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Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung in einem Kraftfahrzeug gemäß den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Konkret dient die dort offenbarte Bedieneinrichtung zur Bedienung einer Fahrerassistenzeinrichtung eines Kraftfahrzeugs. Die Bedieneinrichtung ist als Handballenablage ausgestaltet und weist hierzu einen Auflagekörper für einen Handballen eines Benutzers der Bedieneinrichtung auf. Um den Auflagekörper sind mehrere Bedienelemente der Bedieneinrichtung sternförmig angeordnet und mit diesem verbunden. Die Bedienelemente sind zusammen mit dem Auflagekörper um eine Hochachse drehbar gelagert. Die Fahrerassistenzeinrichtung ist dabei so ausgelegt, den momentan aktiven Assistenzmodus in Abhängigkeit von einer Drehstellung des Auflagekörpers einzustellen. Durch manuelles Drehen des Auflagekörpers können unterhalb von diesem befindliche, fest in einer Mittelkonsole integrierte Bedienelemente entweder verdeckt oder freigegeben werden. In Abhängigkeit der Drehstellung der Bedieneinrichtung sind die Bedienelemente mit unterschiedlichen Funktionen der Fahrerassistenzeinrichtung belegbar.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Bedieneinrichtung gemäß den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bereitzustellen, welche bei kompaktem Aufbau einfach und intuitiv bedienbar ist.
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Vorgenannte Aufgabe wird durch die Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen entnehmbar.
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Die Erfindung geht aus von einer Bedieneinrichtung in einem Kraftfahrzeug, wobei durch Drehung wenigstens eines Bedienelementes um eine Achse ein Bedien- oder Funktionsmodus der Bedieneinrichtung veränderbar ist.
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Die Veränderung des Bedien- oder Funktionsmodus bedeutet hierbei die Veränderung wenigstens einer durch die Bedieneinrichtung bedienbaren Funktion, insbesondere den Wechsel von einer bedienbaren Funktion zu einer anderen. Eine solche Funktion kann beispielsweise eine Lautstärkeregelung, eine Lautstärkeverteilung (mehr rechts, mehr links), ein Sendersuchlauf, ein Vor- oder Zurückspulen innerhalb eines Musiktitels, ein Vor- oder Zurückspringen zu Musiktiteln, eine Temperatureinstellung oder auch die Einstellung einer Gebläsedrehzahl sein. Die Auflistung ist nicht abschließend.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass durch Drehung des Bedienelementes um eine eigene Achse das Bedienelement in eine erste Drehposition und wenigstens in eine zweite Drehposition bringbar ist, wobei in der ersten Drehposition durch eine Lageveränderung des Bedienelementes wenigstens eine erste Funktion der Bedieneinrichtung bedienbar ist und in der wenigstens einen zweiten Drehposition durch eine Lageveränderung des Bedienelementes wenigstens eine weitere Funktion der Bedieneinrichtung.
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Auf diese Weise kann sehr einfach ein Wechsel im Bedien- oder Funktionsmodus der Bedieneinrichtung herbeigeführt werden. Außerdem ist eine kompakte Bauweise der Bedieneinrichtung möglich.
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Die Bedienung kann äußerst intuitiv erfolgen, da nach Anfassen des Bedienelementes und Drehung um dessen eigene Achse bereits ein neuer Bedien- oder Funktionsmodus aktiviert ist und die dann bedienbare Funktion ohne Loslassen des Bedienelementes sofort bedient werden kann.
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In vorteilhafter Ausführung des Erfindungsgedankens ist das Bedienelement zwischen zwei Drehpositionen in einem Winkel von etwa 90 Grad drehbar.
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Dies trägt zu einer sehr einfachen Bedienung der Bedieneinrichtung bei.
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Abweichend davon sind aber auch mehr als zwei Drehpositionen denkbar, beispielsweise drei oder vier, in denen dann durch eine Lageveränderung des Bedienelementes jeweils wenigstens eine Funktion bedienbar ist.
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Hinsichtlich einer leichten Bedienbarkeit hat es sich zudem als vorteilhaft erwiesen, wenn die Lageveränderung des Bedienelementes in jeder der Drehpositionen durch eine Kippbewegung hervorrufbar ist.
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Abweichend davon ist beispielsweise aber auch denkbar, dass die Lageveränderung des Bedienelementes in jeder der Drehpositionen durch eine Verschiebebewegung hervorrufbar ist.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung schlägt vor, dass das Bedienelement um eine im Wesentlichen horizontal ausgerichtete Achse drehbar ist.
