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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Solelösung aus
Salzschüttgut
für den
Straßenwinterdienst
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 295 16 244 U1 bekannt.
Die bekannte Vorrichtung weist einen trichterförmigen Lösebehälter für das Salzschüttgut auf,
in den eine Zuleitung für Lösewasser
mündet.
Ferner ist innerhalb des Lösetrichters
eine umlaufende Überlauf
kante vorgesehen, über
die die konzentrierte Solelösung
in eine Zwischenkammer und von dort aus in einen Soletank strömen kann.
Die Überlauf
kante für
die Solelösung befindet
sich etwa im unteren Drittel des Lösebehälters, also weit unterhalb
des Salzschüttgutniveaus. Oberhalb
der Überlauf
kante sind Rückhaltebleche vorgesehen,
die verhindern, dass das Salzschüttgut unmittelbar
in die Zwischenkammer gelangen kann. Bei der bekannten Vorrichtung
kommt es zwischen der Überlauf
kante und dem Rückhalteblech
immer wieder zu Rekristallisationen des Salzschüttgutes, wodurch der Überlauf
in die Zwischenkammer verstopft wird.
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Aus
der
DE 298 11 669
U1 ist ebenfalls eine Vorrichtung zur Herstellung von Solelösungen für den Winterdienst
bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung ist der Überlauf von dem trichterförmigen Lösebehälter in
den Soletank in etwa auf halber Höhe des Lösebehälters angeordnet. Der Überlauf
ist durch ein vorgelagertes Sieb geschützt, welches sich in der Praxis
jedoch schnell zusetzt, wodurch ein ungehinderter Abfluss der konzentrierten
Solelösung verhindert
wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Vorrichtung
anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Überlaufkante derart anzuordnen,
dass das Salzschüttgutniveau
im Lösebehälter im
Bereich der Überlauf
kante niedriger ist als die Überlaufkante. Dies
bedeutet, dass unmittelbar unterhalb der Überlauf kante ein salzkristallfreier
Raum geschaffen wird, wodurch Rekristallisationen im Lösebehälter im
Bereich vor der Überlauf
kante vermieden werden. Hierzu ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
dass die Überlauf
kante im oberen Bereich des Lösebehälters angeordnet
ist. Hierdurch kann der Lösebehälter über seine
gesamte Höhe
als Lager für
Salzschüttgut verwendet
werden, ohne dass das Salzschüttgutniveau
im Bereich der Überlaufkante
an diese hinanreicht.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet sich für
alle üblichen
Streusalzarten. Das Streusalzschüttgut
wird im Lösebehälter von
Lösewasser durchströmt, wodurch
eine gesättigte
Solelösung entsteht.
Bei Bedarf kann diese gesättigte
Solelösung
auf eine gebrauchsfertige Solelösung
von etwa 20 bis 22 % Konzentration verdünnt werden.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Überlauf
kante vorzugsweise im oberen Drittel, noch vorteilhafter im oberen
Viertel, insbesondere im oberen Fünftel oder Sechstel des Lösebehälters angeordnet
ist. Je höher
die Überlauf kante
angeordnet ist, desto mehr Salzschüttgut kann in den Lösebehälter eingefüllt werden.
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Es
ist von erheblichem Vorteil, wenn die Überlauf kante horizontal ausrichtbar
ist. Dadurch, dass die, insbesondere aus Edelstahl bestehende, Überlauf
kante exakt waagerecht eingestellt werden kann, ist sichergestellt,
dass die Solelösung über die gesamte
Breite der Überlauf
kante abfließen
kann. Hierdurch wird die Strömungsgeschwindigkeit
der Solelösung
reduziert, wodurch in und insbesondere auf der Solelösung schwimmende
Feststoffe in Richtung Überlauf
kante nicht beschleunigt werden und somit im Lösebehälter zurückbleiben. Die horizontale Verstellbarkeit
kann beispielsweise durch das Vorsehen zweier beabstandeter, im
Wesentlichen vertikal verlaufender Langlöcher vorgesehen werden, durch die
Befestigungsschrauben zur Fixierung eines Metallbleches geführt sind,
dessen obere Kante die Überlauf
kante bildet.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn die gesamte Überlauf kante höhenverstellbar
ist. Hierdurch kann der Solelösungsspiegel
im Lösebehälter individuell
eingestellt werden.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Überlauf
kante an nur einer Seite des Lösebehälters vorgesehen
ist. Bei entsprechender horizontaler Ausrichtung der einzigen Überlauf
kante werden keine weiteren Überlaufkanten
benötigt,
um einen gleichmäßigen Solelösungsabfluss in
den Soletank zu gewährleisten.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn der Überlauf kante im Lösebehälter ein
Vorwehr vorgelagert ist, wobei das Vorwehr eine untere Längskante
aufweist, die unterhalb der Überlauf
kante angeordnet ist und vorzugsweise eine obere Längskante
aufweist, die oberhalb der Überlauf
kante angeordnet ist. Durch das Vorwehr wird verhindert, dass an
der Oberfläche
der Solelösung
schwimmende Schwebstoffe zur Überlauf
kante und damit letztlich in den Soletank gelangen. Die Solelösung muss
unter der unterhalb der Überlauf
kante angeordneten unteren Kante des Vorwehrs vorbeiströmen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen
der Überlauf
kante und dem Soletank eine Mischkammer vorgesehen ist, in die die
Zulaufleitung für
Verdünnungswasser
mündet.
