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Die Erfindung betrifft eine Insektenfalle.
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Aus dem Stand der Technik bekannte
Vorrichtungen, wie beispielsweise Klebebänder, Fliegenklatschen, Insektenspray
oder Lichtfallen weisen den Nachteil auf, dass die Insekten beim
Einsatz der Vorrichtung getötet
werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine hocheffektive Insektenfalle bereitzustellen, mit der
das Fangen von Insekten möglich
ist, ohne diese dabei zu töten.
Diese Aufgabe wird durch eine Insektenfalle nach Anspruch 1 gelöst.
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Eine Grundidee der Erfindung ist
es, Insekten mittels Unterdruck anzusaugen und somit zu fangen.
Erfindungsgemäß weist
die Insektenfalle hierzu einen Unterdruckbehälter und ein damit verbundenes Saugrohr
sowie eine Verschlussvorrichtung zum Öffnen und Schließen der
Falle auf.
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Die Arbeitsweise der Insektenfalle
ist wie folgt: Das Saugrohr wird auf ein einzufangendes Insekt gerichtet.
Dabei kann es sich beispielsweise um eine Wespe, eine Fliege oder
ein beliebiges anderes Insekt handeln. Infolge des im Unterdruckbehälter vorherrschenden
Unterdruckes wird bei einem Öffnen
der Verschlussvorrichtung das Insekt durch das Saugrohr angesaugt
und gefangen. Aufgrund dieses einfachen und dennoch sehr wirksamen
Funktionsprinzips ist ein hocheffektives Fangen von Insekten möglich. Es
ist hierzu lediglich erforderlich, das Saugende des Saugrohres in
die Nähe
eines Insekts zu führen
und die Verschlussvorrichtung zu betätigen. Da weder Klebstoff oder
giftige Substanzen, noch heiße
Oberflächen
oder dergleichen zum Einsatz kommen, werden die Insekten beim Einsatz
der Insektenfalle nicht getötet.
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Gegenüber herkömmlichen Fliegenklatschen weist
die Insektenfalle den Vorteil auf, dass die Insekten nicht zerdrückt oder
zerquetscht werden, sondern lediglich ein Ansaugen durch das Saugrohr erfolgt.
Ein weiterer großer
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Insektenfalle zielgenau
und ohne Berührung
des Objektes, auf dem sich das Insekt befindet, eingesetzt werden
kann. So ist beispielsweise das Einfangen eines Insekts auf einem Stück Sahnetorte
mit der vorliegenden Erfindung problemlos möglich, während alle anderen bekannten Vorrichtungen
vor einer solchen Aufgabe kapitulieren müssen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Unterdruckpumpe zum Erzeugen des Unterdruckes
verwendet. Als besonders einfach und preiswert herstellbar hat sich
hierbei eine manuell betätigbare
Handpumpe erwiesen. Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang,
wenn die Unterdruckpumpe mit dem Unterdruckbehälter fest verbunden ist. Fertigungs-
und Kostenvorteile ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die
Insektenfalle als einstückiges
Spritzgussteil, beispielsweise unter Verwendung eines Kunststoffmaterials,
gefertigt wird.
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Der Unterdruckbehälter wird in einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung mit der Unterdruckpumpe über ein Einweg-Ventil verbunden.
Durch ein Betätigen
der Unterdruckpumpe wird Luft aus dem Unterdruckbehälter über das
Einweg-Ventil herauszogen. Der Innendruck des Unterdruckbehälters wird
dadurch auf einen vergleichsweise geringen und für das Einfangen eines Insekts
ausreichenden Wert reduziert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist an dem Saugrohr endseitig ein Ansaugtrichter vorgesehen.
Dieser dient dazu, auch Insekten, welche sich nicht genau in der
Mitte der Saugströmung
befinden, zu erfassen.
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Die Insektenfalle weist vorzugsweise
einen manuell betätigbaren
Auslösemechanismus
für die Verschlussvorrichtung
auf. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn
die Verschlussvorrichtung als eine das Saugrohr verschließende Klappe
ausgeführt
ist. Dies hat zum einen den Vorteil, dass das Saugrohr besonders
dicht verschlossen werden kann, so dass der Innendruck in dem Unterdruckbehälter für eine ausreichende
Zeit gehalten wird. Zum anderen ist ein derartiger Klappenmechanismus
einfach und preiswert herzustellen und darüber hinaus auch mechanisch
robust und wenig fehleranfällig.
