-
Die
Erfindung betrifft ein Faltverdeck in einem Kraftfahrzeug nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Aus
der
DE 39 14 638 A1 ist
ein Falterverdeck der eingangs genannten Art bekannt. Bei dem bekannten
Faltverdeck ist zwischen dem Verdeckgestänge und dem Spannbügel eine
Kniehebelanordnung vorgesehen, welche als Stelleinrichtung für den Spannbügel dient
und den Spannbügel
mit Hilfe eines Hydraulikzylinders zwischen dessen angehobener und
abgesenkter Stellung hin und her bewegt.
-
Die
US 2004/0262942 A1 offenbart
ein Faltverdeck mit einem Spannbügel,
bei dem der Spannbügel über eine
Hebelanordnung mit dem hinteren Hauptspriegel des Faltverdecks gekoppelt
ist und bei Verstellen des Verdeckgestänges entsprechend der durch
die Hebelanordnung vorgegebenen Kinematik den Spannbügel anhebt
oder absenkt.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Faltverdeck
der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, dass der Spannbügel insbesondere
verglichen mit dem Stand der Technik mit geringerem baulichen Aufwand
bewegbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Faltverdeck mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Üblicherweise
sind die so genannten Eckspriegel, d.h. die Komponenten des Faltverdecks,
die insbesondere die am Ende des Faltverdecks auszubildenden Eckbereich
des Verdeckmaterials abstützen,
in das Verdeckgestänge
des Faltverdecks integriert. Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, die Eckspriegel
am Spannbügel
anzulenken, also schwenkbar am Spannbügel vorzusehen, und die Eckspriegel
gleichzeitig als Komponente der Stelleinrichtung, mit der der Spannbügel zu verstellen
ist, zu verwenden. Hierzu ist jeder der beiden Eckspriegel über einen
am Eckspriegel durch ein Gelenk angelenkten Lenker mit dem Verdeckgestänge gekoppelt, so
dass der Eckspriegel gemeinsam mit dem Lenker als Stelleinrichtung
in Abhängigkeit
von der Stellung des Verdeckgestänges
den Spannbügel
zwischen der angehobenen und der abgesenkten Stellung hin und her
bewegt. Hierdurch ergibt sich insbesondere auch der Vorteil, dass
die Eckspriegel während
des Einfahrens oder Ausfahrens des Faltverdecks verstellt werden
können,
um das Einfahren bzw. Ausfahren des Faltverdecks zu erleichtern.
-
Unter
dem Begriff Faltverdeck wird im vorliegenden Fall ein Verdeck verstanden,
bei dem zumindest einige Dachabschnitte aus einem faltbaren Material,
beispielsweise einem Verdeckstoff, gefertigt sind, welches mit Hilfe
des Verdeckgestänges
in der gewünschten
Form gehalten ist. Einzelne Dachabschnitte können auch eine feste, insbesondere
schalenartige Gestaltung aufweisen, wobei die Schale oder Teile
davon aus Metall, Kunststoff oder auch aus Glas oder einem sonstigen
durchsichtigen Material besteht. Bei dem Spannbügel handelt es um ein an der
Karosserie, beispielsweise den Verdecklagern, oder am Verdeckgestänge quer
zur Fahrzeuglängsrichtung
schwenkbar gelagertes Funktionselement, welches das Faltverdeck
in abgesenkten Zustand spannt und gegebenenfalls gleichzeitig als
Dichtungseinrichtung das Faltverdeck zur Karosserie hin abdichtet.
-
Weitere
Vorteile und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie
der Zeichnung.
-
So
wird bei einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Faltverdecks
vorgeschlagen, den Eckspriegel mit einem Hebelabschnitt zu versehen,
mit dem der Eckspriegel an dem Spannbügel angelenkt ist und der gemeinsam
mit dem diesen jeweils zugeordneten Lenker einen Kniehebel bildet,
welcher den Spannbügel
in seiner abgesenkten gegen die Karosserie vorspannt. Hierdurch wird
auf einfache Weise eine sehr sichere Vorspannung des Spannbügels an
der Karosserie erreicht, ohne das hierzu weitere Sturmstangen, wie
im Stand der Technik beschrieben, erforderlich sind.
