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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Feuerwehrfahrzeug mit verbesserter
Bedienung.
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Heutige
Feuerwehrfahrzeuge sind mit einer Vielzahl an Instrumenten, Aggregaten
und Einbaugeräten
ausgerüstet,
welche insbesondere während
eines Einsatzes einer sorgfältigen
und präzisen
Bedienung und Überwachung
bedürfen.
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So
wurde in der
DE 30
19 438 A1 ein Armaturenbrett vorgeschlagen, welches fest
in das Feuerwehrfahrzeug eingebaut ist. Auf dem Armaturenbrett sind
Bedienungselemente in Form eines auf einer Schalttafel verdeutlichten
Plans angeordnet. Diese Lösung
ist jedoch aufgrund der zunehmenden Komplexität der Instrumentenbedienung
sowie der zunehmenden Zahl an in einem Feuerwehrfahrzeug enthaltenen
Instrumenten, Aggregaten usw. nicht mehr optimal.
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In
der
DE 299 09 685 wurde
ein Feuerwehrfahrzeug mit einer Armaturentafel offenbart, welche im
hinteren Teil des Fahrzeugs angeordnet ist und aus dem Fahrzeug
herausgeschwenkt werden kann. Dadurch bleiben die im hinteren Fahrzeugteil
angeordneten Aggregate, Instrumente usw. zugänglich. Allerdings handelt
es sich auch hierbei um eine Armaturentafel, auf welcher eine Schalttafel
mit entsprechenden Bedienungsknöpfen
angeordnet ist. Diese Lösung
ist wie vorstehend beschrieben nicht mehr optimal.
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Es
war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorstehenden Nachteile
des Stands der Technik zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine besondere Bedienungseinrichtung für ein Feuerwehrfahrzeug gelöst, umfassend
eine Computer-Zentraleinheit
mit einem Touchscreen-Monitor mit einer Grösse von mindestens 10 Zoll
zur Bedienung der Zentraleinheit.
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Die
Bedienungseinrichtung umfasst einen Kasten, in welchem die Zentraleinheit
angeordnet ist, und auf dessen Vorderseite der Touchscreen-Monitor angebracht
ist.
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Mit
Hilfe der Computer-Zentraleinheit kann eine Software ausgeführt werden,
mit welcher das gesamte Feuerwehrfahrzeug von einem Ort aus problemlos
bedient werden kann.
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Gerade
während
eines Einsatzes ist es nicht sinnvoll, einen Computer mit herkömmlichen
Bedienungselementen wie Maus oder Keyboard zur Bedienung des Feuerwehrfahrzeugs
vorzusehen. Während
des Einsatzes müssen
die beteiligten Personen in der Regel Handschuhe tragen, welche
eine Bedienung über
Maus oder Keyboard schwierig bis unmöglich machen. Aus diesem Grund
wurde denn auch bisher offensichtlich noch nie die Bedienung eines Feuerwehrfahrzeugs
mit Hilfe eines Computers vorgeschlagen.
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Gemäss der vorliegenden
Erfindung erfolgt die Steuerung der Bedienungseinrichtung über einen Touchscreen-Monitor,
d.h. das Bedienungspersonal drückt
direkt auf Felder, welche auf dem Monitor angezeigt werden. Touchscreen-Monitoren
sind an sich bekannt und müssen
hier nicht weiter erläutert
werden.
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Um
eine sinnvolle und schnelle Bedienung des gesamten Feuerwehr fahrzeugs
während
des Einsatzes zu gewährleisten,
muss der Touchscreen-Monitor eine Mindestgrösse aufweisen, damit einerseits
die zu betätigenden
Felder gross genug sind, um auch mit einer behandschuhten Hand betätigt zu
werden. Andererseits muss der Touchscreen-Monitor gross genug sein,
um den gesamten zu bedienenden Schaltplan in vernünftiger
Grösse anzeigen
zu können.
