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Die
Erfindung betrifft eine Säule
aus Glas, mit wenigstens zwei länglichen
Tragelementen.
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Bekannt
sind Glasrohre, die als Träger
oder Säulen
zum Abstützen
und/oder Tragen von verschiedenartigsten Gegenständen, Materialien, Bauteilen
und dergleichen dienen. Glasrohre sind auch an Fassaden, insbesondere
Glasfassaden, zu deren Abstützung
bekannt.
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Glas,
insbesondere ein Glasrohr, kann sehr hohe Druckkräfte aufnehmen.
Längliche
Elemente, z.B. Flachglas oder auch transparenter Kunststoff, können zwar
ebenfalls hohe Druckkräfte
aufnehmen, aber diese Teile sind sehr empfindlich gegenüber Biegungen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Vorteile
von Glas, wie z.B. die Aufnahme von hohen Druckkräften und
ein optisch ansprechbares Aussehen, auch für andere Glasformen zu nutzen,
insbesondere für
längliche
Tragelemente in flacher Form, wie z.B. Flachglasscheiben.
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Erfindungsgemäße wird
diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
der Säule
aus Glas mit den länglichen
Tragelementen, vorzugsweise in Form von Flachglasscheiben, z.B. aus
Verbundglas, können
in Verbindung mit der Deckplatte und der Bodenplatte aufgrund der
Einspannung der transparenten Tragelemente zwischen diese beiden
Platten nicht nur hohe Druckkräfte übertragen
werden, sondern das Auftreten von Biegespannungen, welche zu Brüchen führen würden, kann
weitgehend vermieden werden.
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Durch
diese Ausgestaltung kann Flachglas als tragende Säule eingesetzt
werden, wie z.B. als Säulen
für Carports,
Laternen, wie z.B. Straßenlampen,
und im Möbelbereich
z.B. für
Tischfüße. Der
Anwendungsbereich hier ist äußerst vielfältig.
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Mit
den länglichen
transparenten Tragelementen, insbesondere wenn sie als Flachglasscheiben
ausgebildet sind, lassen sich optisch auch sehr ansprechende Ges taltungen
erreichen. So kann z.B. gefärbtes
Glas verwendet werden. Die Längsseiten der
Flachglasscheiben können
außenseitig
beliebig gestaltet und geformt werden, wie z.B. eine Wellenform,
ohne dass die Belastbarkeit besonders darunter leidet.
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Um
die nötige
Ein- bzw. Verspannung der transparenten Tragelemente zwischen der
Bodenplatte und der Deckplatte zu erreichen, sind die verschiedenartigsten
Spannelemente möglich.
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In
vorteilhafter Weise wird man das Spannelement als Spannseil oder
als mit einem Gewinde versehene Stange ausbilden.
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Als
Spannglieder können
z.B. Gewindespannmuttern verwendet werden, die mit einem Gewindeabschnitt
des zwischen die Bodenplatte und die Deckplatte gespannten Spannseil
oder mit dem Gewinde der Gewindestange zusammenarbeiten.
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Um
eine hohe Stabilisierung und Lagefestlegung zu erreichen, kann in
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein,
dass die Flachglasscheiben in Schlitze, Aussparungen, Bohrungen
oder Längsnuten
aufgenommen sind, die in die Deckplatte und/oder Bodenplatte eingeformt
sind. Die Verbindung kann dabei formschlüssig erfolgen.
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Eine
sehr tragfähige
und optisch ansprechbare Ausgestaltung der Erfindung kann darin
bestehen, dass vier Tragelemente in Form eines Kreuzes vorgesehen
sind, wobei das Spannelement im zentralen Innenbereich, der durch
die aneinanderstoßenden
Stoßkanten
der Tragelemente gebildet ist, angeordnet ist, wobei sich das Spannelement
in Längsrichtung
der Tragelemente zwischen der Bodenplatte und der Deckplatte erstreckt.
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Anstelle
einer Kreuzform sind jedoch auch noch die verschiedenartigsten anderen
Formen möglich,
wie z.B. eine Anordnung von drei Tragelementen in Form eines geschlossenen
Dreieckes, wobei in diesem Fall das Spannelement im Inneren des
Dreiecks angeordnet ist. Ebenso ist auch eine Strahlenform mit drei
oder mehr von einer zentralen Mitte aus nach außen gerichteten Tragelementen
möglich.
