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Aufgabe
solcher Vorrichtungen ist es, Führungsstifte,
die der Herstellung herausnehmbarer Teilstücke in zahntechnischen Arbeitsmodellen
dienen, in noch flüssigen
Modellwerkstoff einzubringen. Derartige Vorrichtungen sind wie in
De 76 22 619 oder
De 77 08 027 mit Verschraubungen
für jede
einzelne Führungsstiftaufnahme
versehen. Vorgesehen sind pro Aufnahme jeweils zwei Schrauben- eine
zur horizontalen und eine zur vertikalen Lagesicherung. Benötigt man
nun im Extremfall 16 Führungsstifte
(im menschlichen voll bezahnten Gebiss befinden sich 16 Zähne pro
Kiefer), so sind zum Ausrichten und Fixieren der Führungsstiftaufnahmen
32 Schrauben zu lösen
bzw. fest zu ziehen. Eine sehr zeitaufwändige und umständliche
Angelegenheit.
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Eine
deutliche Verbesserung ist die Vorrichtung nach
DE 77 06 990 . Hier werden spezielle
Führungsstiftaufnahmen
(stufenlos in der Vertikalen verstellbar und ohne Verschraubung
siehe
De 77 06 737 )
an einem hufeisenförmigen
Magneten befestigt. Bei dieser Vorrichtung besteht jedoch das Problem
in der gewählten
Magnetstärke.
Ist der Magnet zu schwach, reicht schon eine leichte, ungewollte
Berührung,
um die gewählte
Einstellung zu verändern. Ist
der Magnet dagegen zu stark, bekommt man Schwierigkeiten beim Einstellen
der Führungsstiftaufnahmen.
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Allen
bekannten Varianten gemein ist die Eigenschaft, dass es sich um
eine feststehende Vorrichtungen handelt. Die zahnärztliche
Abformung wird zunächst
in der Vorrichtung fixiert. Dann werden die Führungsstifte über der
Abformung positioniert. Anschliessend wird die Abformung, die auf
einem abnehmbaren Abformlöffelträger befestigt
ist, der Vorrichtung entnommen und auf einer Rüttelvorrichtung mit Modellwerkstoff
(in der Regel Gips) ausgefüllt. Danach
wird die Abformung in der Vorrichtung wieder in der alten Lage fixiert
und die Führungsstifte
werden in den noch flüssigen
Modellwerkstoff eingelassen.
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Dieses
Raus und wieder Rein in die Vorrichtung ist umständlich und stellt auch eine
mögliche Fehlerquelle
dar. Leicht kann es bei mehreren, gleichzeitig ausgegossenen Abformungen
zu falschen Zuordnungen zu den entsprechend eingestellten Vorrichtungen
kommen. Zudem ist beim wieder Einlegen der Abformung in die Vorrichtung
unbedingt wieder die alte Position zu finden und es ist sehr darauf
zu achten, dass die Lage der eingestellten Führungsstifte durch Berührung nicht
verändert
wird. Schon leichte Abweichungen können zu einer völlig falschen
Position der Führungsstifte
führen.
Ein erneutes Ausfüllen
der Abformung mit Modellwerkstoff ist in der Regel nicht möglich, da
die Abformung beim Entformen meist beschädigt wird.
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Dies
alles zusammen führte
dazu, dass derartige Fixiervorrichtungen heute kaum noch im Gebrauch
sind, obwohl die Qualität
der damit hergestellten Arbeitsmodelle bei korrekter Anwendung unbestritten
ist.
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Heute
gängig
neben anderen Modellherstellungssystemen ist das so genannte Pindex-
System. Hier wird zunächst
die Zahnreihe mit Modellwerkstoff ausgegossen und nach dem Erhärten entformt.
Anschließend
wird der Zahnkranz beschliffen und an den gewünschten Stellen mit einer Bohrung
versehen, in die der Führungsstift
dann eingeklebt wird. Dieses Verfahren ist sehr zeit- und arbeitsintensiv. Hinzu
kommt ein sehr hoher Materialverbrauch. Außerdem genügen derart herstellte Modelle
nicht allen zahntechnischen Anforderungen. Durch das spätere Untersockeln
des Zahnkranzes ohne die darüber
befindliche Abformung fehlen dem späteren Modell Anteile der Abformung,
die zur Herstellung individueller Löffel, Bissschablonen oder Prothesenbasen
nötig sind.
Dieses Fehlen bestimmter Anteile der Abformung ist übrigens
auch ein Nachteil nahezu aller sonstigen Modellsysteme.
