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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Spielgerät zum Ausbalancieren, das im
wesentlichen mindestens ein Wippelement umfasst, welches um eine Drehachse
schwenkbar ist. Das Wippelement wird von einem Grundelement umfasst,
welches unmittelbar oder mittelbar im oder am Boden fixiert werden kann.
Das Wippelement umfasst einen Bereich der von der Drehachse in zwei
Teilbereiche geteilt wird. Auf dem Bereich des Wippelements ist
mindestens eine Trittfläche
ausgebildet.
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Definitionen
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Der
Begriff „Trittfläche" wird im folgenden
für einen
umgrenzten Bereich verwendet, welcher derart ausgebildet ist, dass
eine Person zumindest mit der gesamten Fläche eines Fußes darauf
stehen kann, und die Oberfläche
rutschhemmend ist. Mit der Höhe (h)
wird nachfolgend der Abstand zwischen einem Wippelement und dem
Boden bezeichnet, wenn sich das Wippelement in waagerechter Lage
parallel zum Boden befindet. Mit der Breite (b) wird die maximale Breite
eines Wippelements bezeichnet. Unter der Tiefe (t) wird die maximale
Tiefe eines Wippelements verstanden, die parallel zu der Drehachse
verläuft.
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Stand der Technik
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Aus
dem Stand der Technik sind Spielgeräte bekannt, die es einem Benutzer
ermöglichen,
stehend eine horizontale Trittfläche
durch Verlagerung des Körpers
und durch Veränderung
der Standposition auf der Trittfläche auszubalancieren. Sie dienen im
Wesentlichen dem Gleichgewichtstraining, insbesondere bei Kindern
und Schülern,
aber auch bei gleichgewichtsgestörten
Patienten. Die Eigenschaft solcher Spielgeräte, in eine oder mehrere Richtungen
geneigt werden zu können,
wird durch eine im Verhältnis
zur effektiven Breite des gesamten Spielgeräts kleinere Standfläche ermöglicht.
Dabei sind verschiedene Ausführungsformen
bekannt. So existieren beispielsweise Spielgeräte in Form einer meist runden
oder eckigen Trittfläche
aus Holz oder Kunststoff, an deren Unterseite zentrisch eine Halbkugel oder
ein Kegel montiert ist. Andere Formen bestehen aus einem Ball, um
dessen waagerechte Rotationsachse eine Ring aus Holz oder Kunststoff
angeordnet ist. Diese Spielgeräte
können
meist punktsymmetrisch über
die Halbkugel oder den Kegel in alle Richtungen gekippt werden.
Andere Spielgeräte
zum Ausbalancieren weisen eine rechteckige Trittfläche aus
Kunststoff mit einem quer zur Längserstreckung verlaufenden,
an der Unterseite ausgebildeten Zylinder oder Halbzylinder auf.
Diese Ausführungen
sind dafür
ausgelegt, dass das Spielgerät über die
Oberfläche
des Zylinders oder Halbzylinders in einer Rollbewegung gekippt wird.
Sofern die Spielgeräte
mit einem Zylinder versehen ist, kann dieses zugleich lateral durch
die Drehung des Zylinders bewegt werden.
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Nachteile des Stands der
Technik
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Sofern
Spielgeräte
im öffentlichen
Raum (z.B. auf öffentlichen
Spielplätzen)
für den
Allgemeingebrauch aufgestellt werden, müssen sie robust, wetterfest,
gegen Vandalismus und Diebstahl gesichert sowie möglichst
verletzungssicher sein. Die aus dem Stand der Technik bekannten
Spielgeräte zum
Ausbalancieren erfüllen
die Kombination dieser Anforderungen nicht.
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Ein
wesentlicher Nachteil der bekannten Spielgeräte zum Ausbalancieren liegt
darin begründet,
dass diese nur durch ihr Eigengewicht am Boden fixiert werden können. Aufgrund
dieser losen Verbindung kann ein derart vorbekanntes Spielgerät ohne größere Mühen entwendet
werden. Es besteht kein Schutz gegen Diebstahl.
