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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Schieber für einen Kinderwagen mit zwei
Längsholmen
und einem Querholm, insbesondere in Form eines U-förmig gebogenen
Rohrabschnitts aus Kunststoff, Aluminium oder Edelstahl.
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Derartige
Schieber sind allgemein bekannt. Sie dienen zur Fortbewegung eines
Kinderwagens. Die Längsholme
erstrecken sich in Gebrauchsstellung von hinten oben schräg nach vorne
unten. Die meisten Kinderwagen sind in eine Transportstellung zusammenfaltbar.
In diesem Fall sind die vorderen bzw. freien Enden der Längsholme
des Schiebers am Rahmen des Kinderwagens angelenkt, und zwar relativ
zum Rahmen des Kinderwagens um eine sich horizontal erstreckende
Querachse. In Gebrauchsstellung erfolgt eine Verrastung zwischen
dem Schieber bzw. dessen Längsholmen
einerseits und dem Rahmen des Kinderwagens andererseits.
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Nachteilig
bei bekannten Kinderwagen ist, dass sich der Querholm des Schiebers,
an dem dieser gegriffen wird, in einer vorbestimmten Höhe befindet,
die nur für
Personen entsprechender Größe ideal
ist. Für
kleinere oder größere Personen
ist daher das Schieben des Kinderwagens unbequem. Es gibt zwar Lösungen,
bei denen der Schieber insgesamt höhenverstellbar am Rahmen des
Kinderwagens befestigt ist. Diese Konstruktionen sind jedoch relativ
aufwendig und haben darüber
hinaus den Nachteil, dass sich mit der Höhenverstellung des Querholms
auch der Abstand desselben zum Kinderwagen bzw. zu den hinteren
Rädern
desselben verändert.
Wenn der Querholm des Schiebers abgesenkt wird, verkürzt sich
gleichzeitig der Abstand des Querholms zu den Hinterrädern mit
der Folge, dass dann diese oder die Hinterachse beim Schieben des Kinderwagens
mit den Unterschenkeln oder Füßen berührt werden
können.
Zumindest besteht eine nicht unbeachtliche Gefahr, dass sich der
Benutzer an der Hinterachse stößt.
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Es
gibt auch noch Konstruktionen, bei denen die Längsholme zweigeteilt sind,
wobei die hinteren, den Querholm umfassenden Teile an den vorderen Teilen
der Längsholme
um eine gemeinsame horizontale Querachse verschwenkbar gelagert
sind. Auch diese Konstruktion ist relativ aufwendig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das vorgenannte
Problem der Anpassung des Schiebers an unterschiedlich große Personen mit
einfachen Mitteln zu lösen
und zu der letztgenannten Konstruktion eine Alternative zur Verfügung zu
stellen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass am Schieber, insbesondere an dessen Querholm ein gesonderter
Griffbogen angelenkt ist derart, dass dieser relativ zum Schieber
in eine bedarfsgerechte Position bringbar ist.
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Am
Schieber wird also erfindungsgemäß ein zusätzliches
Griffelement angebracht, welches in eine bedarfsgerechte Position
bringbar ist. Dementsprechend muß am Schieber selbst nichts
verändert oder
manipuliert werden. Auch herkömmliche
Kinderwagen lassen sich mit der erfindungsgemäßen Konstruktion nachrüsten.
