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Cabrioletverdecke
sind allgemein, z.B. aus der
EP
1 398 194 , bekannt.
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Nachteilig
bei bekannten Cabrioletverdecken ist jedoch die eingeschränkte Justierbarkeit
der Position der sog. Verdeckspitze, also des freien Endes des Verdecks,
das bei geschlossenem Verdeck an einem horizontalen Querrahmenteil
des Windschutzscheibenrahmens der Cabrioletkarosserie aufliegt. Die
eingeschränkte
Justierbarkeit der Dachspitze ist insofern nachteilig, als sich
häufig
die Dachspitze beim Schließen
des Verdecks auf dem Querrahmenteil merklich ablegt oder leicht über dem
Querrahmenteil verbleibt ohne dies zu berühren. Im ersteren Falle hängt das
Gestänge
des Verdecks leicht durch, weil das Querrahmenteil als Auflage wirkt
ohne dass die einzelnen Elemente des Gestänges in der vorgesehenen Art
und Weise unter Spannung stehen. Im zweiten Fall muss die Dachspitze
beim Schließen des
Verdecks mittels der dafür
vorgesehenen Arretierung auf den Querrahmen gezogen werden, so dass die
einzelnen Elemente des Gestänges
unter zusätzlicher
Spannung stehen. Beides ist unerwünscht.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verdeck für ein Cabrioletfahrzeug
anzugeben, bei dem zur Vermeidung der o.g. Nachteile eine Justiermöglichkeit
für die
Position der Verdeckspitze gegeben ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dazu ist bei einem Verdeck für
ein Cabrioletfahrzeug mit einem beweglichen Gestänge, das eine Anzahl gelenkig miteinander
verbundener Gestängeschenkel
umfasst, wobei ein erster Gestängeschenkel
in einer ersten Gestängeschenkelschwenkachse
gelenkig mit einem Hauptlager verbunden ist, das in eingebautem
Zustand mit einer Karosserie des Cabrioletfahrzeugs fest verbunden
ist, vorgesehen, dass im Bereich des Hauptlagers ein zum Verschwenken
eines der Gestängeschenkel,
insbesondere des ersten Gestängeschenkels,
vorgesehenes Justierelement angebracht ist, wobei das Justierelement
zur Justierung einer Position des Verdecks an einem dem Hauptlager
in Richtung der Abfolge der Gestängeschenkel gegenüberliegenden
Verdeckspitze wirksam ist.
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Es
ist ebenfalls eine Aufgabe der Erfindung ein in der oben beschriebenen
Weise verbessertes Cabrioletfahrzeug mit einem solchen Verdeck anzugeben.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Die
abhängigen
Ansprüche
sind auf bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gerichtet.
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Bevorzugt
ist danach das Justierelement zum Verschwenken des ersten Gestängeschenkels an
einem Justierhebel, der in einer Justierhebelachse gelenkig mit
dem Hauptlager verbunden ist, angebracht. Die Betätigung des
Justierelements wirkt damit unmittelbar auf den Justierhebel und über diesen mittelbar
auf den jeweiligen Gestängeschenkel,
insbesondere den ersten Gestängeschenkel.
Dabei kann der wirksame Hebel des Justierhebels ausgenutzt werden.
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Weiter
bevorzugt ist mittels des Justierelements der Justierhebel um einen
entlang des Justierhebels unterhalb der Position des Justierelementes gelegenen
Drehpunkt in der Justierhebelachse am Hauptlager verschwenkbar,
wobei durch eine Verschwenkung des Justierhebels eine Verschwenkung des
ersten Gestängeschenkels
um dessen erste Gestängeschenkelschwenkachse
ebenfalls am Hauptlager bewirkbar ist. Dadurch, dass der Drehpunkt
des Justierhebels unterhalb des Justierelements liegt, oder anders
ausgedrückt,
dadurch, dass das Justierelement oberhalb der Drehachse liegt, bevorzugt
ca. 30% – 50%
der Gesamtlänge
des Justierhebels oberhalb der Drehachse, ergibt sich eine besonders
effiziente Hebelwirkung für
den Justierhebel.
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Die
Verschwenkbarkeit des ersten Gestängeschenkels beim Verschwenken
des Justierhebels ist aufgrund einer zwischen Justierhebel und erstem Gestängeschenkel
bestehenden kinematischen Verbindung, insbesondere aufgrund einer
gelenkig sowohl mit dem Justierhebel als auch mit dem ersten Gestängeschenkel
verbundenen Verbindungsstange gegeben. Dadurch ergeben sich einfache
kinematische Verhältnisse
wenn durch ein Verschwenken des Justierhebels mittelbar ein Verschwenken
des jeweils mit dem Justierhebel über die Verbindungsstange verbundenen
Gestängeschenkels
bewirkt wird.
