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Die Erfindung betrifft ein zusammenklappbares Kinderwagen- oder Puppenwagengestell, aufweisend mindestens zwei seitliche, im aufgestellten Zustand schräg von unten vorne nach hinten oben verlaufende Gestellholme mit daran obenseitig in Verlängerung vorgesehenen Schiebestangen und an den unteren Enden oder an einem diese verbindenden Brückenteil vorgesehenen Vorderradanordnung mit Vorderrädern, zwei seitliche Stützstreben, die mit den Gestellholmen beabstandet zu deren unteren Enden schwenkbeweglich über je ein Gelenk befestigt sind und an ihren gegenüber den Anlenkungspunkten nach hinten versetzten unteren Enden Lagerungen für Hinterräder aufweisen, und einen Sitz- oder Liegeeinsatz, wobei die schrägen Gestellholme und die Stützstreben über jeweils ein Gelenk relativ zueinander verschwenkbar angeordnet sind und zwischen den schrägen Gestellholmen und den Stützholmen oder an diese jeweils verbindenden Brückenelementen mindestens eine Stabilisierungstange angelenkt vorgesehen ist.
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Ein zusammenklappbares Kinderwagen- oder Puppenwagengestell der gattungsgemäßen Art ist aus der
EP 1 281 595 A1 bekannt. Die verschwenkbaren Stützstreben sind in der Aufstellposition von einem U-förmigen verbindungssteifen Rahmen gehalten, der aus zwei Längsstreben und einem die hinteren Enden verbindenden Brückenteil besteht und unterhalb des Sitz- oder Liegeeinsatzes zwischen den Gestellholmen angeordnet ist. Die vorderen Enden der Längsstreben sind im unteren Bereich des Wagengestells an den Gestellholmen oder an einer diese verbindenden Verbindungsstrebe angelenkt. Zwei Kopplungsstangen, die an den Längsstreben zwischen den Gestellholmen und den Stützstreben einerseits und an den Stützstreben andererseits jeweils in gleicher Höhe schwenkbeweglich befestigt sind, bewirken beim Hochziehen des verbindenden rückseitigen Bügels eine Bewegungstransformation und ein Aufeinanderzuschwenken der Stützstreben in Richtung der Gestellholme bzw. umgekehrt. Ein ähnlich aufgebautes Gestell ist ferner aus der
DE 20 2007 011 937 U1 bekannt.
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Die bekannten Lösungen ermöglichen ein Zusammenklappen des Kinderwagengestells durch Einhandauslösung, bei der die Stabilisierungsstangen bzw. der Rahmen nur angehoben werden und dann ein relatives Verschwenken der Stützstreben gegenüber den Gestellholmen ermöglicht wird. Dies kann dazu führen, dass durch ungewolltes Betätigen der Kinderwagen zusammenklappt. Die für Kinderwagen geltende Norm EN 1888 schreibt vor, dass mindestens zwei voneinander unabhängige Handgriffe erforderlich sein müssen, um das Zusammenklappen des Kinderwagens auszulösen. Dadurch soll ein unbeabsichtigtes Zusammenlegen des Kinderwagens mit dem darin liegenden oder sitzenden Kind vermieden werden. Das Kind kann durch sich bewegende Teile des Gelenks nicht verletzt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes, zusammenklappbares Kinder- oder Puppenwagengestell so weiterzuentwickeln, dass ein unbeabsichtigtes Zusammenfalten des Wagengestells mit einem im Einsatz sitzenden oder liegenden Kleinkind nicht möglich ist und ein Zusammenfalten nur dann auslösbar ist, wenn das Kind selbst sich nicht mehr in dem Kinderwageneinsatz befindet. Die Erfindung soll aber auch in gleicher Weise auf Puppenwagengestelle anwendbar sein.