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Beim Betätigen des Auslösemechanismus öffnet sich
die Verschlussvorrichtung aufgrund des Unterdruckes schlagartig
und das Insekt wird durch das Saugrohr angesaugt. Die Verschlussvorrichtung ist
vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie sich nach dem Aufsaugen
des Insektes selbsttätig schließt. Dies
kann beispielsweise durch einen Federmechanismus erreicht werden.
Als besonders einfach und sicher handhabbar hat sich ein Auslösemechanismus
in Form eines Abzuges erwiesen, wie er beispielsweise bei Schusswaffen
verwendet wird. Selbstverständlich
sind auch andere Auslösemechanismen
denkbar. Beispielsweise kann der Auslösemechanismus einen Druckknopf
oder dergleichen umfassen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist eine Rückhaltevorrichtung
vorgesehen, die ein Entweichen bereits gefangener Insekten beim Öffnen der
Falle verhindert. Ist die Rückhaltevorrichtung
in einem ausreichenden Abstand zu dem Verschlussmechanismus angeordnet,
stellt sie zugleich ein reibungsloses Öffnen des Verschlussmechanismus
sicher, da dieser nicht durch bereits gefangene Insekten blockiert werden
kann. Die Rückhaltevorrichtung
ist vorzugsweise in Form einer dünnen
Kunststoffmembran ausgebildet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der Unterdruckbehälter zugleich als Sammelbehälter für die gefangenen
Insekten ausgebildet. Hierdurch ist ein besonders einfacher Aufbau der
Insektenfalle möglich.
Zum Entleeren des Sammelbehälters
weist dieser einen Deckel oder dergleichen auf. Die gefangenen Insekten
können
somit auf einfache Art und Weise an geeigneter Stelle wieder freigelassen
werden. Wird der Sammelbehälter
aus einem durchsichtigen Material gefertigt, ergeben sich eine Vielzahl
weiterer Einsatzmöglichkeiten.
So kann die Insektenfalle beispielsweise zur Bestimmung von Insektenarten
oder zur Untersuchung einzelner Insekten, beispielsweise zur Untersuchung
von Bienen, verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand
eines Ausführungsbeispiels
näher beschrieben,
welches anhand einer Zeichnung erläutert wird. Diese zeigt eine
erfindungsgemäße Insektenfalle
in einer Schnittdarstellung.
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Die insgesamt etwa 60 bis 70 cm lange
Insektenfalle 10 besteht im Wesentlichen aus einem Unterdruckbehälter 12 und
einem damit verbundenen Saugrohr 14 sowie einer Verschlussvorrichtung in
Form einer Klappe 16 zum Öffnen und Schließen der
Falle.
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Über
einen Verbindungssteg 18 ist eine Unterdruckhandpumpe 20 mit
der Unterseite 22 des zylindrischen Unterdruckbehälters 12 verbunden.
Der Pumpenzylinder 24 der Unterdruckhandpumpe 20 ist mit
dem Unterdruckbehälter 12 über ein
Unterdruckventil 26 verbunden.
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Wird der Handgriff 28 in
Betätigungsrichtung 30 in
die Unterdruckhandpumpe 20 hineingeschoben, drückt der
am Ende einer Kolbenstange 32 angeordnete Kolben 34 die
sich im vorderen Teil des Pumpenzylinders 24 befindende
Luft aus einer endseitig vorgesehenen Luftöffnung 36 heraus.
Gleichzeitig öffnet
sich das die Unterdruckhandpumpe 20 mit dem Unterdruckbehälter 12 verbindende
Unterdruckventil 26, das ebenfalls als Rückschlagventil ausgebildet
ist, und es wird Luft aus dem Unterdruckbehälter 12 gesaugt. Ein
als Rückschlagventil
ausgebildetes Auslassventil 38 am Pumpenzylinder 24 ist während dessen
geschlossen. Die jeweiligen Luftbewegungen sind in der Figur durch
Pfeile symbolisiert.
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Wird der Handgriff 28 zurückgezogen, schließt sich
das Unterdruckventil 26. Gleichzeitig öffnet sich das Auslassventil 38 und
die Luft kann entweichen. Unterdruckhandpumpe 20 und Unterdruckbehälter 12 sind
vorzugsweise derart dimensioniert, dass ein etwa drei- bis viermaliges
Betätigen der
Unterdruckhandpumpe 20 genügt, um einen zum Ansaugen eines
Insekts ausreichenden Unterdruck im Unterdruckbehälter 12 zu
erzeugen. Zum Halten des Unterdrucks sind insbesondere die Ventile 26, 38 sowie
die im Saugrohr 14 angebrachte Klappe 16 mit Dichtungselemente,
beispielsweise Dichtungsringen (nicht dargestellt), versehen.
