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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Bodenbearbeitungsmaschine, insbesondere Scheibenegge, mit einem
Maschinenrahmen, an dem eine Vielzahl von Scheiben zur Bodenbearbeitung
aufgehängt
sind, die in zumindest zwei in Fahrtrichtung hintereinander angeordneten
Reihen angeordnet sind und zur Fahrtrichtung schräg angestellt
sind, wobei die Scheibenreihen relativ zueinander quer zur Fahrtrichtung
in verschiedene Stellungen bringbar sind.
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Eine Scheibenegge der genannten Art
ist beispielsweise aus der
EP
1 182 920 B1 bekannt. Die in mehreren Reihen angeordneten
Scheiben laufen auf dem Boden bzw. schneiden in diesen ein, und kultivieren
die Bodenoberfläche.
Je nach gewünschtem
Bodeneingriff ist es wünschenswert,
den Spurversatz zwischen den Scheiben der nachlaufenden Scheibenreihe
und der vorausfahrenden Scheibenreihe unterschiedlich einstellen
zu können.
Die
EP 1 182 920 B1 will
erreichen, dass die nachlaufenden Scheiben in derselben Spur laufen
wie die vorausfahrenden Scheiben. Sie schlägt hierzu vor, dass zwischen
den beiden Scheibenreihen, die quer zur Fahrtrichtung verschiebbar
aufgehängt
sind, ein Verschiebungselement geschaltet wird, mit Hilfe dessen die
Position der vorderen Scheibenreihe gegenüber der hinteren Scheibenreihe
quer zur Fahrtrichtung einstellbar ist. Mittels einer Verriegelung
können
die beiden Scheibenreihen in der gewünschten Stellung zueinander
verriegelt werden, so dass die Scheibenegge im Betrieb just mit
der eingestellten Stellung der beiden Scheibenreihen zueinander
fährt.
Die Anordnung des Stellglieds zur Verschiebung und Verriegelung
der Scheibenreihen ist jedoch im Betrieb nicht optimal. Zum einen
ist die Einstellung bzw. Veränderung
der gewünschten
Lage der Scheibenreihen zueinander bisweilen schwierig, insbesondere
wenn die Scheiben noch Bodenkontakt haben oder die Verschiebbarkeit
klemmt. Zum anderen kann es beim Auffahren auf Hindernisse, wie
z. B. Steine, zu Beschädigungen
kommen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bodenbearbeitungsmaschine
der genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik
vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere
soll die Spureinstellung der Scheibenreihen vereinfacht und die
Gefahr von Beschädigungen
verringert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Bodenbearbeitungsmaschine gemäß Anspruch 1
gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Es ist also erfindungsgemäß vorgesehen, dass
die Scheibenreihen relativ zueinander quer zur Fahrtrichtung freigängig gelagert
sind, wobei die Freigängigkeit
durch Anschläge
in beide Richtungen begrenzt ist. Die Scheibenreihen können sich über einen
begrenzten Bereich frei hin- und herbewegen und hierdurch ihre Spur
selbst einstellen. Die bewegliche Lagerung der Scheibenreihen ist
frei von einer Verriegelung ausgebildet. Die Scheibenreihen werden
nicht fest in einer bestimmten vorgegebenen Stellung fixiert. Dies
erlaubt ein Ausweichen der Scheiben beispielsweise bei einem Auffahren
auf Hindernisse wie Steine, so dass die Gefahr von Beschädigungen
beträchtlich
verringert ist. Auch auf ein Verschiebungs-Stellglied wird verzichtet.
Die Scheiben finden ihre Spur von selbst. Da sie zur Fahrtrichtung schräg angestellt
sind, wirkt bei der Fahrt über den
Boden eine Reaktionskraft in Richtung quer zur Fahrtrichtung, die
die Scheibenreihen gegen einen der beiden die Freigängigkeit
begrenzenden Anschläge
drückt.