Durch das Verdünnen
der gesättigten
Solelösung
in eine gebrauchsfertige Solelösung innerhalb
einer Mischkammer, die dem Soletank vorgelagert ist, wird ein verbessertes
Durchmischungsergebnis erreicht. Mit Vorteil erfolgt die Messung
der Solekonzentration unmittelbar nach dem Mischen in der Abflussleitung
der Mischkammer in den Soletank mittels eines elektronischen Messgerätes und
wird digital an einem Display angezeigt.
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Zusätzlich oder
alternativ zu dem Vorwehr kann ein Rückhaltewehr vorgesehen werden,
welches eine höhere
Befüllung
des Lösebehälters ermöglicht.
Dabei ist es von Vorteil, wenn sich das Rückhaltewehr bis zum oberen
Rand des Lösebehälters erstreckt.
In dem Rückhaltewehr
sollte ein Überlauf
vorgesehen sein, über
den gesättigte
Solelösung in
den Bereich vor die Überlauf
kante bzw. bei Vorsehen eines Vorwehrs, vor das Vorwehr abschließen kann.
Der Überlauf
kann beispielsweise aus einer Vielzahl von übereinander und nebeneinander
angeordneten Längsschlitzen
im Rückhaltewehr
ausgebildet sein.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn Durchflussmengenmesser zum einen
für das
Lösewasser
und zum anderen für
das Verdünnungswasser
vorgesehen sind. Weiterhin ist von Vorteil, wenn der Zufluss von
Lösewasser
automatisch unterbrochen wird, wenn eine vorgegebene Höchstmarke
im Lösebehälter überschritten
wird. Hierzu ist es notwendig, einen entsprechenden Sensor im Löse behälter vorzusehen.
Zusätzlich
ist es von Vorteil, wenn die Solelösung im Soletank umgewälzt bzw.
umgerührt
wird.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 Eine
Vorrichtung zur Herstellung von Solelösungen und
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2 Eine
Vorrichtung zur Herstellung von Solelösungen mit zusätzlichem
Rückhaltewehr.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile oder Bauteile mit gleicher Funktion
mit identischen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
eine Vorrichtung 1 zur Herstellung einer Solelösung 2 dargestellt.
Die Vorrichtung 1 weist einen trichterförmigen Lösebehälter 3 auf, welcher
in eine obere Öffnung
eines Soletanks 4 eingesetzt ist. Innerhalb des Lösebehälters befindet
sich Natriumchlorid als Salzschüttgut 5.
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In
den spitz zulaufenden Bodenbereich des Lösebehälters 3 mündet eine
Leitung 6 zur Zuführung
von Lösewasser
zur Auflösung
des Schüttgutes 5.
Ebenfalls in den unteren Bereich des Lösebehälters 3 mündet eine
Spülleitung 8 zur
Reinigung des Lösebehälters 3,
insbesondere zum Auspülen
von nicht lösbaren
Stoffen des Salzschüttgutes 5.
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In
der linken Zeichnungshälfte
ist ein Hauptwehr 9 mit einer Überlauf kante 10 dargestellt.
Die Überlauf
kante 10 wird von der Oberkante eines Metallbleches 11 gebildet,
wobei das Metallblech und damit die Überlauf kante 10 horizontal
ausricht bar und höhenverstellbar
ist. Wie aus den Figuren zu erkennen ist, ist die Überlauf
kante 10 im oberen Bereich des Lösebehälters 3 angeordnet.
Zur Gewährleistung
der horizontalen Ausrichtbarkeit sowie der Höhenverstellbarkeit der Überlauf
kante 10 sind in dem Metallblech 11 zwei beabstandete,
vertikal verlaufende Langlöcher
eingebracht, durch die Befestigungsschrauben 12 geführt sind,
mit denen das Metallblech 11 am Hauptwehr 9 fixierbar
ist. Durch die horizontale Ausrichtung der Überlaufkante 10 fließt gesättigte Solelösung 13 über die
gesamte Länge
der Überlauf
kante 10 in eine hinter dem Hauptwehr 9 befindliche
Mischkammer 14. In die Mischkammer 14 mündet eine
Zuleitung 15 für
Verdünnungswasser.
