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Die
Erfindung betrifft ein Sitz-/Liegemöbel, insbesondere ein Bett.
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In
Verbindung mit Sitz-/Liegemöbeln
und insbesondere Betten besteht bei den Benutzern häufig ein
Bedürfnis
nach vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten.
Betten dienen nicht nur zum Schlafen, sondern beispielsweise auch
zum Lesen oder Fernsehen, und werden auch einfach für kurze
Ruhepausen genutzt. Für
viele Benutzer ist es daher wünschenswert,
dass neben liegenden Positionen auch sitzende und halbliegende Positionen
bequem möglich
sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Sitz-/Liegemöbel zu schaffen, das dem Benutzer
vielseitige Nutzungsmöglichkeiten
bietet, wobei dies insbesondere auf eine einfach handhabbare und
unter ästhetischen
Gesichtspunkten ansprechende Art und Weise möglich sein soll.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß weist
das Sitz-/Liegemöbel
wenigstens ein Kopf/Rücken-Funktionsteil
aus einer Mehrzahl von aufeinanderfolgend gelenkig miteinander verbundenen
Einzelelementen insbesondere in Form von Kissen- und/oder Polsterteilen
auf, die gemeinsam einen mit seinem hinteren Ende an einem feststehenden
Rahmenteil angebrachten und in eine Vielzahl von räumlichen
Konfigurationen verstellbaren Gelenkarm bilden.
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Das
erfindungsgemäße Funktionsteil
ermöglicht
es, die Einzelelemente in unterschiedliche Positionen sowohl relativ
zueinander als auch relativ zu einer Sitz-/ Liegefläche des
Möbels
zu bringen. Das Konzept eines am Rahmen angebrachten Gelenkarmes
ermöglicht
auf der Basis einer für
Sitz-/ Liegemöbel
sowohl konstruktiv als auch hinsichtlich des Designs ungewöhnlichen
Art und Weise die Einstellung unterschiedlicher Nutzungskonfigurationen.
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Aufgrund
der gelenkigen Verbindung zwischen den einzelnen Elementen kann
das erfindungsgemäße Kopf-
bzw. Rückenteil
wahlweise vollständig
auseinandergefaltet, vollständig
zusammengefaltet oder in eine Zwischenstellung mit für den jeweiligen
Nutzungswunsch erforderlichen Neigungen der einzelnen Elemente gebracht
werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass aufgrund der
Anbringung des Gelenkarmes am Rahmen keine losen Kissen- bzw. Polsterelemente
erforderlich sind, um unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten zu realisieren.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen,
der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass der Gelenkarm sich in Abhängigkeit von der jeweils eingestellten
Konfiguration vom Kopfende kommend mehr oder weniger weit in Richtung
des Fußendes
erstreckt. Bei entsprechender Ausgestaltung wirkt das Funktionsteil
hierdurch gewissermaßen
wie eine Hand oder ein Arm, die bzw. der mit einem je nach gewählter Konfiguration
mehr oder weniger weit oberhalb einer Sitz-/Liegefläche bzw.
Matratzenoberseite vom Kopfende kommend sich über den Kopfbereich hinweg
erstreckt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind genau drei gelenkig
miteinander verbundene Einzelelemente vorgesehen, von denen eines von
dem feststehenden Rahmenteil gebildet oder ein Bestandteil des feststehenden
Rahmenteils ist.
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Vorzugsweise
ist der Gelenkarm mit seinem hinteren Ende gelenkig am Rahmenteil
angebracht.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass die Einzelelemente in Form von Flachkissen
und/oder -polstern vorgesehen sind. Die Einzelelemente können jeweils eine
rechteckige Grundform aufweisen, wobei prinzipiell aber auch andere
Grundformen möglich
sind.
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Gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung umfassen die Einzelelemente jeweils
einen platten- oder rahmenförmigen
Kernteil, der an zumindest einer Seite mit wenigstens einem Gelenkabschnitt
verbunden ist.
