Von Hand betätigbare Pumpe für künstliche Atmung Die Erfindung bezieht sich auf eine von Hand betätigbare Pumpe für künstliche Atmung bei Wie derbelebungsversuchen. Die Erfindung will ein mög lichst einfaches und von Laien verwendbares Gerät schaffen. Aus diesem Grunde wird auch Abstand ge nommen von der Möglichkeit Sauerstoff oder Sauer stoffgemische in die Lunge der wiederzubelebenden Person zu pumpen, wie dies bei bekannten Geräten der Fall ist. Stattdessen soll verbrauchte Luft und allenfalls in die Atmungswege eingedrungenes Was ser abgesaugt und Umgebungsluft eingepumpt wer den. Dazu ist die Pumpe mit einem Druck- und einem Saugzylinder versehen, die mittels Schläuchen mit einer Gesichtsmaske verbunden sind.
Die erfindungsgemässe Pumpe zeichnet sich da durch aus, dass die beiden Pumpenzylinder in dersel ben Längsachse angeordnet und dass die in den Zylindern bewegbaren Kolben auf einer und dersel ben Kolbenstange angebracht sind. Durch diese An ordnung ist eine lange Führung der Kolbenstange, auch in ausgezogenem Zustand derselben gewährlei stet und ein Verklemmen derselben ausgeschlossen. Es ist vorteilhaft wenn die Kolben eine nur in einer Bewegungsrichtung wirksame Dichtungsmanchette aus gummielastischem Material aufweisen, weil durch eine solche Ausbildung der Kolben verschiedene sonst erforderliche Ventile weggelassen werden kön nen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt, um anhand davon die Wirkungsweise zu erläutern.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Pumpe in schematischer Darstellung; Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Längsachse einer Pumpe.
Fig.l veranschaulicht die Wirkungsweise der Pumpe beim Herausziehen der Kolbenstange und Fig.2 beim Hereindrücken derselben. Die Bewe gungsrichtung der Kolben, bzw. der Hand die den Griff führt ist jeweils durch die grossen Pfeile A bzw. B angedeutet. Der Deutlichkeit halber sind die Ven tile als scharnierende Klappen dargestellt und zwar ist 1 ein Saugventil, das sich öffnet wenn im Saugzy linder 2 Unterdruck herrscht, wogegen 3 .ein Druck ventil ist, das sich nur dann öffnet wenn im Druckzy linder 4 ein Überdruck herrscht.
In den Zylindern bewegen sich Kolben, die eine Manchette besitzen, welche eine nur einseitig wirkende Abdichtung gegen die Zylinderwand bewirken, ähnlich dem Kolben einer Fahrradpumpe. Der Saugkolben 5 dichtet nur beim Saughub in Richtung des Pfeiles A, der Druck kolben 6 dagegen nur beim Druckhub in Richtung des Pfeiles B ab. Am unteren Ende der Pumpe sind konzentrisch angeordnete Anschlüsse angebracht, an welche konzentrisch geführte Schläuche 7 und 8 an geschlossen sind, die zu einer Gesichtsmaske 9 führen. Die Gesichtsmaske schliesst mit einem hoh len Wulst 10 luftdicht auf dem Gesicht der Person an, an welcher ein Wiederbelebungsversuch vorgenom men werden soll. Die Maske überdeckt Mund und Nase dieser Person.
Bei der Wirkungsweise des Gerätes, die nun an hand der Fig. 1 und 2 erläutert werden soll, ist es immer vorteilhaft, zuerst einen Saughub (Pfeilrich- tung A) auszuführen, so dass eventuell in die Atmungsorgane eingedrungene Flüssigkeit (Wasser oder Blut) abgesaugt wird. Die verbrauchte, eventuell mit Flüssigkeit vermischte Luft ist in der Zeichnung punktiert angedeutet.
Beim Saughub in Pfeilrichtung A sinkt der Druck unter dem Kolben 5, so dass sich Saugventil 1 öffnet und durch den inneren Schlauch 8 wird verbrauchte Luft aus der Gesichtsmaske 9 ab- ,gesaugt. Gleichzeitig sinkt auch der Druck hinter dem Druckkolben 6, wodurch sich das Druckventil 3 schliesst. Die Manchette des Kolbens 6 dichtet bei dieser Bewegungsrichtung nicht gegen die Zylinder wand ab, so dass Frischluft hinter den Kolben 6 ge langt, wie die dünn ausgezogenen Pfeile beim Kolben 6 in Fig. 1 zeigen. Ist die Kolbenstange ganz ausgezo gen, so beginnt der Druckhub in Richtung des Pfeiles B.
Nun wird die im Zylinder 4 angesammelte Frisch luft von Kolben 6 ein wenig komprimiert, wo durch sich sofort das Druckventil 3 öffnet, so dass die mit unterbrochener Schraffur angedeutete Frisch luft durch den äusseren Schlauch 7 in die Ge sichtsmaske 9 dringt. Zugleich wird auch der Saug kolben 5 in Pfeilrichtung B bewegt, so dass im Saug zylinder ein geringer Überdruck entsteht, der bewirkt, dass die Saugklappe 1 sich schliesst. Wegen der in dieser Richtung nicht dichtenden Manchette des Kol bens 5 strömt die im Zylinder 2 enthaltene ver brauchte Luft um den Kolben in den oberen Teil des Zylinders 2, wie die kleinen Pfeile in Fig. 2 zeigen.
Beim nächsten Saughub (Pfeilrichtung A) wird diese sich oberhalb des Kolbens 5 befindliche verbrauchte Luft durch die hohle Kolbenstange ausgestossen, wie die Pfeile in Fig. 1 zeigen.
