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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Scharniertürhalter für Fahrzeugtüren, bestehend aus zwei mittels
eines Scharnierstiftes um eine Drehachse schwengbeweglich verbundenen
Scharnierteilen, und zwar aus einem ersten, zur Befestigung an einem
ortsfesten Fahrzeug-Rahmenteil konzipierten Scharnierteil und einem
zweiten, zur Befestigung an der schwenkbeweglichen Fahrzeugtür konzipierten Scharnierteil,
wobei zwischen den Scharnierteilen eine Feststelleinrichtung integriert
ist, wobei der Scharnierstift starr und insbesondere lösbar (aushängbar) mit
dem ersten Scharnierteil verbunden bzw. verbindbar ist, und wobei
die Feststelleinrichtung ein erstes, starr und ortsfest mit dem
Scharnierstift verbundenes Funktionsteil sowie als zweites, mit der
Fahrzeugtür
bewegliches Funktionsteil ein im Wesentlichen zylindersektorförmiges,
im Querschnitt insbesondere etwa viertelkreisförmiges, auf dem Scharnierstift
um die Drehachse drehbar gelagertes und das ortsfeste erste Funktionsteil
aufnehmendes Gehäuse
aufweist.
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Ein
derartiger Scharniertürhalter
ist in der
EP 0 893
565 A2 /B1 beschrieben. Wesentlich bei dieser Ausführung ist
einerseits, dass eine Feststelleinrichtung in die Scharnierteile
integriert ist, wobei die Drehachse die eigentliche Scharnierachse
bildet. Andererseits wird durch die zylindersektorförmige, im zur
Drehachse senkrechten Querschnitt gesehen insbesondere etwa viertelkreisförmige Ausgestaltung des
die Feststelleinrichtung aufnehmenden Gehäuses erreicht, dass der Türhalter überhaupt
im Scharnierbereich einer Fahrzeugtür untergebracht werden kann,
wozu das Gehäuse
in einem Innenfalzbereich der Fahrzeugtür befestigt wird. Die Drehachse
verläuft
dann in der Nähe
der Tür,
wobei das Gehäuse zur
Achse exzentrisch in einem Freiraum zwischen Fahrzeugrahmen (Holm)
und Tür
angeordnet ist. Dabei wird der zur Verfügung stehende, sehr enge Raum
optimal zur Unterbringung des Türhalters
genutzt. Im Gegensatz dazu wäre
eine zylindrische, rotationssymmetrische Ausführung nicht geeignet. Der bekannte
Scharniertürhalter
weist als Feststelleinrichtung ein mechanisches Rastsystem auf,
wobei innerhalb des Gehäuses über einen
Kreissektor verteilte Raststellen gebildet sind, die mit einem federbelasteten
Rastelement des anderen Scharnierteils zusammenwirken. Dadurch werden
verschiedene Relativdrehstellungen definiert, in denen eine rastende Arretierung
erfolgt. Somit ist nur eine stufige Türfeststellung in bestimmten,
fest definierten Tür-Öffnungsstellungen
möglich.
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Die
DE 100 46 723 A1 beschreibt
einen Türfeststeller
in einer rotationssymmetrischen, zylindrischen Ausbildung. Sein
voll-zylindrisches Gehäuse bildet
einen Zylinder, in dem ein zweifügeliger
Drehflügel
angeordnet ist. Die dadurch gebildeten vier Druckräume sind über unterschiedliche
Rückschlagventile
verbunden. Der Zylinder soll an dem Türrahmen (Halm) und die Drehachse
des Drehflügels
drehfest mit der Tür
verbunden werden. Dadurch und wegen der voll-zylindrischen, großen Bauform
ist dieser Türfeststeller
für heutige
Fahrzeuge zur Unterbringung im Scharnierbereich ungeeignet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Scharniertürhalter
der eingangs beschriebenen, gattungsgemäßen Art zu schaffen, der unter
Beibehaltung seiner kompakten und für den Fahrzeugeinbau günstigen
Bauform eine stufenlose Türfeststellung
ermöglicht,
wobei das Handling, die sogenannte Haptik, dem bekannten Rastprinzip
weitgehend entsprechen soll.