-
Um
eine möglichst
hohe Vorspannkraft durch den Kniehebel zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass
der Hebelabschnitt und der Lenker in der abgesenkten Stellung des
Spannbügels
gestreckt zueinander verlaufen. Dabei ist es ferner Vorteil, am Spannbügel einen
Anschlag vorzusehen, der ein Einknicken des Kniehebels in der Spannstellung
verhindert, in dem der Anschlag die Bewegung des Eckspriegels beim
Absenken des Spannbügels
derart beschränkt,
dass der Lenker und der Hebelabschnitt des Eckspriegels gestreckt
zueinander verlaufen.
-
Um
den Spannbügel
zu verstellen, ist es möglich,
den Spannbügel
durch einen unmittelbar am Spannbügel angelenkten Aktuator, beispielsweise
einen zwischen Spannbügel
und Karosserie vorgesehenen Linearaktuar, wie einen Hydraulikzylinder,
einen Linearmotor oder eine Pneumatikzylinder, zu verstellen.
-
Zum
Verstellen des Spannbügels
ist es jedoch auch möglich,
einen mit dem Eckspriegel gekoppelten Aktuator vorzusehen, der den
Eckspriegel gemeinsam mit dem am Verdeckgestänge angelenkten Lenker zum
Anheben und Absenken des Spannbügels
relativ zueinander verstellt.
-
Als
Aktuator eignet sich für
dieses Ausführungsbeispiel
vorzugsweise ein Linearaktautor, insbesondere ein Hydraulikzylinder
oder Pneumatikzylinder, welcher mit seinem einen Ende am Verdeckgestänge und
mit seinem anderen Ende an dem den Lenker mit dem Eckspriegel verbindenden
Gelenk angekoppelt ist.
-
Des
weiteren wird bei dem erfindungsgemäßen Faltverdeck vorgeschlagen,
die Stelleinrichtung so zu konzipieren, dass die Bewegung des Spannbügels in
seiner geöffneten
Stellung derart begrenzt, dass der am weitesten nach oben bewegte
Abschnitt der Außenseite
des Spannbügels
nicht über
die Oberseite des geschlossenen Faltverdecks hinausragt. Hierdurch
wird einerseits erreicht, dass die einzelnen Komponenten des Stelleinrichtung
sowie des Faltverdecks im Bereich des Spannbügels nicht unnötig belastet
werden. So ist es im Stand der Technik üblich, den Spannbügel um bis
zu 90° zu
verstellen. Darüber
hinaus behält
das gesamte Faltverdeck auch während
des Öffnens
und Schließens
ein ansprechendes Erscheinungsbild.
-
Vorzugsweise
begrenzt die Stelleinrichtung die Bewegung des Spannbügels in
dessen geöffnete Stellung
auf einen Öffnungswinkel,
der kleiner oder gleich 60°,
vorzugsweise kleiner oder gleich 45° ist. So hat sich gezeigt, dass
ein Öffnungswinkel
von 60° bereits
ausreicht, dass ein an der Karosserie vorgesehener Verdeckkastendeckel
zum Verschließen
eines das Faltverdeck in abgesenkter Verdeckstellung aufnehmenden
Verdeckkastens störungsfrei
aus dem Spalt zwischen der Karosserie und dem geöffneten Spannbügel ein-
und ausgefahren werden kann.
-
Der
Spannbügel
ist vorzugsweise gleichzeitig als Heckscheibenträger für eine Heckscheibe, vorzugsweise
eine Festglasscheibe, ausgelegt, wodurch auf einen zusätzlichen
Heckscheibenrahmen verzichtet werden kann. Hierzu ist es auch möglich das
Verdeckmaterial um den Spannbügel
herumzuführen
und die Heckscheibe auf diese Weise am Spannbügel zusätzlich zu sichern.
