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Die
Erfindung betrifft eine Spanneinrichtung zum Einstellen der Kettenspannung
eines Transportkettenbandes eines wenigstens ein Antriebsrad und ein
Umlenkrad aufweisenden Brecherdurchlaufförderers, mit mindestens einer
hydraulisch betätigbaren, der
Achse des Umlenkrades zugeordneten Spannzylindereinheit zum Verstellen
der Achslage des Umlenkrades. Die Erfindung betrifft ferner einen
Brecherdurchlaufförderer
für Brecher
für den
untertägigen
Einsatz mit wenigstens einem Antriebsrad und einem drehbar um eine
Achse gelagerten Umlenkrad, mit einem um das Antriebsrad und das
Umlenkrad umlaufenden Transportkettenband sowie mit einer Kettenspanneinrichtung
mit wenigstens einer hydraulisch betätigbaren, der Achse des Umlenkrades zugeordneten
Spannzylindereinheit zum Verstellen der Achslage des Umlenkrades.
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Im
untertätigen
Bergbau kommen Strebförderer,
Streckenförderer, Übergabeförderer oder
Spezialförderer
wie Brecherdurchlaufförderer
zum Einsatz, um das mit einem Gewinnungsgerät hereingewonnene Gestein wie
z.B. Kohle, Erz oder Salz aus dem Streb herauszufördern und
anschließend
wegzufördern.
Während
bei Strebförderern
wegen der hohen Förderkapazitäten und
Fördererlängen an
beiden Enden des Förderers
Antriebsstationen angeordnet sind, ist bei Übergabeförderern und Brecherdurchlaufförderern
häufig
nur eine Antriebsstation vorgesehen, wobei sich dann an einem Ende
des Förderers
eine Umlenkstation mit einem nicht angetriebenen Umlenkrad befindet.
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Zum
Zerkleinern des beim Abbau grobstückigen Gesteins werden Brecher
wie z.B. Backenbrecher eingesetzt, die als Transportmittel für das Gestein
einen Brecherdurchlaufförderer
aufweisen, dessen endloses Transportkettenband den Brecher durchläuft. Das
an einem Ende des Brecherdurchlaufförderers aufgegebene grobstückige Abbaugut wird
mit dem Transportkettenband durch den Backenbrecher transportiert,
zerkleinert und dann z.B. an einer Abwurfstelle einem weiteren Förderer aufgegeben.
Die Antriebsstation des Brecherdurchlaufförderers befindet sich an dem
abwurfseitigen Ende des Förderers.
Am anderen Ende des Förderers,
an welchem die Aufgabe des grobstückigen Abbaugutes erfolgt,
ist für
jeden Kettenstrang des Transportkettenbandes ein Umlenkrad gelagert.
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Für einen
optimalen Betrieb des Förderers und
zum Ausgleich von z.B. verschleißbedingten Kettenlängungen
kann es erforderlich werden, die Transportkette nachzuspannen, wozu
aus dem Stand der Technik verschiedene Kettenspanneinrichtungen
bekannt sind, die zweckmäßigerweise
eine Verschiebung der Achslage des Umlenkrades/ der Umlenkräder ermöglichen.
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Eine
aus der
DE 31 18 483
A1 bekannte Kettenspannvorrichtung weist eine hydraulische
Zylinderkolbeneinheit zum Verschieben der Welle eines Umlenkrades
auf, bei der das Nachstellen durch Einpressen von Fett bzw. Öl mittels
einer Fettpresse in den Zylinder erfolgt. Die Zylinderkolbeneinheit
wird durch das eingepreßte
Fett über
eine Gabel gegen die Achse des Umlenkrades gedrückt und spannt so die umlaufende
Kette. Der Schmiernippel zum Ansetzen der Fettpresse befindet sich
unmittelbar an dem zwischen den beiden Trumen des Transportkettenbandes
angeordneten Zylinder.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Spanneinrichtung bzw. einen Brecherdurchlaufförderer mit
einer Spanneinrichtung bereitzustellen, welche ein einfaches Einstellen
der Kettenspannung ermöglichen.
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Zur
Lösung
dieser sowie weitere Aufgaben schlägt die Erfindung eine Spannzylindersteuereinheit
zum Ansteuern der Spannzylindereinheit vor, die räumlich getrennt
von der Spannzylindereinheit am Brecherdurchlaufförderer anordbar
oder angeordnet ist und mittels einer Zuleitung mit der Spannzylindereinheit
verbunden ist. Durch die räumliche
Trennung einer Spannzylindersteuereinheit vom Spannzylinder ist
es erfindungsgemäß möglich, diese
an gut zugänglicher
Stelle am Brecher bzw. Brecherdurchlaufförderer anzuordnen.