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Der
im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde,
eine Vorrichtung zu schaffen, bei der mit möglichst geringem Aufwand die
Führungsstiftaufnahmen
in die gewünschten
Positionen gebracht und befestigt werden können und anschließend zum
Einfüllen
des Modellwerkstoffes die Abformung nicht aus der Vorrichtung herausgenommen
werden muss.
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Dieses
Problem wird mit dem im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit
der Erfindung kann man sehr schnell, sicher und Material sparend
zahntechnische Arbeitsmodelle mit herausnehmbaren Teilstücken, die
mit Hilfe eingegossener Führungsstifte
(sog. Dowel- Pins) im Modell in ihrer Lage fixiert werden, herstellen.
Darüber
hinaus sind die Herstellungskosten der Erfindung im Vergleich zu
bekannten Vorrichtungen bedingt durch nicht benötigte Stativbauteile erheblich geringer.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der 1 bis 4 erläutert. Es zeigen:
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1 die komplette Vorrichtung,
dargestellt mit 4 von insgesamt 16 Führungsstiftaufnahmen und mit
einem Führungsstift
in perspektivischer Ansicht
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2 Schnittbild wie in 1 mit gestrichelter Linie
A–B gekennzeichnet
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3 Ansicht der 4 Hauptbestandteile
der Erfindung und ihre Stellung und Wirkweise zueinander
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4 Schnittbild wie in 3 mit gestrichelter Linie
C–D gekennzeichnet
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In
der 1 ist die montierte
Vorrichtung dargestellt, allerdings aus Gründen der Übersichtlichkeit mit nur vier
der eigentlich vorhandenen sechzehn Führungsstiftaufnahmen (3).
Im vorderen Teil des Unterteils (1) ist eine rechteckige Öffnung (6)
zu erkennen. Diese Öffnung
wird für
den Griff des Abformlöffels
(7) benötigt.
Man legt den Abformlöffel
(7) von hinten in die Vorrichtung und führt dabei den Löffelgriff
in die Öffnung
(6). An der Oberseite sind zwei Verschraubungen (12)
dargestellt, mit deren Hilfe das Unterteil (1) mit der
Abdeckplatte (2) verschraubt und gleichzeitig alle Führungsstiftaufnahmen
(3) in ihrer Lage fixiert werden. Die letzte Führungsstiftaufnahme
(3) ist mit einem Führungsstift
(4), dem so genannten Dowel-Pin, mit daran befindlichem
Aufnahmestift (5) versehen. Führungsstift (4) und
Aufnahmestift (5) bilden eine Einheit, sind aber auch in
zweiteiliger Form ausführbar.
In zweiteiliger Form wären die
Aufnahmestifte (5) mit einem Kupplungsstück zu versehen,
in das entsprechend geformte Zapfen, die sich am oberen Ende des
Führungsstiftes
befinden, gesteckt werden. Diese Steckverbindungen müssen verdrehsicher
ausgeführt
sein. Im Bereich des Führungsstiftes
(4) mit seinem Aufnahmestift (5) ist durch drei
Pfeile die parallel geführte,
dreidimensional freie Beweglichkeit der Stifte dargestellt.
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2 zeigt im Schnittbild die
Vorrichtung mit einem positionierten Führungsstift (4) mit
Aufnahmestift (5) über
einer zahnärztlichen
Abformung (8). Die Abformung (8) wird mit einem
knetbaren, dauerelastischen Material (9) oder einem Heisskleber
im Unterteil (1) der Vorrichtung fixiert. Alternativ wäre auch eine
Klemmverbindung zwischen Löffelgriff
und Unterteil (1) im Bereich der Öffnung (6) möglich Die
Führungsstiftaufnahmen
(3) weisen in den Bereichen, in denen sie sich zwischen
Unterteil (1) und Abdeckplatte (2) befinden, einen
rechteckigen Querschnitt auf und werden in Aufnahmen (10)
verschiebbar und verdrehsicher geführt. Die Aufnahmen (10)
bestehen aus den Maßen
der Führungsstiftaufnahmen
(3) entsprechenden Vierkantrohren, welche an ihren Unterseiten
mit geschlitzten, zylindrischen Stiften versehen sind. Diese Stifte
stecken in entsprechenden Bohrungen des Unterteils (1).