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Dies ermöglicht eine Bedienung der Bedieneinrichtung bei einer natürlichen, unverkrampften Handhaltung.
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Um auf einfache Weise wichtige Komfortfunktionen im Kraftfahrzeug bedienen zu können, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn das Bedienelement in der ersten Drehposition zur Einstellung einer Temperatur und in der zweiten Drehposition zur Einstellung einer Gebläsedrehzahl nutzbar ist.
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Dies sind die Funktionen, welche zumeist parallel beziehungsweise zeitlich dicht aufeinander gefolgt von einem Bediener bedient werden, um ein für ihn angenehmeres Raumklima zu erlangen.
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Mit der Erfindung soll jedoch auch ein Kraftfahrzeug oder Schutz gestellt werden, welches wenigstens eine erfindungsgemäße Bedieneinrichtung aufweist.
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Ein solches Kraftfahrzeug kann so weitergebildet sein, dass die wenigstens eine Bedieneinrichtung im Bereich einer Mittelkonsole in einen Ausströmer integriert ist.
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Auf diese Weise kann zusätzlich benötigter Raum für Bedienelemente eingespart werden und es ist ein äußerst ansprechendes Design erzielbar.
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In diesem Zusammenhang ist denkbar, dass eine Anzeigeeinrichtung vorhanden ist, bei der in Abhängigkeit der Drehposition des wenigstens einen Bedienelementes die Anzeige von einer in vertikaler Richtung veränderbarer Werteskala zu einer in horizontaler Richtung veränderbaren Werteskala wechselt und umgekehrt.
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Auf diese Weise kann die Intuitivität der Bedienung noch zusätzlich unterstützt werden.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile, wobei entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
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Es zeigen, jeweils schematisch
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1 eine Draufsicht von oben auf die Bedieneinrichtung,
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2 eine Ansicht auf die Bedieneinrichtung gemäß Ansicht II aus 1, in einer ersten Drehposition und in einer um 90 Grad verdrehten Drehposition,
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3 den Innenraum eines Kraftfahrzeugs mit zwei erfindungsgemäßen Bedieneinrichtungen und
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4 eine vergrößerte Darstellung einer Bedieneinrichtung gemäß Bildausschnitt IV aus 3.
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Zunächst wird auf 1 Bezug genommen.
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Darin ist eine Bedieneinrichtung 1 ersichtlich, welche in den Innenraum I eines nicht näher dargestellten Kraftfahrzeugs hineinragt.
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Die Bedieneinrichtung 1 umfasst insbesondere ein laschenförmiges Bedienelement 10 mit einem geriffelt ausgestalteten Griffbereich 11.
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Das Bedienelement 10 ist mittels federnder Rastelemente 12 lösbar mit einem bolzenartigen Koppelelement 13 verrastet.
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Im Bereich der Verrastung sind sowohl das Koppelelement 13 als auch das Bedienelement 10 konisch, sich zum Innenraum I verjüngend, ausgebildet. Insbesondere wird durch das Bedienelement 10 zusammen mit den Rastelementen 12 eine konische Aufnahmeöffnung für das Koppelelement 13 ausgebildet.
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Das Koppelelement 13 ist bewegungsmäßig und signaltechnisch in nicht näher dargestellter Weise mit einem Klima-Steuergerät 2 verbunden, welches zur Ansteuerung einer nicht näher dargestellten Heizungs- und Klimaanlage dient.
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Das Bedienelement 10 und mit dieser das Koppelelement 13 sind um eine horizontale Drehachse D drehbar, wobei die Drehachse D eine Längsachse vom Bedienelement 10 und vom Koppelelement 13 ist.
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Wie man aus 2a ersehen kann, ist das Bedienelement 10 in der dargestellten Drehposition (DP1) horizontal ausgerichtet und um eine horizontale, quer zur Drehachse D verlaufenden Kippachse H in einer vertikalen Kippbewegung KV kippbar.
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Wird das Bedienelement 10 und mit diesem das Koppelelement 13 nach oben gekippt (+), so führt dies im positionsbedingt aktivierten Bedienmodus der Bedieneinrichtung 1 (Temperatureinstellung) zu einer Erhöhung der Innenraumtemperatur.
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Bei einem Kippen des Bedienelementes 10 nach unten (–), wird die Innenraumtemperatur entsprechend reduziert.
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Auf einer angedeuteten Anzeigeeinrichtung 3, welche beispielsweise als frei programmierbare Anzeigeeinrichtung eines Touchscreens ausgebildet sein kann, wird gleichzeitig ein Symbol in Form einer Werteskala 30 eingeblendet.
