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Die Erfindung betrifft eine abgehängte Decke,
insbesondere für
die Anordnung in einem Gebäude,
mit einem Tragwerk, welches aus zumindest zwei Tragschienen, rechtwinklig
zu den Tragschienen angeordneten und mit den Tragschienen lösbar verbundenen
Querschienen und parallel zu den Tragschienen verlaufenden, jeweils
zwei benachbart angeordnete Querschienen verbindende Zwischenschienen
besteht, wobei die im Querschnitt T-förmig ausgebildeten Tragschienen,
Querschienen und Zwischenschienen ein Raster mit rechtwinklig begrenzten
Flächen
bilden, in die Dämmplatten
derart einlegbar sind, dass sie auf horizontal verlaufenden Querstegen
der Querschienen, Tragschienen und Zwischenschienen aufliegen und
wobei zwischen den Tragschienen, Querschienen und/oder Zwischenschienen
und dem Gebäude
Aufhänger
angeordnet sind.
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Derartige Decken sind aus dem Stand
der Technik bekannt und werden in vielfältiger Weise insbesondere im
Bereich von Innenräumen
angeordnet, wobei ein Tragwerk mit Dämmplatten über Aufhänger mit dem Gebäude, insbesondere
einer Gebäudedecke
verbunden wird. Das Tragwerk wird in einem vorbestimmten Abstand
zum Gebäude
angeordnet, so dass zwischen dem Tragwerk und dem Gebäude ein Hohlraum
ausgebildet ist. Durch die DIN 18 168, Ausgabe Oktober 1981, wird
die Eigenlast derartiger abgehängter
Decken einschließlich
eventueller Einbauten auf ≤ 0,5
kN/m² begrenzt.
Werden derartige abgehängte
Decken außerhalb
geschlossener Räume eingebaut,
so sind bei der Belastung der Decken eventuelle Beanspruchungen
durch Windsog bzw. Winddruck zu berücksichtigen. Derartige Beanspruchungen
sind selbstverständlich
auch bei geschlossenen Räumen
von Gebäuden
zu berücksichtigen, soweit
hier nicht erfassbare Windbeanspruchungen entstehen können. Hierfür sind beispielsweise
offenstehende Fenster oder sich häufig öffnende Türen oder Tore verantwortlich.
Insbesondere eine Kombination aus offenstehenden Fenstern und sich
häufig öffnenden
Türen und
Toren führt
zu hohen Windbeanspruchungen, die nur schwer errechenbar sind, so dass
die entsprechenden Konstruktionselemente ausreichend stabil und
hierdurch mit einem hohen Gewicht ausgebildet sein müssen.
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Das Abhängen von Decken erfolgt in
der Regel aus schalldämmtechnischen
Gründen
bzw. zur Schaffung von Hohlräumen
zwischen der abgehängten
Decke und dem Gebäude,
welche Hohlräume
zuvor installierte Rohr-, Lüftungsleitungen,
Kabel oder dergleichen aufnehmen und durch die abgehängte Decke
verdeckt werden. In diesem Fall weist die abgehängte Decke ergänzend ästhetische
Wirkungen auf. Gleiches gilt auch bei der Anwendung von abgehängten Decken
in hohen Räumen,
beispielsweise in Büroräumen, um
diesen eine wohnlichere Atmosphäre
zu verleihen. Im Übrigen
dienen abgehängte
Decken auch dazu, die für
die Beheizung derartiger Räume
mit hohen Decken aufzuwendende Energie zu verringern.
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Durch eine entsprechende Auswahl
der Dämmplatten
können
sowohl die Schalldämmung der
die abgehängte
Decke tragenden Gebäudedecke als
auch die Übertragung
von Geräuschen
aus dem Hohlraum zwischen der abgehängten Decke und der Gebäudedecke
reduziert werden. Bei der Verwendung von geeigneten Dämmplatten
kann darüber
hinaus auch die Schalllängsleitung
zwischen benachbarten Räumen
mit einem gemeinsamen Hohlraum zwischen der Gebäudedecke und der abgehängte Decke
abgemindert werden.
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Die Schalldämmung sowie die Sprachverständlichkeit
in den Räumen
wird durch die sogenannte Nachhallzeit charakterisiert. Schalldämmung und
Sprachverständlichkeit
werden u.a. durch die Schallabsorptionsgrade der Dämmplatten
bei verschiedenen Frequenzen deutlich beeinflusst. Da diese Wirksamkeit
im Vordergrund steht, werden als Dämmplatten sogenannte Akustikplatten
verwendet.
