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Die
Erfindung betrifft einen Trockenestrichfußboden nach dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1 sowie einen Bausatz für seine Erstellung nach dem
Oberbegriff des Schutzanspruchs 12.
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STAND DER TECHNIK
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Eine
mehrgeschossige Bauweise führt zwangsläufig zur
Notwendigkeit der Ausbildung von die Geschosse trennenden Deckenkonstruktionen. Dabei
ist neben der Erfüllung
von statischen Funktionen zur ausreichenden Abtragung der Lasten
aus dem jeweiligen Obergeschoss auch eine schaltechnische Entkopplung
von Ober- und Untergeschoss zu leisten. Herkömmlich wird hierzu ein so genannter Nassestrichfußboden auf
einer Tragschicht ausgebildet. Im Massivbau ist die Tragschicht
zumeist eine Decke aus Stahlbeton. Im Holzbau wird auf eine tragende
Balkenlage eine ebene Tragschicht aus lastabtragenden Holzwerkstoffplatten
geschraubt, eine vorgefertigte Deckentafel aufgelegt, die verschiedene
Materialien einschließlich
einer Wärme- und
Schalldämmung
kombiniert, oder direkt eine Massivholzdecke ausgebildet. Bei einer
Decke mit von unten sichtbarer Balkenlage oder bei Rohdecken des
Massivbaus wird auf die ebene Tragschicht eine sogenannte Trittschalldämmschicht
verlegt, in die häufig
auch Zu- und Ableitungen einer Warmwasserheizung eingebettet werden.
Auf diese Trittschalldämmschicht
wird in schwimmender Verlegung, akustisch entkoppelt von den angrenzenden
Wänden,
der eigentliche Nassestrichbelag aufgebracht. Nach dem Aushärten bildet
der Estrichbelag als durchgehende Scheibe den druckbelastbaren Träger für die dekorativen
Elemente des Fußbodens,
die direkt auf den Estrichbelag aufgebracht werden können. Hierbei
kann es sich beispielsweise um Bodenfliesen, Laminatböden, Teppichböden und
Parkett handeln. Bei der Ausbildung eines Fußbodens auf einer Balkenlage
mit einer relativ dünnen,
massearmen Holzwerkstoffplatte als unten liegende Tragschicht kommt
dem Estrichbelag noch eine weitere Funktion zu. Durch ihn wird die
notwendige Masse eingebracht, um ein schalltechnisch effizientes
Masse-Feder-Masse-System
auszubilden, wobei die Feder durch die Trittschall-Dämmschicht
realisiert ist.
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Nassestrichfußböden sind
sehr kostengünstig
herstellbar, weisen aber zwei gravierende Nachteile auf. Einer dieser
Nachteile ist die lange Zeitspanne, die zwischen der Fertigstellung
des Nassestrichbelags und seiner Weiterverarbeitung einzuplanen
ist. Es vergehen mehrere Tage, bis der Zement in dem im Wesentlichen
aus Sand und Zement bestehenden Estrich so weit abgebunden hat,
dass der Estrichbelag begehbar ist. Danach ist je nach den klimatischen
Bedingungen noch ein Zeitraum von mehreren Wochen abzuwarten, bis
der Estrichbelag so weit ausgetrocknet ist, dass darauf beispielsweise dekorative
Holzwerkstoffbeläge
verlegt werden können.
Der zweite Nachteil steht hiermit in engem Zusammenhang. Insbesondere
im Holzbau wird durch Nassestrich eine erhebliche Menge an Feuchtigkeit in
den Bau eingebracht, die über
die Raumluft wieder zu entfernen ist. Im Sommer ist dies relativ
unproblematisch. Während
der anderen Jahreszeiten tritt aber oft der Fall ein, dass ein Großteil der
Feuchte wegen eines geringen Trocknungsgradienten in Teile der Holzkonstruktion
gelangt. Wenn diese gleichzeitig außenseitig sehr niedrigen Temperaturen
ausgesetzt ist, kann es schnell zu Tauwasserausfall und damit zusammenhängenden
Problemen kommen.
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Aus
diesen Gründen
kommen insbesondere im Holzbau auch sogenannte Trockenestrichsysteme zur
Anwendung, die mit einem Bausatz nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs
12 erstellt werden und zu einem Trockenestrichfußboden nach dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1 führen.
