DE2019499A1 - Lithiumphosphatkatalysator und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Lithiumphosphatkatalysator und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
COMPAGHIE FEANOAISE DE RAFi1INAGE S.A., Paris, Frankreich
Lithiumphosphatkatalysator und Verfahren zur Herstellung desselben
Die Erfindung betrifft einen Lithiumphosphatkatalysator, insbesondere zur Deshydratation eines Diols oder Epoxids
zu einem Dien, vorzugsweise von Methyl-2,3-Epoxybutan zu Isopren. Sie hat auch ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Katalysators zum Gegenstand.
Die katalytischen Eigenschaften von Lithiumphosphat
(LiJPOn) bei der Isomerisation von Epoxiden zu ungesättigten
Alkoholen, beispielsweise von Propylenoxid zu Allylalkohol,
sind bekannt. Auch ist bereits vorgeschlagen worden, solche Katalysatoren zur Umwandlung von Epoxiden in die entsprechenden
Diolefine zu verwenden, wobei eine Isomerisation der Epoxide in Alkohol und anschließend eine Deshydrat ation
dieses Alkohols zum Diolefin stattfindet· Dabei können die Isomerisation und die Deshydratation auch simultan in Gegenwart
von Lithiumphosphat erfolgen, das dann als Isomerisation/Deshydratation-Katalysator
wirkt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die katalytischen Eigenschaften von Lithiumphosphat bei den besagten
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Isomerisationsreaktionen in starkem Maße von der Art der Herstellung dieser Verbindung abhängen, insbesondere von
der Tatsache beeinflußt sind, daß Lithiumphosphat gewöhnlich in basischem Milieu durch Reaktion von überschüssig
vorliegendem Lithiumoxid mit Phosphorsäure hergestellt wird, d. h. unter Verwendung eines Reaktionsgemisches, in welchem
das Li/P-Atomanzahlverhältnis größer als 3 ist. Es hat sich herausgestellt, daß in unvorhersehbarer Weise Lithiumphosphat,
das aus einem Reaktionsmilieu mit einem geringeren Li/P-Atomanzahlverhältnis gewonnen wird, einen bemerkenswerten
Deshydratationskatalysator darstellt, dessen isomerisierende Eigenschaften demgegenüber in beträchtlichem
Ausmaß vermindert sind.
Demgemäß ist der erfindungsgemäße Lithiumphosphatkatalysator dadurch gekennzeichnet, daß er aus Phosphorsäure
und Lithiumoxid unter Einstellung eines Li/P-Atomanzahlverhältnisses
im Reaktionsmilieu zwischen 2,2 und 3» Vorzugsweise zwischen 2,4 und 2,9, hergestellt ist. Erfindungsgemäß
erfolgt die Herstellung dieses Katalysators, indem Phosphorsäure und Lithiumoxid unter solchen Bedingungen zu Lithiumphosphat
umgesetzt werden, daß das Li/P-Atomanzahlverhältnis der im Reaktionsmilieu vorhandenen Lithiumoxid- und
Phosphorsäuremengen zwischen 2,2 und 3 liegt. Vorzugsweise werden Phosphorsäure und eine wässrige Lithiumoxidlösung etwa in
den zur Bildung von LiHJPO7, erforderlichen Mengen miteinander
vermischt, worauf dem erhaltenen Gemisch in der Kälte eine wässrige Lithiumoxidlösung zugegeben wird. Das Lithiumphosphat-Präzipitat
wird mit Vorteil bei etwa 3000C kalziniert.
Bei der Herstellung kann jedoch auch so vorgegangen werden, daß das Lithiumphosphat in einer einzigen Phase durch
unmittelbares Vermischen der Reaktionsteilnehmer erzeugt wird. Das so hergestellte Lithiumphosphat weist dieselbe gesteigerte
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katalytische Aktivität auf, die ebenso wie die Katalysatorselektivität
im wesentlichen vom Li/P-Atomanzahlverhältnis
im Reaktionsmilieu bei der Herstellung des Katalysators abhängt.