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Erfindungsgemäße Decken weisen ein Tragwerk
auf, welches aus Metallprofilen besteht. Diese Metallprofile dürfen normgemäß eine Durchbiegung von
höchstens
1/500 ihrer Stützweite,
d.h. des Aufhängeabstandes
aufweisen, wobei eine Begrenzung der Durchbiegung von 4 mm vorgesehen
ist. Die Tragfähigkeit
der Metallprofile wird durch Biegeversuche bei verschiedenen Stützweiten
und Belastungen in beiden Richtungen ermittelt. Aus mittig angehängten Kräften, den
Durchbiegungen und den Stützweiten
werden die Biegesteifigkeit und das zulässige Biegemoment und damit
auch die zulässige Belastung
durch die Decklagen be rechnet. Derartige Metallprofile bestehen
aus 0,4 mm dicken feuerverzinkten Bändern oder Blechen, beispielsweise
aus weichen unlegierten Stählen
oder aus Aluminiumlegierungen, die aber eine Mindestmaterialstärke von 0,5
mm aufweisen.
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Die Metallprofile werden über Aufhänger mit dem
Gebäude
verbunden. Die Aufhänger
können beispielsweise
als einfache Drähte,
Feder-Spannabhänger,
Gewindestäbe
oder sogenannte Nonius-Abhänger
ausgebildet sein, bei denen es sich um Stahl- oder Aluminium-Abhänger mit
ineinander verschiebbaren Teilelementen handelt. Die Anzahl der
Aufhänger
ist abhängig
von der Tragfähigkeit
der Metallprofile, die als Tragschienen, Querschienen und Zwischenschienen
ausgebildet sind und welche die auflastenden Dämmplatten tragen. In der Praxis
hat sich gezeigt, dass für
jeweils 1,5 m² Deckenfläche zumindest
ein Aufhänger
erforderlich ist.
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Neben der Eigenlast der Konstruktionselemente
der abgehängten
Decke sind Einbauten, wie Leuchten, Lüftungseinlässe und auslässe, Rauchmelder
sowie Werbe- und Hinweisschilder zu berücksichtigen. Teilweise sind
diese Einbauten nicht mit der abgehängten Decke, sondern mit der
Gebäudedecke
zu verbinden. Hierbei wird entweder eine direkte Verbindung an der
Gebäudedecke
vorgesehen oder zusätzliche
Tragschienen in die abgehängte
Decke eingezogen, die ergänzend
mit der Gebäudedecke über Aufhänger verbunden
werden.
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Die Metallprofile, nämlich die
Tragschienen, Querschienen und Zwischenschienen sind im rechten
Winkel zueinander angeordnet und miteinander verbunden. Die Tragschienen,
Querschienen und Zwischenschienen bilden ein Raster mit rechtwinklig begrenzten
Flächen,
deren Größe mit der
Größe der einzulegenden
Dämmplatten übereinstimmen.
Die Dämmplatten
werden derart eingelegt, dass sie auf horizontal verlaufenden Querstegen
der Querschienen, Tragschienen und Zwischenschienen aufliegen. Eine
Verbindung zwischen den Dämmplatten
und dem Tragwerk ist in der Regel nicht vorgesehen, da im Zuge von
durchzuführenden
Wartungsarbeiten und/oder ergänzenden
Installationen im Hohlraum ein ungehinderter, d.h. leicht zu öffnender
Zugang vorhanden sein muß.
Ein entsprechender Zugang ist bei nicht mit dem Tragwerk verbundenen
Dämmplatten
annä hernd
an jeder Stelle der abgehängten Raumdecke
möglich,
so dass eventuelle Wartungs- und/oder Installationsarbeiten in einfacher
Weise ausgeführt
werden können.
Im Übrigen
hat die fehlende Verbindung zwischen den Dämmplatten und dem Tragwerk
auch schalltechnische Vorteile durch eine Entkopplung der voranstehend
genannten Konstruktionselemente.
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Die voranstehend erwähnten Akustikplatten bestehen
beispielsweise aus Mischungen von künstlich hergestellten, glasig
erstarrten Fasern, nämlich sogenannten
Glaswolle- oder Steinwolle-Fasern, die mit einem großen Anteil
von expandiertem Perlit unter Verwendung von aus Stärke hergestellten
Bindemitteln hergestellt werden. Beispielsweise weisen derartige
Akustikplatten einen Anteil von bis zu 40 Masse-% expandiertem Perlit,
bis zu 30 Masse-% glasig erstarrten Fasern, bis zu 15 Masse-% Stärke, bis
zu 10 Masse-% Kaolin, bis zu 5 Masse-% Zellulosefasern bzw. Papier
und bis zu 5 Masse-% kristallines SiO2 bzw.
