DE202004002647U1 - Vorrichtung zur Bearbeitung eines Bauwerks - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung für ein Bauwerk (100) mit
–einer Gondel (130),
–einem Tragseil (114) für die Gondel,
–einem Halteteil (106) für das Tragseil zur Befestigung an dem Bauwerk,
–einem Aggregat (150) zur Bearbeitung des Bauwerks, wobei die Gondel zur Aufnahme des Aggregats ausgebildet ist.
–einer Gondel (130),
–einem Tragseil (114) für die Gondel,
–einem Halteteil (106) für das Tragseil zur Befestigung an dem Bauwerk,
–einem Aggregat (150) zur Bearbeitung des Bauwerks, wobei die Gondel zur Aufnahme des Aggregats ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung eines Bauwerks Hänge- und Schrägseilbrücken müssen gemäß DIN 1076 in regelmäßigen Abständen einer Überprüfung unterzogen werden. Dies gilt insbesondere auch für die Brückenkabel von derartigen Brücken, die als Zugglieder dienen. Zum Ü berprüfen der Brückenkabel gibt es spezielle Befahrgeräte, die auf den Kabeln verfahrbar sind. Auf diese Weise kann durch Befahren des Brückenkabels eine direkte Kontrolle vorgenommen werden, wobei gleichzeitig auch Reparaturarbeiten durchgeführt werden können.
- Ein bekanntes Gerät zum Befahren der Brückenkabel von Hänge- und Schrägseilbrücken ist das so genannte Köhlbrand-Inspektionsgerät. Es besteht aus einem längs des Brückenkabels verfahrbaren Wagen, der endseitig mit Rollen versehen ist, die durch einen Bügel miteinander verbunden sind. Unterhalb dieses Wagens ist eine Arbeitsbühne in Form eines Arbeitskorbs aufgehängt. Der Antrieb des Wagens zusammen mit der Arbeitsbühne erfolgt über ein Zugseil, das am Wagen angreift und über eine Umlenkrolle am Pylon zu einer Haspel geführt ist. Durch Betätigung der Haspel wird der Wagen entweder das Brückenkabel heraufgezogen oder hinabgelassen.
- Bei diesem bekannten Befahrgerät ist von Nachteil, dass die Rollen des Wagens, auf denen sich dieser auf dem Brückenkabel abstützt, die Beschichtung auf dem Brückenkabel verletzen. Die durch die Rollen auftretenden mechanischen Beanspruchungen gelten sowohl für frische und noch nicht durchgetrocknete Beschichtungen als auch für ältere Beschichtungen der Brückenkabel, die bereits durchgetrocknet sind. Dies ist insbesondere aufgrund der Unkenntnis über die langfristigen Alterungsvorgänge derartiger Beschichtungen kritisch. Darüber hinaus sind bei dem bekannten Befahrgerät Querbewegungen nicht auszuschließen, was ebenfalls zu mechanischen Beanspruchungen der Beschichtung des zu kontrollierenden Brückenkabels führt. Insgesamt besteht somit bei dem bekannten Befahrgerät die Gefahr, dass die Beschichtung oder gar das Brückenkabel selbst beim Befahren verletzt wird.
- Aus der
DE 3641778 ist ein Befahrgerät für Brückenkabel von Hänge- und Schrägseilbrücken bekannt, bei dem diese mechanische Beanspruchung verringert werden soll. Der Wagen zur Befahrung des Brückenkabels hat ein vorderes und ein hinteres Fahrwerk, an denen die Arbeitsbühne aufgehängt ist und die jeweils ein an einer Schwinge gelagertes Rollenpaar mit hintereinander angeordneten Rollen besitzen, wobei die Schwinge um ein quer zur Förderrichtung des Wagens horizontale Achse frei schwenkbar gelagert ist. Die Fahrwerke haben jeweils seitliche Führungsrollen, die den Wagen seitlich am Brückenkabel abstützen. Durch die an Schwingen gelagerten Rollenpaare soll die mechanische Beanspruchung des zu befahrenden Brückenkabels und dessen Beschichtung verringert werden, um Beschädigungen zu vermeiden. - Ein gemeinsamer Nachteil von vorbenannten Befahrgeräten für Brückenkabel ist, dass diese nur für geringe Lasten geeignet sind, insbesondere, da sonst eine Beschädigung der Brückenkabel und/oder deren Beschichtung zu befürchten ist. Für die Sanierung einer Brücke ist es daher bislang erforderlich, dass die Brücke eingerüstet wird, beispielsweise um die alte Beschichtung der Brückenkabel abzutragen und eine neue Beschichtung aufzubringen.
- Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung für ein Bauwerk zu schaffen.
- Erfindungsgemäß wird an dem zu bearbeitenden Bauwerk ein zusätzliches Tragseil für eine Gondel angebracht. Hierzu dient ein Halteteil für das Tragseil der Gondel, welches an dem Bauwerk befestigt wird. Die Gondel trägt ein Aggregat zur Bearbeitung des Bauwerks. Dies ermöglicht es, beispielsweise die Beschichtungen von Brückenseilen und/oder Brückenpylonen abzutragen, ohne dass die Brücke eingerüstet werden muss. Darüber hinaus ermöglicht es die Gondel auch, nach der Abtragung der Beschichtung eine neue Beschichtung aufzubringen, wobei dies in einem oder aufeinander folgenden Arbeitsgängen erfolgen kann.
- Besonders vorteilhaft ist hierbei ferner, dass keine Gefahr besteht, dass die Seile oder Kabel des Bauwerks beschädigt werden, da das Gewicht der Gondel und der in der Gondel befindlichen Aggregate nicht von Seilen oder Kabeln des Bauwerks, sondern von dem zusätzlichen Tragseil der Gondel aufgenommen wird.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat die Gondel einen Vorratsbehälter für ein Strahlmittel zur Bearbeitung des Bauwerks. Vorzugsweise ist der Vorratsbehälter mit der Gondel lösbar verbindbar. Sobald der Vorratsbehälter leer ist, wird die Gondel herab gefahren. Der leere Vorratsbehälter wird der Gondel entnommen und durch einen mit Strahlmittel gefüllten Vorratsbehälter ausgetauscht. Die Gondel kann dann in ihre letzte Arbeitsposition zurückgefahren werden, um die Bearbeitung des Bauwerks fortzusetzen.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Strahlmittel um Trockeneis. Bei Trockeneis handelt es sich um festes Kohlendioxid mit einer Temperatur von ca. –78,5 °C. Trockeneis wird in der Form von so genannten Pellets als Strahlmittel verwendet. Der Einsatz von Trockeneis als Strahlmittel für die Abtragung einer Beschichtung von einem Brückenseil hat insbesondere den Vorteil, dass nur die Kunststoffbeschichtung abgetragen wird, ohne dass das Seil selbst beschädigt wird. Insbesondere die Verzinkung des Seils bleibt bei einer Bearbeitung mit Trockeneis als Strahlmittel intakt.
- Alternativ können auch andere Bearbeitungsverfahren eingesetzt werden, um die zu erneuernde Beschichtung von dem Bauwerksabschnitt abzutragen. Hierzu geeignete Verfahren beinhalten insbesondere abrasive Strahlverfahren, wie zum Beispiel Sandstrahlen, Wasserstrahlen oder die Abtragung mittels Ultraschall, Flammstrahlung oder die Ablösung der Beschichtung mit Hilfe von Chemikalien.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat die Gondel einen Anschluss für eine Ver- und/oder Entsorgungsleitung zur Verbindung der Gondel mit einer externen Ver- und/oder Entsorgungseinrichtung. Beispielsweise dient die Ver- und/oder Entsorgungsleitung zur Zuführung von E nergie und Arbeitsmitteln sowie zur Entsorgung von abgetragenem Material und zur Absaugung von Staub und dergleichen.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Gondel zur Aufnahme des zu bearbeitenden Abschnitts des Bauwerks ausgebildet. Der zu bearbeitenden Abschnitts des Bauwerks wird von der Gondel beispielsweise so umschlossen, dass die Gondel vorzugsweise im Wesentlichen nach allen Seiten geschlossen ist.
