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Die Erfindung betrifft eine Verladevorrichtung,
insbesondere für
Terminalgebäude
wie Fähr-, Kreuzfahrt- oder Flughafengebäude, mit
einer Gangway, die es erlaubt, eine Verbindung zwischen dem Innenraum
des Terminalgebäudes
und einem abzufertigenden Verkehrsmittel wie ein Fähr-, Kreuzfahrtschiff
oder Passagierflugzeug bereitzustellen, um Passagieren einen von
Wettereinflüssen
unabhängigen
und bequemen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen.
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Es sind Verladevorrichtungen bekannt,
bei denen die Gangway an ihren beiden Enden von Stahlkonstruktionen
getragen wird, wobei wenigstens ein Ende der Gangway höhenverstellbar
an der Stahlkonstruktion befestigt ist. Somit kann die Gangway an
die Verladehöhe
des jeweiligen Verkehrsmittels angepaßt werden, wobei im Fall von
Passagierschiffen zusätzlich
ein Ausgleich des Tiedenhubs erforderlich ist.
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Da jedoch die Neigung der Gangway
nicht größer als
6° sein
sollte und keine beliebig lange Gangway zur Überbrückung der erforderlichen Höhenunterschiede
zur Verfügung
steht, ist es ebenfalls erforderlich, auch das zweite Ende, das
die Gangway mit dem Terminalgebäude
verbindet, höhenverstellbar
auszubilden, so daß die
Gangway mit verschiedenen Ebenen eines Terminalgebäudes einen Durchgang
bilden kann. So können
auch bei einer begrenzten Länge
der Gangway bei einer maximalen Nei gung von 6° die erforderlichen großen Höhenunterschiede überwunden
werden.
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Neben der Höhenanpassung der Gangway an
ein abzufertigendes Verkehrsmittel ist auch eine waagerechte Verstellbarkeit
der Gangway erforderlich, um einen Durchgang vom Inneren des Terminalgebäudes zum
abzufertigenden Verkehrsmittel bereitzustellen. Hierzu ist die Stahlkonstruktion
an dem einem abzufertigenden Verkehrsmittel zugewandten Ende der
Gangway auf Schienen oder Gummireifen verfahrbar ausgebildet. Dies
erfordert die aufwendige Verlegung von Schienen, die sehr kostenintensiv
ist. Auch bei einer auf Gummireifen verfahrbaren Stahlkonstruktion
wird unterhalb der Gangway eine große Freifläche zum Rangieren benötigt, die
wiederum weitere Servicearbeiten bei einem abzufertigenden Verkehrsmittel
behindert. Ferner sind die Anforderungen an den Untergrund erhöht, der
das Gewicht der Gangway zu tragen hat.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
eine Verladevorrichtung anzugeben, die mit geringem Aufwand auch
nachträglich
in bereits bestehende Terminalgebäude eingebaut werden kann und
bei der der Raum unterhalb der Gangway für Servicearbeiten an einem
abzufertigenden Verkehrsmittel genutzt werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung geht aus
von einer Verladevorrichtung, insbesondere für Terminalgebäude wie
Fähr-,
Kreuzfahrt- oder Flughafengebäude,
mit einer Gangway, die ein erstes Ende zur Verbindung der Gangway
mit einem Terminalgebäude
und ein zweites Ende zur Verbindung mit einem abzufertigenden Verkehrsmittel
aufweist, wobei das zweite Ende der Gangway höhenverstellbar ausgebildet
ist. Die erfindungsgemäße Verladevorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Halteeinrichtung oberhalb der Gangway angeordnet ist, an der die
Gangway befestigt ist.