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Vorzugsweise
ist der Griffbogen Teil eines geschlossenen oder zum Benutzer hin,
d.h. in Gebrauchsstellung in Richtung nach hinten hin offenen Ringelements,
insbesondere Teil eines ringförmig
gebogenen Rohrelements. Aus ästhetischen
Gründen, aber
auch aus Platzgründen
definiert das Ringelement bzw. das ringförmige Rohrelement einen in
einer Richtung, nämlich
Längsrichtung
abgeflachten Ring. Die Flachseite eines derart ringförmig gebogenen
Rohrelements kann nach einer Seite hin aus seiner Ebene noch herausgebogen
sein in Anpassung an die Biegung des Querholms des Schiebers. Das ringförmig gebogene
Rohrelement ist also bei dieser letzten Ausführungsform zweidimensional
gebogen.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Griffbogen, insbesondere in
Form eines ringförmig
gebogenen Rohrelements, vom Schieber, insbesondere dessen Querholm
beabstandet ist. Um dies zu erreichen, ist zwischen Schieber und
Griffbogen vorzugsweise ein gesonderter Abstandshalter angeordnet,
der am Schieber um eine sich etwa parallel zum Querholm desselben
erstreckende Achse verschwenkbar gelagert ist. Um die Freiheitsgrade
der Positionsverstellung zusätzlich zu
erhöhen,
kann der Griffholm am Abstandshalter um eine sich ebenfalls etwa
parallel zum Querholm des Schiebers erstreckende Achse verschwenkbar
gelagert sein. Damit ist der Griffholm sowohl nach oben und nach
unten als auch nach vorne und nach hinten relativ zum Schieber verstellbar.
Diese Konstruktion zeichnet sich also durch eine besonders hohe
Flexibilität
bzgl. der Anpassung an unterschiedlich große Benutzer aus. Natürlich ist
es sinnvoll, dass die relative Schwenkstellung zwischen Abstandshalter
und Schieber einerseits sowie Griffbogen und Abstandshalter andererseits
jeweils fixierbar ist, insbesondere durch entsprechende Klemm- oder Rastelemente.
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Bei
offener Ausbildung des Griffbogens wird zwischen den einander zugewandten
Enden desselben ein Spalt definiert. Dieser ist so bemessen, dass in
diesen beim Zusammenklappen eines 3-rädrigen Kinderwagens aus einer
Gebrauchs- in eine Transportstellung das Einzel-Vorderrad in diesen
Spalt einführbar
ist. Auf diese Weise lässt
sich eine besonders kompakte Transporteinheit erhalten.
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Diese
spezielle Konstruktion wird sowohl in Kombination mit der vorgenannten
Erfindung als auch unabhängig
davon als erfinderischer Beitrag beansprucht.
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Gleiches
gilt auch für
die Ausführungsformen gemäß den Ansprüchen 10
und 11. Diese Ansprüche beschäftigen sich
mit einem speziellen Faltmechanismus für den Kinderwagen. Dieser Mechanismus zeichnet
sich dadurch aus, dass die Längsholme
des Schiebers an entsprechend ausgerichteten Seitenholmen eines
Kinderwagenrahmens angelenkt und in Gebrauchsstellung mit diesen
starr verrastbar sind. Die Entrastung zwischen den beiden Längsholmen des
Schiebers und den beiden jeweils zugeordneten Seitenholmen des Rahmens
des Kinderwagens erfolgt durch Betätigung eines an einem Längsholm verschieblich
gelagerten Betätigungselements
einerseits und Bewegung des Griffbogens in eine die Verrastung des
anderen Längsholms
am zugeordneten Seitenholm aufhebende Transportstellung andererseits.
Nach dieser Entrastung ist der Schieber auf das Fahrgestell klappbar.
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Vorzugsweise
erfolgt die Verrastung zwischen den beiden Längsholmen des Schiebers und den
beiden jeweils zugeordneten Seitenholmen des Kinderwagenrahmens
jeweils durch innerhalb der Längsholme
verschieblich gelagerte und in die zugeordneten Seitenholme einfahrbare
und in Raststellung elastisch vorgespannte Rastbolzen. Diese sind über Drahtzüge od. dgl.
Verbindungselemente mit dem erwähnten
Betätigungselement
einerseits und Griffholm andererseits verbunden. Aufgrund der elastischen
Vorspannung der Rastbolzen in Raststellung stehen die erwähnten Drahtzüge stets unter
Zugspannung. Die Entrastung erfolgt dann entgegen der Wirkung der
elastischen Vorspannung der Rastbolzen.