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Erfindungsgemäß wird dies
dadurch erreicht, dass die Feststelleinrichtung als stufenloses
hydraulisches System derart ausgebildet ist, dass das zweite Funktionsteil
innerhalb eines bestimmten Bewegungsbereiches relativ zu dem ersten
Funktionsteil in beliebigen Relativdrehstellung hydraulisch feststellbar
und durch Beaufschlagung mit einem zunächst relativ höheren Losbrechmoment
und einem anschließend
relativ geringeren Bewegungsmoment bewegbar ist. Mit Vorteil kann
dabei die Feststelleinrichtung derart ausgebildet sein, dass in
einem ersten Bewegungsbereich, der von einer der geschlossenen Türstellung
entsprechenden Relativstellung des zweiten Funktionsteils ausgeht,
eine Bewegung im Wesentlichen ohne Losbrechmoment durch Moment-Beaufschlagung
etwa in der Größenordnung des
Bewegungsmomentes möglich
ist. Es handelt sich hierbei somit um einen "passiven" Freilauf, der es ermöglicht,
die Tür
ohne besondere Kraftanstrengung einerseits aus der Schließstellung
heraus zu öffnen
und andererseits aus einer bestimmten, nahezu geschlossenen Türstellung
zu schließen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie der
folgenden Beschreibung enthalten.
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Anhand
von in der Zeichnung veranschaulichten, bevorzugten Ausführungsbeispielen
soll die Erfindung genauer erläutert
werden. Dabei zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Scharniertürhalters
im montierten, einbaubereiten Zustand,
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2 eine
Perspektivansicht der beiden Scharnierteile in einem voneinander
getrennten (ausgehängten)
Zustand,
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3 eine
perspektivische Explosionsdarstellung des zweiten Scharnierteils
mit den Funktionsteilen der Feststelleinrichtung,
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4 einen
Axialschnitt durch den erfindungsgemäßen Scharniertürhalter
in seinem im Fahrzeug eingebauten Zustand (Schnittebene IV–IV gemäß 5),
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5 einen
Vertikalschnitt in der Ebene V-V gemäß 4,
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6 eine
Ausschnittvergrößerung des
Bereichs VI in 5,
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7 eine
Schnittansicht in der Ebene VII-VII gemäß 6,
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8 einen
Querschnitt in der Ebene VIII-VIII gemäß 4,
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9 einen
Querschnitt in der Ebene IX-IX gemäß 4,
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10 und 11 Darstellungen
wie in 8 im eingebauten Zustand in unterschiedlichen Relativdrehstellungen
zur Erläuterung
einer vorteilhaften Ausgestaltung,
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12 einen
vergrößerten Querschnitt
in der Ebene XII-XII gemäß 4,
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13 einen
Axialschnitt ähnlich 4,
nur ohne das erste Scharnierteil und in einer alternativen Ausgestaltung
(Schnittebene XIII-XIII gemäß 14),
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14 einen
Querschnitt in der Ebene XIV-XIV gemäß 13,
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15 eine
weitere Darstellung analog zu 13 in
einer weiteren Ausführungsvariante (Schnittebene
XV-XV gemäß 16),
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16 einen
Querschnitt in der Ebene XVI-XVI gemäß 15 und
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17 eine
Ausschnittvergrößerung des Bereichs
XVII in 16.
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In
den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets
mit den gleichen Bezugszeichen versehen und brauchen daher in der
Regel auch jeweils nur einmal beschrieben zu werden. Jede Beschreibung
eines Teils mit einem bestimmten ezugszeichen unter Bezugnahme auf
eine bestimmte Zeichnungsfigur gilt somit auch für alle andere Zeichnungsfiguren,
in denen dieses Teil mit diesem Bezugszeichen ebenfalls zu erkennen
ist.
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Wie
sich zunächst
aus 1 und 2 ergibt, besteht ein erfindungsgemäßer Scharniertürhalter 1 aus
einem ersten Scharnierteil 2 und einem zweiten Scharnierteil 4.
Die beiden Scharnierteile 2, 4 sind mittels eines
Scharniersfiftes 6 um eine Drehachse 8 schwenkbeweglich
miteinander verbunden.
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Wie
sich aus 4 und 10 bis 12 ergibt, ist
das erste Scharnierteil 2 zur Befestigung an einem ortsfesten
Fahrzeug-Rahmenteil 10 (Holm bzw. Säule) konzipiert, während das
zweite Scharnierteil 4 zur Befestigung an einer schwenkbeweglichen
Fahrzeugtür 12 ausgelegt
ist.