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In
allen Fällen
sind die beiden Stirnseiten der Tragelemente entsprechend durch
eine Bodenplatte und eine Deckplatte abgedeckt und zwischen diesen Teilen
verspannt, wobei deren Form auch an die Anordnung der Tragelemente
angepasst werden kann.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen und
aus dem nachfolgend anhand der Zeichnungen prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispiel.
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Es
zeigt:
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1 eine
erfindungsgemäße Säule in perspektivischer
Darstellung in Kreuzform;
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2 eine
verkleinerte Längsansicht
der Säule
nach der 1;
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3 eine
vergrößerte Draufsicht
auf eine Deckplatte bzw. Bodenplatte;
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4 eine
perspektivische Ansicht der Deckplatte;
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5 eine
Anordnung der Tragelemente in Dreieckform (in der Draufsicht gesehen);
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6 eine
Anordnung der Tragelemente in Strahlenform (in der Draufsicht gesehen);
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7 eine
Anordnung der Tragelemente in versetzter Kreuzform (in der Draufsicht
gesehen);
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8 eine
Anordnung mit zwei parallel hintereinander angeordneten Tragelementen
(in der Draufsicht gesehen);
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9 eine
Anordnung mit zwei parallel nebeneinander angeordneten Tragelemente
(in der Draufsicht gesehen); und
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10 eine
Anordnung von zwei parallel nebeneinander angeordneten Tragelementen, ähnlich der
Anordnung nach 9.
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Die
in 1 dargestellte Säule weist vier in Kreuzform
angeordnete Tragelemente 1, nämlich Flachglasscheiben z.B.
aus Verbundglas auf. Die Flachglasscheiben 1 können beliebige
Längen
und Breiten in Abhängigkeit
der Einsatzform bzw. der Verwendung aufweisen. Bei Verwendung z.B.
als Säulen für einen
Carport oder für
sonstige begehbare Unterstände,
wird man Höhen
zwischen 200 und 300 cm wählen.
Die Breite jeder Flachglasscheibe kann ebenfalls beliebig gewählt werden.
Bei Säulen
für die vorstehend
genannten Einsatzfälle
kommen z.B. 10 bis 20 cm in Frage. Die Dicke der Flachglasscheiben richtet
sich ebenfalls nach dem Anwendungsfall und kann vorzugsweise zwischen
10 und 20 mm betragen.
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Wie
insbesondere aus der 3 ersichtlich ist, stoßen die
Flachglasscheiben 1 im Zentrum des gebildeten Kreuzes stumpf
aneinander, womit z.B. bei einer Dicke einer Flachglasscheibe 1 von
16 mm ein Freiraum von 16 mm2 verbleibt.
In diesem Freiraum verläuft
ein Spannseil oder eine Stange als Spannelement 2. Das
Spannelement 2 erstreckt sich über die gesamte Länge der
Flachglasscheiben 1 und ist jeweils durch eine Zent rumsbohrung
in einer oberen Deckplatte 3 und einer unteren Bodenplatte 4 geführt.
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Am
oberen Ende des Spannelements 2, welches über die
Deckplatte 3 hinausragt, ist das Spannseil mit einem Gewinde
oder – im
Falle einer Stange – die
Stange mit einem Gewinde versehen, auf das eine Spannmutter 5 geschraubt
ist.
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Das
Spannseil 2 oder die Stange ragt auf der Unterseite der
Bodenplatte 4 ebenfalls aus einer Zentrumsbohrung heraus
und besitzt dort ebenfalls – bei Vorhandensein
eines Gewindes – eine
Spannmutter oder auch nur eine Spannplatte 6, die von der
Unterseite her an die Bodenplatte 4 gedrückt ist
oder die fest auf der Bodenplatte 4 angeordnet ist. Durch
ein entsprechendes Aufdrehen der Spannmutter 5 auf das
mit dem Gewinde versehenen Spannseil oder die mit einem Gewinde
versehene Stange werden die vier Flachglasscheiben 1 zwischen
die Deckplatte 3 und die Bodenplatte 4 vorgespannt.