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In Weiterbildung der Erfindung kann
eine Einstellvorrichtung zur Einstellung der Länge und/oder der Lage der Freigängigkeit
der Scheibenreihen vorgesehen sein. Die Einstellvorrichtung erlaubt
es, die Lage der Anschläge,
die die Freigängigkeit
begrenzen, in ihrer Position zu verändern und/oder verschiedene
Anschläge
gegeneinander auszutauschen bzw. wirksam zu schalten. Je nach Lage
der wirksamen Anschläge
wird die entsprechende Scheibenreihe durch die im Betrieb wirkende Querkraft
in eine andere Spurstellung fahren.
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Nach einer vorteilhaften Ausführung der
Erfindung ist jede der Scheibenreihen quer zur Fahrtrichtung freigängig aufgehängt. Es
wäre grundsätzlich auch
möglich,
nur eine der beiden Scheibenreihen freigängig aufzuhängen, wodurch Veränderungen
der Spuren der beiden Scheibenreihen relativ zueinander ermöglicht werden.
Allerdings könnte
die eine dann starr aufgehängte
Scheibenreihe nicht mehr vor Hindernissen ausweichen. Es ist daher
bevorzugt, beide Scheibenreihen jeweils über einen begrenzten Weg freigängig aufzuhängen, so
dass jede Scheibenreihe Ausweichbewegungen quer zur Fahrtrichtung
ausführen
kann.
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In Weiterbildung der Erfindung kann
eine Koppeleinrichtung vorgesehen sein, durch die die beiden Scheibenreihen
in ihren Bewegungen quer zur Fahrtrichtung miteinander gekoppelt
werden. Eine Bewegung der einen Scheibenreihe beeinflusst die Bewegung
der anderen Reihe. Insbesondere können die beiden Scheibenreihen
gegenläufig
zueinander gekoppelt werden, so dass eine Bewegung der einen Scheibenreihe
in Fahrtrichtung gesehen nach rechts eine Bewegung der anderen Schreibenreihe
nach links bedingt.
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Die Koppelung kann unterschiedlich
ausgebildet sein. Es kann vorgesehen sein, dass die Koppeleinrichtung
die beiden Scheibenreihen spielfrei miteinander koppelt, so dass
stets eine Bewegung der einen Scheibenreihe eine Bewegung der anderen
Scheibenreihe bedingt. Es kann jedoch auch eine Koppeleinrichtung
mit einer begrenzten Freigängigkeit
Verwendung finden, so dass jede Scheibenreihe kleinere Bewegungen
ohne entsprechende Bewegungen der anderen Scheibenreihe ausführen kann, größere Bewegungen
jedoch auch eine Bewegung der anderen Scheibenreihe bedingen.
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Zur koppelnden Lagerung der beiden
Scheibenreihen kann insbesondere zumindest ein Schwenkhebel vorgesehen
sein, der mit den beiden Scheibenreihen verbunden ist und zwischen
den beiden Scheibenreihen schwenkbar gelagert ist. Nach einer Ausführung der
Erfindung können
mehrere Schwenkhebel schwenkbar am Maschinenrahmen gelagert sein.
Die Scheibenreihen können
an den Schwenkhebeln aufgehängt
sein. Die Scheibenreihen können
jeweils zumindest einen Querträger
aufweisen, an dem die Scheiben der jeweiligen Scheibenreihe gelagert
sind. Die Querträger
wiederum können
an den vorgenannten Schwenkhebeln aufgehängt sein.
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Um eine Bodenanpassung bzw. ein Ausweichen
der Scheiben auch in einer vertikalen Ebene zu erlauben, sind die
Scheiben vorzugsweise an dem jeweiligen Querträger über eine an dem Querträger aufgehängte Schwinge
gelagert, die um die Längsachse
des Querträgers
eine gewisse Nachgiebigkeit besitzt. Dies kann insbesondere durch
eine nachgiebige Lagerung der Schwinge an dem Querträger erreicht
werden. Es kann vorgesehen sein, dass jede Scheibe einzeln, insbesondere
mittels einer Schwinge, aufgehängt
ist.