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Vorteilhafterweise
ist der Scharnierstift 6 mit dem ersten Scharnierteil 2 über Verbindungsmittel 14 lösbar verbunden
bzw. verbindbar, so dass die Scharnierteile 2 und 4 durch
Lösen dieser
Verbindungsmittel 14 trennbar, d. h. aushängbar sind.
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Das
erste Scharnierteil 2 besteht aus einem im Wesentlichen
plattenförmigen
Montageabschnitt 16, mit dem das erste Scharnierteil 2 an
einer insbesondere etwa vertikalen Montagefläche des Rahmenteils 10 befestigbar
ist, sowie aus einem kragarmartig vorspringenden Tragabschnitt 18,
der über den
Scharnierstift 6 mit dem zweiten Scharnierteil 4 verbunden
ist. Der Scharnierstift 6 erstreckt sich ausgehend von
dem Tragabschnitt 18 des ersten Scharnierteils 2 nur
in eine Richtung, und zwar vorzugsweise vertikal nach oben. In diesem
Bereich sitzt das zweite Scharnierteil drehbeweglich auf dem Scharnierstift 6.
Hierzu weist der Scharnierstift 6 einen zylindrischen Drehlagerabschnitt 20 auf,
der sich durch eine Drehlageröffnung 22 des
zweiten Scharnierteils 4 erstreckt. Dabei kann innerhalb
der Drehlageröffnung 22 eine
zusätzliche
Gleitbuchse 24 angeordnet sein, die in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel (siehe
insbesondere 3) zweiteilig aus zwei Buchsenteilen 24a und 24b besteht.
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Der
Scharnierstift 6 sitzt mit einem Verbindungsende 26 spielfrei
und selbstzentrierend sowie gegen Verdrehen formschlüssig gesichert
in einer entsprechend angepaßten
Aufnahme 28 des Tragabschnittes 18 des ersten
Scharnierteils 2. Im Zusammenhang mit der bevorzugten Aushängbarkeit
der Scharnierteile 2, 4 ist es von Vorteil, wenn
die Verbindungsmittel 14 eine Schraube 30 aufweisen,
die durch eine Lochöffnung 32 (4)
des Tragabschnittes 18 des ersten Scharnierteils 2 hindurch
in eine axiale Gewindebohrung 34 des mit seinem Verbindungsende 26 in
der Aufnahme 28 versenkt sitzenden Scharnierstiftes 6 eingreift.
Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung wird erreicht, dass zum Aushängen eine
sehr kurze axiale Hubbewegung zum Trennen der Teile ausreicht, nachdem
die Schraube 30 entfernt wurde.
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Zwischen
den miteinander verbundenen Scharnierteilen 2 und 4 ist
eine Feststelleinrichtung 36 integriert angeordnet. Diese
Feststelleinrichtung 36 weist ein erstes, starr und ortsfest
mit dem Scharnierstift 6 verbundenes Funktionsteil 38 sowie
als zweites, mit der Fahrzeugtür 12 bewegliches
Funktionsteil 40 ein im Wesentlichen zylindersektorförmiges,
im Querschnitt insbesondere etwa viertelkreisförmiges, zur Drehachse 8 exzentrisch
auf dem Scharnierstift 6 um die Drehachse 8 drehbar
bzw. schwenkbar gelagertes und das ortsfeste erste Funktionsteil 38 aufnehmendes
Gehäuse 42 auf.
Somit besteht praktisch das zweite Scharnierteil 4 aus
diesem Gehäuse 42,
welches bevorzugt einstückig
mit einem flanschartigen Montageabschnitt 44 ausgebildet.
Wie sich aus 10 bis 12 ergibt,
kann das zweite Scharnierteil 4 aufgrund der besonderen
teilzylinderförmigen
Raumform des Gehäuses 42 in
einem Innenfalzbereich (Innenwinkel von etwa 90°) der Fahrzeugtür 12 befestigt
werden. Bei Türschwenkbewegungen
dreht dann das Gehäuse 42 gemeinsam mit
der Tür 12 um
die Drehachse 8 relativ zu dem ortsfest, formschlüssig mit
dem ersten Scharnierteil 2 verbundenen ersten Funktionsteil 38.