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Durch die Aufhängung der Gangway an einer Halteeinrichtung,
die am Terminalgebäude
befestigt ist und die wie ein Kranausleger in den Bereich oberhalb
der Gangway übergreift,
bleibt der Bereich unterhalb der Gangway frei von an Schienen geführten oder
mit Gummireifen verfahrbaren Stahlkonstruktionen. Dies reduziert
den Montageaufbau und die Anforderung an den Untergrund unterhalb
der Gangway und erlaubt es gleichzeitig, die so gewonnene Fläche zur
Durchführung
von Servicearbeiten an einem abzufertigenden Verkehrsmittel zu nutzen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß auch das erste
Ende der Gangway höhenverstellbar
ausgebildet ist. Somit können
verschiedene Gebäude-Ebenen
im Inneren des Terminalgebäudes
durch Anpassen der Position des ersten Endes der Gangway mit einem
abzufertigenden Verkehrsmittel verbunden werden. Insbesondere ist
es möglich,
beispielsweise mit einer ersten Gangway Passagiere von einer ersten
Ebene des Terminalgebäudes
in ein abzufertigendes Verkehrsmittel zu leiten, während in
einer zweiten Gangway aussteigende Passagiere auf eine zweite Ebene
des Terminalgebäudes
geleitet werden. Ferner können
mit dieser Gangway unter Vermeidung eines größeren Neigungswinkels als 6° große Höhenunterschiede
bei begrenzter Länge
der Gangway überwunden
werden, indem das erste Ende der Gangway an die vom Höhenniveau
nächstliegende
Ebene des Terminalgebäudes
angepaßt wird.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, daß das
erste Ende der Gangway und/oder das zweite Ende der Gangway waagerecht
verstellbar ausgebildet sind/ist. Somit erlaubt die erfindungsgemäße Gangway
neben einer Höhenanpassung
an die Verladehöhe
des abzufertigenden Verkehrsmittels auch ein Positionieren der Gangway
an einem abzufertigenden Verkehrsmittel, um einen Durchgang von
einer Ebene des Terminalgebäudes
zum abzufertigenden Verkehrsmittel bereitzustellen.
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Da auch das erste Ende der Gangway
waagerecht verstellbar ausgebildet ist, weist die Verladevorrichtung
ein maximales Maß an
Variabilität
auf.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Gangway
an Schienen der Halteeinrichtung verfahrbar befestigt ist. Die Halteeinrichtung
mit den Schienen kann sich über
die gesamte Länge
des Terminalgebäudes
erstrecken, so das die Gangway bzw. eine Mehrzahl von Gangways an
beliebigen Positionen des Terminalgebäudes zusammengezogen oder entsprechend
der Länge
des Terminalgebäudes
verteilt werden können.
Durch die Befestigung von Schienen an der Halteeinrichtung bleibt
die Fläche
unterhalb der Gangway frei von Hindernissen, und die Anforderungen
hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit sind reduziert, da das Gewicht
der Gangway von der Halteeinrichtung getragen wird.