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Zumindest
ein Gelenk des Gelenkarmes kann mehrere in Querrichtung beabstandete
Gelenkabschnitte umfassen.
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Vorzugsweise
ist ein Verstellmechanismus des Gelenkarmes in einer insbesondere
von außen unsichtbaren
Weise in die als Kissen- und/oder Polsterteile ausgebildeten Einzelelemente
integriert. Hierdurch wirkt das erfindungsgemäße Funktionsteil wie ein einziges,
in sich bewegliches Kissen- bzw. Polsterteil. Bevorzugt sind die
Einzelelemente mit einem gemeinsamen Bezug versehen, wobei von einer
derartigen Ausgestaltung aber auch abgewichen werden kann. Insbesondere
kann der Gelenkarm insbesondere hinsichtlich Polsterung und/oder
Bezug auch so gestaltet sein, dass die einzelnen Glieder des Gelenkarmes
sichtbar hervortreten und insbesondere als solche betont werden.
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In
einer besonders bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung
ist der Gelenkarm stufenlos verstellbar. Alternativ ist aber auch
eine Rasterung möglich,
deren Feinheit bzw. Abstufung grundsätzlich beliebig gewählt werden
kann. Vorzugsweise ist ein Verstellmechanismus des Gelenkarmes selbsthaltend
derart ausgebildet, dass der Gelenkarm ohne zusätzliche Unterstützung in
einer jeweils eingestellten Konfiguration verbleibt.
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Erfindungsgemäß werden
die Gelenkarme insbesondere derart ausgelegt, dass eine Verstellbarkeit
für den
Nutzer ohne als störend
empfundene Kraftanstrengung problemlos möglich und dennoch gewährleistet
ist, dass der Gelenkarm in jeder eingestellten Konfiguration auch
ohne zusätzliche
Unterstützung
verbleibt.
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Bevorzugt
ist der Gelenkarm derart ausgelegt, dass er zwischen einer vollständig zusammengefalteten
Konfiguration und einer vollständig
entfalteten Konfiguration verstellbar ist.
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Der
Gelenkarm kann in wenigstens eine Konfiguration verstellbar sein,
in der – von
der Seite betrachtet – zwei
Einzelelemente und eine Sitz-/Liegefläche, insbesondere eine Matratzenoberseite,
ein geschlossenes Dreieck bilden. Der Benutzer kann hierbei die
Neigung des vorderen, sich mit einem freien Ende zumindest näherungsweise
in Höhe
der Sitz-/Liegefläche
befindenden Einzelelementes so wählen,
dass bequem die jeweils gewünschte
sitzende oder halbliegende Nutzungsposition eingenommen werden kann.
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Der
Gelenkarm kann derart ausgelegt sein, dass zur Einstellung unterschiedlicher
Neigungen eines vorderen Einzelelementes das freie vordere Ende
des Gelenkarmes längs
einer Sitz-/Liegefläche, insbesondere
einer Oberseite einer Matratze, bewegt werden kann. Auf diese Weise
kann der Benutzer die Neigung des vorderen Einzelelementes schnell
und einfach verändern.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass die Einzelelemente in einen vollständig entfalteten
Zustand bringbar sind, in welchem die Einzelelemente in einer gemeinsamen
Ebene und insbesondere senkrecht zu einer Sitz-/Liegefläche, insbesondere
einer Oberseite einer Matratze, verlaufen. Diese Konfiguration kann
insbesondere zum Schlafen gewählt
werden, da in dieser Position die zur Verfügung stehende Sitz-/Liegefläche am größten ist.
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In
einer bevorzugten Variante ist das erfindungsgemäße Sitz-/Liegemöbel als
Doppel-Sitz-/Liegemöbel
und insbesondere Doppelbett ausgebildet, das zwei nebeneinander
angeordnete und insbesondere identisch ausgeführte Kopf-/Rücken-Funktionsteile
umfasst, die insbesondere unabhängig
voneinander verstellt werden können.