Hier sind Lagen aus Holzwerkstoffplatten, beispielsweise Spanplatten,
als lastabtragender Werkstoff, mit dämmendem Werkstoff, beispielsweise
in der Form einer Trockenschüttung,
miteinander kombiniert. Die unter den harten Holzwerkstoffplatten
angeordnete weiche Trockenschüttung
dient auch zum Niveauausgleich bei nicht ebenen Tragschichten. Auf
die harten Holzwerkstoffplatten kann entweder direkt oder unter
Zwischenordnung weiterer Lagen ein dekorativer Oberbelag aufgebracht
werden.
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Auch
die bekannten Trockenestrichsysteme sind nicht frei von Nachteilen.
Zum einen sind sie bei gleicher schalltechnischer Wirksamkeit vergleichsweise
kostenintensiv. Zum anderen weisen sie in der Regel keinen relevanten
Sicherheitspuffer auf, der bei kurzzeitig erhöhter Feuchtebelastung wirksam wird,
wie sie durch das Auslaufen einer Geschirrspül- oder Waschmaschine, ein
nicht geschlossenes Fenster bei Gewitterregen oder dergleichen auftreten kann.
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AUFGABE DER
ERFINDUNG
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, einen Trockenestrichfußboden mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruchs 1 und einen Bausatz zu
seiner Erstellung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruchs
13 aufzuzeigen, mit denen ein Sicherheitspuffer gegenüber kurzzeitig
erhöhter
Feuchtebelastung realisiert wird und die gleichzeitig kosteneffizienter
als bekannte Trockenestrichsysteme sind.
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LÖSUNG
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch einen Trockenestrichfußboden mit
den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 und einen Bausatz zu seiner
Erstellung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
des Fußbodens
und des Bausatzes sind in den Unteransprüchen 2 bis 11 und 13 bis 20
beschrieben.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Der
neue Trockenestrichfußboden
und der Bausatz zu seiner Erstellung weisen zwei wesentliche Bestandteile
auf. Hierbei handelt es sich um eine Sand-Zement-Mischung einerseits
und druckfeste Holzfaserdämmplatten
andererseits. Die Sand-Zement-Mischung wird für die Erstellung des neuen Trockenestrichfußbodens
als Trockenestrich auf eine Tragschicht aufgebracht und glatt gezogen.
Auf diese glatt gezogene Schicht werden die Holzfaserdämmplatten
aufgebracht. Durch die Sand-Zement-Mischung weist der neue Fußboden die
notwendige Masse auf, um auch im Holzbau eine Schalldämmung sicherzustellen.
Die Holzfaserdämmplatten sind
sowohl für
die Schalldämpfung
als auch die Wärmedämmung relevant.
Auch im Fall einer kurzzeitig erhöhten Feuchtebelastung sind
Holzfaserdämmplatten
günstig.
Die Holzfasern handelsüblicher druckfester
Holzfaserdämmplatten
sind so hydrophob ausgerüstet,
so dass im Normalfall kein Wasser in die Holzfaserdämmplatten
selbst eindringen kann. Sollte dies dennoch erfolgen, wird hierdurch die
Bindung der Fasern aneinander nicht beeinträchtigt. Durch die vielen Hohlräume im Fasergefüge kann das
eingedrungene Wasser auch problemlos wieder ausdampfen. Gelangt
es dabei in die Schicht aus der Sand-Zement-Mischung unterhalb der
Holzfaserdämmplatten,
wird es durch Hydratisierung des Zements, der bei der Erstellung
des neuen Trockenestrichfußbodens
noch nicht hydratisiert wurde, chemisch gebunden. Im Gegensatz zu
einem Nassestrichfußboden
ist die Sand-Zement-Mischung daher keine Quelle für Feuchtigkeit,
die vor einer Belegung des Fußbodens
entfernt werden muss, sondern sie stellt sogar einen Puffer zur
Absorption nicht unbeträchtlicher
Wassermengen dar, die im Rahmen kurzzeitig erhöhter Feuchtebelastung auftreten
können.
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Dabei
kann die Trockenschüttung
bei dem neuen Trockenestrichfußboden
eine handelsübliche Estrichmischung
für Nassestriche
sein.