Sand auf. Die mittlere Rohdichte derartiger Akustikplatten liegt
bei ca. 256 kg/m³ und
kann bis zu 400 kg/m³ betragen.
Wegen der Bindung der Mineralfasern und des Perlits mit Stärkederivaten sind
diese Akustikplatten empfindlich gegen Feuchtigkeitseinwirkungen
und reagieren beispielsweise mit einem Aufquellen. Die glasig erstarrten
Fasern dienen in diesen Akustikplatten als Bewehrung, wobei diese
Akustikplatten aufgrund ihrer Aufquellwirkung und insbesondere ihres
Eigengewichts zum Durchhängen
neigen. Die maximale Größe derartiger Akustikplatten
ist daher unter Berücksichtigung
ihrer jeweiligen Dicke sehr stark begrenzt. Aufgrund ihrer Neigung
zum Durchbiegen sind auch große
Auflageflächen
erforderlich, um ein Herausfallen der Akustikplatten aus dem Tragwerk
zu verhindern. Insgesamt führt
die Verwendung derartig schwerer Dämmplatten daher zu einer starken
Beanspruchung des Tragwerks und insbesondere der Aufhänger, deren
Anzahl durch das hohe Gewicht der Dämmplatten vergrößert werden
muß, um
die notwendige Standfestigkeit der abgehängten Decke zu erzielen.
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Neben den voranstehend beschriebenen Akustikplatten
sind Mineralwolle-Deckenplatten
bekannt, die aus gebundenen Glasfasern bestehen. Üblicherweise
werden Mineralwolle-Deckenplatten nach ihrem Fasermatenal unterschieden,
wonach Mineralwolle-Deckenplatten aus Glaswolle von Mineralwolle-Deckenplatten aus
Steinwolle zu unterscheiden sind. Diese Unterscheidung weist auf
Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung hin, die zugleich
bestimmte Zerfaserungstechniken bzw. Zertaserungsvorrichtungen erforderlich
machen. Es sind aber zwischenzeitlich auch Mineralfasem aus Glaswolle
bekannt geworden, die in ihrer chemischen Zusammensetzung und den
darauf begründeten
thermischen Eigenschaften nach, beispielsweise mit einem Schmelzpunkt > 1.000° C nach DIN
4102, Teil 17, solchen Mineralfasern entsprechen, die aus Steinwolle
bestehen, aber mit Zerfaserungsvorrichtungen hergestellt werden,
die üblicherweise
für die Herstellung
von Mineralfasern aus Glaswolle Verwendung finden.
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Es sind darüber hinaus Akustikplatten aus Mineralfasern
bekannt, die in einem Nassprozess hergestellt werden. Bei diesem
relativ aufwendigen Herstellungsverfahren werden die Mineralfasern
in relativ dichter Packung mit Rohdichten von mehr als 130 kg/m³ flach zu
den großen
Oberflächen
der Akustikplatten angeordnet, so dass die Akustikplatten hohe Zugfestigkeiten
in Richtung der beiden horizontalen Raumachsen und eine ausreichende
Steifigkeit aufweisen. Die Querzugfestigkeit dieser Akustikplatten
ist nicht hoch, reicht aber aus, um dauerhaft ebene Akustikplatten
auszubilden. Um eine ausreichende Biegefestigkeit zu erzielen, sind
hohe Bindemittelmengen erforderlich.
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Derartige Akustikplatten werden standardmäßig mit
den Abmessungen 600 mm × 600
mm oder 600 mm × 1.200
mm, jeweils mit einer Dicke von 22 mm für ein Tragwerk mit 24 mm breiten
Trägem angeboten.
Die Kantenbereiche dieser Akustikplatten sind entweder rechtwinklig
zu den großen
Oberflächen
ausgerichtet oder weisen eine Stufung auf, die im Bereich der Sichtfläche angeordnet
ist, so dass die Träger
des Tragwerks oberhalb der Ebene der raumseitigen Oberflächen der
Akustikplatten angeordnet sind. Übliche
Stufen haben eine Höhe
von 7 mm. Die große
Rohdichte der voranstehend beschriebenen Akustikplatten erfordert
entsprechend stabile Träger
im Tragwerk bzw. eine hohe Anzahl von Aufhängepunkten, um die erforderlichen
Standfestigkeiten einer entsprechenden abgehängten Decke zu erzielen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung die Augabe zugrunde, eine gattungsgemäße Decke
derart auszubilden, dass insbesondere die Anzahl der Tragschienen
und der Aufhänger
verringert wird und gleichzeitig die Standfestigkeit der Decke bei
gegebenenfalls leichteren Tragschienen, Querschienen und Zwischenschienen
bestehen bleibt.
