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Die Erfindung betrifft ein Schalldämmelement.
Schalldämmelemente werden im Gebäudebau zur Wärmedämmung und Schalldämmung eingesetzt. Sie können zur Dämmung von Dach, Decke, Wand oder Boden verwendet werden.
Zur Dämmung von Trittschall werden am Boden sogenannte Trittschalldämmelemente verwendet. Sie haben die Aufgabe, die Ausbreitung von Trittschall oder Körperschall vom Boden in den angrenzenden Baukörper zu dämpfen.
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Trittschalldämmelemente können in Form eines Estrichs, beispielsweise als Verbundestrich, als Estrich auf Trennschicht oder als schwimmender Estrich auf dem Boden aufgebracht werden. Insbesondere als schwimmende Trocken- estriche aufgebrachte Trittschalldämmelemente haben sich als vorteilhaft erwiesen, da sie eine gute Dämmwirkung zeigen und sie hinsichtlich der für sie in Frage kommen- den Materialauswahl und -zusammensetzung variabel sind.
Schwimmend verlegbare Trockenestriche zur Trittschall- dämmung können mehrschichtig, beispielsweise auch sand- wichartig ausgebildet sein. Die Trittschalldämmung, vor allem die Minderung des Trittschalls tiefer Frequenzen, kann mit zunehmender Biegesteifigkeit des Trittschall- dämmelementes gesteigert werden.
Aus der DE 196 46 620 Al ist eine schalldämmende Anord- nung aus einer Dämmschicht und einem darauf schwimmend aufliegenden Estrich bekannt. An seiner der Dämmschicht zugewandten Seite weist der Estrich sich kreuzende Rippen auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schall- dämmelement zur Verfügung zu stellen, das als Trocken- estrich schwimmend aufgebracht werden kann, einfach auf- gebaut ist und gute Dämmeigenschaften zeigt.
Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung in ihrer allgemeinsten Ausführungsform ein Schalldämmelement
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- in Form einer Platte mit - einem mehrschichtigen Aufbau, wobei - eine erste der beiden Schichten, die das Schalldämm- element an einer seiner beiden Hauptflächen nach aussen abschliessen, aus einem Holzwolle-Leichtbau-
Material besteht und - diese Schicht erhabene Abschnitte aufweist vor.
Ein solches Schalldämmelement kann insbesondere als Trittschalldämmelement Anwendung finden. Es ist einfach aufgebaut und kann daher wenig kostenintensiv hergestellt werden. Es weist die Form einer Platte auf, wodurch es einfach zu handhaben und zu verlegen ist. Erfindungsgemäss wird unter "Platte" ein Körper mit zwei im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden (grösseren) Seitenflächen verstanden, die gemeinsame (kleinere) Seitenflächen haben. Die Form der Platte ist beliebig, beispielsweise quadratisch, rechteckig, dreieckig oder sechseckig.
Das Schalldämmelement ist mehrschichtig aufgebaut, es kann also zwei oder mehr Schichten aufweisen. Die Schichten verlaufen jeweils im wesentlichen parallel zu den Hauptflächen.
Wenigstens eine der beiden Schichten, die das Schalldämmelement an einer seiner beiden Hauptflächen nach aussen abschliessen, besteht aus einem Holzwolle-LeichtbauMaterial. Diese Holzwolle-Leichtbau-Schicht kann in
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einer Dicke zwischen beispielsweise 10 und 200 mm, etwa zwischen 50 und 100 mm vorgesehen sein.
Es kann vorgesehen sein, die Holzwolle-Leichtbau-Schicht in Form einer Holzwolle-Leichtbauplatte (HWL) vorzusehen.
Holzwolle-Leichtbauplatten bestehen aus Holzwolle-Fasern, die mit Magnesiabinder, Zement, Gips oder einem anderen, möglichst schwer entflammbaren Bindemittel, gebunden sind. Zwischen den gebundenen Holzfasern verbleiben Frei- räume (Poren). Dadurch weisen Holzwolle-Leichtbauplatten eine verhältnismässig geringe Dichte von etwa 300 bis 600 kg pro Kubikmeter, beispielsweise 350 bis 500 kg pro Kubikmeter und somit gute Dämmeigenschaften auf.
Die Schicht aus Holzwolle-Leichtbau-Material weist erhabene Abschnitte auf. Auf diesen erhabenen Abschnitten kann das Schalldämmelement auf die zu dämmende Ober- fläche, beispielsweise einen Boden, aufgelegt werden. Da- durch wird die Fläche, mit der das Schalldämmelement in Kontakt mit der zu dämmenden Fläche tritt, verkleinert.
Folge dieser verkleinerten Kontaktfläche ist eine hervorragende Dämmeigenschaft des Schalldämmelementes, da beispielsweise bei auftretendem Trittschall dieser im wesentlichen nur über die in Kontakt mit der zu dämmenden Fläche stehenden, erhabenen Abschnitte an den Baukörper weitergeleitet wird.
Die vom Schalldämmelement abgewandten Oberflächenab- schnitte der erhabenen Abschnitte können in einer Ebene verlaufen. Damit bilden diese Oberflächenabschnitte die Kontaktfläche mit dem zu dämmenden Untergrund, auf den das Schalldämmelement aufgebracht wird.
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Die erhabenen Abschnitte können grundsätzlich jede beliebige Form aufweisen, also beispielsweise gerade oder gebogen verlaufen. Die erhabenen Abschnitte können parallel zueinander und beispielsweise zusätzlich auch parallel zu einer Seitenfläche des Schalldämmelementes verlaufen.