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Die Aufgabe löst die Erfindung durch Ausgestaltung eines Kinder- oder Puppenwagengestells mit den im Anspruch 1 angegebenen technischen Merkmalen.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Stabilisierungsstange als Sicherungsstange ausgebildet ist und über ein Kniegelenk geteilt ist, das beim Zusammenführen der schrägen Gestellholme und der Stützstreben knickt und sich nach oben verschiebt und im gestreckten Zustand eine Aufstellsicherung des Wagengestells bildet, dass mit mindestens einem Teil der mindestens einen Stabilisierungstange eine Verstelleinrichtung mit einem unterhalb des Einsatzes im Wagengestell angeordneten Betätigungselement gekoppelt ist, über das der entsprechende Teil der Stabilisierungsstange mit dem Kniegelenk mindestens anhebbar ist, wobei das Bestätigungselement derart unterhalb des Einsatzes angeordnet ist, dass es nur nach dem Hochschwenken eines Sitzteils des Einsatzes oder durch Wegnahme des Einsatzes für die Funktionssteuerung zugänglich ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen im Detail angegeben.
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Die Sicherungsstangen können im unteren Endbereich an den Gestellholmen einerseits und andererseits an den hiermit verbundenen rückseitigen Stützstreben angelenkt sein. Die Sicherungsstange kann einseitig, also nur einmal vorhanden sein, oder aber auch an beiden Seiten des Wagengestells, um eine höhere Stabilität des Fahrgestells im aufgestellten Zustand zu erreichen. Eine direkte Verbindung ist aber nicht zwingend notwendig. Vielmehr kann auch die Anbindung einer Sicherungsstange oder zweier Sicherungsstangen an Brückenelementen vorgesehen sein, die die Gestellholme einerseits und die Stützstreben andererseits jeweils verbinden. Diese Brückenelemente können einfache Verbindungsholme sein oder aber auch ausgeformte Brückenelemente, an denen Befestigungslaschen vorgesehen sind, an denen die Enden der Stabilisierungsstangen gelenkig anschraubbar sind. Die Stabilisierungsstange selbst weist an einer definierten Stelle ein Kniegelenk auf und unterteilt damit die Stabilisierungsstange bzw. Sicherungsstange in zwei Abschnitte.
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Wenn mehrere Stabilisierungsstangen vorgesehen sind, versteht es sich von selbst, dass die Kniegelenke fluchtend auf einer Schwenkachse anzubringen sind, damit die Teile gleichförmig bewegt werden, wenn die Kniegelenke nach oben angehoben werden. Die Kniegelenke können in etwa in der Mitte der Stabilisierungsstange angebracht sein, sie können aber auch seitlich versetzt vorgesehen sein, d. h. außermittig angeordnet sein. Die Lage hängt jeweils von der Auslegung des Gestells und den Längen der Gestellholme der Stützstreben ab sowie von der Ausbildung der Gelenke, über die die Stützstreben an den Gestellholmen befestigt sind.
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Die Kniegelenke sind ferner so ausgebildet, dass bei gestreckter Lage der Teile ein Durchdrücken nach unten nicht möglich ist. Hierzu kann ein Überstand an einem Teil vorgesehen sein, der das Kniegelenk übergreift und auf den anderen Teil aufgreift. Zusätzliche Sicherungen, z. B. Schiebesicherungen, können vorgesehen sein, um zu verhindern, dass die Kniegelenke angehoben werden können. Eine solche Schiebesicherung übergreift das Gelenk und ist verschiebbar auf einem der Teile angebracht. Um die Kniegelenke aber nach oben anheben zu können, müssen die Sicherungen soweit verschoben oder bewegt werden, bis die Gelenke wieder freiliegen.