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Die Lösung dieser Aufgabenstellung
sieht vor, dass die Dämmplatten
ein Flächengewicht ≤10 kg/m², insbesondere ≤ 6 kg/m² aufweisen
und dass benachbarte Tragschienen in einem Abstand zwischen 1.200
mm, vorzugsweise 1.800 mm und 1.875 mm zueinander angeordnet sind.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der abgehängten Decke
mit dem angegebenen Flächengewicht
der Dämmplatten
führt zum
einen zu einer Reduzierung der Aufhänger, die aufgrund des geringen
Flächengewichts
der Dämmplatte
in einem relativ großen
Abstand zueinander angeordnet werden können. Die üblichennreise verwendeten Dämmplatten
haben Abmessungen von 600 mm × 600
mm oder 600 mm × 1.200
mm. Hiermit können
zwischen zwei benachbart angeordneten Tragschienen zwei bzw. drei
Dämmplatten
angeordnet werden. Bei einem Abstand zwischen den Tragschienen von
1.875 mm werden Dämmplatten
mit den Maßen
625 mm × 625
mm bzw. 1.250 mm × 625
mm vorgesehen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Dämmplatten
zu verwenden, die bei gleicher Breite länger ausgebildet sind und beispielsweise
1.500 mm bis 2.400 mm lang sind.
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Durch die Anordnung der Tragschienen
in den angegebenen Abständen
wird zum anderen das Gewicht des Tragwerks deutlich reduziert. Insgesamt ergibt
sich daher eine kombinatorische Wirkung des reduzierten Gewichts
des Tragwerks und der verwendeten Dämmplatten mit dem angegebenen
Flächengewicht.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist
vorgesehen, dass die Aufhänger
einer Tragschiene, Querschiene und/oder Zwischenschiene in einem Abstand
zueinander von 1.200 mm angeordnet sind. Ergänzend ist vorgesehen, dass
die Aufhänger
an den Tragschienen befestigt sind, so dass bei einem beispielsweise
vorgesehenen Abstand zwischen den benachbarten Tragschienen von
1.875 mm und einem Abstand der Aufhänger an den Tragschienen von
1.200 mm zwei Aufhänger
bei einer Fläche
von 2,25 m² vorgesehen
sind.
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Die Tragschienen weisen an ihren
Enden korrespondierende Verbindungselemente auf, die vorzugsweise
eine steckende Verbindung hintereinander angeordneter Tragschienen
ermöglichen.
Diese Ausgestaltung dient der Vereinfachung der Montage entsprechender
Tragschienen, wobei diese beispielsweise mit einer Länge von
3.700 mm ausgebildet sein können.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist
vorgesehen, dass die Tragschienen über ihre Länge gleichmäßig verteilt angeordnete Öffnungen
aufweisen, die der Aufnahme von an den Querschienen endseitig angeordneten
Steckelementen dienen. Die Steckelemente werden von beiden Seiten
der Tragschienen in die entsprechenden Öffnungen eingesteckt und verbinden
die Querschienen formschlüssig
mit den Tragschienen, ohne dass es beispielsweise einer Schraubverbindung
oder dergleichen bedarf. Auch diese Ausgestaltung dient der beschleunigten
Herstellung eines Tragwerks in einem Gebäuderaum.
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Ergänzend ist nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Querschienen an ihren
Enden identisch ausgebildete Steckelemente und über ihre Länge gleichmäßig verteilt angeordnete Öffnungen
aufweisen, die der Aufnahme von an den Zwischenschienen endseitig
angeordneten Steckern dienen. Hierbei können die Stecker der Zwischenschienen übereinstimmend
mit den Steckelementen der Querschienen ausgebildet sein. In gleicher
Weise sind auch die Öffnungen
in den Querschienen und den Tragschienen vorzugsweise übereinstimmend
ausgebildet.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist
vorgesehen, dass die Aufhänger
längenveränderlich
ausgebildet sind, um Unebenheiten in der Gebäudedecke ausgleichen zu können.
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Vorzugsweise bestehen die Dämmplatten aus
mit Bindemitteln gebundenen Mineralfasern, insbesondere aus Steinwolle
und weisen eine Rohdichte zwischen 70 kg/m³ und 140 kg/m³, insbesondere zwischen
70 kg/m³ und
115 kg/m³ auf.