Dazu wird insbesondere auf die verschiedenen Stellungen in 10 und 11 hingewiesen.
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Erfindungsgemäß ist die
Feststelleinrichtung 36 als stufenloses hydraulisches System
ausgebildet, wobei das zweite Funktionsteil 40 bzw. das
Gehäuse 42 innerhalb
eines bestimmten Bewegungsbereiches relativ zu dem ersten Funktionsteil 38 in
beliebigen Relativstellungen (stufenlos) hydraulisch feststellbar,
aber durch Beaufschlagung mit einem zunächst relativ höheren Losbrechmoment
und einem anschließend
relativ geringeren Bewegungsmoment bewegbar ist.
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Das
erste Funktionsteil 38 ist als finger- bzw. wandungsartiges,
sich von dem Scharnierstift 6 exzentrisch hauptsächlich in
nur eine Radialrichtung erstreckendes Trennelement 46 ausgebildet
und so innerhalb des Gehäuses 42 angeordnet,
dass es zwei mit einem Hydraulikmedium gefüllte Arbeitskammern 48 und 50 abteilt.
Diese Arbeitskammern 48, 50 sind bei Relativbewegungen
der Funktionsteile 38, 40 gegensinnig im gleichen
Maße volumenveränderlich und
zur Ermöglichung
einer Ausgleichströmmung des
Hydraulikmediums über
mindestens eine Strömungspassage 52 verbunden.
Als Hydraulikmedium kann insbesondere ein Hydrauliköl mit relativ
geringer Viskosität,
aber auch ein beispielsweise pastöser Stoff mit höherer Viskosität verwendet
werden.
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In
den Ausführungsbeispielen
gemäß 3 bis 12 einerseits
und 15 bis 17 andererseits
sind die Arbeitskammern 48, 50 über eine
zur druckabhängigen
Steuerung zwischen Losbrechmoment und Bewegungsmoment ausgelegte
Ventileinrichtung 54 miteinander verbunden.
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In
der Ausführung
gemäß 3 bis 12 weist
die Ventileinrichtung 54 zwei mit gegensinnigen Wirkrichtungen
in zwei Strömungspassagen 52 des Trennelementes 46 angeordnete
Rückschlagventile 56 und 58 auf.
Jedes Rückschlagventil 56, 58 ist
derart ausgelegt, dass es aus einer Schließstellung durch einen relativ
hohen Öffnungsdruck
in eine Öffnungsstellung übergeht
und nachfolgend strömungsbedingt,
d.h. durch eine sich aufbauende Ausgleichströmung, auch bei einem geringeren
Druck in der Öffnungsstellung
verbleibt und erst im nahezu strömungs-
und druckfreien Zustand wieder in seine Schließstellung übergeht.
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Wie
sich insbesondere aus der vergrößerten Darstellung
in 6 ergibt, weist jedes Rückschlagventil 56 (entsprechend
auch 58) ein in Schließrichtung
von einem geeigneten Kraftspeicher (z.B. Feder, Magnet oder dergleichen)
mit einer Schließkraft beaufschlagtes
und derart in der Strömungspassage 52 angeordnetes
Ventilelement 60 auf, dass in der dargestellten Schließstellung
zunächst
von der Seite eines sich aufbauenden Druckes (jeweils in der Arbeitskammer
(hier 50), die sich gerade im Volumen verkleinert) über eine
kleine Bohrung 62 eine kleine Ventilfläche mit Druck in Öffnungsrichtung
(Pfeil 64) gegen die Schließkraft beaufschlagbar ist und
in der Öffnungsstellung
dann eine größere Ventilfläche in der
Strömung
liegt. Das Ventilelement 60 ist in der dargestellten Ausführung über eine
Schließfeder 66 an
einem an dem Trennelement 46 befestigten Widerlagerelement 68 abgestützt. In
der in 6 dargestellten Schließstellung liegt das Ventilelement 60 dichtend
an einer Ventilsitzfläche
innerhalb des Trennelementes 46 an. Um in der von der Ventilsitzfläche abgehobenen Öffnungsstellung
eine Ausgleichströmung
zu ermöglichen,
ist innerhalb der Strömungspassage 52 eine
kanalartige radiale Erweiterung als Strömungsbypass 70 gebildet;
siehe hierzu 7. Alternativ kann auch eine
sternartige Ausgestaltung des Ventilelementes 60 innerhalb
der Strömungspassage 52 vorgesehen
sein, um in der Öffnungstellung
die Ausgleichströmung
zu gewährleisten.