Die erhabenen Abschnitte können monolithisch aus dem Schalldämmelement ausgeformt sein. Alternativ können sie auch als eigenständige Elemente an der ersten der beiden Schichten, die das Schalldämmelement an einer seiner beiden Hauptflächen nach aussen abschliesst, befestigt sein.
Da Holzwolle-Leichtbauplatten bei ihrer Herstellung zu deren Formgebung gepresst werden, können die erhabenen Abschnitte monolithisch zusammen mit der HolzwolleLeichtbauplatte gepresst werden.
Alternativ kann bei monolithisch aus dem Schalldämmelement ausgeformten erhabenen Abschnitten auch vorgesehen sein, diese, beispielsweise mittels spanabhebender Formgebung, aus der Holzwolle-Leichtbauplatte herauszuarbeiten, beispielsweise durch Fräsen.
An der Holzwolle-Leichtbauplatte angebrachte erhabene Abschnitte können aus einem Holzwolle-Leichtbau-Material oder einem anderen Material bestehen. Dieses andere Material sollte ebenfalls ein dämmendes, insbesondere
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trittschalldämmendes Material wie beispielsweise Hart- schaum, Mineralwolle oder Gummi sein.
Die erhabenen Abschnitte können sich in einer Höhe von beispielsweise 3 bis 30 mm, beispielsweise 5 bis 20 mm oder 5 bis 10 mm über die Schicht hinaus erheben.
Die zweite der beiden Schichten, die das Schalldämmele- ment an einer seiner beiden Hauptflächen nach aussen hin abschliessen, kann zum Beispiel aus einem Gips-Faser- material, aus Gips-Karton, Zement, Holzwerkstoff oder einem Holzwolle-Leichtbau-Material bestehen.
Diese zweite Schicht stellt die nach dem Verlegen des Schalldämmelementes der zu dämmenden Fläche abgewandte Seite des Schalldämmelementes dar. Sie kann in einer Schichtdicke von beispielsweise 5 bis 50 mm, beispiels- weise 10 bis 20 mm oder 10 bis 15 mm vorgesehen sein. Bei Verwendung des Schalldämmelementes als Trittschalldämm- element ist sie die Schicht, die betreten werden kann.
Zwischen dieser Schicht und der Schicht mit den erhabenen Abschnitten können weitere Schichten, beispielsweise Schichten zur Erhöhung der Biegesteifigkeit des Schall- dämmelementes vorgesehen sein.
Die Schichten können untereinander beispielsweise mitein- ander verklebt, insbesondere fix miteinander verklebt, verschraubt oder über sonstige Befestigungsmittel mit- einander verbunden sein.
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Das Schalldämmelement kann werkseitig vorkonfektioniert werden und in dieser Form ohne weitere vorbereitende Massnahmen an der zu dämmenden Bauwerkskörperfläche angebracht, beispielsweise auf den Boden aufgelegt werden. An den Seitenflächen der Schalldämmelemente kann ein Stufenfalz vorgesehen sein, auf den ein benachbartes Schalldämmelement aufgelegt werden kann. Alternativ können benachbarte Schalldämmelemente auch über eine Nut-/FederVerbindung miteinander in Kontakt stehen.
Bei Verwendung des Schalldämmelementes als Trittschalldämmelement können auf den Boden vor Verlegen des Dämmelementes eine Feuchtigkeitssperre und gegebenenfalls auch eine Dämmschicht oder Ausgleichsschicht aufgebracht werden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.
Ein Ausführungsbeispiel eines Schalldämmelementes soll anhand der nachfolgenden, stark schematisierten Zeichnung näher erläutert werden.
Dabei zeigt Figur 1: ein Schalldämmelement in Form eines auf einen
Untergrund aufgebrachten Trittschalldämmele- mentes in seitlicher Schnittansicht.
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Das Trittschalldämmelement 1 in Form einer rechteckigen Platte hat einen zweischichtigen Aufbau.
Eine erste Schicht 3 schliesst das Trittschalldämmelement an seiner dem Untergrund 11 zugewandten Hauptfläche 7 nach unten hin ab. Eine zweite Schicht 5 schliesst das Trittschalldämmelement 1 an seiner zweiten Hauptfläche 9 nach oben hin ab.
Die erste Schicht 3 besteht aus einer 70 mm starken Holz- wolle-Leichtbauplatte, aus der erhabene Abschnitte 3a monolithisch ausgeformt sind. Die dem Trittschalldämm- element 1 abgewandten Oberflächenabschnitte 7a der er- habenen Abschnitte 3a verlaufen in einer Ebene E. Die Oberflächenabschnitte 7a verlaufen linear - senkrecht zur Zeichenebene - und parallel zueinander. Die erhabenen Ab- schnitte 3a erheben sich stegartig von der Hauptfläche 7 mit sich vom Trittschalldämmelement 1 weg einander annähernden Flanken 7b.
Der Untergrund 11 ist ein Betonboden.
Man erkennt, dass das Trittschalldämmelement 1 nur mit den Oberflächenabschnitten 7a auf dem Untergrund 11 auf- liegt.
Die zweite Schicht 5 besteht aus einer 10 mm dicken Gips- faser-Platte. Die Gipsfaser-Platte ist begehbar. Wahl- weise kann sie mit einer weiteren Beschichtung, beispielsweise einem Teppich, Parkett oder einem ähnlichen Bodenbelag belegt werden.