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Diese erfindungsgemäß vorgesehenen Dämmplatten
weisen als Bindemittel duroplastisch erhärtende Phenol- oder Formaldehyd-Harnstoffharze
oder Mischungen daraus auf, wobei sich als bevorzugter Bindemittelgehalt
bei Dämmplatten
aus Steinwolle 2,5 bis 4,5 Masse-% und bei Dämmplatten aus Glaswolle von
maximal 8 Masse-% erwiesen hat.
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Die Ausrichtung der Mineralfasem
in den Dämmplatten
und die hohen Gehalte an Bindemitteln bewirken eine ausreichend
hohe Formstabilität,
die auch bei relativ hohen Feuchtegehalten der Umgebungsluft beibehalten
bleibt.
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Vorzugsweise weist die Dämmplatte
auf ihrer den Tragschienen, Querschienen und Zwischenschienen zugewandten,
als Sichtfläche
bezeichneten großen
Oberfläche
eine Kaschierung aus einem Glasfaser-Wirrvlies auf. Diese Kaschierung
ist insbesondere voll- oder teilflächig mit der Dämmplatte
verklebt. Ergänzend
kann vorgesehen sein, dass die Kaschierung eine von der Dämmplatte
abweichende Farbgebung aufweist, die vorzugsweise durch einen Auftrag
aus einer in Wasser dispergierten Farbe ausgebildet ist. Es sind
aber auch Dämmplatten
mit unbehandelten Sichtflächen
verwenden. Ist das Glasfaser-Wirrvlies unbehandelt, so prägen die
Grundfarbe des Glasfaser-Wirrvlieses und die durchscheinende Dämmplatte
das Erscheinungsbild. Eine farbige Ausgestaltung des Glasfaser-Wirrvlieses
kann vor der Verklebung mit der Dämmplatte vorgesehen sein.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist
vorgesehen, dass die der Sichtfläche
gegenüberliegende
zweite große
Oberfläche
der Dämmplatte eine
dünne und
schalltransparente Beschichtung, insbesondere in Form eines Glasfaser-Wirrvlieses aufweist.
Die an sich schon bereits gegebene steife Struktur der Dämmplatte
aus Mineralfasern wird durch die aufgeklebten, zugfesten und bis
zu einem gewissen Grad auch druckfesten Glasfaser-Wirrvliese zusätzlich verbessert.
Hieraus resultiert, dass die Dämmplatten
mit einer Dicke zwischen 10 mm und 40 mm, insbesondere zwischen
12 mm und 15 mm und einem Flächengewicht
zwischen 1,3 kg/m² und 3,2
kg/m²,
insbesondere zwischen 1,6 kg/m²2
und 2,2 kg/m² ausgebildet
sein können,
ohne dass die Gefahr besteht, dass die Dämmplatten auch bei flächenmäßig großer Ausgestaltung
im Tragwerk durchhängen. Die
relativ hohen Widerstandsmomente der Dämmplatten ermöglichen
ferne die Ausgestaltung derartiger Dämmplatten mit den üblichen
Abmessungen von beispielsweise 625 mm × 625 mm bzw. 1.250 mm × 625 mm
aber auch mit längeren
und zugleich schmaleren Messungen, wie beispielsweise 1.500 mm bis
2.400 mm × 625
mm.
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Die hohe Steifigkeit der Dämmplatten
wirkt sich darüber
hinaus positiv auf die Aussteifung des Tragwerks aus.
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Vorzugsweise weisen die Dämmplatten
eine offene Porosität
von ≥ 90
Vol.-% auf und sind deshalb bei mittleren bis hohen Frequenzen hoch
schallabsorbierend. Schließlich
ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die
Dämmplatte
umlaufend eine Abstufung aufweist. Alternativ können die Kanten bzw. Seitenflächen der
Dämmplatten
glatt ausgebildet sein.
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In Kombination mit den voranstehend
beschriebenen Dämmplatten
können
selbstverständlich zur
Verbesserung der Schalldämmleistung
die bereits aus dem Stand der Technik bekannten Akustikplatten aus
expandiertem Perlit und glasig erstanten Fasern verwendet werden.
Durch eine Kombination der leichten Dämmplatten aus Mineralfasern
und der schweren Akustikplatten können die Akustikplatten mit
einer wesentlich verringerten Materialstärke verbaut werden, ohne dass
eine Verschlechterung der Schalldämmleistung hiermit einhergeht.
Insgesamt können
daher derartige Kombinationen zu Verbundplatten führen, deren
Flächengewichte
zwischen 6 und 8 kg/m² liegen,
die einen überaus
hohen Schallabsorptionsgrad aufweisen, gleichzeitig eine Verringerung
der Tragfähigkeit
des Tragwerks ermöglichen,
so dass zum einen der Abstand zwischen benachbarten Tragschienen
entsprechend vergrößert und
zum anderen die Anzahl der Aufhänger
verringert werden kann.