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Zur
schalltechnischen Entkopplung des neuen Fußbodens von den Wänden ist
die Schicht aus der Trockenschüttung
zu den Wänden
eines Raums hin vorzugsweise durch vertikal ausgerichtete Streifen
aus Dämmmaterial
begrenzt. Dabei können
Streifen aus dem Material der Holzfaserdämmplatten zur Anwendung kommen,
die später
auf die Schicht aus der Trockenschüttung aufgelegt werden. Die
Streifen können
auch dazu dienen, das ebene Abziehen der Schicht aus der Trockenschüttung zu
erleichtern. Wenn der seitliche Abstand der Streifen schmaler ist als
ein Abziehwerkzeug, kann dieses Abziehwerkzeug von dem Streifen
in der Höhe
geführt
werden. Hierzu ist es in aller Regel sinnvoll, die Schicht aus der
Trockenschüttung
auch innerhalb des jeweiligen Raums durch vertikal ausgerichtete
Streifen zu unterteilen.
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Zusätzlich können derartige
Streifen verwendet werden, um Warmwasserleitungen, beispielsweise
einer Warmwasserheizung, oder dergleichen innerhalb der Schicht
aus der Trockenschüttung
seitlich zu isolieren.
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Ein
dekorativer Oberbelag des neuen Fußbodens kann direkt auf den
Holzfaserdämmplatten verlegt
sein. Beispielsweise können
Holzdielen mit Schrauben direkt auf die Holzfaserdämmplatten
aufgeschraubt werden, um eine kraftschlüssige Verbindung zu bewirken.
Dabei erweist es sich als vorteilhaft, dass mit den Schrauben keine
spezielle Unterkonstruktion getroffen werden muss, weil die Holzfaserdämmplatten
den Oberbelag ganzflächig
abstützen.
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Es
ist weiterhin möglich,
einen dekorativen Oberbelag auf die Holzfaserdämmplatten aufzukleben. Dies
gilt auch für
Bodenfliesen. Hierbei macht sich vorteilhaft die besonders geringe
Feuchteausdehnung von Holzfaserdämmplatten
bemerkbar, die weit geringer ist als beispielsweise diejenige von über die
Dichte von gewachsenem Holz hinaus verdichteten Span- oder OSB-Platten.
Das geringe Arbeiten von Holzfaserdämmplatten in der Ebene erlaubt
es auch, die Holzfaserdämmplatten
selbst relativ dicht an die Wände
eines Raums heran zu verlegen, ohne dass die Gefahr besteht, dass
ein zur schalltechnischen Entkopplung gewollter Spalt zwischen den Holzfaserdämmplatten
und den Wänden
aufgrund einer Ausdehnung durch Feuchtigkeitsaufnahme verloren geht.
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Statt
des direkten Befestigens eines dekorativen Oberbelags auf den Holzfaserdämmplatten können diese
zunächst
auch mit Gipsfaserplatten abgedeckt werden, auf die dann auch druckweiche Oberbeläge, wie
beispielsweise Teppichböden,
aufgebracht werden können.
Bei druckweichen Oberbelägen
sind die druckfesten Holzfaserdämmplatten
zur lokalen Lastabtragung allein häufig unzureichend. Eine zusätzliche
Lage aus Gipsfaserplatten sorgt aber für eine ausreichende Kraftverteilung.
Auch bei einer starren Verbindung der Holzfaserdämmplatten mit den Gipsfaserplatten,
wie sie durch eine Verklebung erreicht werden kann, macht sich die
besonders geringe Neigung der Holzfaserplatten zur Ausdehnung unter
Aufnahme von Feuchtigkeit positiv bemerkbar. Es kommt nicht zur
Riss- oder Spaltbildung aufgrund stark unterschiedlicher Ausdehnungen.
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Wenn
eine elektrische Flächenheizung über den
Holzfaserplatten und unter dem jeweiligen Oberbelag verlegt ist,
verhindern die wärmedämmenden Eigenschaften
der Holzfaserdämmplatten,
dass der Wärmeeintrag
nach unten verloren geht, so dass die Heizleistung mit hohem Wirkungsgrad
wie gewünscht
an den dekorativen Oberbelag bzw. den darüber befindlichen Raum abgegeben
wird.