Ein Umschalten zwischen verschiedenen Bildschirmansichten zur Anzeige
des gesamten Schaltplans während
eines Einsatzes sollte soweit wie möglich vermieden werden.
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Es
hat sich gezeigt, dass aus diesen Gründen der Touchscreen-Monitor eine Mindestgrösse von
10 Zoll aufweisen muss, wobei sich die Grössenangabe wie üblich auf
die Länge
der Bildschirmdiagonale bezieht. Selbstverständlich muss je nach Komplexität und Umfang
des anzuzeigenden Schaltplans ein grösserer Touchscreen-Monitor
verwendet werden. Es hat sich gezeigt, das ein Touchscreen-Monitor
mit einer Mindestgrösse
von 14 Zoll besonders geeignet ist, um die für heutige Feuerwehrfahrzeuge benötigten Schaltpläne in einem
Bild vernünftiger Grösse anzeigen
zu können.
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Gemäss einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Bedienungseinrichtung weiterhin einen Stift zur Bedienung
der Felder. auf dem Touchscreen-Monitor. Dadurch wird die Steuerung
des Feuerwehrfahrzeugs zusätzlich
erleichtert, insbesondere während
eines Einsatzes. Der Stift ist vorzugsweise an einer Seitenfläche der
Bedienungseinrichtung angeordnet und somit leicht zugänglich.
Besonders bevorzugt ist der Stift beweglich mit der Bedienungseinrichtung
verbunden, beispielsweise über eine
Kette. Dadurch wird verhindert, dass der Stift während eines hektischen Einsatzes
auf den Boden fällt
und verloren geht.
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Durch
Verwendung einer Bedienungssoftware können im Gegensatz zu den herkömmlichen
Armaturentafeln Bedienungsabläufe
besser visualisiert werden, beispielsweise durch die Verwendung
unterschiedlicher Farben für
die verschiedenen Kreisläufe (z.B.
Blau für
den Wasserkreislauf, Gelb für
den Schaumkreislauf). Es ist möglich,
Betriebszustände (wie
beispielsweise die verbleibende Menge an Löschwasser oder Löschschaum)
visuell darzustellen. Die Bedienungsperson kann die Betriebszustände schneller
und genauer erfassen, was insbesondere während eines hektischen Einsatzes
ein enormer Vorteil ist.
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Von
besonderem Vorteil ist, dass aufgrund der Grösse des Touchscreen-Monitors
der jeweils zu bedienende Schaltplan vollständig und in vernünftiger
Grösse
einsehbar ist.
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Vorzugsweise
kann zwischen verschiedenen Schaltplänen durch einfachen Knopfdruck
gewechselt werden.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass die Software den Ablauf des Einsatzes
protokollieren kann. Es ist gemäss
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung möglich,
ein Einsatzprotokoll zu erstellen und mit Hilfe üblicher Hardware wie Drucker
auszugeben. Hierfür
ist an der Bedienungseinrichtung gemäss dieser Ausführungsform
eine Schnittstelle vorgesehen (parallel, seriell und/oder USB-Schnittstelle), über welche
die hierfür
erforderliche übliche
Hardware wie beispielsweise ein Drucker angeschlossen werden kann.
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Gemäss einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Bedienungseinrichtung neben dem Touchscreen-Monitor
zusätzliche
Instrumente, wie beispielsweise Druckanzeigeinstrumente oder Bedienungsknöpfe. Dies
ist insbesondere vorteilhaft für Instrumente,
welche während
des Einsatzes ständig einsehbar
sein sollten. Wie vorstehend ausgeführt kann auf dem Monitor vorzugsweise
zwischen verschiedenen Schaltplänen
gewechselt werden, wodurch unter Umständen wichtige Instrumente für einen
gewissen Zeitraum nicht mehr über
den Monitor einsehbar und kontrollierbar sind. Diesem Umstand wird
durch die zusätzliche
Bereitstellung dieser Instrumente auf der Bedienungseinrichtung
Rechnung getragen.