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Die überraschend deutliche Verringerung
der Flächengewichte
der Dämmplatten
führt somit
zu einer Reduzierung der erforderlichen Festigkeit des Tragwerks,
so dass die verwendeten Tragschienen, Querschienen und Zwischenschienen
mit einer geringeren Biegesteifigkeit und niedrigeren Biegemomenten
ausgebildet werden können.
Einer solchen Vorgehensweise gegenüber vorzuziehen, ist aber eine
wirtschaftlichere und auch technisch vorteilhaftere Lösung dahingehend,
dass die Abstände
der Tragschienen vergrößert werden,
wodurch eine größere Variabilität bei der
Auswahl der Befestigungspunkte und insgesamt eine Verringerung der
Anzahl der Aufhänger
möglich
ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung,
in der bevorzugte Ausführungsformen
einer abgehängten
Raumdecke dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
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1 einen
Abschnitt eines Tragwerks einer abgehängten Decke in perspektivischer
Ansicht;
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2 eine
Tragschiene eines Tragwerks in Seitenansicht;
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3 die
Tragschiene gemäß 2 in vergrößert dargestellter
Ansicht;
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4 eine
Querschiene des Tragwerks in Seitenansicht;
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5 die
Querschiene gemäß 4 in vergrößert dargestellter
Ansicht;
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6 eine
Zwischenschiene des Tragwerks in Seitenansicht;
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7 die
Zwischenschiene gemäß 6 in vergrößert dargestellter
Ansicht;
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8 eine
erste Ausführungsform
einer Dämmplatte
in perspektivischer Ansicht und
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9 eine
zweite Ausführungsform
einer Dämmplatte
in perspektivischer Ansicht.
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In 1 ist
ein Abschnitt eines Tragwerks 1 in perspektivischer Ansicht
dargestellt. Der Abschnitt des Tragwerks 1 besteht aus
zwei Tragschienen 2 und drei hierzu rechtwinklig angeordneten
Querschienen 3, zwischen denen wiederum rechtwinklig zu
den Querschienen 3 und damit parallel zu den Tragschienen 2 angeordnete
Zwischenschienen 4 angeordnet sind. Die konstruktive Ausgestaltung
der Tragschienen 2, Querschienen 3 und Zwischenschienen 4 ergibt
sich aus den 2 bis 7, auf die nachfolgend Bezug
genommen wird.
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Zwischen den Tragschienen 2,
Querschienen 3 und Zwischenschienen 4 sind rechtwinklig
begrenzte Flächen 5 zur
Aufnahme von Dämmplatten 6 (8, 9) ausgebildet, wobei die Flächen 5 flächengleich
mit den Dämmplatten 6 ausgebildet
sind. Die Dämmplatten 6 liegen
auf horizontal verlaufenden Querstegen 7 der Querschienen 3,
Zwischenschienen 4 bzw. Tragschienen 2 auf.
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Zwischen den benachbart angeordneten Tragschienen 2 ist
ein Abstand A von 1.800 mm angeordnet, so dass bei einer Anordnung
von drei Dämmplatten 6 zwischen
den Tragschienen 2 jede Dämmplatte eine Länge von
600 mm aufweist.
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Randseitig sind in 1 L-förmige
Profile 8 zu erkennen, die einerseits an nicht näher dargestellten
Gebäudeteilen,
wie einer Wand befestig-, insbesondere verschraubbar sind und andererseits
der Auflage der Enden der Tragschienen 2, Querschienen 3 und
Zwischenschienen 4 dienen.
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An den Tragschienen 2 sind
Aufhänger 9 angeordnet,
die das Tragwerk 1 mit einem ebenfalls nicht näher dargestellten
Gebäudebauteil,
nämlich einer
Decke verbinden, wobei die Aufhänger 9 zweiteilig
ausgebildet sind und beide Teile in ihrem Abstand zueinander einstellbar
sind.
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Die Aufhänger 9 einer jeden
Tragschienen 2 sind in einem Abstand B von 1.200 mm zueinander angeordnet.
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Gemäß den 3, 5 und 7 sind die Tragschienen 2,
die Querschienen 3 und die Zwischenschienen 4 im
Querschnitt T-förmig
ausgebildet, wobei die Tragschiene 2, die Querschiene 3 und
die Zwischenschiene 4 jeweils aus einem Blechstreifen 10 gefalzt
sind und im Bereich des Querstegs 7 von einem weiteren
Blechstreifen 12 ummantelt sind.