Das erfindungsgemäße Möbel kann
aber auch als Einzel-Sitz-/Liegemöbel, insbesondere als Einzelbett,
ausgebildet sein.
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Die
Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die
Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Sitz-/Liegemöbels,
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2 eine
Seitenansicht von rechts des Sitz-/Liegemöbels von 1,
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3 eine
Seitenansicht von links des Sitz-/ Liegemöbels von 1,
und
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4 den
Aufbau des Sitz-/Liegemöbels von 1 betreffende
Detail.
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Bei
dem in den 1 bis 4 dargestellten erfindungsgemäßen Sitz-/Liegemöbel handelt
es sich um ein Doppelbett mit einem üblichen Grundaufbau aus auf
Füßen stehendem
Rahmen und Matratze 27.
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Erfindungsgemäß ist das
Kopfteil des Bettes als verstellbares Funktionsteil ausgebildet,
das zwei identisch ausgeführte
und unabhängig
voneinander verstellbare Gelenkarme 17 umfasst.
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Jeder
Gelenkarm 17 umfasst ein vorderes Polsterteil 11 und
ein hinteres Polsterteil 13, die jeweils als flaches Kissen
mit einer rechteckigen Grundform ausgebildet sind.
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Das
hintere Polsterteil 13 ist an die Oberseite eines hinteren
Rahmenteils 15 angelenkt, und zwar an einen leicht nach
hinten abgewinkelten oberen Abschnitt 19 des Rahmenteils 15.
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Die
beiden Polsterteile 11, 13 sind ebenfalls gelenkig
miteinander verbunden, wobei der Abstand zwischen den beiden Gelenkbereichen 21, 23 etwa so
groß ist
wie der Abstand zwischen dem freien Ende des vorderen Polsterteils 11 und
dem zwischen den beiden Polsterteilen 11, 13 befindlichen
Gelenk 21.
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Das
Gelenk 23 zwischen dem Rahmenteil 15 und dem hinteren
Polsterteil 13 liegt etwa auf der Höhe der von der Oberseite der
Matratze 27 gebildeten Liegefläche 25 des Bettes.
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Der
nicht im Einzelnen dargestellte Verstellmechanismus der Gelenkarme 17 ist
derart ausgelegt, dass das hintere Polsterteil 13 relativ
zum Rahmenteil 15 sowie die beiden Polsterteile 11, 13 relativ zueinander
stufenlos verstellt werden können,
wobei die beispielsweise in Form von Scharnierorganen ausgebildeten
Gelenke 21, 23 selbsthaltend ausgebildet sind,
so dass der Gelenkarm 17 in einer einmal eingestellten
räumlichen
Konfiguration verbleibt. Durch diese bewusste "Schwergängigkeit" der Gelenke 21, 23 wird
insbesondere eine hohe Stabilität der
eingestellten Konfigurationen erreicht, die dem Anlehn- oder Abstützgewicht
eines Benutzers ohne weiteres standhält, wenn der Gelenkarm 17 – wie in den 1 bis 3 dargestellt – mit dem
freien Ende des vorderen Polsterteils 11 auf der Matratze 27 aufliegt.
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Was
den ebenfalls nicht im Einzelnen dargestellten Aufbau der Polsterteile 11, 13 anbetrifft,
so können
diese jeweils ein platten- oder rahmenartig ausgebildetes Innenteil
umfassen, die miteinander bzw. mit dem Querrahmen 15 des
Bettes über
einen oder mehrere in Querrichtung beabstandete Gelenkabschnitte
z.B. in Form von Scharnieren oder anderen Gelenkverbindungen gelenkig
verbunden sind. Der Innenaufbau einschließlich des Verstellmechanismus
ist von außen
unsichtbar in eine Polsterung integriert. Die beiden Polsterteile 11, 13 einschließlich des
Rahmensteils 15 sind darüber hinaus mit einem gemeinsamen
Bezug versehen.