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Damit
sich die Flachglasscheiben 1 bei der Vorspannung und auch
bei einer späteren
Belastung der Säule
durch ein auf die Deckplatte 3 gelegtes Dachteil oder andere
die Säule
belastende Elemente nicht durchbiegt oder aufgrund von Biegemomenten eventuell
bricht, sind die vier Flachglasscheiben 1 im inneren Bereich
der Ecken bzw. des Kreuzes, an dem sie aneinander stoßen, mit Versteifungsleisten 7 versehen.
Die Versteifungsleisten 7 können als quadratische Metallrohre
ausgebildet sein, wie z.B. Edelstahlrohre. Die Lage der Metallrohre 7 ist
insbesondere aus der 3 ersichtlich. Die insgesamt
vier Versteifungsleisten 7 sind im inneren Bereich so an den
Flachglasscheiben 1 angeordnet, dass jeweils eine Versteifungsleiste 7 zwei
Flachglasscheiben 1 an einer Außenseite abstützt. Hierzu
sind die Versteifungsleisten 7 jeweils an der Stoßkante von
zwei Flachglasscheiben 1 angeordnet. Die Versteifungsleisten 7 erstrecken
sich über
die gesamte Höhe
bzw. Länge
der Flachglasscheiben 1.
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Bei
einer Länge
der Säule
von z.B. 250 cm können
Versteifungsleisten 7 mit den Außenmaßen 2 × 2 cm bei einer Wandstärke von
4 mm ausreichend sein.
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Die
Säule kann
auch bei Bedarf noch mit Lichtelementen versehen sein. Lichtelemente,
z.B. LED's können sich
z.B. in den von den Stoßkanten gebildeten
zentralen Innenbereich (bei einer Kreuzform der Flachglasscheiben)
von oben nach unten erstrecken, was zum einen ein optisch ansprechbares Äußeres für die Säule ergibt
und zum anderen bei Nacht eine Beleuchtung. Selbstverständlich können die
Leuchtelemente auch an den Flachglasscheiben direkt und/oder der
Deckplatte oder der Bodenplatte angeordnet sein.
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Die
Deckplatte 3 und die Bodenplatte 4 sind auf ihren
zueinander gerichteten Flächen
jeweils mit Längsnuten 8 in
Kreuzform versehen. Wie insbesondere aus den 1 und 3 ersichtlich
ist, sind die Flachglasscheiben 1 in den Längsnuten 8 aufgenommen.
Für eine
stabile und dauerhafte Verbindung können die Flachglasscheiben 1 in
die Längsnuten 8 eingeklebt
werden. Dies kann z.B. durch einen Kunststoffkleber oder durch Flüssigzement
formschlüssig
erfolgen.
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Als
Material für
die Deckplatte 3 und die Bodenplatte 4 lässt sich
beispielsweise Edelstahl verwenden. Selbstverständlich sind auch noch andere Materialien
hierfür
möglich,
wie z.B. ebenfalls Glas.
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Anstelle
von durchgehend sich über
die Deckplatte 3 und die Bodenplatte 4 erstreckende Längsnuten 8 können diese
im Bedarfsfalle auch nur abschnittsweise vorgesehen sein. In dem
zuletzt genannten Fall müssen
die Flachglasscheiben 1 entsprechende Vorsprünge an ihren
Stirnseiten aufweisen, mit denen sie dann z.B. in die Vertiefungen
der Bodenplatte und der Deckplatte eingesetzt werden. Bei einer
Ausgestaltung nach dem in den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind die Flachglasscheiben 1 mit ihren beiden Stirnseiten
voll in den Längsnuten 8 aufgenommen.
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Die
Versteifungsleisten 7 können
selbstverständlich
auch auf die äußeren freien
Längsseiten der
Flachglas scheiben jeweils einseitig oder auf beiden Seiten aufgeklebt
oder auf sonstige Weise mit der Flachglasscheibe 1 verbunden
werden (siehe gestrichelte Darstellung in 3). Diese
Anordnung kann zusätzlich
zu den inneren Versteifungsleisten 7 oder statt deren sein.