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Um die Freigängigkeit der Aufhängung der Scheibenreihen
in einfacher Weise zu erreichen, kann der zumindest eine Schwenkhebel
mit einem von seiner Schwenkachse beabstandeten Punkt in einer langlochartigen
Führung
geführt
sein, deren stirnseitigen Enden die Anschläge zur Begrenzung der Freigängigkeit
bilden. Um die Länge
und/oder die Lage der Freigängigkeit
verändern
zu können,
können
mehrere langlochartige Führungen
vorgesehen sein, mit denen der Schwenkhebel wahlweise verbindbar
ist. Dies kann durch einfaches Umstecken beispielsweise eines Bolzens
erfolgen, der mit dem Schwenkhebel verbindbar und in die verschie denen Langlöcher steckbar
ist. Vorzugsweise sind die Langlöcher
in einem Schwenkhebel ausgebildet, der am Maschinenrahmen schwenkbar
gelagert ist. Die langlochartigen Führungen können kreisbogenförmig um die
Schwenkachse des die Scheibenreihen lagernden Schwenkhebels ausgebildet
sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine perspektivische Rückansicht
einer Kurzscheibenegge nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, die zwei Scheibenreihen besitzt,
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2:
eine perspektivische Frontansicht der Scheibenegge aus 1,
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3:
eine schematische Seitenansicht der Scheibenegge aus den 1 und 2, die die Aufhängung der Scheibenreihen zeigt,
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4:
eine Draufsicht auf die Scheibenegge aus den vorhergehenden Figuren,
und
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5:
eine vergrößerte ausschnittsweise Draufsicht
auf die Lagerung der Scheibenreihen, die deren Schwenkhebel und
dessen freigängige
Führung
in einem Langloch zeigt.
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Die in den Figuren gezeigte Scheibenegge ist
zweireihig ausgeführt.
Es versteht sich jedoch, dass mehr als zwei Reihen von Scheiben
vorgesehen sein können.
Ein Maschinenrahmen 1 umfasst einen Anbaubock 2,
durch den die Egge über
eine an sich übliche
Dreipunktanlenkung an einen Schlepper oder dergleichen anbaubar
ist. Der Maschinenrahmen 1 ist in der gezeigten Ausführung als
starrer, aus mehreren Quer- und Längsstreben zusammengesetzter
Rahmen ausgebildet.
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An dem Maschinenrahmen 1 sind
zwei Scheibenreihen 3 und 4 aufgehängt, die
jeweils eine Vielzahl von Scheiben zur Bodenbearbeitung aufweisen
und in Fahrtrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei sich
jede Reihe quer zur Fahrtrichtung erstreckt. Die Scheiben einer
jeden Reihe sind zur Fahrtrichtung schräg angestellt (vgl. 4), wobei die Schrägstellung
in der vorderen Reihe entgegengesetzt ist zur Schrägstellung
in der hinteren Reihe.
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Wie die 1 und 3 zeigen,
umfasst jede Scheibenreihe 3 und 4 einen Querträger 5 und 6,
an dem die jeweiligen Scheiben 7 mittels einer Schwinge 8 aufgehängt sind.
Die Schwingen 8 erstrecken sich von dem jeweiligen Querträger 5 bzw. 6 jeweils schräg nach hinten
und nach unten und tragen an ihren Enden jeweils eine Scheibe 7.
Die Lagerung der Schwingen 8 an den Querträgern 5 bzw.
6 kann leicht nachgiebig ausgebildet sein, so dass die Schwingen 8 unter
Belastung um die Längsachse
der Querträger etwas
nach oben wippen können.
Durch die Einzelaufhängung
der Scheiben kann eine gewisse Bodenanpassung erreicht werden. Zudem
können
die Scheiben bei Auffahren auf Steine leicht nach oben ausweichen.