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Sofern
die bekannten Spielgeräte
aus Materialien mit geringer Masse (z.B. Kunststoff, Holz, Kautschuk,
usw.) bestehen, entsteht der Nebeneffekt, dass das Spielgerät bei der
Benutzung nicht nur über die
vorgesehenen rotatorischen Freiheitsgrade (zumeist Quer- und Längsachse)
kippen, sondern sich auch über
translatorische Freiheitsgrade ungewollt bewegen können. So
kann es passieren, dass das Spielgerät aufgrund einer zu starken
Gewichtsverlagerung des Benutzers unter seinen Füßen wegrutscht. Je nach Beschaffenheit
der Auflagefläche können die
translatorischen Bewegungen stärker oder
schwächer
auftreten bzw. leichter oder schwerer ausgelöst werden.
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Werden
dagegen die bekannten Spielgeräte aus
schweren Materialen (z.B. Beton, Stein, usw.) hergestellt, so erhöht sich
die Verletzungsgefahr bei der Benutzung des Spielgeräts. Ferner
können
die rotatorischen Bewegungen entlang der Drehachse aufgrund der
Trägheit
der Materialien nur schwer ausgelöst bzw. gestoppt werden. Die
Spielgeräte werden
für den
bestimmungsgemäßen Spieleffekt des
feinmotorischen Ausbalancierens zu träge.
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Aufgabe der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein witterungs-,
diebstahl- und vandalismusfestes Spielgerät zum Ausbalancieren zu schaffen,
das für
die Aufstellung in öffentlichen
Räumen geeignet
ist. Vorzugsweise soll es ein geringes Verletzungsrisiko darstellen.
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Lösung
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Kerngedanke
der Lösung
der Aufgabe ist es, das Spielgerät
in Form eines Wippelements auszubilden, welches um eine Drehachse
schwenkbar ist und ausschließlich
einen rotatorischen Freiheitsgrad besitzt. Die Drehachse wird mit
Lagerungen an dem Grundgestell des Spielgeräts verbunden. Das gesamte Spielgerät ist mit
einer Vorrichtung versehen, mit der es unmittelbar oder mittelbar
im oder auf dem Boden fixiert werden kann.
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Vorteile der Erfindung
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Freiheitsgrade
des Spielgeräts durch
die Lagerung und die Fixierung am oder im Boden auf eine rotatorische
Bewegungen des Wippelements beschränkt werden. Laterale Bewegungen
um die translatorischen Achsen des Spielgeräts werden ausgeschlossen, was
zur Sicherheit beiträgt.
Zum einen wird das Spielgerät
gegen Diebstahl geschützt. Zum
anderen kann das Spielgerät
nicht unter den Füssen
des Benutzers wegrutschen.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung
einer Drehachse erlaubt es Materialen (wie z.B. Metall, Kunststoff,
usw.) für
die Herstellung des Spielgeräts zu
verwenden, die einerseits leichtgängig genug sind, um die erforderlichen
feinmotorischen Bewegungen beim Ausbalancieren zu ermöglichen,
gleichzeitig aber die erforderliche Robustheit aufweisen, um eine
Beschädigung
oder Zerstörung
der Spielgeräte
durch Vandalismus zu minimieren.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lagerung ist die Möglichkeit,
auf derselben Drehachse zwei Wippelemente auszubilden. Hierdurch
können
entweder zwei Personen gleichzeitig das Spielgerät ausbalancieren, was das Spielvergnügen variiert
bzw. steigert oder eine Person kann auf beiden Wippelementen stehen,
wobei ein Fuß auf
jeweils einem Wippelement zu Stehen kommt. Dies erhöht die Anforderungen
an den Gleichgewichtssinn und die Geschicklichkeit.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung werden mindestens zwei Wippelement hintereinander
auf zwei parallel verlaufenden Lagerungen angeordnet. Dies führt zu einer
Varianz des Spieleffekts, da in dieser Anordnung der Benutzer die Balance
nicht durch seitliche Verlagerung des Gewichts, sondern durch Vor-
und Zurücklehnen
seines Körpers
erzielt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst
das Grundgestell ein Verbindungselement, um das Grundgestell mit
einem anderen Grundgestell zu verbinden. So ist es beispielsweise
möglich,
die einzelnen Spielgeräte
zu einem Parcours zu verbinden. Dies bietet den Vorteil, dass hierdurch
die Variantenvielfalt erhöht
wird.
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Zweckmäßig ist
es, das Spielgerät
mit Rundprofilen zu versehen. Dies bietet den Vorteil, dass keine
Ecken oder Kanten vorhanden sind, an denen sich eine Person, insbesondere
Kinder, verletzen könnten.