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Es ist ersichtlich, dass dann, wenn eine Hubkraft auf die beiden Teile oder auf einen Teil der geteilten Stabilisierungsstange ausgeübt wird, dies zu einem Anheben der Kniegelenke führt. Eine Hub- oder Zugeinrichtung muss also im Wagengestell vorgesehen sein, um in gewünschter Weise die Kniegelenke anheben zu können, damit die Stützstreben in Richtung der Gestellholme beim Zusammenfalten des Wagengestells schwenken können. Durch die Mitkopplung über die geteilten Stabilisierungsstangen erfolgt eine Bewegungstransformation, bis die Gestellholme und die Stützstreben aneinander zur Anlage kommen oder bei seitlichem Versatz nebeneinander liegen, sofern diese Lage durch die Vorder- und Hinterräder, die gleichzeitig auch aufeinanderzu schwenken, ermöglicht wird. Befinden sich die Räder auf gleichem Achsenabstand, so bestimmen die Durchmesser der Räder, die dann aneinanderstoßen, den minimalen Einklappwinkel beim Zusammenfalten des Gestells.
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Eine Besonderheit nach der Erfindung besteht darin, dass das Bedienelement der Verstelleinrichtung, nämlich der Hubeinrichtung oder der Zugvorrichtung, nicht unmittelbar bedient werden kann, sondern so im Wagengestell angeordnet ist, dass ein Zugang nur dann möglich ist, wenn das Kind sich nicht mehr in dem Einsatz befindet. Dies gilt gleichermaßen für eine Puppe oder einen Gegenstand. Das Betätigungselement ist nur nach dem Hochschwenken oder dem Abnehmen des Sitzteiles eines Einsatzes oder durch Wegnahme des Einsatzes von den Halterungen im Wagengestell für die Funktionssteuerung zugänglich. Wenn als Zugvorrichtung ein Bowdenzug verwendet wird, der bekanntlich aus einer Seele und einer Ummantelung besteht, die zwischen zwei Fixpunkten gespannt angeordnet ist, so dass die Seele innerhalb der Ummantelung verschiebbar ist, ist ersichtlich, dass auch kein ungewolltes Betätigen möglich ist. Dies gilt gleichermaßen auch dann, wenn z. B. Zugseile verlegt sind, die nicht mit der Hand ergriffen werden können, um eine Hubbewegung auszulösen. Dem Fachmann eröffnen sich verschiedenste Möglichkeiten der verdeckten Führung der Krafteintragsmittel. In allen Fällen muss jedoch das Ende der Zug- oder Hubeinrichtung an einem Teil der Stabilisierungsstange oder an beiden Teilen wirksam werden, um ein Anheben derselben zu ermöglichen.
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Beim Aufstellen des Gestells werden die beiden Teile der Stabilisierungsstange automatisch nach außen gezogen, so dass das Kniegelenk wieder in die Horizontale heruntergezogen wird bzw. in eine fluchtende Position zu den sich anschließenden Enden der Teile der Stabilisierungsstange. Wenn die Hubvorrichtung ein Gestänge aufweist, ist es auch möglich, durch Krafteinwirkung auf einen Teil der geteilten Stabilisierungsstange diese in den gestreckten Zustand zu verbringen. Dabei werden die Stützstreben gegenüber den Gestellholmen nach außen verschwenkt.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Betätigungselement an einem Gelenkhalter an mindestens einem der Gestellholme angebracht ist, an welchem ferner ein Gelenk für eine der Stützstreben vorgesehen ist. Der Gelenkhalter kann auch eine Gelenkplatte sein, an der mehrere Gelenke angebracht sind, z. B. auch ein Gelenk für die schwenkbewegliche Befestigung der Schiebestange.