- Dadurch lässt sich die Umweltbelastung durch die Bearbeitung des Bauwerks drastisch reduzieren, und zwar insbesondere die Lärmbelästigung und die Freisetzung von Stäuben, Dämpfen etc., die bei der Bearbeitung anfallen. Beispielsweise ist der Arbeitsbereich im Inneren der Gondel im Wesentlichen nach außen hin isoliert und schallgedämpft.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Gondel entlang des zu bearbeitenden Teils des Bauwerks im Wesentlichen kontinuierlich verfahren, sodass in einem kontinuierlichen Arbeitsgang der betreffende Bauwerksteil bearbeitet werden kann.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat die Gondel ein lösbares Gehäuseteil. Vor Beginn des Bearbeitungsvorgangs wird das Gehäuseteil von der Gondel abgenommen, um einen ersten Abschnitt des zu bearbeitenden Bauwerksteils in die Gondel einzubringen. Beispielsweise wird die Gondel bei abgenommenem Gehäuseteil so positioniert, dass ein Brückenseil durch in der Gondel befindliche Öffnungen hindurch verläuft. Die Gondel wird dann geschlossen und in ihre Bearbeitungsposition verfahren.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat die Gondel eine oder mehrere Steuerungs- und/oder Regelungsgeräte, um die Gondel in einer im Wesentlichen horizontalen Arbeitsposition zu halten. Ferner erfolgt vorzugsweise eine Regelung des Abstands der Gondel von dem Tragseil so, dass der zu bearbeitende Abschnitt, der durch die Gondel hindurch verläuft, innerhalb eines vorgegebenen Bearbeitungsbereichs bleibt. Hierzu können innerhalb der Gondel Sensoren angeordnet sein, die die aktuelle Position des zu bearbeitenden Bereichs innerhalb der Gondel erfassen.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Halteteil für das Tragseil sattelförmig ausgebildet. Beispielsweise wird das Halteteil auf einen Pylonenkopf aufgesetzt. Vorzugsweise hat das Halteteil eine Umlenkrolle für ein Zugseil der Gondel. Die entsprechende Antriebswinde für die Gondel kann beispielsweise auf der Brücke stehen.
- Im Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Teilansicht einer Hängebrücke mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, -
2 eine Schnittansicht der Gondel der Vorrichtung der1 , -
3 eine Ansicht des Brückenpylons mit einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, -
4 eine Schnittansicht durch die Gondel der Vorrichtung der3 . - Die
1 zeigt eine Brücke100 , die mehrere Brückenseile102 ,104 ,... aufweist. Die Brückenseile102 ,104 ,... sind üblicherweise verzinkt. Auf der Verzinkung befindet sich eine Beschichtung aus Kunststoff. Der Kunststoff unterliegt aufgrund von Witterungseinflüssen einem Alterungsprozess und muss innerhalb größerer Zeitabstände ausgewechselt werden. - Hierzu wird erfindungsgemäß eine Seilbahn an die Brücke
100 angebaut. Ein sattelförmiges Halteteil106 wird auf den Pylonenkopf108 , in dem sich die Py lonen110 und112 der Brücke100 vereinigen, aufgesetzt. Beispielsweise wird das Halteteil106 mittels eines Hubschraubers oder eines Krans auf den Pylonenkopf108 abgesetzt und dort verankert. - Über das Halteteil
106 wird ein Tragseil114 gespannt. Bei dem Tragseil114 handelt es sich vorzugsweise um ein Tragseil, wie es üblicherweise für den Bau von Seilbahnen verwendet wird. Das Tragseil114 wird an Verankerungen116 befestigt, um es über das Halteteil106 zu spannen. Vorzugsweise sind die Verankerungen116 durch eine ein- oder aufgeschweißte Traverse am Brückenüberbau118 befestigt. Zusätzlich können im Bereich der Verankerungen116 Gewichte120 angeordnet sein, um das von dem Tragseil114 aufnehmbare Gewicht zu erhöhen. Alternativ kann eine der Verankerungen116 durch eine Umlenkrolle ersetzt werden, um das Tragseil über einen weiteren Pylonenkopf der Brücke zu spannen. - Vorzugsweise sind zwei parallele Tragseile