So ist über
ein Verschieben der Führungsstiftaufnahmen
(3) in den Aufnahmen (10) und ein Drehen der Aufnahmen
(10) im Unterteil (1) bei gelöster Verschraubung (12)
eine parallel geführte,
horizontal freie Beweglichkeit der an den Führungsstiftaufnahmen (3) über Aufnahmestifte (5)
befestigten Führungsstifte
(4) hergestellt. Die zylindrischen Stifte der Aufnahmen
(10) sind geschlitzt. So ist es möglich, sie mit einer gezielten
Schwergängigkeit
zu versehen (ähnlich
Steckverbindungen im elektro-technischen Bereich). Die einmal gewählte Einstellung
bleibt auch bei gelöster
Verschraubung (12) erhalten. Mit gelöst ist hier immer nur ein leichtes Öffnen der
Schrauben gemeint. Unterteil (1) und Abdeckplatte (2)
müssen
zum Justieren der Führungsstiftaufnahmen
(3) niemals voneinander getrennt werden. Um im verschraubten
Zustand die Lage der Führungsstiftaufnahmen
(3) zusätzlich
zu sichern, ist im Unterteil (1) als untere Auflage für die Führungsstiftaufnahmen
(3) eine dünne
Hartgummiplatte (11) eingelassen. Sie überragt den Rand des Unterteils
in diesem Bereich um einige wenige zehntel Millimeter. Verschraubt
man nun Unterteil (1) und Abdeckplatte (2) miteinander,
so werden die Führungsstiftaufnahmen
(3) in die Gummiplatte gepresst, was ein Verdrehen oder
Verschieben sicher verhindert. Die Fixierung muss so sicher wie
möglich
ausgeführt
werden, da beim Auffüllen
der Abformung mit Modellwerkstoff (13) die Vorrichtung
den Vibrationen einer Rüttelplatte
ausgesetzt ist.
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3 zeigt, wie eine Führungsstiftaufnahme (3)
horizontal verschieb- und schwenkbar zwischen Unterteil (1)
und Abdeckplatte (2) angeordnet ist. Im Unterteil (1)
ist die Gummiplatte (11) zu erkennen. Der Führungsstift
(4) ist mit seinem U-förmig
gebogenen, an der Innenseite profilierten Aufnahmestift (5) dargestellt.
Die Befestigung des Führungsstiftes
(4) in der Führungsstiftaufnahme
(3) geschieht derart, dass man den U-förmig gebogenen Aufnahmestift
(5) von oben über
den senkrecht stehenden Arm der Führungsstiftaufnahme (3)
in den dafür
vorgesehenen Nuten entlang und am unteren Ende durch eine Bohrung
führt.
Die der Bohrung abgewandten Nut der Führungsstiftaufnahme (3)
ist mit der gleichen Profilierung wie der Führungsstift (4) versehen,
so dass es zwischen diesen beiden zu einer Verschlüsselung und
somit zu einer vertikalen Lagesicherung bei gleichzeitiger Verschiebbarkeit kommt.
Der Abstand der U-förmig
gebogenen Enden des Aufnahmestiftes (5) liegt etwas unter
dem der dafür
vorgesehen Führungsnuten
in den Führungsstiftaufnahmen
(3). Dies führt
zu einer leichten Klemmung und einem Aneinanderpressen der Profilierungen
und so zu einer sicheren Verschlüsselung
dieser beiden Bauteile. Am unteren Ende des Aufnahmestiftes (5)
ist ein konisch geformter Dowel- Pin als mögliche Führungsstift (4) -Variante
dargestellt. Denkbar ist auch jede andere Form: z.B. parallelwandig
oder als Doppel- Pin ausgeführt.
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4 zeigt einen horizontalen
Schnitt durch eine Führungsstiftaufnahme
(3) entsprechend der gestrichelten Linie mit der Bezeichnung
C–D nach 3 in Höhe des senkrecht stehenden
Armes. Zu erkennen sind hier die Führungsnuten und die Bohrung
für den
Aufnahmestift (5).
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Nach
dem Erhärten
des Modellwerkstoffes (13) werden die Aufnahmestifte (5)
von den eigentlichen Führungsstiften
(4) mit einem abgewinkelten Seitenschneider abgetrennt.
Die Aufnahmestifte (5) werden den Führungsstiftaufnahmen (3)
entnommen und nach Lösen
der Verschraubungen (12) können die Führungsstiftaufnahmen (3)
mit ihren senkrecht stehenden Armen bis an die Abdeckplatte (2)
herangeführt
werden. Nun kann die Abformung mit den im Modellwerkstoff (13)
eingegossenen Führungsstiften (4)
bequem der Vorrichtung entnommen werden.