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Bevorzugt
ist am Hauptlager gelenkig ein mittels eines Antriebs verschwenkbarer
Antriebshebel angebracht. Von den Gestängeschenkeln ist ein mit dem
ersten Gestängeschenkel
gelenkig verbundener zweiter Gestängeschenkel mit dem Antriebshebel
gelenkig an einem dem Antrieb gegenüberliegenden Ende des Antriebshebels
verbunden. Mittels eines durch das Justierelement bewirkbaren Verschwenkens
des ersten Gestängeschenkels
ist dann ein Verschwenken des zweiten Gestängeschenkels um dessen Verbindungspunkt
mit dem Antriebshebel bewirkbar. Diese Änderung der Orientierung des zweiten
Gestängeschenkels
bewirkt mittelbar ein Anheben oder Absenken der Position der Dachspitze.
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Bevorzugt
wird der Antriebshebel bei geschlossenem Verdeck vom Antrieb in
seiner Position gehalten, so dass sich eine definierte Position
vor allem des dem Hauptlager gegenüberliegenden Endes des Antriebshebels
ergibt. Dies ist wesentlich, weil dieses Ende des Antriebshebels
die gelenkige Verbindung mit dem zweiten Gestängeschenkel umfasst und somit eine
fixierte Drehachse für
den zweiten Gestängeschenkel
vorgibt. Diese Drehachse des zweiten Gestängeschenkels wird im Folgenden
im Hinblick auf die Möglichkeit
des Anhebens oder Absenkens der Position der Dachspitze als „Nickachse" bezeichnet.
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Zur
Fixierung der Position der Nickachse ist am Hauptlager ein justierbarer
Anschlag für
den Antriebshebel vorgesehen, der eine definierte Orientierung des
Antriebshebels bei geschlossenem Verdeck vorgibt.
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Das
Justierelement kann besonders einfach als Gewindeschraube ausgeführt sein,
die in einer mit dem Justierhebel fest verbundenen Gewindehülse geführt ist.
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Wenn
am Hauptlager ein Anschlag für
das Justierelement vorgesehen ist, ist ein definierter, in seiner
Position festliegender Anschlag gegeben, der anderen Möglichkeiten
des Anschlags, etwa an einem Hebel im Bereich des Hauptlagers vorzuziehen ist.
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Der
Vorteil der Erfindung und ihrer Ausgestaltungen besteht damit insbesondere
darin, dass das Verdeck in geschlossener Position stets die korrekte
Spannung aufweist, wie sie für
einen dichten Abschluss an der Karosserie einerseits und für die Langlebigkeit
der Mechanik andererseits günstig
ist.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
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Darin
zeigen:
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1 ein
Gestänge
für das
Verdeck eines Cabrioletfahrzeugs (Verdeckgestänge) und
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2 eine
vergrößerte Darstellung
eines Ausschnitt von 1
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1 zeigt
ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Verdeckgestänge, das
gelenkig mit einem mit einer nicht dargestellten Karosserie eines
Cabriolet Fahrzeugs verbundenen Hauptlager 11 montiert
ist. Dargestellt ist auch ein Antrieb 12, wie er für automatisch öffnende
und schließende
Verdecke benötigt wird.
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Das
Gestänge 10 umfasst
in an sich bekannter Weise bei geschlossenem Zustand des Verdecks aufeinander
folgende Gestängeschenkel 13, 14, 15 die
in ebenfalls an sich bekannte Weise an Gestängeschenkelschwenkachsen 16, 17, 18 miteinander beziehungsweise
mit dem karoseriefesten Hauptlager 11 gelenkig verbunden
sind. Daneben sind für
die Verdeckkinematik eine Anzahl von Führungsstangen 19, 20, 21 vorgesehen.
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Zwischen
den Gestängeschenkeln 13, 14, 15 sind
in an sich bekannte Weise in den Figuren nicht ersichtliche quer
verspannte Spiegel vorgesehen. Von den Gestängeschenkeln 13–15 ist
ein erster Gestängeschenkel 13 in
einer ersten Gestängeschenkelschwenkachse 16 mit
dem Hauptlager 11 gelenkig verbunden. Mit dem ersten Gestängeschenkel 13 ist
der zweite Gestängeschenkel 14 in
einer zweiten Gestängeschenkelschenkachse 17 gelenkig verbunden.
Entsprechendes gilt für
den zweiten Gestängeschenkel 14 und
einen dritten Gestängeschenkel 15,
die in einer dritten Gestängeschenkelschwenkachse 18 gelenkig
verbunden sind. Erst diese gelenkige Verbindung der Gestängeschenkel 13–15 sowie
der für
die Verdeckkinematik vorgesehenen Führungsstangen 19, 20, 21 ermöglicht die gefordert
Beweglichkeit des Gestänges 10 und
damit des Verdecks insgesamt.
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Ebenfalls
am Hauptlager 11 ist ein mittels der Antriebs 12 verschwenkbarer
Antriebshebel 22 angebracht. Von den Gestängeschenkeln 13–15 ist
der mit dem ersten Gestängeschenkel 13 gelenkig
verbundene zweite Gestängeschenkel 14 mit
dem Antriebshebel 22 gelenkig verbunden und zwar an einem
dem Antrieb 12 gegenüberliegen
Ende des Antriebshebels 22. Eine Betätigung des Antriebs 12 bewirkt
eine Verschwenkung des Antriebshebels 22. Dies wiederum
bewirkt ein Verschwenken der Gestängeschenkel 13–15 sowie
der zugeordneten Führungsstangen 19–21 um
die jeweilige Schwenkachse, als z.B. um die Gestängeschenkelschwenkachsen 16–18.