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Bei
auftretenden Relativdrehbewegungen baut sich zunächst innerhalb der sich verkleinernden Arbeitskammer
ein Druck auf, und dieser Druck wirkt zunächst nur auf eine relativ kleine
Fläche
des Ventilelementes 60, welche durch den Querschnitt der
zugehörigen
Einströmöffnung 62 bestimmt
ist. Es ist daher ein bestimmter Überdruck in der Arbeitskammer erforderlich,
um das Ventilelement 60 von seiner Dichtposition abzuheben.
Dies führt
zu dem beabsichtigtem Losbrechmoment. Nach Einsetzen der Ausgleichströmung zwischen
den beiden Arbeitskammern 48, 50 wird eine größere Beaufschlagungsfläche des
Ventilelementes 60 beaufschlagt. Damit reduziert sich der
anfänglich
hohe Druck, das Hydraulikmedium kann mit relativ geringem Druck
von der sich verkleinernden Arbeitskammer in die sich vergrößernde Kammer
strömen.
Dadurch ist ein relativ einfaches Verschwenken der Fahrzeugtür mit relativ
geringer Kraft möglich
(Bewegungsmoment). Wird die Schwenkbewegung beendet oder eine bestimmte Schwenkgeschwindigkeit
unterschritten, so schließt das
entsprechende Rückschlagventil 56 oder 58 wieder,
so dass nachfolgend erneut ein höheres
Losbrechmoment erzeugt werden muß, um die Tür bewegen zu können. Dies
führt folglich
zu einem Vefhalten, wie es einem bekannten Rastsystem weitgehend entspricht.
Allerdings ist ein Feststellen der Tür stufenlos möglich.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Feststelleinrichtung 36 zusätzlich derart
ausgebildet, dass in einem bestimmten ersten Bewegungsbereich, der
von einer der geschlossenen Türstellung
entsprechenden Relativstellung des zweiten Funktionsteils 40 ausgeht
und sich über
einen bestimmten Schwenkbereich in Öffnungsrichtung erstreckt,
eine Bewegung im Wesentlichen ohne Losbrechmoment durch Moment-Beaufschlagung etwa
in der Größenordnung
des Bewegungsmomentes möglich
ist. Dies führt
zu einem passiven Freilauf ohne Feststellung. Konstruktiv kann dies
durch einen derart ausgebildeten und angeordneten Strömungsbypass 72 erreicht
werden, dass in dem ersten Bewegungsbereich ein zusätzlicher
Strömungsquerschnitt
für eine
nahezu ungehindere Ausgleichströmung
zwischen den Arbeitskammern 48, 50 gebildet ist.
In den dargestellten Ausführungsbeispielen
ist dieser Strömungsbypass 72 durch
mindestens einen nutartigen Kanal in einer zur Drehachse 8 senkrechten
Innenstirnfläche 74 des
Gehäuses 47 gebildet. Hierzu
wird beispielsweise auf 10 und 11 verwiesen,
wobei in der Stellung gemäß 10 die Arbeitskammern 48, 50 über den
Strömungsbypass 72 verbunden
sind, während
gemäß 11 der
Strömungsbypass 72 ohne
Funktion ist, weil er vollständig
innerhalb der einen Arbeitskammer 48 liegt und somit keine
Verbindung zur anderen Arbeitskammer 50 bildet.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
gemäß 3 bis 12 sind
die Arbeitskammern 48, 50 über das Trennelement 48 – abgesehen
von den druckbedingt zu öffnenden
Rückschlagventilen 46, 56 – vollständig dicht
voneinander getrennt. Dazu liegt das Trennelement 46 radial
nach außen
und innen sowie in beiden axialen Richtungen umlaufend dichtend
an Innenflächen
des Gehäuses 42 an.
Hierzu weist das Trennelement 46 eine entsprechend umlaufende
Dichtung 74 auf, die vorzugsweise als Doppeldichtung aus
zwei entsprechend umlaufenden Einzeldichtungen 74a und 74b besteht.
