Kellerschachtes
kann durch ein Kiesbett ausgebildet sein, oder er kann durch einen
mit dem Kellerschacht 1 einstückigen Boden (nicht gezeigt)
mit Ablaufloch gebildet sein, wobei auch in diesem Fall vorzugsweise
ein Kiesbett unter dem eingebauten Kellerschacht 1 angelegt
wird.
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Entlang
des oberen Randes 3 des Kellerschachtes 1 erstreckt
sich ein Vorsprung 11, der in die Lichteinfallsöffnung des
Kellerschachtes ragt. Der Vorsprung 11 dient einerseits
als Auflage für
einen Gitterrost (nicht gezeigt) zur Abdeckung der Lichteinfallsöffnung des
Kellerschachtes 1.
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Ausserdem
weist der Vorsprung 11 eine Tropfkante 11a auf
(siehe auch 1B und 1C), die
dafür sorgt,
dass über
den Rand 3 in den Kellerschacht 1 eindringendes
Wasser nicht an die Innenseite 2a der Wand 2 gelangt
und an dieser herunterläuft.
Die Tropfkante 11a gewährleistet,
dass das eindringende Wasser in einem Abstand von der Innenseite 2a der
Wand nach unten tropft und diese weitgehend trocken bleibt. Dadurch
bleibt die Innenseite 2a der Wand 2 langfristig
sauber. Insbesondere werden eine Verschmutzung der Wand-Innenseite 2a durch
Schwebstoffe, die im eindringenden Oberflächenwasser mitgeführt werden,
oder eine Moosbildung aufgrund erhöhter Wand-Feuchtigkeit verhindert.
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1B und 1C zeigen
eine Schnittansicht entlang einer mittigen vertikalen Ebene durch den
Kellerschacht von 1A. Der sich entlang des oberen
Randes 3 der Wand 2 erstreckende Vorsprung 11 mit
seiner Tropfkante 11a ist im eingekreisten Bereich im Schnitt
erkennbar. Man erkennt, dass die Tropfkante 11a weit genug
von der Innenseite 2a der Wand 2 übersteht,
um das Abtropfen von Wasser in einem ausreichenden Abstand von der
Wand-Innenseite 2a zu gewährleisten.
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Das
in 1A bis 1C gezeigte
erste Ausführungsbeispiel
des Neuerungsgemässen
Kellerschachtes 1 ist vorteilhaft, da der Kellerschacht 1 samt
Vorsprung 11 und Tropfkante 11a einstückig gefertigt
werden kann. Die Herstellung des Kellerschachtes 1 erfolgt
in diesem Fall vorzugsweise aus einem giessfähigen Material, wie z.B. Beton,
das man in eine Form giesst und danach aushärten lässt.
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2A bis 2C zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
des Neuerungsgemässen
Kellerschachtes 1.
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Wie
man in 2A sieht, ist der Kellerschacht 1 ähnlich aufgebaut
wie der Kellerschacht von 1A. Von
diesem unterscheidet er sich lediglich im oberen Randbereich 3 der
Wand 2. Der Vorsprung 21 mit seiner Tropfkante 21a ist
durch ein Flachteil ausgebildet, das einen im wesentlichen U-förmigen Grundriss
hat. Dieses Tropfkanten-Flachteil 21 mit
seiner Tropfkante 21a wird in eine komplementäre Aussparung 3a im
oberen Rand 3 eingelegt. Um zu verhindern, dass Wasser
durch den Spalt zwischen der Aussparung 3a und dem Tropfkanten-Flachteil 21 in
den Kellerschacht 1 eindringt und an der Wand-Innenseite 2a herabläuft, ist
eine Dichtung 22 vorgesehen, die in eine Vertiefung 3b am oberen
Rand 3 des Kellerschachtes 1 eingelegt wird.
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Die
Dichtung kann auch flächig
ausgebildet sein und wird dann zwischen der Unterseite des Flachteils 21 und
dem horizontalen Bereich der Aussparung 3a eingebettet.
Vorteilhaft ist es, wenn die Dichtung an der Unterseite des Flachteils 21 befestigt ist.