114 vorgesehen, die über das Halteteil106 verlaufen, und von den Verankerungen116 bzw. den Gewichten120 gehalten werden. Auf das oder die Tragseile114 wird ein Fahrwerk122 aufgesetzt, welches zum Befahren des oder der Tragseile114 dient. Das Fahrwerk122 ist mit einem Zugseil124 verbunden, welches über eine Umlenkrolle126 , die auf dem Halteteil106 befestigt ist, geführt ist. Das Zugseil124 wird von einer Winde128 angetrieben, um das Fahrwerk122 entlang des oder der Tragseile114 zu verfahren. - An dem Fahrwerk
122 ist eine Gondel130 aufgehängt. Hierzu ist beispielsweise an jeder Ecke der Gondel130 ein Seil132 angeordnet. Um den Abstand zwischen der Gondel130 und dem Fahrwerk122 bzw. dem oder den Tragseilen114 einzustellen, und um die Gondel130 in einer Arbeitsposition zu halten, sind die Seile132 über entsprechende Winden134 antreibbar. Durch Steuerung der Winden134 lässt sich also die Position der Gondel130 in vertikaler Richtung zum Auf- und Abfahren der Gondel bestimmen. - Ferner ist vorzugsweise auf der Brücke
100 eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung136 zur Steuerung und/oder Regelung der Winde128 angeordnet. Darüber hinaus kann die Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung136 auch zur Steuerung und/oder Regelung der Winden134 der Gondel130 dienen. Vorzugsweise erfolgt die Steuerung und/oder Regelung der Winden134 jedoch separat durch ein Steuerungs- und/oder Regelungsgerät in der Gondel130 , wie weiter unten mit Bezugnahme auf die2 noch näher erläutert wird. - Zur Vermeidung oder Dämpfung von Pendelbewegungen der Gondel
130 , zum Beispiel aufgrund der Windlasten, ist auf der Brücke100 eine weitere Winde138 angeordnet, die mit einem Seil140 mit der Gondel130 verbunden ist. Die Winde138 wird zur Ausübung eines im Wesentlichen konstanten Windenmoments geregelt. Dadurch steht das Seil140 unter einer Spannung. Die entsprechende auf die Gondel130 ausgeübte Kraft stabilisiert die Gondel130 und unterdrückt Pendelbewegungen. - Zur Inbetriebnahme der Gondel
130 wird diese zunächst in die Position A gebracht. In dieser Position steht die Gondel130 auf der Brücke100 . Die Positionierung der Gondel130 erfolgt dabei so, dass der unterste Abschnitt des Brückenseils102 durch die Gondel hindurch verläuft. Nachdem die Gondel130 entsprechend positioniert worden ist, wird die Gondel130 geschlossen, um sie vorzugsweise mehr oder weniger gegenüber der Umwelt abzukapseln. - Die Gondel
130 wird dann mit Hilfe der Seile132 an das Fahrwerk122 gehängt und entlang des Brückenseils102 verfahren, um das durch die Gondel130 während des Verfahrens hindurch laufende Brückenseil102 zu bearbeiten. Zur Bearbeitung eines Abschnitts des Brückenseils102 kann beispielsweise gezielt die Position B angefahren werden. Vorzugsweise erfolgt jedoch die Bearbeitung des Brückenseils102 quasi kontinuierlich, indem die Gondel130 bzw. das Fahrwerk 122 langsam mit dem Zugseil124 hinaufgezogen werden, so wie es der Bearbeitungsgeschwindigkeit entspricht, wobei gleichzeitig der Abstand zwischen Fahrwerk und Gondel130 durch Regelung der Winden134 so gehalten wird, dass das Brückenseil102 innerhalb der Gondel130 während dieser Aufwärtsbewegung immer innerhalb eines Arbeitsbereichs verbleibt. Alternativ kann die Bearbeitung auch bei Abwärtsbewegung der Gondel erfolgen. - Sobald auf diese Art und Weise das Brückenseil
102 bearbeitet worden ist, wird die Gondel130 wieder auf die Brücke100 herabgelassen. Zur Bearbeitung des nächsten Brückenseils104 wird die Gondel geöffnet, um sie so zu positionieren, dass der unterste Abschnitt des Brückenseils104 durch die Gondel130 hindurch verläuft. Die Gondel wird dann wieder geschlossen und mittels der Seile132 an dem Fahrwerk120 aufgehängt etc. - Auf diese Art und Weise können also mittels der Gondel
