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Die Erfindung betrifft ein waschbares
Kleidungsstück,
das aus einer Vielzahl von Teilen aus verschiedenen, waschbaren
textilen Materialien, einschließlich
Oberstoff- und Futterteilen zusammengesetzt ist, wobei das Kleidungsstück mehrere
Kanten aufweist, die jeweils durch Umschlagen der Ränder von
zwei aufeinanderliegenden Oberstoffteilen und Aneinanderbefestigen
der umgeschlagenen Ränder mittels
einer Kantennaht gebildet sind. Ein derartiges Kleidungsstück stellt
z.B. eine Herrenjacke dar, die als Sakko ausgeführt sein kann, das alleine
mit einer Kombinationshose oder als Anzugsakko mit einer Hose aus
dem gleichen Oberstoff getragen wird.
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Ein waschbares Kleidungsstück der eingangs
genannten Art ist in Form einer Herrenanzugsjacke aus dem Gebrauchsmuster
DE 201 01 859 U1 bekannt.
Damit die bekannte Anzugsjacke beim Waschen und anschließenden Trocknen
sich nicht verzieht und nicht verknittert, sind u.a. Nähte der
Anzugsjacke durch Anbringen von Schmelzbändern gesichert. Eine weitere
Maßnahme,
die dazu beiträgt, daß die bekannte
Anzugsjacke beim Waschen nicht verknittert, besteht darin, die Anzugsjacke
flach in eine wasserdurchlässige
Tasche zu legen und in dieser Lage zusammen mit der Tasche zu waschen.
Es hat sich gezeigt, daß die Verwendung
von Schmelzbändern
zur Sicherung von Nähten
und der Einsatz einer Waschtasche nicht ausreichend sind, um zu vermeiden,
daß die
Form und das Aussehen der Anzugsjacke durch das Waschen beeinträchtigt wird. Außerdem ist
die Verwendung einer Tasche zum Waschen der Anzugsjacke nachteilig,
da die Tasche zusätzliche
Herstellungskosten verursacht und es für den Träger der Anzugsjacke lästig sein
kann, die Tasche auf Reisen mitzuführen, wenn er unterwegs die Anzugsjacke
waschen möchte.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, das waschbare Kleidungsstück
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es beim Waschen sich nicht verzieht
oder verknittert, auch wenn das Kleidungsstück zum Waschen nicht in eine
Tasche gelegt wird. Außerdem
soll das Aussehen und die Form des Kleidungsstückes durch Waschen nicht beeinträchtigt werden,
auch wenn keine verschmolzenen Bänder an
den Nähten
des Kleidungsstückes
vorgesehen sind.
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Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch
gelöst,
daß wenigstens
auf einem Teil der Gesamtlänge der
jeweiligen Kante der umgeschlagene Rand eines der beiden aufeinanderliegenden
Oberstoffteile durch eine parallel zu der Kantennaht verlaufende weitere
Naht an einem dem umgeschlagenen Rand gegenüberliegenden Randabschnitt
des einen Oberstoffteiles befestigt ist.
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Diese weitere Naht verhindert ein
Verschieben und Aufrollen der jeweiligen Kante des Kleidungsstückes beim
Waschen.
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Vorzugsweise ist auf einem anderen
Teil der Gesamtlänge
der jeweiligen Kante der umgeschlagene Rand des anderen Oberstoffteiles
durch eine parallel zu der Kantennaht verlaufende weitere Naht an einem
dem umgeschlagenen Rand gegenüberliegenden
Randabschnitt des anderen Oberstoffteiles befestigt.
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Vorzugsweise bilden die aufeinanderliegenden
Oberstoffteile gemeinsam einen Kragen des Kleidungsstückes, wobei
der Kragen eine Kragenunterseite aufweist, die von dem einen Oberstoffteil
gebildet wird. Der Kragen kann ferner einen aus Oberstoff gebildeten
Unterkragensteg aufweisen. Durch die Verwendung von Oberstoff für die Kragenunterseite
und ggf. auch für
den Unterkragensteg wird eine unterschiedliche Verformung von Unter-
zu Oberkragen, die durch die Wäsche
hervorgerufen werden kann, vermieden.