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Die Querträger 5 und 6 sind
an dem Maschinenrahmen 1 quer zur Fahrtrichtung verschieblich aufgehängt. Insbesondere
sind die Querträger 5 und 6 über Schwenkhebel 9 am
Maschinenrahmen 1 angelenkt. Die Schwenkhebel 9 sind
etwa mittig zwischen den beiden Querträgern 5 und 6 um
jeweils vertikale Schwenkachsen 10 schwenkbar an dem Maschinenrahmen 1 gelagert.
Wie 4 zeigt, ist ein Schwenkhebel 9 links
und ein Schwenkhebel 9 rechts angeordnet. Sie können jeweils über Lagerflansche 11 mit
dem Maschinenrahmen 1 verbunden sein, wobei an den Lagerflanschen 11 die
Schwenkachsen 10 vorgesehen sind.
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Die Schwenkhebel 9 sind
etwa in ihrer Mitte an den Schwenkachsen 10 angelenkt.
An ihren gegenüberliegenden
Enden sind sie jeweils schwenkbar mit den Querträgern 5 und 6 verbunden,
und zwar jeweils um vertikale Schwenkachsen 12. Die Schwenkhebel 9 erlauben
hierdurch Querbewegungen der Scheibenreihen 3 und 4,
und zwar durch Drehung um die Schwenkachsen 10. Die Scheibenreihen 3 und 4 sind
durch die Schwenkhebel 9 miteinander gekoppelt, so dass
eine Bewegung der vorderen Scheibenreihe 3 in Fahrtrichtung
nach links eine Bewegung der hinteren Scheibenreihe 4 nach
rechts und umgekehrt bewirkt.
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Über
die Schwenkhebel 9 sind die Scheibenreihen 3 und 4 in
Richtung quer zur Fahrtrichtung freigängig aufgehängt, allerdings ist die Freigängigkeit
in beide Richtungen beschränkt.
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Wie die 4 und 5 zeigen,
ist die Schwenkbarkeit der Schwenkhebel 9 begrenzt. An
dem Maschinenrahmen 1 ist ein Führungshebel 13 um
eine aufrechte Schwenkachse 14 schwenkbar gelagert. Der
Führungshebel 13 weist
mehrere zueinander versetzte und/oder unterschiedlich lange Langlöcher 15 auf.
In diesen Langlöchern 15 ist
der Schwenkhebel 9, der mit den Scheibenreihen 3 und 4 bzw.
deren Querträgern 5 und 6 verbunden
ist, geführt.
Genauer gesagt ist der Schwenkhebel 9 wahlweise in einem der
genannten Langlöcher 15 geführt. Ein
Führungsbolzen 16,
der mit dem Schwenkhebel 9 verbunden ist, ist wahlweise
in eines der Langlöcher 15 steckbar. Jedes
der Langlöcher 15 begrenzt
den Schwenkbereich des Schwenkhebels 9 unterschiedlich,
so dass je nachdem, in welchem Langloch 15 der Führungsbolzen 16 steckt,
unterschiedliche Schwenkbereiche für den Schwenkhebel 9 und
damit unterschiedliche Freigängigkeiten
für die
Scheibenreihen 3 und 4 erreicht werden.
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Im Betrieb werden sich die Scheibenreihen 3 und 4 in
ihrer Spur jeweils selbst einstellen. Durch die Schrägstellung
der Scheiben 7 werden die Scheibenreihen 3 und 4 quer
zur Fahrtrichtung in unterschiedliche Richtungen gedrückt, bis
der Führungsbolzen 16 an
einem stirnseitigen Ende des jeweiligen Langlochs 15 ansteht.
Diese Stellung ist jedoch nicht starr vorgegeben. Bei Anfahren an
Steinen oder anderen Hindernissen können die Scheibenreihen quer
zur Fahrtrichtung ausweichen und ggf. soweit in die andere Richtung
verschoben werden, bis der Führungsbolzen 15 am
gegenüberliegenden
stirnseitigen Ende des Langlochs 15 ansteht. Die stirnseitigen
Enden der langlochartigen Führungen 15 bilden
Anschläge 17,
die die Freigängigkeit
der Querbewegungen der Scheibenreihen 3 und 4 begrenzen.