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Nachdem in dem Unterdruckbehälter 12 ein ausreichender
Unterdruck geschaffen wurde, wird das Saugrohr 14 auf ein
zu fangendes Insekt gerichtet. Dann wird ein (in der Figur nicht
dargestellter) Auslösemechanismus
betätigt.
Dieser kann für
eine unmittelbare oder mittelbare Betätigung der Klappe 16,
beispielsweise über
einen Seilzug o.ä.,
ausgebildet sein. Der Auslösemechanismus
ist vorzugsweise in unmittelbarer Nähe der Klappe 16 angebracht,
so dass aufwändige
und teure mechanische Konstruktionen vermieden werden.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
dient der Auslösemechanismus
zum Verfahren eines zwischen zwei Führungselementen 40 angeordneten Riegels 42 in
Entriegelungsrichtung 44. Hierdurch wird eine in der dargestellten
Verschlussposition an dem Riegel 42 anliegende Klappe 16 freigegeben. Die
Klappe 16 öffnet
sich in Öffnungsrichtung 46 und gibt
das Saugrohr 14 frei. Aufgrund des im Unterdruckbehälter 12 herrschenden
Unterdruckes erfolgt das Öffnen
der Klappe 16 schlagartig. Das Insekt wird durch das Saugrohr 14 angesaugt
und bewegt sich an der geöffneten
Klappe 16 vorbei in den Unterdruckbehälter 12, der zugleich
als Sammelbehälter dient.
Der Durchmesser des Saugrohres 14 ist dabei der Größe der einzufangenden
Insekten angepasst. Zum besseren Einfangen der Insekten weist das Saugrohr 14 endseitig
einen Ansaugtrichter 48 auf.
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Die quadratische Klappe 16 ist
mit Hilfe eines Scharniers 50 an der Innenseite 52 des
Saugrohres 14 in unmittelbarer Nähe zu der Saugrohröffnung 54 befestigt.
Ein mit dem Scharnier 50 kombinierter Federmechanismus
dient dazu, die Klappe 16 nach dem Einfangen des Insekts
selbsttätig
wieder in die Verschlussposition zu verbringen. Selbstverständlich sind
auch andere Verschlussmechanismen in Kombination mit verschiedensten
Auslösemechanismen möglich.
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Das Saugrohr 14 weist größtenteils
einen runden Querschnitt auf. Jedoch ist der vordere Abschnitt 56 des
Saugrohres 14, in dem die Klappe 16 angeordnet
ist, mit einem quadratischen Innenquerschnitt versehen, so dass
ein einfaches Öffnen
der Klappe 16 und ein sicheres Verschließen des
Saugrohres 14 möglich
sind. Selbstverständlich
sind auch andere Querschnitte des Saugrohres 14 bzw. andere Formen
der Klappe 16 möglich.
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Nahe der Klappe 16 ist im
Saugrohr 14 eine eine Öffnung
aufweisende und als eine Membran dienende Kunststofffolie 58 angebracht,
welche ein Zurückkriechen
gefangener Insekten in Richtung Klappe 16 verhindert. Die
Kunststofffolie 58 ist dabei aus Sicherheitsgründen derart
von der Klappe 16 beabstandet, dass diese problemlos geöffnet werden kann,
ohne die Kunststofffolie 58 zu berühren.
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Zum Entleeren des Unterdruckbehälters 12 ist
an dessen dem Ansaugtrichter 48 gegenüberliegenden Ende ein Deckel 60 vorgesehen,
der mit einem einfach zu bedienenden Bajonett-oder Schraubverschluss 62 mit
dem Unterdruckbehälter 12 verbunden
ist.
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- 10
- Insektenfalle
- 12
- Unterdruckbehälter
- 14
- Saugrohr
- 16
- Klappe
- 18
- Verbindungssteg
- 20
- Unterdruckhandpumpe
- 22
- Unterseite
- 24
- Pumpenzylinder
- 26
- Unterdruckventil
- 28
- Handgriff
- 30
- Betätigungsrichtung
- 32
- Kolbenstange
- 34
- Kolben
- 36
- Luftöffnung
- 38
- Auslassventil
- 40
- Führungselement
- 42
- Riegel
- 44
- Entriegelungsrichtung
- 46
- Öffnungsrichtung
- 48
- Ansaugtrichter
- 50
- Scharnier
- 52
- Innenseite
- 54
- Saugrohröffnung
- 56
- Vorderabschnitt
- 58
- Kunststofffolie
- 60
- Deckel
- 62
- Schraubverschluss