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Vorzugsweise bilden auf dem anderen
Teil der Gesamtlänge
der jeweiligen Kante die beiden aufeinanderliegenden Oberstoffteile
eine Reverhälfte des
Kleidungsstückes,
wobei die Reverhälfte
eine Unterseite aufweist, die von dem anderen Oberstoffteil gebildet
wird.
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Vorzugsweise ist die oder jede weitere
Naht durch einen Doppelsteppstich gebildet. Ist das Kleidungsstück ein Sakko
ist es demnach von Vorteil, wenn nicht nur auf der Unterseite der
Vorderkante des Sakkos sondern auch auf der Unterseite der Reverkante
und auf der Unterseite der Kragenkante eine weitere Naht in Form
eines Doppelsteppstiches gelegt ist, denn dadurch wird verhindert,
daß sich
die jeweiligen Kantennähte
verziehen und rundlegen.
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Um die Form und das Aussehen des
Kleidungsstückes
durch den Waschvorgang nicht zu beeinträchtigen, ist es auch von Vorteil,
wenn die Schnittkanten der Futterteile durch einen Nähvorgang
umstochen sind. Außerdem
ist es von Vorteil, wenn wenigstens zwei aneinandergrenzende Futterteile
durch eine im Abstand von den Kanten der aneinandergrenzenden Futterteile
gelegte Fadennaht aneinander befestigt sind und die Kanten der Futterteile aufeinanderliegen
und durch einen Nähvorgang
umstochen sind. Durch das Umstechen der Schnittkanten der Futterteile
und ggf. der aufeinanderliegenden Kanten von zwei aneinander befestigten
Futterteilen wird die Anfälligkeit
der Futterteile gegen ein Verziehen während des Waschvorganges erheblich
gemindert.
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Hat das Kleidungsstück einen
Saum, der einen auf einen ersten Randabschnitt eines Oberstoffteiles
umgeschlagenen zweiten Randabschnitt des Oberstoffteiles aufweist,
und liegt zwischen den aufeinanderliegenden Randabschnitten des
Oberstoffteiles ein gefaltetes Saumband, das an beiden Randabschnitten
vollflächig
haftet und zwei aufeinanderliegende Abschnitte hat, ist es von Vorteil,
wenn zwischen den aufeinanderliegenden Abschnitten des Saumbandes
ein weiteres Saumband angeordnet ist, das mit wenigstens einer längs verlaufenden
Naht an einem der beiden Abschnitte des gefalteten Saumbandes befestigt
ist. Auf diese Weise wird der Saum vor einer Beschädigung beim
Waschen optimal geschützt.
Bei einem Sakko kann der Sakkosaum sowie der Ärmelsaum auf diese Weise geschützt werden. Die
Befestigung des weiteren Saumbandes an einem der beiden Abschnitte
des gefalteten Saumbandes kann mittels eines Näh- und Pikierstiches erfolgen.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, das in den
Zeichnungen dargestellt ist. Es zeigt
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1 eine
Vorderansicht eines Sakkos, wobei der untere Teil der Vorderkante
des Sakkos, und eine Reverhälfte
sowie ein Teil des Kragens zurückgeschlagen
bzw. hochgestellt sind, um die jeweilige zusätzliche Naht auf der Unterseite
der Vorderkante, der Reverkante und der Kragenkante sichtbar zu
machen;
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2 die
in 1 strichpunktiert
eingekreiste Einzelheit "A" im Schnitt und in
einem größeren Maßstab;
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3 die
in 1 strichpunktiert
eingekreiste Einzelheit "B" im Schnitt und in
einem größeren Maßstab;
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4 eine
Draufsicht auf mehrere zu einem größeren Teil zusammengesetzte
Futterteile, deren Schnittkanten und deren aufeinanderliegende Kanten,
an denen die aneinandergrenzenden Futterteile durch eine Naht miteinander
verbunden sind, umstochen sind;
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5 die
in 4 strichpunktiert
eingekreiste Einzelheit "C" im Schnitt und in
einem größeren Maßstab;
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6 eine
Draufsicht auf einen zwischen einem Oberstoffteil und einem Futterteil
angeordneten Taschenbeutel, wobei das Futterteil aufgebrochen dargestellt
ist, um den Taschenbeutel sichtbar zu machen; und
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7 die
in 6 strichpunktiert
eingekreiste Einzelheit "D" im Schnitt und in
einem größeren Maßstab.