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Das Betätigungselement kann ein knopfförmiges Betätigungselement sein, das beispielsweise an einer Seele eines Bowdenzuges befestigt ist, um sowohl in die eine als auch in die andere Richtung verschoben werden zu können. Es ist aber auch möglich, das Betätigungselement als Bügelelement auszubilden, das beidseitig an den Gelenkhaltern an den Gestellholmen oder den Stützstreben im Bereich der Gelenke in mindestens eine untere und obere Schwenkposition verbringbar ist und direkt oder indirekt auf ein Hebegestänge, einen Seil- oder einen Kettenzug wirkt, das oder der mindestens einen Teil der Stabilisierungsstange anhebt, wenn das Betätigungselement zur Entriegelung angehoben wird und nach oder während der Rückstellung des Betätigungselementes der mindestens eine Teil der Stabilisierungsstange in die untere Stellung absenkbar ist, wobei in der entriegelten Stellung die Teile mindestens so weit anhebbar sind, dass ein relatives Zusammenfalten der Gestellholme und der Stützstreben erfolgt.
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Die Verwendung eines Bügels hat zudem den Vorteil, dass das Sitzteil oder Mittenteil des Einsatzes oder der Einsatz mit einem Teil hierauf eine Druckkraft ausüben kann, wenn der Bügel nach unten bewegt ist bzw. in die untere Stellung verbracht ist, die auch eine horizontale Stellung sein kann. Wenn mit dem Bügel Stangen, also starre Kopplungsglieder, verbunden sind, um eine Kraftausübung auf die Teile der Stabilisierungsstange auszuüben, an denen sie angelenkt sind, so wird hierüber sichergestellt, dass die Stabilisierungsstange in der horizontalen Stellung verbleibt, solange der Einsatz auf dem Bügel ruht. Nur wenn der Einsatz weggenommen oder verschoben wird, ist ein Hochschwenken möglich. Dies kann auch dadurch bewirkt werden, dass das Sitzteil innerhalb einer Rahmenkonstruktion des Einsatzes aufstellbar angeordnet ist, z. B. um eine vordere Achse verschwenkbar ist, so dass nach dem Anheben des Sitzteiles der Bügel angezogen werden kann, um die gegebene Arretierung durch die Stabilisierungsstange oder -stangen aufzuheben und die Kniegelenke nach oben zu bewegen.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, anstelle eines Bügels einseitige Hebel an den Gelenkhaltern anzubringen. Diese können einseitig, also nur an einem Gelenkhalter vorgesehen sein oder aber auch an beiden Seiten, und unabhängig voneinander je eine Stabilisierungsstange bedienen oder aber auch gekoppelt sein. Ebenso ist es möglich, das Betätigungselement als Schwenkhebel auszuführen, wobei der Schwenkhebel nur nach oben bewegt werden kann, wenn der Einsatz entfernt ist oder aber der Sitzteil des Einsatzes hochgeklappt ist. Als Betätigungselemente können auch Druck- und Ziehelemente oder ein Taster vorgesehen sein, die jeweils an einem Gelenkhalter angebracht sind. Mit diesen können dann ein Bowdenzug, ein Ketten- oder Seilzug verbunden sein, um die Bewegungstransformation in gewünschter Weise auf einen Teil der Stabilisierungsstange zu bewirken, wenn das Gestell zusammengeklappt werden soll.
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Wenn das Fahrgestell zwei Stabilisierungsstangen aufweist, die parallel oder spiegelbildlich angeordnet sind, empfiehlt es sich, ein Verbindungselement zwischen den beiden Teilen vorzusehen, auf die die Hubeinrichtung, der Seilzug, der Kettenzug oder auch die Stange eines Kopplungsgestänges wirkt. Die entsprechenden Elemente sind an dem Brückenelement befestigt bzw. angelenkt, so dass über einen einzigen Antrieb die Kniegelenke angehoben werden können, um ein Zusammenfalten des Fahrgestells in gewünschter Weise zu ermöglichen, ohne dass weitere Sicherungselemente bedient werden müssen.
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Bei Verwendung eines Bowdenzuges ist es möglich, dessen Ummantelung an einem Halter an einem Brückenelement abzustützen und die Seele an einem Mitnahmeexzenter derart zu befestigen oder an einem Schenkel eines Winkelhebels, der auf einem Brückenelement drehbar gelagert ist, dass über die an dem nach oben vorstehenden Arm befestigte Mitnahmestange, ein Seil oder eine Kette eine Zugkraft auf den verschwenkbaren Teil der Stabilisierungsstange ausgeübt wird. Die Krafteinleitung erfolgt bei Betätigung des Betätigungselementes, so dass auch hierüber die Kniegelenke angehoben werden können, um das Fahrgestell zusammenzufalten.