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Dabei weist die Halteeinrichtung
zwei parallel verlaufende Schienenstränge auf, an der die Gangway
an zwei Befestigungspunkten hydraulisch höhenverstellbar oder mittels
Stahlseilen befestigt ist. Durch Ansteuern der Hydraulik oder von
elektromotorisch angetriebenen Stahlwinden kann die Gangway höhenverstellt
werden, wobei durch unterschiedliches Ansteuern der beiden Stahlwinden
auch ein horizontales Verschwenken der Gangway möglich ist.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Gangway teleskopierbar ausgebildet ist. Hierzu weist die Gangway
beispielsweise zwei oder drei Abschnitte auf, die einander umgreifend ausgebildet
sind und bei Bedarf entsprechend auseinandergezogen werden können, bis
eine Gangway der gewünschten
Länge bereitgestellt
ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Gangway
zweigeteilt ausgebildet ist, wobei beide Teile der Gangway schwenkbeweglich
miteinander verbunden sind. So kann durch Veränderung des Winkels zwischen
beiden Teilen des zweiten Endes die Gangway an die Position eines
abzufertigenden Verkehrsmittels angepaßt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Gangway senkrecht verschwenkbar ausgebildet ist. Durch das Verschwenken
der Gangway kann der Neigungswinkel bis zur maximal zulässigen Neigung
von 6° erhöht werden, um
Höhenunterschiede
zwischen dem Terminalgbäude
und dem abzufertigenden Verkehrsmittel auszugleichen.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Gangway waagerecht verschwenkbar ausgebildet ist, so daß durch
Verschwenken der Gangway die Länge
der Gangway entsprechend vergrößert werden
kann, damit der Neigungswinkel bei gegebenem Höhenunterschied zwischen Terminalgebäude und
einem abzufertigenden Verkehrsmittel nicht mehr als 6° beträgt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Gangway einen Durchgang und/oder ein Transportband aufweist. Der
Durchgang der Gangway erlaubt Passagieren von dem Inneren eines
Terminalgebäudes
zu einem abzufertigenden Verkehrsmittel zu gelangen oder umgekehrt,
während
das Transportband die gleichzeitige Verladung oder Entladung von
Gepäckstücken oder
anderen Gütern
erlaubt. Somit erlaubt die erfindungsgemäße Verladevorrichtung nicht
nur einen Durchgang für Passagiere,
sondern erlaubt auch, Servicearbeiten an einem abzufertigenden Verkehrsmittel
vorzunehmen.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Gangway mittels einer Hydraulikanlage höhenverstellbar ist. Somit ist
eine rasche Anpassung der Gang way an die Höhenunterschiede zwischen dem
Terminalgebäude
und einem abzufertigenden Verkehrsmittel möglich.
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Dabei sind vorzugsweise Mittel zur
Schwingungsdämpfung
vorgesehen, so daß durch
die Gangway überschreitende
Passagiere sich keine ungewollten Schwingungen aufbauen können.
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Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Verladevorrichtung
in einer Abfertigungsvorrichtung in einem Terminalgebäude eingesetzt,
wobei die Gangway und das Terminalgebäude von einem Transportsystem
mit mehreren Transportbändern und
Elevatoren für
Gepäckstücke oder
andere Güter durchlaufen
werden, so daß Gepäckstücke über die Gangway
ins Terminalgebäude
transportiert werden können.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand
einer Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Terminalgebäudes mit einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Verladevorrichtung,
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2 einen
Schnitt durch ein Terminalgebäude
mit einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Verladevorrichtung,
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3 einen
Schnitt durch ein Terminalgebäude
mit einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verladevorrichtung,
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4 eine
Aufsicht auf ein Terminalgebäude mit
einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verladevorrichtung
und
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5 eine
Aufsicht auf ein Terminalgebäude mit
einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verladevorrichtung.
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Es wird auf die 1 – 5 bezug genommen. Ein Terminalgebäude 2 zur
Abfertigung von Fähr- oder Kreuzfahrtschiffen
ist ca. 15 – 20
m entfernt von der Kaimauer 14 angeordnet. Das Terminalgebäude 2 weist
im Inneren mehrere Ebenen auf, auf denen die Passagiere auf ihre
Abfertigung warten können. Am
oberen Ende des Terminalgebäudes 2 ist
eine aus einer Stahlträgerkonstruktion
gebildete Haltevorrichtung 4 angeordnet, die sich in den
Bereich zwischen Terminalgebäude 2 und
Kaimauer 14 erstreckt.
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Unterhalb der Haltevorrichtung 4 ist
eine Gangway 6 angeordnet, die sich vom Terminalgebäude 2 bis
zur Kante der Kaimauer 14 erstreckt. Die Gangway 6 ist
hydraulisch höhenverstellbar
an der Haltevorrichtung 4 befestigt. Alternativ ist die
Gangway 6 über
Stahlseile an der Halteeinrichtung 4 aufgehängt, wobei
die Stahlseile mit elektromotorisch angetriebenen Winden (nicht
dargestellt) verbunden sind, so daß mittels Ansteuerung der Elektromotoren die
Höhe der
Gangway 6 verändert
werden kann.