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Die
Spannzylindersteuereinheit kann nun gut zugänglich z.B. oberhalb des Fördertrums
und/oder im Bereich des antriebsseitigen Endes des Brecherdurchlaufförderers
angeordnet sein. Dies ist besonders vorteilhaft, da im Beschickungsbereich
des Förderers Überlaufmaterial
den Zugang zu den Spannzylindern blockieren kann. Das störende Überlaufmaterial
muß nun
nicht mehr mit einem Ladegerät
und anschließend
manuell beseitigt werden, um Zugang zu den Zylindern zu erhalten
und ein Ausfahren der Kolben der Spannzylinder zu bewirken.
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Weiter
vorzugsweise kann mit der Spannzylindersteuereinheit der Druck in
der Zuleitung zur Spannzylindereinheit, über die das Hydraulikmittel
in die Spannzylinder der Spannzylindereinheit gepreßt oder
gedrückt
wird, gesteuert werden. Durch das Einpressen des Hydraulikmittels
in den Spannzylinder wird dann dessen Kolben ausgefahren, welcher
unmittelbar oder vorzugsweise mittelbar eine Verschiebung der Achslage
des Umlenkrades bewirkt. Das Hydraulikmittel besteht vorzugsweise
aus Fett und die Spannzylindereinheit weist dann Fettzylinder auf.
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Es
können
genau zwei Fettzylinder zum Verändern
der Achslage des Umlenkrades vorgesehen sein. Vorzugsweise greift
dann je ein Fettzylinder an je einem Ende der Lagerachse des Umlenkrades
an, so daß sich
das bzw. ggf. alle Umlenkräder
zwischen den beiden Fettzylindern befinden. Weiter vorzugsweise
greifen die beiden Fettzy linder symmetrisch zur Position aller Umlenkräder an,
damit eine optimale Kraftübertragung
in Richtung der Kettenlaufrichtung und eine gleichmäßige Spannung
aller Kettenstränge
des Transportkettenbandes erfolgt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Spannzylindersteuereinheit
wenigstens eine elektrohydraulisch ansteuerbare Fettpresse zum Verändern der
Fettmenge in dem Fettzylinder auf. Weiter vorzugsweise ist jedem
Spannzylinder oder Fettzylinder ein Rückschlagventil zugeordnet.
Das Rückschlagventil
verhindert ein unkontrolliertes Einfahren der Kolben in die Fettzylinder
bei einem Druckabfall oder Undichtigkeiten in der Zuleitung. Weiterhin
kann, falls das Transportkettenband bzw. seine Kettenstränge nicht
nachgespannt werden müssen,
der Druck in den Zuleitungen verringert werden, damit diese nicht so
stark beansprucht werden und undicht werden. Nur während des
Spannens des Transportkettenbandes muß mit einem hohen Druck im
Bereich der Zuleitung und der Spannzylindersteuereinheit gearbeitet
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung weist jede Spannzylindereinheit eine Meßeinrichtung,
insbesondere einen Reedstab, zum Messen des momentanen Ausfahrzustandes
des Kolbens der Spannzylinder auf, deren Meßsignal vorzugsweise der Spannzylindersteuereinheit
zugeführt
wird. Zweckmäßig wird
das elektrische Signal, welches am Reedstab abgegriffen wird, über eine
elektrische Leitung zu einer Anzeige, welche vorzugsweise an der Spannzylindersteuereinheit
angeordnet ist, übertragen.
An der Anzeige kann dann der momentane Ausfahrzustand der Kolben
der Spannzylindereinheit abgelesen bzw. mittels einer Auswerte-/Steuereinheit ausgewertet
werden. Dies ermöglicht
es festzustellen, um welche Länge
das Transportkettenband bzw. seine Kettenstränge durch die Spanneinrichtung nachgespannt
worden sind. Falls z.B. zwei Kettenstränge und somit auch zwei Umlenkräder vorgesehen
sind, läßt sich
aus den Meßsignalen
der Meßeinrichtungen
feststellen, ob die Achslagen der Umlenkräder gegen einander verschoben
sind, um diese Verschiebung der Achslagen durch eine separate Ansteuerung
der Spannzylindereinheiten der einzelnen Umlenkräder zu korrigieren. Besonders
vorteilhaft ist, wenn dann beide Umlenkräder insbesondere drehfest auf
einer Welle angeordnet sind, die drehbar in Lagergehäusen gelagert
ist, die verschieblich in Führungen
geführt
sind. In diesem Fall kann durch die separate Ansteuerung der Spannzylindereinheiten eine
Schrägstellung
der Welle und somit ein ungleichmäßiger Spannzustand der Kettenstränge korrigiert
werden. Bei dieser Ausgestaltung greifen die Kolben der Fettzylinder
vorzugsweise an den Lagergehäusen
an, wobei die Ausschubrichtung der Fettzylinder in Richtung der
Führung,
in der die Lagergehäuse
verschieblich geführt
sind, ausgerichtet ist.