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Eine
Holzfaserdämmplatte
weist regelmäßig eine
Dichte unterhalb derjenigen des entsprechenden gewachsenen Holzes
auf. Holzfaserdämmplatten
mit extrem niedriger Dichte sind für den neuen Fußboden aber
weniger geeignet, da auch das Kriterium der Druckfestigkeit erfüllt sein
muss. Geeignete Dicken der Holzfaserdämmplatten für eine gute Dämmwirkung
beginnen ab 30 mm. Wenn eine Dicke von 100 mm überschritten wird, macht sich
zunehmend eine starke Beschneidung der verbleibenden Raumhöhe durch
den Fußboden
bemerkbar.
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Die
Schicht aus der Sand-Zement-Mischung weist typischerweise eine Höhe im Bereich
von 20 bis 75 mm auf, um die ihr zugeordneten Funktionen bei dem
neuen Fußboden
zu erfüllen.
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Bei
dem Bausatz zur Erstellung des neuen Trockenestrichfußbodens
können,
soweit Bodenfliesen entweder direkt auf die Holzfaserdämmplatten oder
zusätzliche
Gipsfaserplatten aufgeklebt werden sollen, übliche Fliesenkleber Verwendung
finden.
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Zum
Verschrauben von Oberbelägen
mit den Dämmfaserplatten
sind Holzschrauben mit selbstschneidender Spitze geeignet, welche
im Stand der Technik bekannt sind.
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Zum
Verkleben von Gipsfaserplatten mit den Holzfaserplatten kann PUR-Montageschaum
eingesetzt werden, der in einer dünnen Klebeschnur an den Kanten
der Gipsfaserplatten angebracht wird. Wenn die Gipsfaserplatten
dann stumpf zusammengestoßen
werden, ergibt sich eine feste Verklebung der Gipsfaserplatten untereinander
und auch zu den darunter liegenden Holzfaserdämmplatten. Nach der Aushärtung können oben überstehende
Reste des PUR-Montageschaums mit einem Spachtel leicht entfernt
werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von zwei in den Figuren dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispielen
weiter erläutert
und beschrieben.
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1 zeigt einen Horizontalschnitt
durch einen neuen Trockenestrichfußboden auf Höhe einer Schicht
aus einer trockenen Sand-Zement-Mischung.
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2 zeigt einen Vertikalschnitt
durch den Fußboden
gemäß 1 mit einer ersten Ausführungsform
seines Oberbelags; und
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3 zeigt einen Vertikalschnitt
durch den Fußboden
gemäß 1 mit einer zweiten Ausführungsform
seines Oberbelags.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1 zeigt einen horizontalen
Schnitt durch einen Fußboden 1 eines
Raums 2, der durch die ihn begrenzenden Wände 3 definiert
ist. In der in der Figur unten dargestellten Wand 3 befindet
sich eine Türöffnung 4.
Eine untere Tragschicht 5 für den Fußboden 1 ist in 1 nicht sichtbar, weil sie
von einer Schicht 6 aus einer Trockenschüttung 7,
bei der es sich um eine Sand-Zement-Mischung 8 handelt,
abgedeckt ist. Seitlich zu den Wänden 3 hin
ist die Schicht 6 durch Streifen 9 begrenzt. D.
h., die Streifen 9 sind zwischen der Schicht 6 und
den Wänden 3 angeordnet.
Weitere Streifen 9 verlaufen als Wärmedämmung zwischen und neben Warmwasserleitungen 10,
bei denen es sich um Heizungszu- und -ableitungen handelt. Zusätzlich ist
ein Streifen 9 zur Unterteilung der Schicht 6 so
vorgesehen, dass mit einem durch Aufsetzen seiner beiderseitigen
Enden auf die Streifen 9 höhengeführten Abziehwerkzeug die Schicht 6 aus
der Trockenmischung 7 glatt gezogen werden kann, damit
sie eine flächige
Abstützung für bei dem
Fußboden 1 darauf
liegende Holzfaserdämmplatten
bereitstellt. Die Streifen 9 bestehen vorzugsweise aus
dem Material dieser Holzfaserdämmplatten,
wobei die Streifen 9 bezüglich des Plattenmaterials,
aus dem sie geschnitten sind, vertikal ausgerichtet sind, so dass
die Dämmrichtung
der Streifen 9 horizontal verläuft. Die zwischen der Schicht 6 und
den Wänden 3 angeordneten
Streifen 9 sorgen damit für eine möglichst weitgehende Entkopplung der
Schicht 6 von den Wänden 3 in
schalltechnischer Hinsicht. Im Bereich um die Warmwasserleitung 10 steht
die Wärmedämmung durch
die Streifen 9 im Vordergrund.