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Nachstehend
werden Kinderwagen mit erfindungsgemäß ausgebildeten Schiebern anhand
der beigefügten
Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 einen Kinderwagen mit
einem erfindungsgemäß ausgebildeten
Schieber in perspektivischer Schrägansicht;
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2 einen Kinderwagen mit
einem alternativ ausgebildeten Schieber in perspektivischer Schrägansicht;
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3 den Schieber eines Kinderwagens entsprechend
der Ausführungsform
gemäß 1 in perspektivischer Ansicht;
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4 den Schieber gemäß 3 ebenfalls in perspektivischer
Ansicht, wobei sich der Griffholm des Schiebers in einer gegenüber 3 anderen, nämlich angehobenen
Position befindet;
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5 einen 3-rädrigen Kinderwagen
mit einem Schieber gemäß 2 in Transportstellung; und
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6 den Kinderwagen gemäß 5 im zusammengeklappten
Zustand, wobei der Griffholm sich noch in der ursprünglichen
Gebrauchsstellung befindet.
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In 1 ist ein Kinderwagen 10 dargestellt mit
einem Rahmen 11 und Laufrädern 12. Am Rahmen 11 ist
ein Schieber 13 angelenkt, und zwar um eine sich horizontal
erstreckende Querachse 14. In Gebrauchsstellung, wie sie
in 1 dargestellt ist,
ist der Schieber 13 mit dem Rahmen 11 starr verrastet. Diese
Verrastung kann jedoch gelöst
werden, um den Kinderwagen dann in eine Transportstellung zu klappen.
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Der
Schieber 13 ist durch einen U-förmig gebogenen Rohrabschnitt
mit zwei Längsholmen 15, 16 und
einem Querholm 17 gebildet. Am Querholm 17 ist
ein gesonderter Griffbogen 18 angebracht derart, dass dieser
relativ zum Schieber 13 in eine bedarfsgerechte Position
bringbar ist. Der Griffbogen 18 ist bei der dargestellten
Ausführungsform
Teil eines geschlossenen ringförmig
gebogenen Rohrelements 19. Dieses definiert einen in Längsrichtung
abgeflachten Ring derart, dass zwei sich schräg nach oben und zueinander
erstreckende Abschnitte 20, 21 entstehen, an denen
der Griffbogen 18 mit den Händen bevorzugt gegriffen wird.
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Darüber hinaus
ist die Flachseite des ringförmig
gebogenen Rohrelements 19 entsprechend den 3 und 4 nach
einer Seite hin in Anpassung an die Biegung des Querholms 17 aus
einer Ebene heraus gebogen. Diese Maßnahme dient einer verbesserten Ergonomie.
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Wie 1 ebenso wie die 3 und 4 sehr gut erkennen lassen, ist der Griffbogen 18 – hier in Form
eines ringförmig
gebogenen Rohrelements 19 – vom Schieber 13,
insbesondere dessen Querholm 17 beabstandet. Die Beabstandung
erfolgt durch einen zwischen dem Schieber 13 und dem Griffbogen 18 angeordneten
Abstandshalter 22 in Form von zwei sich in Längsrichtung
parallel zueinander erstreckenden Abstandsstäben. Dieser Abstandshalter 22 ist, wie
er im Vergleich der 3 mit 4 sehr deutlich zeigt, um
den Querholm 17 verschwenkbar gelagert, wobei die verschiedenen
Schwenkstellungen durch Rastelemente feststellbar sind. Diese sind
im einzelnen nicht dargestellt. Es handelt sich um komplementäre Rastelemente
am Querholm 17 des Schiebers 13 einerseits und
am Lagerkörper 23 des
Abstandshalters 22 andererseits. Die Entrastung erfolgt
durch einen Betätigungsknopf 24 am
Lagerkörper 23.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
dass der Griffholm auch am Abstandshalter um eine sich parallel zum
Querholm 17 erstreckende Achse verschwenkbar gelagert ist.
Im vorliegenden Fall ist jedoch der Griffholm bzw. das den Griffholm
definierende ringförmig
gebogene Rohrelement 19 fest mit dem Abstandshalter 22 verbunden,
nämlich
verschweißt oder
verlötet.
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In 4 befindet sich der Griffholm 13 in
einer nach oben geschwenkten Position.