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Wenn das Wagengestell keine Brückenelemente aufweist und auch in der Breite zusammenlegbar sein soll, ist es erforderlich, dass an den Enden der Schiebestange einzelne Schiebegriffe oder ein verbindender, in der Mitte faltbarer Schiebebügel vorgesehen ist, so dass nach dem Zusammenklappen der Vorder- und Hinterräder durch Verschwenken der Gestellholme und der Stützstreben auch die benachbarten Seiten aufeinanderzu bewegbar sind. Wenn hingegen ein geschlossener Schiebebügel vorgesehen ist, so werden die Vorder- und Hinterräder jeweils auf Abstand gehalten. Dies kann durch Brückenelemente zwischen den Gestellholmen und den Stützstreben sowie durch verbindende Achsen für die Vorder- oder Hinterräder oder andere Halter für die Radanordnungen sichergestellt sein.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass dann, wenn die Schiebestangen ebenfalls an den Gelenkhaltern oder an den Stützstreben oder den Gestellholmen klappbar angelenkt sind, z. B. nach unten verschwenkt werden können, eine automatische Verriegelung erfolgt, wenn das Wagengestell aufgestellt wird. Wird hingegen die Faltung eingeleitet, sollte diese Arretierung auch aufgelöst werden können, um die in Verlängerung zu den Gestellholmen vorgesehenen Schiebestangen nach unten schwenken zu können. Um dieses bewerkstelligen zu können, ist in weiterer Ausgestaltung ein Sicherungshaken vorgesehen, der vom verschwenkenden Gestellholm betätigbar ist und in eine Rastausnehmung in der vorgesehenen Schiebestange oder in einer Platine hieran bei aufgestellter Schiebestange und Wagengestell eingeschwenkt ist. Der Sicherungshaken ist an einer Drehstange befestigt, die einen Mitnehmer aufweist, der mit einem Exzenter an einer Lagerlasche des Gestellholmes derart in Wirkverbindung steht, dass beim Einklappen des Gestellholms durch Bewegungstransformation die Drehstange so weit verschwenkt, bis der Sicherungshaken aus der Rastausnehmung herausgleitet und die Schiebestange zum Absenken freigibt.
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Da die Gestellholme auch gebogen ausgeführt sein können, also praktisch ein ovales Gebilde vorgesehen sein kann oder das Gebilde aber auch geradlinig sein und in Längsrichtung eine Bogen- oder Wellenform aufweisen kann, ist in jedem Fall dafür Sorge zu tragen, dass die Gestellholme in einem solchen Abstand zueinander angeordnet sind, dass der Einsatz sowohl in die obere als auch in die untere Position ungehindert verfahrbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele ergänzend erläutert.
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In der Zeichnung zeigen:
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1 in einer isometrischen Darstellung ein Kinderwagengestell im aufgestellten Zustand mit einem Sitzeinsatz und einer erfindungsgemäß ausgebildeten Verriegelungsvorrichtung für den Kinderwagen mit einem Betätigungselement, das unterhalb des Kinderwageneinsatzes vorgesehen ist,
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2 das in 1 dargestellte Kinderwagengestell mit teilverschwenktem Gestellholm gegenüber den Stützstreben,
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3 eine Seitenansicht auf einen Gelenkhalter mit verschwenkbar gelagertem Gestellholm einer Schiebestange und einer Stützstrebe mit einer Verriegelung für die Schiebestange und
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4 eine Vorderansicht auf den Gelenkhalter mit einem Sicherungshaken zur Fixierung der Schiebestange in der aufgestellten Position.