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2 zeigt einen Vertikalschnitt
durch den Fußboden 1 gemäß 1 mit einer ersten Ausführungsform
eines Oberbelags 11. Auf die Tragschicht 5, bei
der es sich hier um eine Stahlbetondecke 12 handelt, die
auf Wänden 13 eines
Untergeschosses ruht, sind die Wände 3 des
Raums 2 aufgemauert, die Streifen 9 aufgelegt
und die Schicht 6 aus der Trockenschüttung 7 aus der Sand-Zement-Mischung 8 aufgeschüttet. Die
Schicht 6 stützt
mit Abstand 14 zu den Wänden 3 verlegte
Holzfaserdämmplatten 15 von
unten flächig
ab. Auf die Holzfaserdämmplatten 15 sind
Massivholzhobeldielen 16 mit Holzschrauben 17 mit
selbstschneidender Spitze aufgeschraubt, welche durch die Federn
des Nut- und Federprofils der einzelnen Massivholzhobeldielen geschraubt sind.
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Die
Ausführungsform
des Oberbelags 11 des Fußbodens 1 gemäß 3 unterscheidet sich von derjenigen
gemäß 2 dadurch, dass als Oberbelag 11 hier
Bodenfliesen 18 vorgesehen sind, die aber nicht direkt
auf die Holzfaserdämmplatten 15 aufgeklebt
sind, sondern auf Gipsfaserplatten 19, die die Holzfaserdämmplatten 15 vollflächig abdecken.
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Die
Vorgehensweise zur Ausbildung des Fußbodens 1 gemäß den 1 bis 3 kann im Detail wie folgt aussehen:
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Die
Tragschicht 5 weist zur Unterseite des Oberbelags 11 eine
Höhe von
minus 11 cm auf. Zuerst werden aus den druckfesten Holzfaserdämmplatten 15 die
Streifen 9 geschnitten, die in ihrer Breite der gewünschten
Dicke der massereichen Schicht 6 aus der Sand-Zement-Mischung 8 entsprechen.
Im vorliegenden Beispiel beträgt
die Breite 4 cm. Mit diesen hochkant ausgerichteten Streifen, die
entsprechend der Dicke der Holzfaserdämmplatte 6 cm breit sind, wird
eine akustische Trennung zu den angrenzenden Wänden 3 gebildet. Weitere
Streifen 9 werden parallel zu den Warmwasserleitungen 10 verlegt und
zumindest ein Streifen 9 mittig im Raum, der zusammen mit
den Streifen am Rand als Auflager für ein einfaches Abziehwerkzeug
dient. Dann wird die Sand-Zement-Mischung 8 in Form einer üblichen
Mischung, wie sie sonst für
einen Nassestrichfußboden verwendet
wird, auf die Tragschicht 5 aufgebracht. Entscheidend ist
hierbei, dass sie nicht vorher mit Wasser angemischt wird, sondern
trocken bleibt. Die Schicht 6 dient dazu, auf möglichst
kostengünstige Weise
Masse und Höhe
in den Fußboden 1 einzubringen,
ohne damit Feuchte einzutragen. Gleichzeitig ist die Schicht 6 aber
in der Lage, Wasser aufzunehmen und mit ihrem Zementanteil chemisch
zu binden. Bei unplanmäßigem Feuchteeintrag
steht dadurch ein Wasserpuffer zur Verfügung. Nachdem die Schicht 6 plan
abgezogen ist, beträgt
die Höhendifferenz
zur Oberkante zur Unterseite des Oberbelags 11 noch minus
7 cm. Hierauf wird vollflächig
und im Verband eine Lage der dämmenden
und druckfesten Holzfaserplatten 15 aufgelegt, die im Beispiel
6 cm dick sind. Eine Verbindung der Lage der Holzfaserdämmplatten 15 zu
ihrem Untergrund ist nicht notwendig, kann aber durchaus beispielsweise über Klebepunkte