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Weiter
vorzugsweise kann, insbesondere ergänzend zu der Meßeinrichtung,
ein Sensor zum Messen der Bewegung des Transportkettenbandes und/oder
der Bewegung des Umlenkrades vorgesehen sein. Durch die Überwachung
sowohl der Bewegung der Umlenkräder
als auch der Kettenlängung kann über einen
Vergleich mit einem Sollwert für
eine maximal zulässige
Kettenlängung
ein automatisches oder manuelles Abschalten des Brecherdurchlaufförderers
erfolgen, um dann das Transportkettenband nachzuspannen.
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Weitere
Vorzüge
und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch gezeigten Ausführungsbeispiels.
Es zeigt:
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1 stark
schematisch vereinfacht einen erfindungsgemäßen Brecherdurchlaufförderer in
Seitenansicht;
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2 die
Umkehrstation des Brecherdurchlaufförderers aus 1 in
schematischer Seitenansicht;
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3 die
Umkehrstation gemäß 2 in Ansicht
von links, teilweise aufgebrochen; und
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4 eine
Detailansicht einer antriebsseitig am Brecherrahmen montierten Spannzylindersteuereinheit.
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In 1 ist
schematisch ein hier mobiler und auf einem Raupenfahrwerk 30 abgestützter, mit
einem Brecher 2 wie z.B. einem Backenbrecher ausgestatteter
Brecherdurchlaufförderer 1 angedeutet, dessen
endloses Transportkettenband 3 zwischen einem Antriebsrad 4 und
einem Umlenkrad 5 umläuft und
mit seinem Transporttrum durch den Brecher 2 hindurchläuft. Der
Brecherdurchlaufförderer 1 stützt sich
außerdem
mittels einer weiteren Stütze 31 unterhalb
des Umlenkrades 5 ab. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird das Transportkettenband 3 mittels zwei
nicht im einzelnen dargestellten Kettensträngen angetrieben, wobei für jeden
Kettenstrang ein Antriebsrad 4 und ein Umlenkrad 5 vorgesehen
ist. 3 zeigt die beiden Umlenkräder 5, die auf einer gemeinsamen
Welle 11 jeweils nahe der Lagergehäuse 12 für die Welle
drehfest befestigt sind. Die Antriebseinheit zum Antreiben der Kettenstränge mit Getriebe
und Motor ist in den Zeichnungen nicht dargestellt. Während des
Betriebs des Brecherdurchlaufförderers 1 wird
im Bereich der Umlenkräder 5 grobstückiges Gestein
aufgegeben, das mit dem z.B. Kettenkratzer umfassenden Transportkettenband 3 durch
den Brecher 2 transportiert und an den Backen des Brechers
zerkleinert wird. Am in 1 rechten, antriebsseitigen
Ende des Durchlaufbackenbrechers 1, befindet sich die Abwurfstelle,
an der das zerkleinerte Abbaugut z.B. auf einen weiteren Förderer übergeben wird.
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Die
hohen mechanischen Anforderungen machen es nötig, daß Transportkettenband 3 von Zeit
zu Zeit nachzuspannen. Um das Transportkettenband 3 zu
spannen, ist der Brecherdurchlaufförderer mit einer Spanneinrichtung
versehen, die hier zwei separat ansteuerbare und den beiden Enden der
Welle 11 zugeordnete Spannzylindereinhei ten 7 umfasst,
um die Achslage der Welle 11, auf der die beiden Umlenkräder 5 gelagert
sind, parallel zum verlauf der Trumen des Transportkettenbandes 3 verändern zu
können.
Zum Ansteuern der Spannzylindereinheiten 7 sind diese über Zuleitungen 8 mit
einer rechts in der 1 angedeuteten, hier am antriebsseitigen
Ende des Brecherdurchlaufförderers 1 an
dessen Rahmengestell 6 befestigten Spannzylindersteuereinheit 9 verbunden.
Die Zuleitung 8 verläuft
hier teilweise zwischen den Trumen des Transportkettenbandes 3 und
teilweise unterhalb des Rücklauftrums
des Transportkettenbandes 3. Zum Spannen der Spannzylinder
der Spannzylindereinheiten 7 wird vorzugsweise Fett als
Hydraulikmittel verwendet, so daß selbst bei Undichtigkeiten
in den Zuleitungen 8 kein Risiko für umweltschädliche Verunreinigen od. dgl.
besteht.