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Das in den 1 und 2 dargestellte Kinderwagengestell besteht im Wesentlichen aus den Gestellholmen 1a, 1b, die von vorne unten schräg aufsteigend nach hinten verlaufend im aufgestellten Zustand des Kinderwagengestells angeordnet sind. In Verlängerung zu den Gestellholmen 1a und 1b, die durchgehend ausgeführt oder durch ein Gelenk geteilt sein können, sind Schiebestangen 2a, 2b vorgesehen, die herausziehbar in den oberen Abschnitten der Gestellholme 1a, 1b gelagert sind. Die beiden Schiebestangen 2a, 2b sind über einen Schiebebügel 15 miteinander verbunden. Die unteren Enden der Gestellholme 1a, 1b sind über ein Brückenteil 3 miteinander verbunden und weisen ferner Vorderradanordnungen 4a, 4b auf, die aus senkrechten Lagern bestehen, in denen je ein Lagerzapfen mit je einer gabelförmigen Aufnahme verschwenkbar gelagert ist, in denen die Vorderräder 5a und 5b gelagert sind. An den Gestellholmen 1a und 1b sind Schwenklager 7a und 7b befestigt. An diesen Schwenklagern 7a, 7b sind nach vorne in Richtung der Gestellholme 1a, 1b verschwenkbare Stützstreben 6a und 6b befestigt. Die Stützstreben 6a, 6b sind längsgeteilt und weisen jeweils ein in etwa in der Mitte eingebrachtes Gelenk auf und eine das Gelenk überbrückende Dämpfungsfeder 14. Diese überbrückenden Dämpfungsfedern 14, die an den Schenkeln der Stützstreben 6a, 6b befestigt sind, bewirken eine Dämpfung der Stoßbelastung bei Befahren eines Bodens mit Kopfsteinen oder einer anderen rauen Oberfläche. Die unteren Enden der oberen Schenkel der Stützstreben 6a, 6b, die die Schwenkachse an dem unteren Schenkel überstehen, sind über ein Brückenelement 17 miteinander verbunden und weisen Lagerungen 8a, 8b für die Hinterräder 9a und 9b auf.
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Erfindungswesentlich ist die Anbringung von Führungsschienen 11a, 11b, die untenseitig an den Stützstreben 6a, 6b jeweils befestigt und obenseitig schwenkbeweglich und nach oben verschiebbar an einem Gestellholm derart befestigt sind, dass beim Vorschwenken der Stützstreben 6a, 6b in Richtung der unteren Abschnitte der Gestellholme 1a, 1b die Führungsschienen 11a, 11b ebenfalls nach vorne verschenkt werden können, was zum Zusammenklappen des Wagengestells erforderlich ist. Obenseitig kann die Führungsschiene auch an der jeweiligen Stützstrebe 6a, 6b befestigt sein. Auf den Führungsschienen 11a, 11b sind Halter 12a und 12b längsverschieblich angeordnet. Diese sind mit Arretierungsmitteln versehen, die mit den Führungsschienen 11a und 11b zusammenwirken, beispielsweise kann dies ein über eine Taste betätigbarer Rastbolzen sein, der in ein Loch in der Führungsschiene unter Federwirkung einrastet und durch Betätigen eines Bedienknopfes wieder ausrastet. Solche Löcher sind sowohl obenseitig als auch untenseitig an den Führungsschienen 11a und 11b zur Verlagerung und Fixierung der Halter 12a und 12b vorgesehen.