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Der Blechstreifen 12 im
Bereich des Querstegs 7 bildet eine Sichtfläche 13.
Jede Tragschiene 2, Querschiene 3 und Zwischenschiene 4 hat
zur Vergrößerung der
Widerstandsmomente gegen Biegungen und zur Befestigung der Aufhänger 9 einen
dem Quersteg 7 gegenüberliegend
angeordneten Kopf 14, wobei im Kopf 14 der Tragschiene 2 mehrere Ausnehmungen 15 von
rechteckiger Ausgestaltung angeordnet sind, in welche Ausnehmungen 15 Aufhänger oder
Druckfedern zum Niederhalten von eingelegten Dämmplatten 6 eingesteckt
werden können.
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Zwischen dem Kopf 14 und
dem Quersteg 7 ist bei den Tragschienen 2, den
Querschienen 3 und den Zwischenschienen 4 ein
Mittelsteg 16 ausgebildet. Der Mittelsteg 16 der
Tragschiene 2 und der Querschiene 3 weist schlitzförmige Ausnehmungen 17 auf,
wobei die schlitzförmigen
Ausnehmungen in der Tragschiene 2 jeweils von zwei Bohrungen 18 flankiert
sind. Ergänzend
ist in der Tragschiene 2 im Bereich des Mittelsteges 16 eine
sogenannte Feuerstanzung 19 vorgesehen, die im Brandfall
an dieser Stelle eine gezielte Verformung der Tragschiene 2 ermöglicht.
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Die Tragschiene 2 weist
an ihren Enden im Bereich des Mittelstegs 16 korrespondierende
Verbindungselemente 20 auf, die eine steckende Verbindung
zueinander fluchtend angeordneter Tragschienen 2 miteinander
verbindet. In gleicher Weise sind am Mittelsteg 16 der
Querschiene 3 bzw. der Zwischenschiene 4 endseitig
Steckelemente 21 bzw. Stecker 22 angeordnet. Die
Steckelemente 21 der Querschienen 3 sind in die
Ausnehmungen 17 der Tragschiene 2 einsteckbar.
Die Stecker 22 der Zwischenschiene 4 sind demgegenüber in die
Ausnehmungen 17 im Mittelsteg 16 der Querschienen 3 einsteckbar.
Die Verbindung zwischen den Trag- Tragschienen 2 und
den Querschienen 3 ist ebenso lösbar ausgebildet, wie die Verbindung
zwischen den Querschienen 3 und den Zwischenschienen 4.
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In den 8 und 9 sind zwei Ausführungsbeispiele
von Dämmplatten 6 dargestellt,
die in die Flächen 5 des
Tragwerks 1 gemäß 1 einlegbar sind und hierbei
auf den Querstegen 7 der Tragschienen 2, der Querschienen 3 und
der Zwischenschienen 4 aufliegen. 8 zeigt eine erste Ausführungsform
einer Dämmplatte 6,
die aus Bindemitteln gebundenen Mineralfasern mit einer Rohdichte
von 90 kg/m³ besteht.
Die Mineralfasem sind in einer plattenförmigen Schicht 23 angeordnet,
wobei die Mineralfasem im Wesentlichen parallel zu den großen Obertlächen 24 verlaufend
ausgerichtet sind. Als Bindemittel enthält die Dämmplatte 6 eine Mischung
aus Phenol- und Formaldehyd-Harnstoftharzen, wobei die Mineralfasem
aus Steinwolle bestehen und der Bindemittelgehalt der Dämmplatte
3,5 Masse-% beträgt.
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Die Dämmplatte 6 weist im
Bereich ihrer als Sichtfläche
ausgebildeten großen
Oberfläche 24 eine Kaschierung 25 auf,
die aus einem Glasfaser-Winvlies besteht. Die Kaschierung 25 ist
vollflächig
auf die Dämmplatte 6,
nämlich
die große
Oberfläche 24 aufgeklebt.
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Im Bereich der gegenüberliegenden
großen Oberfläche 24 ist
eine dünne
und schalltransparente Beschichtung 26 angeordnet, die
ebenfalls aus einem Glasfaser-Wirrvlies besteht und mit der Schicht 23 verbunden
ist. Die Kaschierung 25 und die Beschichtung 26 sind
zugfest und druckfest ausgebildet, wobei die Dämmplatte 6 eine offene
Porosität von > 90 Vol.-% aufweist.
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Die Dämmplatte 6 hat eine
Dicke von 15 mm und ein Flächengewicht
von 2 kg/m².