Bei Wiederbelebungsversuchen an Ertrunkenen, bei denen viel Wasser in die Luftwege gedrungen ist, kann man mit Vorteil zwei oder mehrere Male nacheinander saugen, indem man während des Druckhubes die Gesichtsmaske ein wenig löst, damit man kein Wasser in die Lunge einpresst. Nachher kann dann normal gepumpt werden, was einer künst lichen Atmung entspricht.
Nachdem die Wirkungsweise anhand der sche matisierten Darstellungen in Fig. 1 und 2 dargelegt ist, versteht man leicht den Aufbau der in Fig. 3 dar gestellten Pumpe. Die in Fig. 3 dargestellte Pumpe umfasst einen äusseren Zylinder 20 und zwei innere Zylinder 21 und 22, die alle aus durchsichtigem Kunststoff hergestellt sind. Auf der hohl ausgebilde ten Kolbenstange 23 aus Metall sind die beiden Kol ben 24 und 25 befestigt. Die Kolben haben eine Dichtungsmanchette, die nur bei einer Bewegungs richtung dichtend an der Zylinderwand anliegt.
Sie sind entgegengesetzt montiert, so dass der Kolben 24 im wesentlichen nur als Druckkolben, der Kolben 25 im wesentlichen nur als Saugkolben arbeiten kann. Der Druckkolben kann nur eine geringe Saugwirkung und der Saugkolben nur eine geringe Druckwirkung ausüben. Die hohle Kolbenstange 23 ist unten beim Kolben 25 abgedichtet und weist oberhalb des Kol bens 25 eine Öffnung 26 auf. Am oberen Ende ist ein Griff 27 angeordnet, so dass die aus dem Zylinder verdrängte verbrauchte Luft hier axial aus der hoh len Kolbenstange austreten kann. Da die Gefahr be steht, dass diese Öffnung ganz oder teilweise von der Hand des Bedienungsmannes verdeckt wird, ist zu sätzlich unterhalb des Griffes 27 eine Öffnung 28 angeordnet.
Der äussere Zylinder 20 und der Druck zylinder 21 werden gemeinsam von einem Deckel 29 abgedeckt, der Ansaugöffnungen für Frischluft auf weist. An der unteren Seite weist dieser Deckel eine Ringnut auf, die den inneren Zylinder zentriert. Zwi schen dem oberen Druckzylinder 21 und dem Saug zylinder 22 befinden sich eine Ventilplatte 31 und ein Zylinderdeckel 32. In der Ventilplatte ist ein Hohl raum 34 ausgespart, in dem sich eine Ventilscheibe 33 frei bewegen kann. Sie hat eine zentrale Öffnung, die von der Kolbenstange durchsetzt wird. Beim Saughub deckt diese Scheibe Öffnungen 35 in der Ventilplatte ab. Beim Druckhub gibt sie diese frei, so dass Frischluft durch Schlitze 36 im Zylinderdeckel 32 in den Hohlraum zwischen dem Aussenzylinder 20 und dem Saugzylinder 22 dringen kann.
Oben ist der Saugzylinder 22 in einer Ringnut des Deckels 32 und unten in einer Ringnut einer Ventilplatte 37 zen triert. Ein trichterförmiger, doppelwandiger Deckel 38 mit Anschlusstutzen für Schläuche schliesst die Pumpe unten ab.
Die Ventilplatte 37 weist, wie die Platte 31 einen Hohlraum 39 auf, in dem sich eine Ventilscheibe 40 frei bewegen kann. Beim Druckhub schliesst diese eine Saugöffnung 41 im Boden des Deckels 38 ab. Beim Saughub gibt sie diese Öffnung frei. Die öff- nungen 42 in der Ventilplatte 37 sind soweit vonein ander entfernt, dass die Ventilscheibe niemals beide Öffnungen abdecken kann. Der innere trichterför mige Teil des Deckels 38 steht mittels eines inneren Schlauches 43 mit der Gesichtsmaske 50 in Verbin dung. Die vom Druckzylinder geförderte Frischluft gelangt durch Schlitze 45 in den Hohlraum zwischen den beiden trichterförmigen Teilen des Deckels 38 in den Aussenschlauch 44 und so in die Gesichtsmaske 50.
Die Gesichtsmaske ist an sich bekannt und weist einen weichen Aussenwulst 51 und Haken 52 zum Befestigen eines elastischen Doppelbandes 53 auf, mittels dessen sie am Kopf der Person, an der ein Wiederbelebungsversuch vorgenommen werden soll, befestigt werden kann. Der Helfer, der mit Hilfe der Pumpe den Versuch vornimmt, hat dann beide Hände für die Betätigung der Pumpe zur Verfügung.
Der beschriebene Aufbau ist einfach und gestattet ein leichtes Auseinandernehmen der Pumpe zu Reini gungszwecken. Der Aufbau ist auch logisch, weil mehr oder weniger automatisch, ohne darüber nach denken zu müssen, zuerst ein Saughub ausgeführt wird. Auch entspricht ein Ziehen am Griff rein gefühlsmässig einer Saugwirkung und ein Drücken einem Einpressen von Luft in die Lunge. Der Inhalt beider Zylinder ist gleich gross und entspricht dem normalen Atmungsvolumen von etwa 800 cm3. Die Geschwindigkeit mit der gepumpt werden muss., soll dem normalen Atmungsrhythmus entspre chen. Wird zu schnell gepumpt, so könnten eventuell Schädigungen der Lunge eintreten, obwohl der Helfer rasch merkt, wenn er zu schnell pumpt, weil ja dies schwerer geht.
Man kann, um Schädigungen der Lunge vorzubeugen, Über- bzw. Unterdruckventile in die Kolben einbauen.