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Wie in den Zeichnungen dargestellt
ist bei einem Sakko 1 die Vorderkante 2 der einen
Seite 3 des Sakkos 1 im Bereich zwischen einem
unteren gerundeten Ende und dem unteren Ende einer Reverhälfte 5 mit
einer auf der Unterseite der Vorderkante 2 verlaufenden
Naht 6 versehen, die parallel zu einer Kantennaht 7 verläuft, die
in 3 ersichtlich ist.
Die Kantennaht 7 verbindet die umgeschlagenen Ränder 8, 9 der
Oberstoffteile 10 bzw. 11 miteinander. Die Naht 6 verbindet
den umgeschlagenen Rand 9 des einen Oberstoffteiles 11 mit
dem dem umgeschlagenen Rand 9 gegenüberliegenden Randabschnitt 12 des
Oberstoffteiles 11. Die Naht 6 wird durch einen Doppelsteppstich
gebildet. Befindet sich die Vorderkante in ihrer Normallage, also
in einer Lage in der sie nicht zurückgeschlagen ist, liegt die
Naht 6 auf der Unterseite der Vorderkante 2 und
ist damit bei einem Blick auf die Vorderseite des Sakkos 1 nicht sichtbar.
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Im Bereich der Reverhälfte 5 sind
die beiden Oberstoffteile 10 und 11 ähnlich wie
im Bereich der Vorderkante 2 durch eine Kantennaht miteinander verbunden.
Im Unterschied zu der Vorderkante 2 verbindet jedoch die
zusätzliche
Naht 6' den
umgeschlagenen Rand 8 mit dem gegenüberliegenden Randabschnitt
des Oberstoffteiles 10. Befindet sich die Reverhälfte 5 in ihrer
Normallage, also in einer Lage, in der sie umgeklappt ist, befindet
sich die Naht 6' auf
der Unterseite der Reverkante und ist bei einem Blick auf die Vorderseite
des Sakkos 1 nicht sichtbar.
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Das Sakko 1 weist einen
Kragen 13 auf, der aus zwei Oberstoffteilen 10', 11' gebildet ist,
von denen das Oberstoffteil 11' auf der Kragenunterseite und das
Oberstoffteil 10' auf
der Kragenoberseite angeordnet ist. Die beiden Oberstoffteile 10' und 11' sind ähnlich wie
die beiden Oberstoffteile 10 und 11 durch eine
Kantennaht miteinander verbunden. Eine weitere Naht 6" verläuft parallel
zu der Kantennaht des Kragens 13 und verbindet den umgeschlagenen Rand
des Oberstoffteiles 11' mit
dem ihm gegenüberliegenden
Randabschnitt des Oberstoffteiles 11'. Befindet sich der Kragen in seiner
Normallage, also in einer Lage in der er umgeklappt ist, befindet
sich die zusätzliche
Naht 6" auf
der Kragenunterseite und ist bei einem Blick auf den Kragen in seiner
Normallage nicht sichtbar. Ein Unterkragensteg 13a ist
auch aus Oberstoff.
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Die zusätzlichen Nähte 6, 6' und 6" , die jeweils
durch Doppelsteppstiche gebildet sind, verhindern ein Verschieben
der beiden Oberstoffteile 10, 11 bzw. 11', 12' und ein Aufrollen
der Nahtkanten beim Waschen des Sakkos.
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Es versteht sich, daß die Reverkante
der anderen Reverhälfte
sowie die Vorderkante auf der anderen Seite des Sakkos ähnlich durch
eine zusätzliche
Naht abgesichert sind.
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In 2 ist
der Aufbau des Sakkos 1 im Bereich des Sakkosaumes ersichtlich.