Hierzu wird besonders auf die Perspektivansicht in 3 sowie auch
auf die Schnittansicht in 12 hingewiesen, woraus
sich der Verlauf und die Anordnung der Dichtung 74 im Anlagebereich
der unteren Innenfläche des
Gehäuses 42 und
zu dem darin angeordneten Strömungsbypass 72 ergibt.
Auf den beiden in axiale Richtungen weisenden Stirnseiten des Trennelementes 46 verlaufen
die Dichtung 74a,b teilweise bogenförmig um den Bereich einer Aufnahmeöffnung für den Scharnierstift 6 herum.
Im radial nach innen und außen
weisenden Bereich des Trennelementes 46 verlaufen die Dichtungen 74a,b,
im Wesentlichen parallel zueinander in achsparalleler Richtung.
Die Dichtung 74 bzw. deren Einzeldichtungen 74a,b bestehen
aus einem elastomeren Material und sind insbesondere stoffschlüssig angeformt.
Das Trennelement 46 kann dazu mit Vorteil in sogenannter
Hybridtechnik als 2K-Teil ausgebildet sein. Beispielsweise kann
das Trennelement 46 selbst als Strangpressprofil insbesondere
aus Aluminium ausgebildet sein, wobei dann die Dichtungen angespritzt
werden. Alternativ kann auch mindestens eine Dichtung (Schnurdichtung)
als zunächst
separates Element in einer Nut des Trennelementes 46 montiert
werden.
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Das
Gehäuse 42 weist
einen Boden 76 auf, der die auf dem Drehlagerabschnitt 20 des
Scharnierstiftes 6 sitzende Drehlageröffnung 22 aufweist. Im
Bereich der Drehlageröffnung 22 ist
zur Abdichtung des Ringspaltes zu dem Drehlagerabschnitt 20 hin
eine Umfangsdichtung 78 angeordnet, die mit Vorteil aus
zwei Einzeldichtungen 78a und 78b bestehen kann
(siehe hierzu 3). Das Gehäuse 42 ist auf seiner
dem Boden 76 axial gegenüberliegenden, oberen Seite
mit einem Gehäusedeckel 80 dicht verschlossen.
Zur Abdichtung ist eine entsprechende Dichtung 82 vorgesehen
(3). Der Boden 76 und der Gehäusedeckel 80 weisen
einander zugekehrte, zur Drehachse 8 senkrechte und somit
zueinander parallele Innenflächen
auf, zwischen denen das Trennelement 46 unter dichtender
Anlage geführt
ist.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist der Scharnierstift 6 im Bereich
seines freien, oberen Endes 84 über ein Gegenlager 86 in
dem Gehäusedeckel 80 gegen
Querbewegungen geführt.
Dadurch wird das gesamte Gehäuse 42 und
dadurch auch das ganze zweite Scharnierteil 4 (mit der
Tür 12)
kippfrei auf dem Scharnierstift 6 geführt. Im Bereich des Gegenlagers 86 kann
mit Vorteil eine Lagerbuchse 88 (3) eingesetzt
sein.
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Der
Gehäusedeckel 80 kann
beispielsweise mittels Schrauben 90 (3)
an dem Gehäuse 42 befestigt
sein.
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Zum
Einfüllen
des Hydraulikmediums weist das Gehäuse 42 eine verschließbare bzw.
verschlossene Füllöffnung 92 sowie
eine ebenfalls verschlossene bzw. verschließbare Entlüftungsöffnung 94 auf. Gegebenenfalls
können
die Füllöffnung 92 und/oder die
Entlüftungsöffnung 94 mit
geeigneten Ventilen ausgestattet sein. Es ist zweckmäßig, wenn
die Füllöffnung 92 im
Gehäuse-Boden 76 und
die Entlüftungsöffnung 94 im
Gehäusedeckel 80 angeordnet sind
(siehe hierzu 1, 2 und 5 sowie 8 bis 12 und 14, 16).
Beim Füllen und
Entlüften
ist auch der oben beschriebene Strömungsbypass 72 von
Vorteil, da über
diesen die beiden Arbeitskammern 48, 50 verbunden
und in einem Arbeitsgang gemeinsam über nur eine Füllöffnung gefüllt und über nur
eine Entlüftungsöffnung entlüftet werden
können.
Dazu kann der Strömungspypass 72 auch
im oberen Bereich der Innenfläche
des Gehäusedeckels 80 angeordnet
sein.