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In 3 ist der Griffholm 13 nach
unten verschwenkt. Zwischenstellungen sind selbstverständlich auch
denkbar.
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Bei
der Ausführungsform
nach 2 ist der Griffholm
an der zum Benutzer hinweisenden Seite, d.h. nach hinten offen ausgebildet.
Die freien und einander zugewandten Enden des Griffholms 18,
die in 2 mit den Bezugsziffern 25, 26 gekennzeichnet sind,
sind aus der Griffholmebene heraus nach oben gebogen und definieren
zwischen sich einen Spalt 27, der bei Bedarf eine noch
kompaktere Transportstellung erlaubt, sofern die beiden Vorderräder 12 durch
ein einziges Vorderrad ersetzt werden, so wie dies in 5 und 6 dargestellt ist. Bei offener Ausbildung
des Griffbogens 18 ist der Spalt 27 zwischen den
einander zugewandten Enden desselben derart bemessen, dass in diesen
beim Zusammenklappen eines 3-rädrigen
Kinderwagens entsprechend 5 und 6 aus einer Gebrauchs- in
eine Transportstellung das Einzel-Vorderrad in diesen Spalt 27 einführbar ist,
so dass eine kompakte Transporteinheit erhalten wird (siehe insbesondere 5).
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Bei
den in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen
von Kinderwagen sind die Längsholme 15, 16 des
Schiebers 13 an entsprechend ausgerichteten Seitenholmen 28 des
Kinderwagenrahmens 11 angelenkt und in Gebrauchsstellung
mit diesem starr verrastet, so wie dies in den 1 und 2 dargestellt
ist. Diese Verrastung zwischen den beiden Längsholmen 15, 16 des
Schiebers 13 und den beiden jeweils zugeordneten Seitenholmen 28 des
Rahmens 11 des Kinderwagens 10 ist durch Betätigung eines
an einem der beiden Längsholme,
nämlich
eines am Längsholm 16 verschieblich
gelagerten Betätigungselements 29 einerseits und
Bewegung des Griffbogens 18 in eine die Verrastung des
anderen Längsholms 15 am
zugeordneten Seitenholm 28 aufhebende Transportstellung
andererseits lösbar,
so dass der Schieber auf das Fahrgestell 11 klappbar ist,
so wie dies auch die 5 und 6 anhand eines anderen Kinderwagen-Beispiels
erkennen lassen. Der Griffbogen 13 läßt sich also in eine Entriegelungsstellung
für das
Zusammenfalten des Kinderwagens bringen. Natürlich muß diese Stellung für den Benutzer
sensitiv erkennbar sein. Alternativ besteht die Möglichkeit,
dass am Griffbogen 13 oder am Querholm ein zusätzliches
Betätigungselement
für die
Entrastung des anderen Längsholmes 15 vorgesehen
ist.
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Die
Verrastung zwischen den beiden Längsholmen 15, 16 des
Schiebers 13 und den beiden jeweils zugeordneten Seitenholmen 28 dieses
Kinderwagenrahmens erfolgt jeweils durch innerhalb der Längsholme 15, 16 verschieblich
gelagerte und in die zugeordneten Seitenholme 28 einfahrbare
und in Raststellung elastisch vorgespannte Rastbolzen, die über hier
nicht näher
dargestellte Drahtzüge
mit dem Betätigungselement 29 bzw.
Griffholm 18 oder einem dort vorgesehenen weiteren Betätigungselement
verbunden sind.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
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- 10
- Kinderwagen
- 11
- Rahmen
- 12
- Laufrad
- 13
- Schieber
- 14
- Querachse
- 15
- Längsholm
- 16
- Längsholm
- 17
- Querholm
- 18
- Griffbogen
- 19
- Rohrelement
- 20
- Abschnitt
- 21
- Abschnitt
- 22
- Abstandshalter
- 23
- Lagerkörper
- 24
- Betätigungsknopf
- 25
- freies
Ende
- 26
- freies
Ende
- 27
- Spalt
- 28
- Seitenholm
- 29
- Betätigungselement