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Die 1 bis 3 zeigen
zwei mögliche Nutzungskonfigurationen,
denen gemeinsam ist, dass das vordere Polsterteil 11 mit
seinem freien Ende auf der Liegefläche 25 aufliegt, so
dass die Liegefläche 25 und
die beiden Pols terteile 11, 13 – von der
Seite betrachtet – jeweils
ein Dreieck bilden, wobei die Polsterteile 11 unterschiedlich
stark geneigt sind. In dem einen Fall ist das erfindungsgemäße Funktionsteil
eher für
eine sitzende Position eingestellt, während in dem anderen Fall eine
eher liegende oder halbliegende Stellung gewählt wurde. Die Gelenke 21, 23 sind
jeweils für
eine stufenlose Verstellung ausgelegt, so dass die dargestellten
Schrägstellungen
der vorderen Polsterteile 11 und – wenn die vorderen freien
Enden der Polsterteile 11 auf der Liegefläche 25 bleiben
sollen – auch
der hinteren Polsterteile 13 auf einfache Weise verändert werden können.
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Die
Gelenkarme 17 können
auch in eine langgestreckte, vollständig ausgeklappte oder entfaltete
Konfiguration gebracht werden, in der beide Polsterteile 11, 13 in
einer gemeinsamen Ebene liegen, die senkrecht zur Liegefläche 25 verläuft. Diese Konfiguration
dient insbesondere zum Schlafen, da die Liegefläche 25 dann vollständig zur
Verfügung steht.
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Eine
Sitzposition mit einer vergleichsweise hohen Lehne und Kopfstützenfunktion
kann beispielsweise dadurch eingestellt werden, dass das vordere
Polsterteil 11 zumindest näherungsweise senkrecht gestellt
wird, wobei es mit seinem freien vorderen Ende in Richtung der Liegefläche 25 weist oder
auf der Liegefläche 25 aufliegt.
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Die
Gelenke 21, 23 können jeweils derart ausgestaltet
sein, dass die jeweiligen Teile 11, 13, 15 über eine
langgestreckte Stellung hinaus relativ zueinander nach hinten verschwenkt
werden können. Alternativ
kann die Verschwenkbarkeit bei einer zumindest näherungsweise langgestreckten
Konfiguration ihre Grenze finden.
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4 zeigt
das Bett in einem vollständig
zusammen geklappten Zustand, in dem die Polsterteile 11 und 13 parallel
zueinander verlaufen und ge meinsam eine leicht nach hinten geneigte
Rückenlehne bilden,
deren Dicke somit das Doppelte der Dicke eines der Polsterteile 11, 13 beträgt.
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Das
vordere Polsterteil 11 erhält seine Stabilität durch
einen integrierten Bügel 11,
der über
zwei spezielle, kettenartige Gelenke 21 mit zwei parallel verlaufenden
Stangen 13a verbunden ist, die einen Stabilitätsrahmen
des weiteren Polsterteils 13 bilden. Die Kettengelenke 21 umfassen
jeweils eine Mehrzahl von Einzelgliedern, die miteinander gelenkig verbunden
sind, wodurch besonders vielfältige
Verstellmöglichkeiten
zwischen den beiden Polsterteilen 11, 13 gegeben
sind.
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Das
Polsterteil 13 ist über
zwei jeweils eine einzige Drehachse verfügende Gelenke 23 mit
dem nach hinten geneigten Abschnitt 19 des Rahmenteils 15 verbunden,
das insofern als ein weiteres Einzelelement der Gelenkarme 17 bezeichnet
werden kann.
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- 11
- Einzelelement,
Kissen- bzw. Polsterteil
- 11a
- Bügel
- 13
- Einzelelement,
Kissen- bzw. Polsterteil
- 13a
- Stange
- 15
- Rahmenteil
- 17
- Gelenkarm
- 19
- geneigter
Abschnitt des Rahmenteils
- 21
- Gelenk
des Gelenkarmes
- 23
- Gelenk
des Gelenkarmes
- 25
- Sitz-/Liegefläche, Oberseite
der Matratze
- 27
- Matratze