130 die Brückenseile102 ,104 ,... der Brücke100 bearbeitet werden, ohne dass es erforderlich ist, die Brücke100 einzurüsten. Aufgrund dessen ist beispielsweise eine Brückensanierung der Brücke100 mit erheblich geringerem Kosten- und Zeitaufwand möglich, wie das im Vergleich zum Stand der Technik der Fall ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Brücke100 für die Durchführung der Brückensanierung nicht oder nur teilweise für den Verkehr gesperrt werden muss. - Die
2 zeigt eine Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Gondel130 . Elemente der2 , die Elementen der1 entsprechen, werden mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. - Die Gondel
130 ist in der2 in einer Arbeitsposition gezeigt. Die Gondel130 hat seitliche, schlitzförmige Öffnungen142 , durch die das Brückenseil102 verläuft. Die Gondel130 ist nach allen Seiten hin geschlossen. Vorzugsweise sind auch die Öffnungen142 mehr oder weniger isoliert, um die Umweltbelastung möglichst gering zu halten. Beispielsweise sind an den Öffnungen142 Bürsten angeordnet, die ein Durchlaufen des Brückenseils102 durch die Gondel130 ermöglichen und diejenigen Bereiche der Öffnungen142 , die nicht von dem Brückenseil102 durchdrungen werden, mehr oder weniger isolieren. - Ferner können sich innerhalb der Gondel
130 beispielsweise im Bereich der Öffnungen142 Führungsrollen zur seitlichen Abstützung der Gondel130 an dem Brückenseil befinden. Dies ist insbesondere bei Windlasten vorteilhaft, um eine Pendelbewegung der Gondel130 zu unterdrücken. - Im Bereich der Öffnungen
142 sind Sensoren144 angeordnet. Hierbei kann es sich beispielsweise um optische, kapazitive oder induktive Sensoren handeln, die den aktuellen Verlauf des Brückenseils102 durch die Gondel130 erfassen. Die Sensorsignale der Sensoren144 werden von einer Regeleinheit146 empfangen und ausgewertet. Die Regeleinheit146 steuert die Winden134 an, um die Gondel130 in einem Abstand von dem Fahrwerk122 (vgl.1 ) zu halten, welcher einer für die Bearbeitung des in der Gondel130 befindlichen Abschnitts des Brückenseils102 geeigneten Arbeitsposition entspricht. Ferner steuert die Regeleinheit146 die Winden134 so an, dass die Gondel 130 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Gondel130 zur Mitführung von Personal für die Bearbeitung des Brückenseils102 ausgebildet ist. - Die Gondel
130 hat einen Vorratsbehälter148 zur Aufnahme von Strahlmittel. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um Trockeneis, das heißt so genannte Pellets. Mit Hilfe des Strahlmitteis wird der innerhalb der Gondel130 befindliche Abschnitt des Brückenseils132 bearbeitet, um beispielsweise die Kunststoffummantelung des Brückenseils abzutragen. Dies kann vollautomatisch durch einen Roboter150 erfolgen, manuell durch einen in der Gondel130 befindlichen Arbeiter oder halbautomatisch. Alternativ oder zusätzlich hat die Gondel ein Aggregat zur Aufbringung einer neuen Beschichtung auf das Brückenseil. Beispielsweise wird zunächst die Kunststoffummantelung mittels eines Strahlmittels abgetragen, um gleich darauf in einem Arbeitsgang eine neue Kunststoffummantelung aufzubringen. - Ferner hat die Gondel
130 einen Anschluss154 für einen Schlauch152 . Über den Schlauch152 wird die Gondel130 mit Energie und/oder Arbeitsstoffen versorgt bzw. entsorgt. Beispielsweise kann über den Schlauch152 Staub aus der Gondel130 abgesaugt werden, der bei der Bearbeitung des Brückenseils102 entsteht. - In der Gondel