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An
einem in der kinematischen Verkettung dem ersten Gestängeschenkel 13 vorgelagerten
Justierhebel 23 ist ein Justierelement 24 und
am Hauptlager 11 ein Anschlag 25 angebracht, wobei
das Justierelement 24 zur Justierung einer Position des
Gestänges 10 an
einem dem Hauptlager 11 in Richtung der Abfolge der Gestängeschenkel 13–15 gegenüberliegenden
Verdeckspitze 26 wirksam ist.
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Der
Justierhebel 23 ist über
eine Verbindungsstange 27 mit dem ersten Gestängeschenkel 13 verbunden.
Bei Betätigung
des Justierelements 24, bei dem es sich insbesondere um
eine Gewindeschraube handelt, die z.B. in einer mit dem Justierhebel 23 fest
verbundenen Gewindehülse 28 geführt ist, wird
der Justierhebel 23 um einen entlang des Justierhebels 23 unterhalb
der Position des Justierelements 24 gelegenen Justierhebeldrehpunkt 29 (Justierhebelachse)
am Hauptlager 11 verschwenkt. Durch eine Verschwenkung
des Justierhebels 23 wird aufgrund der Verbindung zwischen
Justierhebel 23 und erstem Gestängeschenkel 13 über die
Verbindungsstange 27 auch der erste Gestängeschenkel 13 verschwenkt
und zwar um die erste Gestängeschenkelschwenkachse 16.
Bei dem durch eine Betätigung
des Justierelements 23 bewirkten Verschwenken des ersten
Gestängeschenkels 13 wird aufgrund
dessen Verbin dung mit dem zweiten Gestängeschenkel 14 auch
der zweite Gestängeschenkel 14 selbst
verschwenkt. Der zweite Gestängeschenkel 14 ist
jedoch auch mit dem Antriebshebel 22 verbunden, der durch
den Antrieb 12 in seiner Position gehalten wird. Der Antriebshebel 22 kann
seine Lage deshalb nicht verändern.
Damit wird der zweite Gestängeschenkel 14 bei
der Betätigung
des Justierelements 23 und aufgrund der dadurch bewirkten Verschwenkung
des ersten Gestängeschenkels 13 um
eine als Nickachse 30 bezeichnete Achse durch die gelenkige
Verbindung zwischen Antriebshebel 22 und zweiten Gestängeschenkel 14 verschwenkt.
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Diese
Verschwenkung des zweiten Gestängeschenkels 14 bewirkt
ein Anheben der Verdeckspitze 26. Insgesamt wird damit
eine Justierung der Position der Verdeckspitze 26 möglich, so
dass ein dichtes Schließen
des Verdecks mit der Karosserie im Bereich einer Oberkante einer
nicht dargestellten Windschutzscheibe eines Cabrioletfahrzeugs gewährleist
ist. Bei der genannten Oberkante der Windschutzscheibe handelt es
sich insbesondere um ein oberes Querrahmenteil des Windschutzscheibenrahmens.
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Zur
noch weiter verbesserten Fixierung der Position oder Orientierung
des Antriebshebels 22 ist am Hauptlager 11 ein
justierbarer Antriebshebelanschlag 31 angebracht. Durch
Justierung des Antriebshebelanschlags 31, der ebenso wie
das Justierelement 24 als in einer Gewindebuchse geführte Gewindeschraube
ausgeführt
sein kann, kann die Position oder Orientierung des Antriebshebels 22 bei
geschlossenem Verdeck exakt vorgegeben werden.
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Dargestellt
ist in 1 ebenfalls ein Spannbügel 32 und ein Lenker 33 im
rückwärtigen Teil
des Gestänges 10.
Die Position der nicht dargestellten quer verspannten Spriegel ist
mit 34, 35, 36, 37 bezeichnet.
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- 10
- Verdeckgestänge
- 11
- Hauptlager
- 12
- Antrieb
- 13
- Gestängeschenkel
- 14
- Gestängeschenkel
- 15
- Gestängeschenkel
- 16
- Gestängeschenkelschwenkachse
- 17
- Gestängeschenkelschwenkachse
- 18
- Gestängeschenkelschwenkachsen
- 19
- Führungsstange
- 20
- Führungsstange
- 21
- Führungsstange
- 22
- Antriebshebel
- 23
- Justierhebel
- 24
- Justierelement
- 25
- Anschlag
- 26
- Verdeckspitze
- 27
- Verbindungsstange
- 28
- Gewindehülse
- 29
- Justierhebelachse
- 30
- Nickachse
- 31
- Antriebshebelanschlag
- 32
- Spannbügel
- 33
- Lenker
- 34–37
- Spriegelposition