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Eine
alternative Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass das Wippelement derart auf der Drehachse
angeordnet ist, dass die Länge
und / oder die Breite des ersten Bereichs und des zweiten Bereichs
nicht identisch sind. Dies bietet den Vorteil, dass eine Person
zum Ausbalancieren jede der beiden Hälften des Wippelements mit
ihrem Körpergewicht
unterschiedlich belasten muss, so dass der Gleichgewichtssinn intensiver
geschult wird.
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In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
der Erfindung ist die Drehachse horizontal geneigt. Dies bietet
den Vorteil, dass eine Person ihr Gleichgewicht nicht in eine Richtung,
beispielsweise nach vorne und nach hinten, sondern auch in eine weitere
Richtung, beispielsweise nach links und nach rechts, ausbalancieren
muss. In einer dar verschiebbar. Dies bietet den Vorteil, dass neben
dem Wippeffekt auch gleichzeitig ein Gleiteffekt erzielbar ist.
Dies kann beispielsweise auch zur Simulation des Surfens auf dem
Wasser eingesetzt werden. Um die Varianten der Simulation des Surfens
zu erweitern, besteht zudem die Möglichkeit, die Drehachse nicht
nur geneigt, sondern auch teilweise mit Biegungen auszubilden.
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Vorteilhaft
kann die einstöckige
Ausbildung des Grundgestells und der Drehachse sein. Beispielsweise
kann das Spielgerät
aus einem Metallrahmen zusammengefügt und verschweißt werden, um
dessen Drehachse das Wippelement angebracht wird. Dies bietet unter
anderem den Vorteil, dass ein Schutz gegen ungewolltes Demontieren
geboten wird, da zwischen dem Grundgestell und der Drehachse keine
Verbindungselemente vorhanden sind, die mutwillig zerstört oder
gelöst
werden können.
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Um
die Neigung des Wippelements zu begrenzen, weist eine weitere vorteilhafte
Ausführungsform
Begrenzungselemente auf. Diese können
wahlweise fest oder lösbar
angeordnet sein. Dies bietet den Vorteil, dass durch die Begrenzung
der Neigung die Wippe an die Koordinationsfähigkeiten von Kindern in unterschiedlichen
Altersklassen angepasst werden könne.
Der Einsatz der Begrenzungselemente kann weiterhin für die Einhaltung
der unterschiedlichen Richtlinien und Normen an Spielgeräte in öffentlichen
Räumen
herangezogen werden. Die Begrenzungselemente können wahlweise an dem Wippelement,
an der Drehachse oder in einer Lagerung angeordnet sein.
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In
einer weitern Ausführungsform
der Erfindung besteht das Grundgestell, die Drehachse sowie der
Rand des Wippelements aus einem Rohrprofil aus Stahl, wobei das
Profil verzinkt ist. Dies bietet den Vorteil, dass das Spielgerät durch
die Verzinkung eine hohe Beständigkeit
gegen äußere Witterungseinflüsse aufweist,
und somit die Einsatzdauer groß ist.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn sich das Spielgerät im Freien
befindet. Ferner bietet die Verwendung eines identischen Rohrprofils
für die vorgenannten
Teile des Spielgeräts
den Vorteil, dass hierdurch die Materialkosten gering sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
bestehen die Trittflächen
aus einem grobmaschigen, abwaschbaren Webstoff oder einem Metallgitter,
wodurch das Spielgerät
einerseits leichter wird und andererseits weniger seiner effektiven
Fläche
der Witterung ausgesetzt ist. Zudem wird verhindert, dass sich beispielsweise
Regenwasser oder Schmutz auf der Trittfläche ansammelt.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spielgeräts mit zwei
Wippelementen;
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2 eine
perspektivische Ansicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spielgeräts mit einem
Wippelement;
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3 eine
perspektivische Ansicht auf ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spielgeräts mit einem
Wippelement;
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4 eine
perspektivische Ansicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß 3.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spielgeräts 1.
Das Spielgerät 1 umfasst
zwei Grundgestellelemente 7. Die Grundgestellelemente 7 sind
in der Seitenansicht U-förmig
ausgebildet, wobei die jeweiligen freien Enden als Standfüße dienen. Es
besteht auch die Möglichkeit,
die Enden auf oder in dem Boden 9 zu verankern.
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Die
Grundgestellelemente 7 weisen jeweils ein Stegelement 8 auf.