-
Der
Spannbügel
ist bevorzugt schwenkbar am Verdeckgestänge gelagert ist, wodurch die
Montage des Faltverdecks vereinfacht ist. Alternativ ist es jedoch
auch möglich,
den Spannbügel,
beispielsweise an den karosseriefesten Verdecklagern schwenkbar
zu lagern.
-
Zur
Erhöhung
der Stabilität
des Faltverdecks im hinteren Bereich wird vorgeschlagen, die Eckspriegel
durch einen quer zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden
Verbindungsträger
miteinander zu verbinden.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigt die einzige Figur in schematischer Seitenansicht einen
Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Faltverdecks
im Heckbereich eines Kraftfahrzeuges.
-
In
der einzigen Fig. ist in schematischer Seitenansicht ein Ausschnitt
eines erfindungsgemäßen Faltverdecks 10 im
Heckbereich 12 der Karosserie 14 eines Fahrzeuges
gezeigt. Das Faltverdeck 10 ist aus zwei Dachabschnitten 16 und 18 gebildet,
die an einem gemeinsamen Verdeckgestänge 20 befestigt sind.
Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
wurde ein Großteil
des eigentlichen Verdeckmaterials 22 nicht dargestellt.
-
Das
Verdeckgestänge 20 ist
aus zwei als Viergelenk konzipierten Hauptlenkern 24 und 26 gebildet,
welche die Dachabschnitte 16 und 18 über weitere
nicht dargestellte Lenker zum Zusammenfalten in bekannter Weise
verstellen. Die beiden Hauptlenker 24 und 26 sind
ihrerseits in herkömmlicher Weise
an zwei karosseriefesten Verdecklagern 28 schwenkbar gelagert,
wobei einer Hauptlenker 24 und 26 durch nicht
dargestellte Antriebe verstellbar sind.
-
An
dem in der Fig. hinten gezeigten Hauptlenker 26 ist ein
Spannbügel 30 schwenkbar
gelagert, der zwischen einer in der einzigen Fig. gezeigten angehobenen
Stellung und einer abgesenkten Stellung bewegbar ist.
-
Unterhalb
des Spannbügels 30 ist
ein verstellbarer Verdeckkasten 32 der Karosserie 14 eingelassen,
in welchem das Faltverdeck 10 in seiner abgesenkten Stellung
aufgenommen ist. Verschlossen wird der Verdeckkasten 32 durch
einen Verdeckkastendeckel 34, der durch eine nicht näher gezeigte
Hebelkinematik 36 verschwenkt und gleichzeitig linear verlagert
werden kann. In der einzigen Fig. ist der Verdeckkastendeckel 34 in
seiner geöffneten
Stellung gezeigt.
-
In
der geschlossenen Stellung des Verdeckkastendeckels 34 ruht
dieser auf der Karosserie 14, während bei geschlossenem Faltverdeck 10 der Spannbügel 30 von
seiner in der einzigen Fig. gezeigten angehobenen Stellung in eine
abgesenkte Stellung bewegt ist, in welcher der Spannbügel 30 mit seiner
Unterseite über
Dichtmittel dichtend an der Oberseite des Verdeckkastendeckels 34 unter
Vorspannung aufliegt.
-
Um
den Spannbügel 30 zwischen
der angehobenen und der abgesenkten Stellung bewegen zu können, ist
eine Stelleinrichtung 38 vorgesehen. Die Stelleinrichtung
weist einen am Hauptlenker 26 an einem Drehpunkt 40 mit
seinem einen Ende schwenkbar gelagerten Lenker 42 auf.