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Sowohl
in der Deckplatte 3 als auch der Bodenplatte 4 sind
Durchgangsbohrungen 9 angeordnet, über die jeweils eine Befestigung
der Säule
z.B. mit einem Bodenfundament oder mit einem aufgesetzten Dach erfolgen
kann.
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Anstelle
einer Anordnung von vier Flachglasscheiben 1 in Kreuzform
sind selbstverständlich
auch noch andere Anordnungen zueinander möglich, wie z.B. in Quadrat- oder Dreiecksform
mit einem geschlossenen Innenteil (siehe 5) oder
in Sternform (siehe 6) mit drei, fünf, sechs
oder noch mehr von einem Zentrum aus strahlförmig sich erstreckenden Flachglasscheiben 1.
In diesem Falle sind selbstverständlich
auch die Versteifungsleisten 7 (in der 5 nicht
dargestellt) bezüglich
ihrer Winkel außenseitig,
wenn sie im inneren Bereich jeweils zwischen zwei benachbart liegenden
Flachglasscheiben zu dessen Versteifung angeordnet sind. Dies bedeutet
z.B. bei drei sternförmig
angeordneten Flachglasscheiben einen Außenwinkel von 120° für die Versteifungsleisten
und bei einem sechsstrahligen Stern oder einem Dreieck einen Außenwinkel
von 60°, damit
jeweils eine Versteifungsleiste vollflächig zwischen zwei benachbart
liegenden Flachglasscheiben mit diesen Scheiben verbunden werden
kann, z.B. durch eine Verklebung. Bei einer Anordnung von Versteifungsleisten 7 an
den äußeren Längsseiten der
Flachglasscheiben 1 können
diese rechteckig oder quadratisch verbleiben.
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7 zeigt
eine Anordnung mit vier Flachglasscheiben 1 in der Draufsicht
in einer "versetzten" Kreuzform. Die versetzte
Kreuzform wird dadurch gebildet, dass die Flachglasscheiben mit
ihren Längsseiten
nicht jeweils an den Stoßkanten
aneinander stoßen,
sondern jeweils eine Stoßkante
mit geringem Abstand "X" stumpf auf eine
Breitseite der angrenzenden Flachglasscheibe 1 gestoßen wird.
Auf diese Weise wird im Vergleich zu der Ausgestaltung nach der 3 im
zentralen Bereich ein größerer Freiraum geschaffen,
wobei dessen Länge
und Breite dem Abstand "X" entspricht. Dieser
größere Freiraum
kann für
die verschiedensten Zwecke verwendet werden, wie z.B. für eine Beleuchtung.
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8 zeigt
eine Anordnung mit zwei parallel hintereinander angeordneten Flachglasscheiben 1 und
einem dazwischen angeordneten Spannelement 2. Außenseitig
sind an den Flachglasscheiben 1 an beliebigen Stellen Versteifungsleisten 7 angeordnet (in
der 8 sind zwei Möglichkeiten
dargestellt).
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Die 9 zeigt
eine Anordnung mit zwei Flachglasscheiben 1, die mit geringem
Abstand voneinander angeordnet sind, wobei in den Zwischenraum zwischen
den beiden Flachglasscheiben 1, in deren äußeren Bereichen
Versteifungsleisten 7 angeordnet sind, die beide Flachglasscheiben 1 gegen ein
Durchbiegen sichern. Wie ersichtlich, ergibt sich auf diese Weise
ebenfalls ein größerer Innenraum, der
ebenso wie bei der Ausgestaltung nach der 7 nach außen zu abgedichtet
und zur Aufnahme von beliebigen Teilen genutzt werden kann.
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Die 10 zeigt
eine ähnliche
Anordnung wie die in der 9 dargestellte. Der wesentliche
Unterschied besteht lediglich darin, dass die beiden parallel zueinander
angeordneten Flachglasscheiben 1, die ebenfalls außenseitig
oder innenseitig (wie dargestellt) mit Versteifungsleisten 7 versehen
sind, in einem größeren Abstand
zueinander angeordnet sind, wodurch zwischen den beiden Flachglasscheiben 1 ein
von außen
her zugänglicher
größerer Freiraum
gebildet wird.