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9 zeigt
eine zweite Ausführungsform
einer Dämmplatte 6,
die aus einer Schicht 23 aus Mineralfasern besteht, welche
Schicht 23 im Bereich ihrer großen Oberfläche 24 eine Kaschierung 25 aus einem
Glasfaser-Wirrvlies aufweist, so dass die Schicht 23 im
Wesentlichen mit der Dämmplatte 6 gemäß 8 über einstimmt. In Kombination
mit der Schicht 23 ist eine weitere Schicht 27 vorgesehen, die
mit der Schicht 23 verbunden sein kann oder lediglich auf
dieser aufliegt.
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Die Schicht 27 besteht aus
einer Mischung aus expandiertem Perlit und glasig erstarrten Fasern, wobei
die Schicht 27 bis zu 40 Masse-% expandierten Perlit und
bis zu 30 Masse-% glasig erstarrte Fasern enthält. Die Schicht 27 hat
eine mittlere Rohdichte von ca. 256 kg/m³. Insgesamt bildet die Dämmplatte 6 gemäß 9 eine Verbundplatte, die das
hohe Schallabsorptionsvermögen
der Schicht 23 aus Mineralfasern und die gute Schalldämmung der Schicht 27 aus
expandiertem Perlit aufweist. Das Flächengewicht der Dämmplatte 6 gemäß 9 beträgt 8 kg/m².
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Die voranstehend beschriebene abgehängte Decke
führt aufgrund
der verwendeten Dämmplatten 6 zu
einer Reduzierung des vom Tragwerk 1 aufzunehmenden Gewichtes
bei einer Schalldämmleistung,
die im Vergleich zum Stand der Technik nicht verringert ist. Bei
Flächengewichten
der Dämmplatten 6 von
weniger als 3,2 kg/m³ besteht
die Möglichkeit,
den Achsabstand zwischen den Tragschienen 2, um die Rastermaße, wie
beispielsweise 600 mm oder 625 mm auf 1.800 mm oder 1.875 mm zu
vergrößern. Um
die zulässige
Durchbiegung der Konstruktionselemente des Tragwerks 1 zu
verringern, beispielsweise um unerwünschte Schatteneffekte im Streiflicht
zu vermeiden, besteht die Möglichkeit,
die Flächengewichte
der Dämmplatten 6 auf
weniger als 2,4 kg/m² zu
begrenzen, ohne dass hierdurch nachteilige Auswirkungen auf die
Schalldämmleistung
in Kauf genommen werden müssen.
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Die beschriebene Decke ist insbesondere
für die
Verwendung in Innenräumen
ausgelegt. Sie kann jedoch auch im Außenbereich Verwendung finden, wenn
nur geringe Belastungen durch Winddruck oder Windsog zu erwarten
sind. Die leichten Dämmplatten 6 sind
in diesem Fall durch Klammem oder andere Mittel gegen das Hochdrücken oder
gegen ein Herausrutschen im Tragwerk 1 zu sichern. Die
Größe der Dämmplatten 6 kann
in diesen Anwendungsfällen auch
begrenzt sein. Die Vergrößerung des
Achsabstands der Tragschienen 2 führt zu wesentlichen Erleichterungen
im Hinblick auf die Auswahl der Befestigungspunkte. Häufig müs sen die
Aufhänger 9 gerade
dort gesetzt werden, wo Luftkanäle,
Rohrleitungen oder Kabel unterhalb der tragenden Decke oder eines
anderen Bauteils verlaufen. Ein Abhängen der Decke an diesen Installationen
oder deren Tragkonstruktionen ist in der Regel nicht zulässig oder
technisch nicht möglich.
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In einigen Gebäuden, beispielsweise gewerblich
genutzten Hallen oder dergleichen ist häufig keine tragende Decke zwischen
dem nutzbaren Raum und der Dachkonstruktion vorhanden. Eine solche
Dachkonstruktion besteht in der Regel aus einer tragenden Stahl-
oder Holzkonstruktion, wobei deren Binder in relativ großen Abständen zueinander angeordnet
sind. Durch die erfindungsgemäße Decke
besteht nun die Möglichkeit,
diese ohne zusätzliche
Hilfskonstruktion an den wenigen Bindern zu befestigen, ohne die
Standfestigkeit der Decke nachteilig zu beeinflussen.
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Durch die Verringerung der Anzahl
der Befestigungspunkte des Tragwerks wird insbesondere der Vorteil
erzielt, dass der Zeitbedarf und damit die Arbeitskosten für den Aufbau
der erfindungsgemäßen Decke
verringert werden.