In der Mischkammer 14 wird die gesättigte Solelösung 13 in
eine 20 bis 22 %-ige Solelösung 2 verdünnt, welche
dann über
einen Abfluss 16 in den Soletank 4 abfließt und von
dort in nicht dargestellter Weise abgezogen werden kann. Nicht dargestellt
ist ein Leitsystem und Pumpensystem, mit dem die Solelösung 13 im
Soletank 4 gewälzt
wird.
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Dem
Hauptwehr 9 und damit der Überlauf kante 10 ist
ein Vorwehr 17 vorgelagert, dessen untere Kante 18 unterhalb
des Spiegels 19 der gesättigten
Solelösung 13 im
Lösebehälter 3 angeordnet
ist. Eine obere Kante 20 des Vorwehrs 17 überragt
den Spiegel 19 der Solelösung 13 und ist somit
oberhalb der Überlauf
kante 10 angeordnet. Durch das Vorwehr 17 werden
auf dem Spiegel 19 schwimmende Schwebstoffe 21 zurückgehalten.
Somit wird ein Abfließen
der schwimmenden Schwebstoffe in den Soletank 4 vermieden.
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Wie
in 1 zu erkennen ist, ist das Schüttgutniveau 22 im
Bereich der Überlauf
kante 10 niedriger als die Überlauf kante 10 und
auch niedriger als die untere Kante 18 des Vorwehrs 17.
Hierdurch wird eine Verstopfung zwischen Vorwehr 17 und
Haupt wehr 9 vermieden. Das maximale Schüttgutniveau 22 befindet
sich etwa in der Mitte des Lösebehälters 3,
also seitlich versetzt von der Überlaufkante 10.
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In 2 ist
eine Vorrichtung 1 zur Herstellung von Solelösung 2 dargestellt.
Die Vorrichtung 1 gemäß 2 ist
im Wesentlichen gleich aufgebaut wie die in 1 dargestellte
Vorrichtung 1. Der einzige Unterschied besteht darin, das
anstelle des Vorwehrs 17 ein Rückhaltewehr 23 vorgesehen
ist. Zusätzlich
zu dem Rückhaltewehr 23 kann
zwischen dem Rückhaltewehr 23 und
dem Hauptwehr 9 ein Vorwehr, beispielsweise das in 1 dargestellte Vorwehr 17,
vorgesehen werden. Das Rückhaltewehr 23 erstreckt
sich wie das Vorwehr 17 über die gesamte Länge der Überlaufkante 10,
also in diesem Ausführungsbeispiel
etwa über
eine Länge
von 1,20 m. Das Rückhaltewehr 23 erstreckt
sich von der Oberkante des Lösebehälters 3 bis
weit unterhalb der Überlaufkante 10.
Durch das Vorsehen eines Rückhaltewehrs
kann das Schüttgutniveau 22 im
Lösebehälter 3 erhöht werden.
Die in 2 dargestellte Variante eignet sich insbesondere
zur Befüllung
mit Radladern, da durch das Rückhaltewehr 23 ein Überschwappen
von gesättigter
Solelösung 13 sowie
von Salzschüttgut 5 in
die Mischkammer 14 vermieden wird.
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Im
oberen Bereich des Rückhaltewehrs 23 sind über dessen
gesamte Längserstreckung Überlaufschlitze 24 vorgesehen,
durch die gesättigte
Solelösung 13 in
den Bereich 25 zwischen Hauptwehr 9 mit Überlaufkante 10 und
Rückhaltewehr 23 strömen kann.
Das Vorsehen der Überlaufschlitze 24 ist
notwendig, da die Gefahr besteht, dass der Bereich 25 bei
mit Salzschüttgut 5 vollgefülltem Lösebehälter 3 verstopft.
Sinkt das Schüttgutniveau 22 im
Laufe der Zeit durch Lösung,
so wird auch der Bereich 25 wieder frei von Salzschüttgut 5,
sodass die gesättig te Solelösung 13 dann
unter den Rückhaltewehr 23 hindurch über den
Bereich 25 zur Überlauf
kante 10 und somit in die Mischkammer 14 gelangt.
In dem zuletzt beschriebenen Stadium sinkt der Spiegel 19 der
gesättigten
Solelösung 13 auf
die Höhe
der Überlaufkante 10.