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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zum Enteisen von Schlössern, insbesondere
von Türschlössern von
Kraftfahrzeugen, wobei in einem Gehäuse ein Warmlufterzeuger vorgesehen
ist.
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Ein
gattungsgemäßes Gerät ist in
der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 89 11 988 U1 offenbart. Das bekannte Gerät weist
eine elastische Umhüllung
auf. Durch Zusammendrücken
der elastischen Umhüllung
entsteht ein Luftstrom, der an der Glühbirne einer Taschenlampe vorbeiströmt und dadurch
erwärmt
wird. Anschließend
tritt die Luft durch eine Düse
aus dem Gerät
aus und in ein Türschloss. Die
elastische Umhüllung
kann auch durch einen Kleinstventilator ersetzt sein.
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Problematisch
hierbei ist, dass die Glühbirne einer
Taschenlampe wenig Wärmeenergie
liefert, so dass es sehr lange dauert, bis ein Türschloss aufgetaut ist. Hinzu
kommt, dass die nur leicht erwärmte Luft
auf ihrem Weg durch die Düse
ins Türschloss noch
weiter abkühlt.
Die Gestaltung des Warmlufterzeugers aus einer Taschenlampen-Glühbirne und
einem Kleinstventilator ist aufwändig
und wenig effektiv.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Gerät der oben
genannten Art bereit zu stellen, das einfach und kompakt aufgebaut
ist und mit dem Schlösser
effektiv mittels Warmluft enteist werden können.
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Die
Lösung
besteht in einem Gerät
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der
Warmlufterzeuger ein Fönmodul
ist. Mit einem Fönmodul
kann auf einfache Weise ein ausreichend starker Warmluftstrom erzeugt
werden, dessen Temperatur genügt,
um ein Schloss rasch zu enteisen. Ein geeignetes Fönmodul kann bspw.
Warmluft mit einer Temperatur von 40°C bis 50°C erzeugen. Ein Fönmodul kann
in ein Gehäuse integriert
werden, so dass ein kleines, handliches und kompaktes Gerät resultiert,
das der Benutzer jederzeit bei sich tragen kann. Die Warmluft wird
in das Schloss eingeblasen. Beim Wegtauen des Eises wird das Schloss
gleichzeitig vom starken Warmluftstrom durch Verdunsten des Tauwassers
getrocknet. Das Tauwasser verbleibt also nicht im Schloss, so dass das
Schloss nicht sofort wieder einfriert.
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Das
erfindungsgemäße Gerät ist für Schlösser aller
Art, insbesondere für
Außenschlösser von Türen, Kraftfahrzeugtüren, Skiboxen,
Gepäckträger u.s.w.
geeignet.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung besteht darin, dass das Fönmodul Warmluft
mit negativen Ionen erzeugt. Diese Technik ist dem Fachmann geläufig, bspw.
aus Produkten der Fa. SOLIS AG, Solis-Haus, CH-8152 Glattbrugg-Zürich. Warmluft
mit negativen Ionen spaltet Wassertropfen bzw. Eis in kleine Tröpfchen.
Dadurch wird das Schloss besonders schnell aufgetaut und das Tauwasser weggetrocknet,
so dass das Schloss nicht wieder einfriert.
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Das
Fönmodul
weist vorzugsweise eine Ausströmöffnung auf,
die im Bereich eines im Gehäuse vorgesehenen
Auslassstutzens liegt. Dadurch ist eine unmittelbare Übertragung
des vom Fönmodul erzeugten
Warmluftstroms in den Auslassstutzen gegeben. Die Warmluft wird
nicht diffus im Gehäuse verteilt,
sondern zielgerichtet aus dem Gehäuse herausgeleitet. Dadurch
gelangt der Warmluftstrom besonders effektiv in das zu enteisende
Schloss.
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Im
Gehäuse
kann im Bereich des Fönmoduls mindestens
eine Lufteintrittsöffnung
vorgesehen sein, welche das Fönmodul
besonders effektiv mit Luft versorgt.
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Eine
weitere bevorzugte Weiterbildung besteht darin, dass der Auslassstutzen
mit einem Anschlussmittel für
eine auswechselbare Düse
versehen ist. Dadurch können
je nach Größe des zu
enteisenden Schlosses unterschiedliche, jeweils passende Düsen am Gehäuse angebracht
werden. Die Düsen
können
zweckmäßigerweise
als ein längliches Rohr
ausgebildet sein.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Düse
besteht darin, dass an die Austrittsöffnung der Düse ein bei
Betrieb des Geräts
warmluftüberströmter Flachkörper angrenzt,
der in einer Kante endet. Dadurch entsteht ein Warmluftspachtel,
mit dem Aufkleber aller Art, bspw. Vignetten, Preisschilder, etc.
sicher und einfach von einer Oberfläche entfernt werden können. Dabei
wird die Warmluft direkt an die Klebestelle geleitet. Da sich handelsübliche Kleber
unter Wärmeeinwirkung
lösen,
ist die Entfernung nahezu aller störenden Aufkleber möglich. Dazu
wird der Kleber bspw. an einer Ecke angewärmt und die Ecke langsam abgezogen.