Der Sakkosaum weist einen nach innen umgeschlagenen Randabschnitt 14 eines
Oberstoffteiles 15 auf. Der Randabschnitt 14 des
Oberstoffteiles 15 ist durch eine Naht 16 mit
einem umgeschlagenen Randabschnitt 17 eines Futterteiles 18 verbunden. Zwischen
dem Randabschnitt 14 und dem ihm gegenüberliegenden Randabschnitt 19 des
Oberstoffteiles 15 befindet sich ein gefaltetes Saumband 20 das
zwei Abschnitte
21 und 22 aufweist, die durch eine
Schmelzklebeverbindung mit dem Randabschnitt 14 bzw. dem
Randabschnitt 19 des Oberstoffteiles 15 fest verbunden
sind. Zwischen den beiden Abschnitten 21 und 22 des
Saumbandes 20 befindet sich ein weiteres Saumband 23,
das durch zwei parallel verlaufende Nähte 24 mit dem Abschnitt 22 des
Saumbandes 20 fest verbunden ist. Dieser Aufbau des Sakkos
im Bereich des Saumes des Sakkos erstreckt sich über die ganze Länge des
Sakkosaumes.
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Der Ärmelsaum der beiden Ärmel des
Sakkos 1 ist ähnlich
wie der Sakkosaum aufgebaut.
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4 zeigt
ein aus mehreren Futterteilen zusammengesetztes größeres Teil 27 des
Sakkos. Zwei der aneinandergrenzenden Futterteile sind mit den Bezugsziffern 25 und 26 bezeichnet.
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Wie 5 zeigt,
weisen die aneinandergrenzenden Futterteile 25 und 26 zwei
aufeinanderliegende abgewinkelte Randabschnitte 28 bzw. 29 auf,
die durch eine Naht 30 miteinander verbunden sind. Die aufeinanderliegenden
Kanten der beiden Randabschnitte 28 und 29 sind
durch eine Naht 31 umstochen.
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Die beiden Futterteile 25, 26 weisen
jeweils eine Schnittkante 32 bzw. 33 auf, die
jeweils durch eine Naht 34 umstochen sind.
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Es versteht sich, daß auch alle
anderen Schnittkanten der nicht näher bezeichneten Futterteile
durch eine Naht umstochen sind. Ferner versteht sich, daß die aufeinanderliegenden
Kanten von zwei aufeinanderliegenden Randabschnitten der nicht bezifferten
oder nicht dargestellten Futterteile ebenfalls durch jeweils eine
Naht umstochen sind.
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6 zeigt
einen Taschenbeutel 35, der zwischen einem Oberstoffteil
und einem Futterteil des Sakkos angeordnet ist. Der Taschenbeutel 35 ist durch
einen im Oberstoffteil befindlichen Schlitz, der durch eine Patte 36 (siehe 1) abgedeckt ist, von außen zugänglich.
Der Taschenbeutel 35 ist an dem Oberstoffteil befestigt
und umschließt
den Schlitz von innen komplett. Der Taschenbeutel 35 besteht
aus einem Stoffteil, das in seiner Mitte gefaltet ist, so daß sich eine
Faltkante 37 und zwei aufeinanderliegende Stoffabschnitte 38, 39 ausbilden.
Die beiden Stoffabschnitte 38, 39 sind an allen
Kanten bis auf die Faltkante 37 durch eine Naht 40 miteinander
verbunden. Die Kanten der aufeinanderliegenden Stoffabschnitte 38 und 39 sind
durch eine Naht 41 umstochen.
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Weist das Sakko weitere Taschen auf,
die durch einen Taschenbeutel gebildet sind, ist der Taschenbeutel ähnlich wie
der Taschenbeutel 35 aufgebaut.
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Sämtliche
Materialien des Sakkos 1 sind waschbar und neigen weder
zum Knittern noch zum Verziehen während des Waschens. Die Oberstoffteile
bestehen aus einer Mischung aus Wolle und Synthetikfasern z.B. aus
54% Polyester, 44% Schurwolle und 2% Elasthan. Die Futterteile bestehen
aus 100% Polyester.