Die Dichtung besteht vorzugsweise aus weichelastischem Schaumgummi
bzw. Moosgummi. Die Befestigung an der Unterseite des Tropfkanten-Flachteils 21 erfolgt
z.B. durch Kleben oder durch Einrastverbindung zwischen dem Flachteil 21 und
der Dichtung 22. Hierfür weisen
das Flachteil 21 und die Dichtung 22 zueinander
komplementäre
Formationen an den einander gegenüberliegenden Flächen auf.
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2B und 2C zeigen
eine Schnittansicht entlang einer mittigen vertikalen Ebene durch den
Kellerschacht von 2A und entsprechen den Ansichten
der 1B und der 1C.
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In 2B und 2C erkennt
man, dass das Flachteil 21 als Einsatz für den oberen
Rand 3 des Kellerschachtes 1 ausgebildet ist.
Die Tropfkante 21a wird ausgebildet, indem man das Material
des Flachteils 21 nach unten abwinkelt.
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3A bis 3C zeigen
ein drittes Ausführungsbeispiel
des Neuerungsgemässen
Kellerschachtes 1.
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Wie
man in 3A sieht, ist der Kellerschacht 1 ähnlich aufgebaut
wie der Kellerschacht von 1A oder
von 2A. Von diesen unterscheidet er sich lediglich
im oberen Randbereich 3 der Wand 2. Der Vorsprung 31 mit
seiner Tropfkante 31a ist auch hier durch ein Flachteil
ausgebildet, das einen im wesentlichen U-förmigen Grundriss hat. Dieses
Tropfkanten-Flachteil 31 mit seiner Tropfkante 31a ist
aber mit dem oberen Randbereich 3 des Kellerschachtes fest
verbunden. Dies erfolgt z.B. durch Umgiessen des Flachteils 31 mit
dem giessfähigen und
aushärtbaren
Material des Kellerschachtes 1, wodurch ein fester Verbund
zwischen dem Flachteil 31 und dem Kellerschacht 1 geschaffen
wird.
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Zur
Stärkung
des Verbundes zwischen dem Kellerschacht-Randbereich 3 und
dem Tropfkanten-Flachteil 31 ist letzteres mit teilausgestanzten und
nach unten umgebogenen Lappen 31b ausgestattet, die in
das Material des Kellerschacht-Randbereichs 3 ragen und
mit diesem eine festen Verbund bilden. Dies erkennt man in 3B und
in 3C am besten. Die durch das teilweise Ausstanzen
und Umbiegen des Flachteil-Materials
entstandenen Löcher 31c des
Flachteils 31 erkannt man am besten in 3A.
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3B und 3C zeigen
eine Schnittansicht entlang einer mittigen vertikalen Ebene durch den
Kellerschacht von 3A und entsprechen den Ansichten
der 2B und der 2C.
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Das
dritte Ausführungsbeispiel
hat gegenüber
dem zweiten Ausführungsbeispiel
den Vorteil, dass auf eine Dichtung zwischen dem Tropfkanten-Flachteil 31 und
dem Kellerschacht 1 verzichtet werden kann.
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Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass die Neuerung eine kostengünstige Lösung für verschmutzte
Kellerschacht-Innenwände
bietet.
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Der
einstückige
Kellerschacht 1 mit Tropfkanten-Vorsprung 11 gemäss dem ersten
Ausführungsbeispiel
kann kostengünstig
in einem Giessvorgang hergestellt werden, wobei die traditionelle
Kellerschacht-Herstellung nur geringfügig modifiziert werden muss
(andere Giessform).
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Der
zweiteilige Kellerschacht 1 mit angebautem Tropfkanten-Flachteil 21 gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel
kann ebenfalls kostengünstig hergestellt
werden, wobei das Tropfkanten-Flachteil 21 lediglich in
einen vorhandenen Kellerschacht 1 eingelegt werden muss.
Gegebenenfalls muss der Gitterrost ausgetauscht werden.
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Der
zweiteilige Kellerschacht 1 mit eingebundenem (umgossenen)
Tropfkanten-Flachteil 31 gemäss dem dritten
Ausführungsbeispiel
kann ebenfalls kostengünstig
in einem Giessvorgang hergestellt werden, wobei die traditionelle
Kellerschacht-Herstellung
nur geringfügig
modifiziert werden muss (Umgiessen des Flachteils).