Durch weiteres Erwärmen
der Klebefläche
kann der Aufkleber Stück
für Stück entfernt werden.
Diese Zusatzfunktion ist besonders vorteilhaft bei Kraftfahrzeugen,
an deren Windschutzscheiben alte Aufkleber in Form von Vignetten
kleben, welche nicht mehr benötigt
werden und die Sicht behindern. Das erfindungsgemäße Gerät ist somit
vielseitig einsetzbar.
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Im
Gehäuse
kann ferner mindestens eine Kammer zur Aufnahme einer Düse vorgesehen
sein. Wenn pro Gerät
bspw. zwei unterschiedlich ausgestaltete Düsen vorgesehen sind, kann die
jeweils nicht benötigte
Düse in
der Kammer aufbewahrt werden. Sie geht auf diese Weise nicht verloren
und steht bei Bedarf immer zur Verfügung.
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Vorzugsweise
ist im Gehäuse
im Bereich des Auslassstutzens eine Lichtquelle, bspw. eine Strom sparende
LED, untergebracht. Auf diese Weise kann das erfindungsgemäße Gerät auch als
Taschenlampe dienen. Dies erleichtert den Einsatz des erfindungsgemäßen Geräts im Dunkeln,
insbesondere wenn ein Autofahrer frühmorgens im Winter das Türschloss
seines Fahrzeugs enteisen muss.
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Das
Fönmodul
und die Lichtquelle sind zweckmäßigerweise
mittels eines einzigen Schalters wechselweise oder gleichzeitig
an eine im Gehäuse untergebrachte
Energiequelle anschließbar.
Daher kann das erfindungsgemäße Gerät entweder
als Enteiser oder als Taschenlampe oder mit beiden Funktionen gleichzeitig
verwendet werden.
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Die
Energiequelle ist üblicherweise
eine Batterie oder ein Akku. Es ist zweckmäßig, dass Anzeigemittel zum
Anzeigen des Ladezustands der Energiequelle vorgesehen sind, so
dass die Energiequelle rechtzeitig ausgewechselt oder nachgeladen
werden kann. Vorzugsweise ist im Gehäuse eine Ladeeinrichtung für die Energiequelle
vorgesehen, was den Ladevorgang vereinfacht. Die Ladeeinrichtung
kann selbstverständlich
auch in einem Ladekabel, einer Steckernetzteil oder einer separaten
Ladeschale vorgesehen sein.
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Anhand
eines in den beigefügten
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Geräts im Querschnitt
in einer schematischen, nicht maßstabsgerechten Darstellung;
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2 eine
Draufsicht auf das Gerät
gemäß 1 in
einer schematischen, nicht maßstabsgerechten
Darstellung;
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3 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Düse,
teilweise im Schnitt, in einer schematischen, nicht maßstabsgerechten
Darstellung;
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4 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Düse
in einer schematischen, nicht maßstabsgerechten Darstellung;
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5 eine
Draufsicht auf die Düse
gemäß 4 in
einer schematischen, nicht maßstabsgerechten
Darstellung.
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Ein
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Geräts 10 ist
in den 1 und 2 dargestellt. Das Gerät 10 weist
ein in etwa quaderförmiges Gehäuse 11 auf,
in dem ein Fönmodul 12 und
eine Energiequelle 13 untergebracht sind. Die Abmessungen
des Gehäuses 11 im
Ausführungsbeispiel
sind etwa 120 mm in der Länge
und etwa 30 mm in der Breite bzw. im Durchmesser, wenn das Gehäuse 11 in
etwa zylinderförmig
ist. Ein geeignetes Material ist bspw. ein beliebiger wärmebeständiger bruchfester Hartkunststoff,
so dass sich das Gehäuse 11 beim Betrieb
des Fönmoduls 12,
welches im Ausführungsbeispiel
Warmluft mit einer Temperatur von ca. 40°C bis 50°C produziert, nicht zu sehr
aufheizt. Das erfindungsgemäße Gerät 10 ist
daher sehr kompakt aufgebaut und kann problemlos in der Mantel-
oder Handtasche mitgeführt
werden.
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Den
Boden des Gerätes 10 bildet
eine Ladeeinrichtung 14 für die Energiequelle 13.
Die Energiequelle 13 kann sowohl ein Akku, bspw. ein handelsüblicher
Akku mit 1,2 V/1.800 mAh, als auch eine Batterie sein. Die Ladeeinrichtung
kann zum Laden des Akkus mit einem Ladekabel bspw. an den Zigarettenanzünder eines
Kraftfahrzeugs angeschlossen werden. Beim reinen Batteriebetrieb
kann auf die Ladeeinrichtung 14 verzichtet werden und nur
ein einfacher Boden für
das Gehäuse 11 vorgesehen
sein. Ggf. kann ein Akku mit Ladeeinrichtung als Sonderzubehör vorgesehen
sein. In diesem Fall kann der einfache Boden des Gehäuses 11 auswechselbar gestaltet
sein. Der Ladezustand der Energiequelle 13 wird mit einem
Anzeigemittel 38 angezeigt, das im Ausführungsbeispiel als Rot/Grün-LED ausgeführt ist.