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Es
wird nun Bezug genommen auf die 2 und 3,
in welchen das Transportkettenband 3 nicht dargestellt
ist. Jede Spannzylindereinheit 7 weist einen Fettzylinder 10 zum
Verschieben der Achslage der Lagerwelle 11 der beiden Umlenkräder 5 auf,
wobei die Welle 11 drehbar in Lagergehäusen 12 gelagert ist,
die wiederum verschieblich in Führungen 13 in
Rahmenstreben 19 des Rahmengestells 7 des Brecherdurchlaufförderers 1 geführt sind.
An jedem Lagergehäuse 12 greift
ein durch Einspritzen von Fett ausfahrbarer Kolben 14 an.
Zum Ausfahren des Kolbens 14 und Spannen des Transportkettenbandes 3 läßt sich
das Fett über
die Zuleitung 8 in den Fettzylinder 10 einpressen,
wobei die Zuleitung 8 über
ein am Fettzylinder 10 angeordnetes Rückschlagventil (nicht dargestellt)
erfolgt. Das Rückschlagventil
dient zum Schutz der Zuleitung 8 und der Spannzylindersteuereinheit 9 (siehe 1 und 4)
vor zu hohem Druck beispielsweise bei einem Blockieren des Brecherdurchlaufförderers 1.
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Dem
Spannzylinder 10 jeder Spannzylindereinheit 7 ist
eine Meßeinrichtung 16,
insbesondere ein Reedstab, zum Erfassen des momentanen Ausfahrzustandes
des Kolbens 14 der Spannzylindereinheit 7 zugeordnet,
deren Meßsignal
vorzugsweise der Spannzylindersteuerein heit 9 oder einer übergeordneten
Steuer- und Auswerteeinheit über
die Signalleitung 17 zugeführt. Ferner ist jedem Umlenkrad 5 ein
Sensor 18 zum Messen der Bewegung des Transportkettenbandes 3 bzw.
der Bewegung des Umlenkrades 5 zugeordnet, der hier in
einem Vorkasten des Lagergehäuses 12 angeordnet
ist und mit diesem verschiebbar ist. Das Signal des Sensors 18 wird
ebenfalls der Spannzylindersteuereinheit 9 oder der Steuer-
und Auswerteeinheit zugeführt. Über die beiden
Kolben 14 zugeordneten Reedstäbe 16 und die den
beiden Umlenkrädern 5 zugeordneten
Sensoren 18 können
die Bewegung der Umlenkräder 5 und
ggf. unterschiedliche Kettenlängungen
der Kettenstränge
des Transportkettenbandes 3 detektiert und bei Überschreiten
von einem Sollwert kann der Brecherdruchlaufförderer 1 ggf. automatisch
abgeschaltet werden.
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4 zeigt
eine mögliche
Position zur Anordnung und Befestigung der Spannzylindersteuereinheit 9 an
jederzeit gut zugänglicher
Stelle am Rahmen 6 des Brecherdurchlaufförderers 1.
Der Rahmen 6 ist mit einer oberhalb des Transportkettenbandes 3 aufragenden
Rahmenstrebe 23 versehen, an der neben der Spannzylindersteuereinheit 9 auch
ein Stromversorgungskasten 24 befestigt ist. Die Spannzylindersteuereinheit 9 weist
z.B. Anzeigen zur Darstellung der Meßdaten der Meßeinrichtung 16 und des
Sensors 18, wie in 4 schematisch
dargestellt, auf. Ferner kann die Spannzylindersteuereinheit 9 für jeden
Fettzylinder (10, 2) eine
elektrohydraulisch ansteuerbare Fettpresse aufweisen, mit der die
Zuleitung 8 und damit auch der Fettzylinder 10 mit
dem Fett zum Ändern
des Ausfahrzustandes der Kolben beaufschlagt werden kann. Die Spannzylinder
des Brecherdurchlaufförderers 1 lassen
sich somit vom antriebsseitigen Ende her und von einer jederzeit
gut zugänglichen
Stelle aus bedienen.
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Die
Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Die Spannzylindersteuereinheit kann auch an einer anderen Stelle
des Brecherdurchlaufförderers
angeordnet werden. Es können
auch Transportkettenbänder
mit nur einem Kettenstrang wie z.B. einem Raupenkettenband zum Einsatz
kommen. Die Fettpresse braucht nicht in die Spannzylindersteuereinheit
integriert zu sein.