130 ist ferner ein höhenverstellbarer Arbeitsstand156 angeordnet. Die Höhenverstellung erfolgt dabei entweder manuell oder durch Regelung durch die Regeleinheit146 . Ferner können in der Gondel130 Einrichtungen zur Entlüftung, Belüftung, Klimatisierung und/oder Filterung der Luft im Innenraum der Gondel130 vorhanden sein. - Die Gondel hat ferner einen abnehmbaren Deckel
158 . Durch Abnehmen des Deckels158 werden die Öffnungen142 nach oben hin freigegeben, sodass die Gondel130 den untersten Abschnitt des Brückenseils102 aufnehmen kann, wenn die Gondel auf der Brücke steht (vgl. Position A der1 ). Nachdem das Brückenseil102 auf diese Art und Weise in die Gondel130" eingefädelt" worden ist, wird der Deckel158 geschlossen und die Gondel130 mittels der Seile132 an das Fahrwerk122 gehängt (vgl.1 ). - Von besonderem Vorteil ist hierbei, dass die Gondel
130 nach allen Seiten hin geschlossen ist. Dadurch lässt sich insbesondere ein optimaler Lärmschutz und Staubschutz erreichen. Im Vergleich zum Stand der Technik wird aufgrund dessen die Umweltbelastung bei der Brücken- oder Bauwerkssanierung erheblich reduziert. - Die
3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Elemente der3 , die Elementen der1 und2 entsprechen, sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. - Bei der Ausführungsform der
3 ist das Tragseil140 für die Gondel130 am Pylonenkopf108 befestigt. Im Unterschied zu der Ausführungsform der1 ist bei der Ausführungsform der3 kein gesondertes Fahrwerk vorhanden, sondern das Zugseil124 wirkt unmittelbar auf die Gondel130 , um diese entlang des Tragseils114 zu verfahren. Die Gondel130 schließt dabei einen Abschnitt des Pylons110 ein, der von der Gondel130 aus bearbeitet werden kann. Hierzu sind innerhalb der Gondel130 beispielsweise Gerüste160 angeordnet. Von den Gerüsten160 aus kann der von dem Gerüst160 eingeschlossene Bereich des Pylonen110 bearbeitet werden. Beispielsweise wird der Pylon110 zunächst entschichtet, um danach eine neue Beschichtung aufzubringen. - An der Gondel
130 befindet sich ein Haken162 zum Einhängen des Zugseils124 . Ferner hat die Gondel130 einen Durchgang164 zur Aufnahme des Spannseils114 , entlang dessen die Gondel130 vertahren wird. Vorzugsweise ist zu beiden Seiten der Gondel ein solches Tragseil114 angeordnet. In diesem Fall ist ein entsprechender weiterer Durchgang164 an der Gondel130 vorhanden. - Auch bei dieser Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, dass die Gondel
130 nach allen Seiten hin geschlossen ist und nur ein geringer Spalt zwischen der Gondel130 und dem Pylon110 verbleibt. Dieser Spalt kann beispielsweise durch Bürstenelemente abgedichtet werden. -
- 100
- Brücke
- 102
- Brückenseil
- 104
- Brückenseil
- 106
- Halteteil
- 108
- Pylonenkopf
- 110
- Pylon
- 112
- Pylon
- 114
- Tragseil
- 116
- Verankerungen
- 118
- Brückenüberbau
- 120
- Gewicht
- 122
- Fahrwerk
- 124
- Zugseil
- 126
- Umlenkrolle
- 128
- Winde
- 130
- Gondel
- 132
- Tragseil
- 134
- Winde
- 136
- Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung
- 138
- Winde
- 140
- Seil
- 142
- Öffnungen
- 144
- Sensoren
- 146
- Regeleinheit
- 148
- Vorratsbehälter
- 150
- Roboter
- 152
- Schlauch
- 154
- Anschluss
- 156
- Arbeitsstand
- 158
- Deckel
- 160
- Gerüst
- 162
- Haken
- 164
- Durchgang
Claims (24)
- Vorrichtung für ein Bauwerk (
100 ) mit –einer Gondel (130 ), –einem Tragseil (114 ) für die Gondel, –einem Halteteil (106 ) für das Tragseil zur Befestigung an dem Bauwerk, –einem Aggregat (150 ) zur Bearbeitung des Bauwerks, wobei die Gondel zur Aufnahme des Aggregats ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Aggregat zur Bearbeitung des Bauwerks mit einem Strahlmittel ausgebildet ist.