aus PUR-Montageschaum erfolgen, die ein Verschieben der Platten
beim Begehen verhindern. Zur Einhaltung der schalltechnischen Entkopplung der
Lage der Holzfaserdämmplatten 15 zu
den angrenzenden Wänden 3 werden
die Holzfaserdämmplatten 15 in
dem Abstand 14 zu den Wänden 3 von wenigen
Millimetern verlegt. Sowohl die Schalllängsübertragung als auch eine mögliche feuchtebedingte Dimensionsänderung
der Holzfaserdämmplatten 15 ist
wesentlich unkritischer als bei über
die Dichte des gewachsenen Holzes verdichteten Holzwerkstoffen, wie
beispielsweise Holzspanplatten oder OSB-Platten. Nach Aufbringen
der Holzfaserdämmplatten
ergibt sich im Beispiel noch eine Höhendifferenz von minus 1 cm
bis unter den Oberbelag 11. Diese Höhendifferenz wird im Beispiel
dadurch ausgeglichen, dass eine Gipsfaserplatte dicht gestoßen und
im Verband verlegt aufgebracht wird. Vorzugsweise werden die Gipsfaserplatten
auf die Holzfaserdämmplatten aufgeklebt.
Dies ist sehr effizient dadurch möglich, dass mit einem PUR-Montageschaum eine
dünne Klebeschnur
an den Kanten der Gipsfaserplatten angebracht wird. Wenn die Gipsfaserplatten
stumpf aneinander gestoßen
werden, ergibt sich so eine feste Verklebung zwischen den Gipsfaserplatten
einerseits und zwischen den Gipsfaserplatten und den darunter liegenden
Holzfaserdämmplatten
andererseits. Nach Aushärtung überstehende
Reste des Montageschaums können
sehr leicht mit einem Spachtel entfernt werden. Durch die Gipsfaserplatten 19 ist
ein oberer Abschluss geschaffen, der besenrein dem nachfolgenden
Gewerk übergeben
werden kann, oder beispielsweise bei wenig genutzten Dachräumen auch
so belassen werden kann. Die Holzfaserdämmplatten 15 sind
auch ihrerseits ausreichend fest, um beispielsweise das direkte
Aufbringen von Laminatböden
oder Bodenfliesen 18 zu ermöglichen. Dies sollte dann aber
relativ zeitnah erfolgen, um Beschädigungen der Oberfläche der
Dämmplatte
zu vermeiden. Bedingt durch die poröse Oberfläche der Holzfaserdämmplatten 15 ergibt
sich eine ausreichend feste Haftung zu handelsüblichen Fliesenklebern. Die
geringe Neigung der Holzfaserdämmplatten 15 zu
feuchtebedingten Längenänderungen
in der Fläche
verhindert ein nachträgliches
Reißen
der Fliesen-Mörtel-Fuge.
Bei direktem Verschrauben von Massivholzhobeldielen 16 an
den Holzfaserdämmplatten 15 reichten
bereits vier Schrauben 17 auf eine Dielenlänge von
180 cm zur ausreichenden Fixierung der Massivholzhobeldielen. Dabei
erwies es sich als besonders vorteilhaft, dass keine spezielle hölzerne Unterkonstruktion
mit den Schrauben 17 getroffen werden muss. Die Verschraubung
greift an jeder Stelle der als Scheibe unter den Massivholzhobeldielen 16 liegenden
Holzfaserdämmplatten 15.
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- 1
- Fußboden
- 2
- Raum
- 3
- Wand
- 4
- Türöffnung
- 5
- Tragschicht
- 6
- Schicht
- 7
- Trockenschüttung
- 8
- Sand-Zement-Mischung
- 9
- Streifen
- 10
- Warmwasserleitung
- 11
- Oberbelag
- 12
- Stahlbetondecke
- 13
- Wand
- 14
- Abstand
- 15
- Holzfaserdämmplatte
- 16
- Massivholzbohlendiele
- 17
- Schraube
- 18
- Bodenfliese
- 19
- Gipsfaserplatte