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Gemäss einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
sind diese zusätzlichen
Instrumente in einem separaten Kompartiment angeordnet, welches sich
oberhalb des Touchscreen-Monitors befindet und in Richtung des Standorts
der Bedienungsperson während
des Einsatzes geneigt ist. Dadurch wird eine optimale Einsehbarkeit
der Zusatzinstrumente gewährleistet.
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Die
Bedienungseinrichtung ist am hinteren Ende des Fahrzeugaufbaus des
Feuerwehrfahrzeugs angeordnet, von wo aus sie während des Einsatzes ohne Störung des
weiteren Einsatzpersonals bedient werden kann.
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Um
an die im hinteren Teil des Fahrzeugaufbaus angeordneten Aggregate,
Instrumente etc. heranzukommen, kann die Bedienungseinrichtung gemäss einer
bevorzugten Ausführungsform
aus dem Fahrzeugaufbau herausgeschwenkt werden. Das Herausschwenken
ermöglicht
auch eine bessere Bedienbarkeit der Bedienungseinrichtung.
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Vorzugsweise
ist das Herausschwenken der Bedienungseinrichtung so realisiert,
dass die Bedienungsreinrichtung über
einen Schwenkarm mit dem Fahrzeugaufbau des Feuerwehrfahrzeugs verbunden
ist. Besonders bevorzugt ist der Schwenkarm so ausgestaltet, dass
die Bedienungseinrichtung nicht nur aus dem Fahrzeugaufbau herausgeschwenkt werden
kann, sondern um die Vertikalachse gedreht werden kann. Dies ist
insbesondere vorteilhaft für den
Einsatz im hellen Tageslicht, wo es sonst aufgrund der direkten
Sonneneinstrahlung auf den Touchscreen-Monitor zu erheblichen visuellen
Beeinträchtigungen
kommen könnte.
Gemäss
dieser Ausführungsform
kann der Touchscreen-Monitor aus der Sonneneinstrahlung heraus gedreht
werden.
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Um
zu gewährleisten,
dass der hintere Teil des Fahrzeugaufbaus nach dem Herausschwenken der
Bedienungseinrichtung möglichst
vollständig
zugänglich
ist, ist der Schwenkarm vorzugsweise an oder nahe einer Seitenfläche des
Fahrzeugaufbaus angeordnet.
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Zur
besseren Bewegung der Bedienungseinrichtung beim Schwenken und Drehen
ist gemäss
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
mindestens ein Haltegriff an der Bedienungseinrichtung vorgesehen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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In 1 ist
ein Feuerwehrfahrzeug 1 gezeigt. Am hinteren Ende des Fahrzeugaufbaus
ist die erfindungsgemässe
Bedienungseinrichtung 2 über den Schwenkarm 4 mit
dem Fahrzeug 1 verbunden. In 1 ist das
Fahrzeug mit herausgeschwenkter Bedienungseinrichtung 4 gezeigt.
Im eingeschwenkten Zustand befindet sich die Bedienungseinrichtung 2 im
hinteren Teil des Fahrzeugs 1. Wie in 1 angedeutet
ist die Bedienungseinrichtung 2 um die Vertikalachse drehbar.
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Auf
der Vorderseite der Bedienungseinrichtung 2 befindet sich
der Touchscreen-Monitor 3. In einem separaten Kompartiment 5 oberhalb
des Touchscreen-Monitors 3 sind zusätzliche Instrumente 6 wie Druckanzeigevorrichtungen
sowie Bedienungsknöpfe 7 angeordnet.
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An
der Seite der Bedienungseinrichtung 2 ist ein Stift 8 zur
Bedienung des Touchscreens angeordnet. Der Stift 8 ist über eine
Kette 9 mit der Bedienungseinrichtung 2 verbunden
und kann so nicht verloren gehen. Weiterhin ist an der Bedienungseinrichtung 2 ein
Haltegriff 10 vorgesehen.