- Vorrichtung nach Anspruch 2, mit einem Vorratsbehälter (
148 ) für das Strahlmittel, wobei die Gondel zur Aufnahme des Vorratsbehälters ausgebildet ist, und der Vorratsbehälter und mit der Gondel lösbar verbindbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei es sich bei dem Strahlmittel um Trockeneis handelt.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, wobei es sich bei dem Strahlmittel um ein abrasives Strahlmittel handelt.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gondel einen Anschluss für eine Ver- und/oder Entsorgungsleitung (
152 ) zur Verbindung der Gondel mit einer externen Ver- und/oder Entsorgungseinrichtung aufweist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gondel zur Aufnahme eines zu bearbeitenden Abschnitts (
102 ;110 ) des Bauwerks ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei es sich bei dem zu bearbeitenden Abschnitt des Bauwerks um einen Abschnitt eines Tragseils (
102 ) des Bauwerks handelt. - Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei es sich bei dem zu bearbeitenden Abschnitt des Bauwerks um einen Abschnitt eines Pylons (
110 ) des Bauwerks handelt. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gondel in einer Arbeitsposition nach allen Seiten im Wesentlichen geschlossen ist.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gondel ein Gehäuseteil (
158 ) aufweist, welches zur Einführung eines zu bearbeitenden Abschnitts des Bauwerks mit der Gondel lösbar verbindbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Steuerungs- und/oder Regelungsgerät (
146 ) zum Halten der Gondel in einer im Wesentlichen horizontalen Position. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Steuerungs- und/oder Regelungsgerät (
146 ) zur Steuerung und/oder Regelung eines Abstands der Gondel von dem Tragseil (114 ) der Gondel so, dass sich der zu bearbeitende Abschnitt des Bauwerksteils innerhalb der Gondel in einer Bearbeitungsposition befindet. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Fahrwerk (
122 ) zum Befahren des Tragseils der Gondel, wobei das Fahrwerk mit der Gondel lösbar verbindbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 14, wobei die Gondel zumindest eine Winde (
134 ) zur Einstellung eines Abstands zwischen dem Fahrwerk und der Gondel aufweist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Zugseil (
124 ) und einer Winde (128 ) für das Zugseil zum Antrieb der Gondel entlang eines zu bearbeitenden Teils des Bauwerks. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Halteteil sattelförmig ausgebildet ist.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Halteteil eine Umlenkrolle (
126 ) für ein Zugseil (124 ) zum Antrieb der Gondel aufweist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 18, mit Mitteln (
138 ,140 ) zur Ausübung einer Kraft auf die Gondel zur Verhinderung oder Dämpfung einer Pendelbewegung der Gondel aufgrund von Windlasten. - Vorrichtung nach Anspruch 19, wobei die Mittel zur Ausübung der Kraft eine Winde (
138 ) aufweisen, die mit der Gondel über ein Vorspannungsseil (140 ) verbunden ist, und die Winde zur Aufbringung eines im Wesentlichen konstanten Windenmoments ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Halteteil zur Anbringung auf einem Pylonenkopf (
108 ) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei dem zu bearbeitenden Abschnitt des Bauwerks um ein Brückenseil handelt.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei dem zu bearbeitenden Abschnitt des Bauwerks um einen Brücken-Pylon handelt.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 23, wobei es sich bei dem Bauwerk um eine Hänge- oder Schrägseilbrücke handelt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE202004002647U DE202004002647U1 (de) | 2004-02-18 | 2004-02-18 | Vorrichtung zur Bearbeitung eines Bauwerks |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE202004002647U DE202004002647U1 (de) | 2004-02-18 | 2004-02-18 | Vorrichtung zur Bearbeitung eines Bauwerks |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE202004002647U1 true DE202004002647U1 (de) | 2004-05-27 |
Family
ID=32404601
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE202004002647U Expired - Lifetime DE202004002647U1 (de) | 2004-02-18 | 2004-02-18 | Vorrichtung zur Bearbeitung eines Bauwerks |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE202004002647U1 (de) |
-
2004
- 2004-02-18 DE DE202004002647U patent/DE202004002647U1/de not_active Expired - Lifetime
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Effective date: 20040701 |
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R150 | Term of protection extended to 6 years |
Effective date: 20070312 |
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Effective date: 20100901 |