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Die Figuren zeigen ferner, dass an mindestens einem der Halter 12a und 12b, die verschiebbar auf den Führungsschienen 11a und 11b gelagert sind, ein Betätigungselement 21 fixiert ist, und zwar so, dass es unterhalb des Sitzteiles 22 eines Sitzeinsatzes 10 endet, das in beiden Figuren aufgeklappt gezeichnet ist, und zwar in der obersten Position des Sitzeinsatzes 10. In 1 sind die Teile 13a und 13b bzw. 13a’ und 13b’ durch die Kniegelenke 18 gestreckt gezeichnet, d. h. das Wagengestell ist aufgestellt. Wenn an dem Betätigungselement 21 gezogen wird, wird die Seele des Bowdenzuges 24 angezogen und die Zugbewegung durch einen auf dem Brückenelement 17 fest montierten Umlenker 20, welcher den Mantel des Bowdenzugs in sich umschließt und führt, auf das Verbindungselement 25 und damit auf das entsprechende Teil 13a’, 13b’ der Stabilisierungsstangen 13a, 13b übertragen.
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Wird die Seele des Bowdenzuges an einem drehbar gelagerten Minahmeexzenter 20 befestigt und ist das Mantelende abgestützt, kann mittels des Bowdenzugs der auf dem hinteren Brückenelement 17 drehbar angeordnete Mitnahmeexzenter 20 verschwenkt werden. Zu diesem Zweck ist ein Halter, der nicht sichbar ist, vorgesehen, an dem sich der Mantel des Bowdenzuges abstützt, so dass die Relativbewegung des Mitnahmeexzenters 20 ermöglicht wird. Der Mitnahmeexzenter 20 dreht sich um einen definierten Winkel und übt dabei auf das Zugseil 19 eine Zugkraft aus, die auf das Verbindungselement 25 ausgeübt wird, das die beiden Teile 13a’ und 13b’ der Stabilisierungsstangen 13a und 13b verbindet. Es ist ersichtlich, dass dann, wie aus 2 ersichtlich, die Kniegelenke 18 nach oben angehoben werden und sich automatisch die Stützstreben 6a, 6b in Richtung der Gestellholme 1a, 1b bewegen bzw. diese in Richtung der Stützstreben 6a, 6b.
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Die Stabilisierungsstange 13a, 13b dienen als Sicherungsstangen und werden auch dazu verwendet, um das Gestell im aufgestellten Zustand zu stabilisieren und bewirken bedarfsweise durch Anheben ein Zusammenfalten des Wagengestells. Die beiden Stabilisierungsstangen 13a, 13b sind vorderseitig über Gelenke an einem Brückenelement 16 angelenkt und rückseitig an dem Brückenelement 17, das die beiden seitlichen Enden der verlängerten oberen Schenkel der geteilten Stützstreben 6a und 6b verbindet. Die geteilte Stützstreben 6a, 6b sind mit Dämpfungsgliedern 14 versehen, die Fahrstöße auf das Gestell dämpfen. Dadurch, dass das Betätigungselement 21 an einem höhenverstellbaren Halter 12b befestigt ist, ist eine Betätigung auch dann möglich, wenn der Einsatz 10 in die untere Position verschoben ist, wie zuvor beschrieben, sobald der Sitzteil 22 hochgeklappt wird und das Betätigungselement 21 angezogen wird.