Das erfindungsgemäße Gerät 10 kann
selbstverständlich
auch im Netzdirektbetrieb mit geeignetem Steckernetzteil betrieben
werden.
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Das
Fönmodul 12 weist
eine Ausströmöffnung 15 auf,
die in die Öffnung 17 eines
am Gehäuse 11 vorgesehenen
Auslassstutzens 16 ragt. Der Auslassstutzen 16 ist
mit einem Anschlussmittel 18 für eine Düse 19, 20 (vgl. 3, 4)
versehen. Das Anschlussmittel 18 kann als Gewinde, Bajonettverschluss,
Haftsitz etc. ausgebildet sein.
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Im
Gehäuse 11 ist
neben dem Anschlussstutzen 16 eine Lichtquelle 21 angeordnet.
Die Lichtquelle kann vorzugsweise eine Strom sparende LED sein,
um die Energiequelle nicht zu schnell zu entladen. Schließlich ist
im Gehäuse 11 im
Bereich des Fönmoduls 12 eine
Lufteintrittsöffnung 22 vorgesehen,
durch welche das Fönmodul 12 mit
Luft versorgt wird. Da das Fönmodul 12 einen
nur geringen Luftmengendurchsatz aufweist, ist der zu erwärmende Luftmassenstrom
nur gering, so dass der Energieverbrauch reduziert ist und die Energiequelle 13 nicht
zu schnell entladen wird.
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Im
Gehäuse 11 ist
eine elektrische Kontaktplatte 23 angeordnet, gegen die
der Pluspol der Energiequelle 13 mittels einer Druckfeder 24 angedrückt wird.
Die Kontaktplatte 23 selbst ist zum Einen über eine
elektrische Leitung 25 mit dem Fönmodul 12 und zum
Anderen über
eine weitere elektrische Leitung 26 mit der Lichtquelle 21 verbunden.
Ferner ist das Fönmodul 12 über eine
elektrische Leitung 27 mit einem ersten elektrischen Kontakt 28 und
die Lichtquelle 21 über
eine elektrische Leitung 29 mit einem zweiten elektrischen
Kontakt 30 verbunden. Die elektrischen Kontakte 28, 30 sind über elektrische Leitungen 31, 32 mit
dem Minuspol der Energiequelle 13 verbunden. Mittels eines
Schalters 33 können
die Kontakte 28, 30 jeweils einzeln für sich oder
gemeinsam betätigt
und damit die betreffenden Stromkreise geschlossen werden. Auf diese
Weise kann entweder nur das Fönmodul 12 oder
nur die Lichtquelle 21 betrieben werden oder es können das
Fönmodul 12 und
die Lichtquelle 21 gleichzeitig betrieben werden. Der Schalter 33 ist
ohne Rastfunktion ausgebildet, damit es nicht versehentlich zu einem
Dauerbetrieb des Fönmoduls 12 oder
der Lichtquelle 21 kommt.
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3 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Düse 19.
Die Düse 19 ist
als einfaches längliches
Rohr oder Hohlnadel ausgebildet und kann mit dem am Auslassstutzen 16 vorgesehenen
Anschlussmittel 18 auswechselbar verbunden werden. Die
Düse 19 ist
aus einem wärmebeständigen,
auch bei Kälte
bruchfesten Kunststoff hergestellt und stabil genug, um in ein Türschloss
eingeführt
zu werden. Der Kunststoff bewirkt gleichzeitig, dass das Türschloss
dabei nicht beschädigt
wird.
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Die 4 und 5 zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
einer Düse 20.
Die Düse 20 ist
auch als einfaches längliches
Rohr oder Hohlnadel ausgebildet. An der Austrittsöffnung 34 der
Düse 20 ist
jedoch ein Flachkörper 35 vorgesehen,
bspw. angeformt. Dieser Flachkörper 35 weist
eine freie Kante 36 auf. Die Düse 20 kann daher auch
als mit Warmluft überströmter Spachtel
zum Ablösen
von Aufklebern und Etiketten aller Art benutzt werden. Schließlich sind
im Gehäuse 11 eine
oder mehrere Kammern 37 vorgesehen, in die eine momentan
nicht benötigte Düse 19, 20 eingesetzt
oder eingesteckt werden kann. Bevorzugt sind Einschubkammern, in
welche die Düsen 19, 20 einrasten,
so dass sie unverlierbar gehalten sind. Die Rastvorrichtung befindet
sich dabei im Boden des Gehäuses 11.
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Das
erfindungsgemäße Gerät 10 ist
kompakt aufgebaut, kann immer mitgeführt werden und ist vielfältig einsetzbar.