Zwischen den Stegelementen 8 ist eine Drehachse 5 fest
angeordnet. Auf der Drehachse 5 sind zwei Wippelemente 2, 2' über Lagerungen 6a, 6b verbunden.
In einer erfindungsgemäßen Ausführung besteht
die Möglichkeit,
die Lagerungen 6a, 6b , die Drehachse 5 oder
die Wippelemente 2, 2' derart über sogenannte Begrenzungselemente
auszubilden, dass die Neigung der Wippelemente 2, 2' begrenzbar
ist.
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Jedes
Wippelement 2, 2' umfasst
einen Bereich 3, der durch die Drehachse 5 in
zwei gleich breite Teilbereiche 3a, 3b geteilt
wird. Der Bereich 3 umfasst mindestens eine Trittfläche, wobei
bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
der erste Teilbereich 3a eine erste Trittfläche 4a und
der zweite Teilbereich 3b eine zweite Trittfläche 4b umfasst.
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Dadurch,
dass die Wippelemente 2, 2' in ihrer Grundfläche keine
Kanten und Ecken aufweisen und die Drehachse 5 zumindest
im Bereich des Randes vollständig über den
Umfang umschließen,
wird hierdurch ein Einklemmschutz erzielt.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung können
die parallel zur Drehachse 5 verlaufenden Randbereiche
der Teilbereiche 3a, 3b auf der dem Boden 9 zugewandten
Unterseite punktgelagert werden. Eine derartige Punklagerung (z.B.
in Form eines Stoppers aus Gummi) bewirkt, dass das Wippelement 2, 2' auch in gekippter
Position den Boden 9 nicht mit der gesamten Fläche des
Randbereichs, sondern nur mit der Auflagefläche der Punktlagerung berührt. Wenn
diese Punktlagerung eine entsprechende Höhe aufweist, kann das Einklemmen
von menschlichen Gliedmaßen
bei der Benutzung des Spielgeräts 1 verhindert
werden. Sofern die Punktlagerung aus einem weichen, nachgiebigen
Material (z.B. Kautschuk) besteht, wird die Verletzungsgefahr zusätzlich reduziert.
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Das
Kippelement 2, 2' des
Spielgeräts 1 ist bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel in waagerechter
Stellung gezeigt. Das Kippelement 2, 2', das eine Tiefe
t und eine Breite b zeigt, weist somit eine Höhe h auf.
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Die
Drehachse 5, die in einer Kippebene k angeordnet ist, teilt
das Kippelement 2, 2' in seiner Breite b in zwei Bereiche,
nämlich
in den ersten Teilbereich 3a mit einer Breite b1 und in
den den zweiten Teilbereich 3b mit einer Breite b2 auf.
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Um
die Kippebene k kippt das jeweilige Wippelement 2, 2', wenn mindestens
eine Trittfläche 4a, 4b belastet
wird. Vorzugsweise tritt ein Benutzer mit seinem ersten Fuß auf die
Trittfläche 4a und
mit seinem zweiten Fuß auf
die zweite Trittfläche 4b.
Anschließend
ist er durch Gewichtsverlagerungen bestrebt, Kippbewegungen auszuführen und
/ oder seinen Körerschwerpunkt
auszubalancieren.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Spielgeräts 1.
Das Spielgerät 1 unterscheidet sich
zu dem in 1 dargestellten Spielgerät 1 dadurch,
dass dieses nur ein Wippelement 2 aufweist. Zudem umfasst
das Wippelement 2 einen Bereich 3 mit einer Tiefe
t.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht auf ein drittes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Spielgeräts 1 mit
einem Wippelement 2. Das Spielgerät 1 unterscheidet
sich zu dem in 2 dargestellten Spielgerät 1 durch
eine geringere Tiefe t des Bereichs 3.
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4 zeigt
eine perspektivische Ansicht auf das Spielgerät 1 gemäß 3.
Das Spielgerät 1 in 4 unterscheidet
sich zu dem in 3 gezeigten Spielgerät 1 dadurch,
dass die Drehachse 5 den Bereich 3 in Teilbereiche 3a, 3b mit
jeweils unterschiedlicher Breite b1 bzw. b2 unterteilt. Zum Ausbalancieren
des Spielgeräts
muss der Benutzer daher eine differenzierte Standposition auf dem
Wippelement 2 finden, was einen erhöhten Anspruch an seine Geschicklichkeit
erfordert.