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In 3 ist in einer Seitenansicht ein Gelenkhalter 23a dargestellt, an welchem sowohl ein Gestellholm 1a als auch die Schiebestange 2a über Gelenke 7a und 33 schwenkbeweglich befestigt sind. An dem Gelenkhalter 23a ist ferner untenseitig eine Stützstrebe angebracht, die aber der Einfachheit halber nicht dargestellt ist. Ferner ist ein Lagerbock eingezeichnet, an dem die Dämpfungsfeder 14 angelenkt ist. Die Besonderheit an diesem Gelenkhalter besteht darin, dass eine Drehstange 29 verdrehbar an ihm gelagert ist, an der sich obenseitig ein Sicherungshaken 26 befindet, der in der perspektivischen Darstellung in 4 deutlich sichtbar ist. Dieser Sicherungshaken 26 ist mit seinem vorderen Hakenende in eine Rastausnehmung 27 in einer Platine 28 eingeschwenkt, die Bestandteil des Gelenkes der Schiebestange 2a ist. Es ist ersichtlich, dass in der aufgestellten Position die Schiebestange 2a hierüber an dem Gelenkhalter 23a gehalten ist und damit der Verbund gesichert ist. An der Drehstange 29 befindet sich ferner ein Mitnehmer 30, der tangential vorsteht und mit der Außenseite eines Exzenters 31 zusammenwirkt, der an einer Lagerlasche 32 angeformt ist, an der der Gestellholm 1a befestigt ist. Dieser Exzenter 31 bewirkt beim Verschwenken der Lagerlasche 32 in die dargestellte Position ein Verdrehen der Drehstange 29, wobei gleichzeitig der Sicherungshaken 26 aus der Rastausnehmung 27 herausgleitet und die in 4 dargestellte Position einnimmt, so dass die Schiebestange 2a nach unten verschwenkt werden kann. 4 zeigt ferner einen stirnseitigen Blick auf die Verbindungsstelle im Bereich des Gelenkes 7a. Durch die Mitkopplung wird mit dem Verschwenken des Gestellholmes 1a auch die Schiebestange 2a verschwenkt.
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An den Haltern 12a und 12b ist ein Sitzeinsatz 10 befestigt, der in die in 1 dargestellte obere Position verbringbar ist und gemäß 2 auch in die untere Position abgesenkt werden kann, wodurch sich der Schwerpunkt des Sitzeinsatzes 10 mit dem darin sitzenden Kind von oben vorne nach hinten unten verschiebt, wobei der Schwerpunkt stets zwischen den beiden Vorderrädern 5a und 5b sowie den Hinterrädern 9a und 9b verbleibt, wodurch eine erhöhte Kippsicherheit des Fahrgestells gegeben ist, auch dann, wenn damit eine Kurve schnell befahren wird. Die übrigen Bauteile des Fahrgestells sind nicht näher beschrieben, da sie für die Erfindung keine Relevanz besitzen.
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Bezugszeichenliste
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- 1a
- Gestellholm
- 1b
- Gestellholm
- 2a
- Schiebestange
- 2b
- Schiebestange
- 3
- Brückenteil
- 4a
- Vorderradanordnung
- 4b
- Vorderradanordnung
- 5a
- Vorderrad
- 5b
- Vorderrad
- 6a
- Stützstrebe
- 6b
- Stützstrebe
- 7a
- Gelenk
- 7b
- Gelenk
- 8a
- Lagerung
- 8b
- Lagerung
- 9a
- Hinterrad
- 9b
- Hinterrad
- 10
- Sitzeinsatz
- 11a
- Führungsschiene
- 11b
- Führungsschiene
- 12a
- Halter
- 12b
- Halter
- 13a
- Stabilisierungsstange
- 13b
- Stabilisierungsstange
- 13a’
- Teil der Stabilisierungsstange
- 13b’
- Teil der Stabilisierungsstange
- 14
- Dämpfungsfeder
- 15
- Schiebebügel
- 16
- Brückenelement
- 17
- Brückenelement
- 18
- Kniegelenk
- 19
- Verstelleinrichtung (Zugseil)
- 20
- Umlenker / Mitnahmeexzenter
- 21
- Betätigungselement
- 22
- Sitzteil
- 23a
- Gelenkhalter
- 23b
- Gelenkhalter
- 24
- Bowdenzug
- 25
- Verbindungselement
- 26
- Sicherungshaken
- 27
- Rastausnehmung
- 28
- Platine
- 29
- Drehlager
- 30
- Mitnehmer
- 31
- Exzenter
- 32
- Lagerlasche
- 33
- Gelenk
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1281595 A1 [0002]
- DE 202007011937 U1 [0002]
- DE 202013103448 U1 [0003]
- DE 202009014572 U1 [0003]
- EP 1967439 A2 [0003]
- WO 2012/027795 A1 [0003]
- CN 202463877 U [0003]
- CN 201457448 U [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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