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Die Werteskala 30 ist, je nach Kipprichtung des Bedienelementes 10, in vertikaler Richtung nach oben oder unten veränderbar (vergleiche Doppelpfeil).
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Wird das Bedienelement 10 um 90 Grad um die horizontale Drehachse D (bspw. entgegen dem Uhrzeigersinn) gedreht (vergleiche 2b) so ändert sich der Bedienmodus der Bedieneinrichtung 1 und das Bedienelement 10 dient zur Einstellung einer Gebläsedrehzahl (vergleiche 2c).
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In der dargestellten, vertikal ausgerichteten Drehposition (DP2), ist das Bedienelement 10 um eine vertikale, quer zur Drehachse D verlaufende Achse V in einer horizontalen Kippbewegung KH kippbar.
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Wird das Bedienelement 10 nach rechts gekippt (+) so erfolgt eine Erhöhung der Gebläsedrehzahl, bei einem Kippen des Bedienelementes 10 nach links (–) erfolgt eine Reduzierung der Gebläsedrehzahl.
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Analog zum vorigen Bedienmodus der Bedieneinrichtung 1 wird auf der Anzeigeeinrichtung 3 eine Werteskale 30 eingeblendet. Diese ist in diesem Fall eine in horizontaler Richtung nach rechts oder links veränderbare Werteskala.
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Aus 3 ist der Innenraum eines Kraftfahrzeugs K ersichtlich.
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Das Kraftfahrzeug K weist unterhalb einer als Touchscreen ausgebildeten Anzeigeeinrichtung 3 zwei Ausströmer 4 auf.
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In jeden der Ausströmer 4 ist eine Bedieneinrichtung 1 integriert, wobei die linke Bedieneinrichtung 1 für den Fahrer und die rechte Bedieneinrichtung 1 für den Beifahrer vorgesehen ist.
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Aus der 4 kann man erkennen, dass jede der Bedieneinrichtungen 1 derart in einen Ausströmer 4 integriert ist, dass das Bedienelement 10 bei horizontaler Ausrichtung (Drehposition DP1) die Verlängerung einer Lamelle 40 des Ausströmers 4 bildet.
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Darüber hinaus schließt die Stirnseite des Bedienelementes 10 in etwa bündig mit der Stirnseite der Lamelle 40 ab. Dies führt zu einer optimalen Integration des Bedienelementes 10 in den Ausströmer 4.
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In der dargestellten Stellung ist das Bedienelement 10 in einer vertikalen Kippbewegung KV bewegbar. Nach einer Drehung um 90 Grad (Drehposition DP2, gestrichelt angedeutet) kann das Bedienelement 10 in einer horizontalen Kippbewegung KH bewegt werden.
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Zur Durchführung der Bewegungen des Bedienelementes 10 ist ein entsprechender Freiraum F im Ausströmer 4 vorhanden.
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Analog zu den Erläuterungen gemäß 2 ist in horizontaler Ausrichtung des Bedienelementes 10 die Einstellung einer Temperatur bei einer Kippbewegung KV und in vertikaler Ausrichtung des Bedienelementes 10 bei einer Kippbewegung KH die Einstellung einer Gebläsedrehzahl denkbar. Die Wahl anderer Funktionen ist selbstverständlich möglich.
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Die Erfindung ist nicht auf das bzw. die obigen Ausführungsbeispiele beschränkt. Diese wurden nur zur allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung herangezogen. Die Erfindung kann im Rahmen ihres Schutzumfangs vielmehr auch andere als die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele bzw. Ausprägungen annehmen. Hierbei kann sie insbesondere auch solche Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus Einzelmerkmalen der jeweiligen Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedieneinrichtung
- 10
- Bedienelement
- 11
- Griffbereich
- 12
- federnde Rastelemente
- 13
- Koppelelement
- 2
- Klima-Steuergerät
- 3
- Anzeigeeinrichtung
- 30
- Werteskala
- 4
- Ausströmer
- 40
- Lamellen des Ausströmers
- D
- Drehachse
- DP1
- erste Drehposition
- DP2
- zweite Drehposition
- F
- Freiraum
- I
- Fahrzeug-Innenraum
- H
- horizontale Kippachse
- K
- Kraftfahrzeug
- KH
- horizontale Kippbewegung
- KV
- vertikale Kippbewegung
- V
- vertikale Kippachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012002305 A1 [0002]