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So kann die Höhenlage des ersten Endes 8 der
Gangway 6, das dem Terminalgebäude 2 zugewandt ist,
durch Verstellen an die gewünschte
Gebäudeebene
angepaßt
werden. Ebenfalls kann das zweite Ende 10 der Gangway 6 entsprechend
an die Verladehöhe
eines an der Kaimauer 14 befindlichen Schiffes angepaßt werden,
so daß die
Gangway 6 einen Durchgang von dem Inneren einer Ebene des Terminalgebäudes 2 zu
dem abzufertigenden Schiff bereitstellt.
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Dabei kann die Gangway 6 als
Ganzes höhenverstellt
werden oder durch unterschiedliche Ansteuerung der Hydraulik oder
der beiden Seilwinden senkrecht verschwenkt werden, um Höhenunterschiede
zwischen Gebäudeebene
des Terminalgebäudes 2 und
der Verladehöhe
des abzufertigenden Schiffes auszugleichen.
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Die Halteeinrichtung 4 weist
ferner zwei parallel verlaufende Schienen 12 auf, die sich
entlang des Terminalgebäudes 2 erstrecken.
An den Schienen 12 ist die Halteeinrichtung 4 aufgehängt, so
daß die
Gangway 6 entlang des Terminalgebäudes 2 verfahrbar
ist. So kann die Position der Gangway 6 der jeweiligen
Liegeposition eines abzufertigenden Passagierschiffes an der Kaimauer 14 angepaßt werden. Es
können
auch mehrere Gangways 6 entlang des Terminalgebäudes 2 vorgesehen
sein, so daß durch Verfahren
diese bei Bedarf verschiedene Positionen einnehmen können.
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Um einen Durchgang freizugeben, weist
das Terminalgebäude 2 auf
jeder Gebäudeebene
eine Vielzahl von Schiebetüren 16 auf,
die nach Positionieren einer Gangway 6 geöffnet werden
können.
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Ferner kann durch unterschiedliches
Verfahren der Aufhängungen
auf den beiden parallel verlaufenden Schienen 12 die Gangway 6 waagerecht
verschwenkt werden. Um die durch das Verschwenken der Gangway 6 bedingten
Längenunterschiede
auszugleichen, ist die Gangway 6 teleskopierbar ausgebildet.
Sie weist hierzu zwei ineinandergeschobene Abschnitte 18,20 auf,
die mittels Hydraulik oder Elektromotoren gegeneinander verschoben
werden können.
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Alternativ hierzu (siehe 5) kann die Gangway 6 zweigeteilt
ausgebildet sein, wobei die beiden Gangwayabschnitte 22,24 schwenkbar
miteinander verbunden sind, so daß durch Veränderung des Winkels der beiden
Gangwayabschnitte 22,24 eine Positionierung des
zweiten Endes 10 der Gangway 6 an einem abzufertigenden
Verkehrsmittel möglich
ist. Mit dieser Ausführungsform
der Gangway 6 können
große
Höhenunterschiede
mit geringen Steigungen überwunden
werden.
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Jedes Ausführungsbeispiel kann eine Gangway 6 aufweisen,
die neben einem Durchgang für Passagiere
auch ein Transportband (nicht dargestellt) für Gepäckstücke aufweist, wobei das durch die
Gangway 6 laufende Transportband als Teil eines Transportsystems
mit mehreren Transportbändern und
Elevatoren weiter in das Innere des Terminalgebäudes geführt ist und so im Terminalgebäude eine Gepäckaufgabe
oder -ausgabe möglich
ist.
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Damit bietet die erfindungsgemäße Verladevorrichtung
einen maximalen Grad an Variabilität und ermöglicht ein schnelles Be- und
Entladen von Passagierschiffen oder Flugzeugen.