Das andere Ende des Lenkers 42 ist an dem Hebelabschnitt 44 eines
Eckspriegels 46 drehbar gelagert, wobei der Hebelabschnitt 44 des
Eckspriegels 46 seinerseits durch ein Lager 48 an
dem Spannbügel
schwenkbar gelagert ist. Des weitern weist die Stelleinrichtung 38 einen
Linearaktuator in Form eines Hydraulikzylinders 50 auf,
welcher mit seinem Zylinderende an dem Gelenk zwischen dem Lenker 42 und
dem Hebelabschnitt 44 des Eckspriegels 46 angelenkt
ist, während
die Kolbenstange an den Hauptlenker 26 des Verdeckgestänges 20 angelenkt
ist. In entsprechender Weise ist an der gegenüberliegenden Seite des Spannbügels 30 eine
entsprechende Anordnung aus Lenker 42, Eckspriegel 46 und
Hydraulikzylinder 50 vorgesehen.
-
Die
Eckspriegel 46 sind an sich Bestandteil des zweiten Dachabschnittes 18 und
dienen zum Spannen des Verdeckmaterials 22 im Heckbereich des
Faltverdecks 10. Im vorliegenden Fall sind die Eckspriegel 46 jedoch
gleichzeitig auch Funktionselemente der Stelleinrichtung 30,
deren Arbeitsweise nachfolgend erläutert wird.
-
Soll
nun der in der einzigen Fig. nach oben angehoben dargestellte Spannbügel 30 in
seine abgesenkte Position gefahren werden, wird zunächst der
Verdeckkastendeckel 34 geschlossen. Anschließend werden
die Hydraulikzylinder 50 aktiviert, deren Kolben ausgefahren
werden, wodurch das Gelenk zwischen jedem Eckspriegel 46 und
Lenker 42 vom Verdeckgestänge 20 weggedrückt wird.
Dabei wird die als Kniehebel dienende Anordnung aus dem Hebelabschnitt 44 des
Eckspriegels 46 und dem mit diesem verbunden Lenker 42 gestreckt,
wodurch der Spannbügel 30 abgesenkt
wird. Die Längen
der Lenker 42 und der Hebelabschnitte 44 sind
dabei so bemessen, dass der Spannbügel unter ausreichender Vorspannung
auf dem Verdeckkastendeckel 34 anliegt, sobald der Lenker 42 und
der Hebelabschnitt 44 gestreckt zueinander verlaufen. Gleichzeitig
werden die Eckspriegel 46 abgesenkt und zur Ausbildung
einer Verdeckkante abgewinkelt positioniert.
-
Die
Lenker 42 und die Hebelabschnitte 44 bilden bei
abgesenktem Spannbügel 30 so
genannte Sturmstangen, die einerseits das Faltverdeck 10 spannen
und gleichzeitig den Spannbügel
zum Abdichten gegen den Verdeckkastendeckel 34 vorspannen.
-
Zum Öffnen des
Spannbügels 30 müssen lediglich
die Hydraulikzylinder 50 wieder eingefahren werden, wobei
an den Hebelabschnitten 44 vorgesehene Anschläge 52 die
Bewegung der Hebelabschnitte 44 so begrenzen, dass der Öffnungswinkel des
Spannbügels 30 bezogen
auf den Verdeckkastendeckel 34 bei etwa 45° liegt, so
dass für
den Verdeckkastendeckel 34 als Abschnitt der Karosserie
einerseits ausreichend Raum verbleibt, damit dieser geöffnet werden
kann, während
andererseits das Erscheinungsbild des teilweise geöffneten
Faltverdecks 10 nicht beeinträchtigt ist.
-
- 10
- Faltverdeck
- 12
- Heckbereich
- 14
- Karosserie
- 16
- Dachabschnitt
- 18
- Dachabschnitt
- 20
- Verdeckgestänge
- 22
- Verdeckmaterial
- 24
- Hauptlenker
- 26
- Hauptlenker
- 28
- Verdecklager
- 30
- Spannbügel
- 32
- Verdeckkasten
- 34
- Verdeckkastendeckel
- 36
- Hebelkinematik
- 38
- Stelleinrichtung
- 40
- Drehpunkt
- 42
- Lenker
- 44
- Hebelabschnitt
- 46
- Eckspriegel
- 48
- Lager
- 50
- Hydraulikzylinder
- 52
- Anschlag