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In
der Kfz-Industrie werden zum Teil Türhalterhalter schon montiert,
bevor die zu lackierenden Fahrzeugteile einem Tauchbad zugeführt werden. Der
erfindungsgemäße Scharniertürhlter 1 gestattet dies,
da er aufgrund seiner Abdichtung tauchfähig ist. Es ist dabei aber
zweckmäßig, für den Fall
einer eventuellen Undichtigkeit ein Hydraulikmedium einzusetzen,
welches in dem Sinne verträglich
mit einem in der Kfz-Industrie üblichen
Tauchlack ist, dass dadurch für
den Fall einer eventuellen Undichtigkeit das Tauchbad nicht verdorben
wird. Eine Undichtigkeit ist zwar wegen der beschriebenen Maßnahmen zur
Abdichtung nicht sehr wahrscheinlich, könnte aber durch eventuelle
mechanische Beschädigung
in der Praxis vielleicht doch hin und wieder auftreten. Als Hydraulikmedium
kann auch ein bestimmter Stoff verwendet werden, der sich im Falle
einer Leckage innerhalb des Tauchlackes absetzt, indem er sich nicht
mit dem Tauchlack chemisch oder als Emulsion verbindet, sondern
z.B. Flocken oder Klumpen bildet, die sich aufgrund einer anderen
(höheren
oder geringeren) Dichte im Tauchbad unten absetzen oder oben "schwimmen" oder aber mit im
Wesentlichen gleicher Dichte "schweben". Dadurch ist eventuell auch
eine Reinigung des Tauchbades durch Entfernen der Flocken/Klumpen
möglich.
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Alternativ
kann aber der erfindungsgemäße Scharniertürhalter 1 auch
erst nach der Lackierung mit Hydraulikmedium befüllt werden, was aufgrund der
vorgesehenen Öffnungen 92, 94 auch
während der
Kfz-Produktion noch leicht möglich
ist.
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In
der in 13 und 14 veranschaulichten
Ausführungsvariante
ist das Trennelement 46 auf seiner radial äußeren Seite über einen
radialen Spaltabstand 96 von der teilzylinderförmigen Innenfläche des
Gehäuses 42 beabstandet.
Dieser Spaltabstand 96 bildet bei dieser Ausführung folglich
eine Strömungspassage 52 mit
einem definierten und konstanten Strömungsquerschnitt. Es erübrigt sich
eine Ventileinrichtung, vielmehr weist hierbei das Hydraulikmedium
eine derart druckabhängig
veränderliche Viskosität auf, dass
eine druckabhängig
und in der Folge viskositätsabhängig selbsttätige Steuerung zwischen
Losbrechmoment und Bewegungsmoment erfolgt.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 15 bis 17 ist
die Ventileinrichtung 54 von einem leistenartigen Ventilelement 98 gebildet,
welches als Teil des Trennelementes 46 in einer zur Drehachse 8 parallelen
Ausrichtung an dessen freiem, radial äußerem Ende derart in Drehrichtung
des Gehäuses 42 beweglich
angeordnet ist, dass es in einem druckfreien Ruhezustand dichtend
oder mit nur geringern Spaltabstand zur Gehäuse-Innenfläche angeordnet ist und bei
Relativbewegung der Funktionsteile 38, 40 durch
eine druckbedingte Ausweichbewegung – siehe hierzu 17 – einen
vergrößerten radialen
Strömungsspalt
für das
Hydraulikmedium freigibt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können nicht
dargestellte Mittel zur aktiven Tür-Zuziehhilfe derart vorgesehen
sein, dass das zweite Funktionsteil 40 bzw. das Gehäuse 42 bei einer
Tür-Schließbewegung
ab einer bestimmten Schließstellung
selbsttätig
mit einem Zusatz-Moment in Schließrichtung beaufschlagt wird.
Konstruktiv kann dies beispielsweise durch einen selektiv ab einer
bestimmten Stellung zu- bzw. abschaltbaren Kraftspeicher erreicht
werden, beispielsweise durch einen nicht dargestellten hydropneumatischen Druckspeicher.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern umfaßt
auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch
1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch
jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller
insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet,
daß grundsätzlich praktisch
jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens
ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt
werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster
Formulierungsversuch für
eine Erfindung zu verstehen.