Der erfindungsgemäße Lithiumphosphatkatalysator ist insbesondere für die Deshydratation eines Diols bzw. die
selektive Deshydratation eines Epoxids in ein Dien geeignet· Diese Verwendung ist bevorzugt.
Die nachstehenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
Es werden mehrere Katalysatoren hergestellt, wobei das Li/P-Atomanzahlverhältnis des bei der Herstellung verwendeten
Reaktionsmilieus jeweils ein anderes ist. Dabei werden jeweils 123 g LiOH.HgO in 640 ml Wasser gelöst. Einem
Drittel dieser Lösung werden Xg 86 %iger Phosphorsäure (Η,ΡΟ^)
in 20 ml Wasser zugefügt. Dieser gekühlten Lösung werden §0 g Eis zugegeben, 200 g Eis zwei Dritteln der nicht benutzten
Lithiumoxid-Lösung. Die beiden Lösungen werden bis auf 2 0C
abgekühlt. Die LiH2PO4-Losung wird dann schnell mit der Lithiumoxid-Lösung
vermischt. Die Suspension wird bis auf ein Volumen von 4000ml verdünnt und dann 12 h lang stehengelassen.
Das Präzipitat wird gewonnen und bei 110 0C getrocknet.
Es werden vier Katalysatoren mit X = 115,6 bzw. 111,3
bzw. 104,4 bzw. 98 g 86 #iger H5PO4 hergestellt. Diese Katalysatoren
entsprechen einem Li/P-Atomanzahlverhältnis im Reaktionsmilieu von 2,8 bzw. 3 bzw. 3,2 bzw. 3,4.
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Jeder Katalysator wird in Stücke von etwa 1 bis 2 mm Durchmesser zerkleinert. Verschiedene Glasrohre werden mit
10 cnr von diesen Katalysatoren gefüllt. Jedes Rohr wird auf 300 0C erwärmt und mit Methyl-2,3-epoxybutan, verdünnt mit
Stickstoff, beschickt, und zwar, mit einem Durchsatz von 10 cn
h (Epoxid) bzw. 3 l/h (Stickstoff). Inder nachstehenden Tabelle I ist die Zusammensetzung (in Gew.%) des mit jedem
Katalysator am Ausgang des jeweiligen Rohres erhaltenen Gemisches angegeben, ermittelt durch Chromatographie' in Gasform.
Die angegebenen Zahlen entsprechen den % der Oberflächen der Chromatographie-Spitzen.
Li/P - Verhältnis | 2,8 | 3,0 | 3,2 | 3,4 |
Umwandlung der Charge | 100 | 100 | 100 | 100 |
• Isopren Methylisopropylketon ; Dirnethylvinylkarbinol 2-Methyl-buten-(i)-ol-(3) |
32,4 37,3 22,8 |
3,6 1,6 0,6 61,6 |
0,7 4,1 1,4 45,1 |
0,5 5,2 1,4 45,0 |
■ Trimethylacetaldehyd ; 2,2-Dimethyl-propanol-(1) |
7,5 | 21,6 8,0 |
10,2 34,8 |
4,3 36,4 |
» j Verschiedenes |
- | 3,0 | 3,7 | 7,2 |
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Ein Vergleich der mit den verschiedenen Katalysatoren
erhaltenen Ergebnisse zeigt, daß sich dann eine erhöhte Isopren-Bildung durch Deshydratation von Methyl-2,3-epoxybutan
auf Li^PO^ ergibt, wenn der Katalysator in einem
Reaktionsmilieu mit einem Li/P-Verhältnis gleich 2,8 gebildet
ist. Darüberhinaus ist die Verwendung dieses Katalysators lediglich mit einer geringen quantitativen Veränderung
des Kohlenstoffgerüstes des AusgangsepoxLds verbunden, im
Gegensatz zu den anderen Katalysatoren. So wird das Kohlenstoffgerüst von Methyl-2,3-epoxybutan durch Pinakol-Umwandlung
in sehr viel geringerem Maß modifiziert, wenn der erfindungsgemäße
Katalysator eingesetzt wird. Dies ist wichtig, weil die Umwandlungsprodukte (Trimethylacetaldehyd und
2,2-Dimethyl-propanol-(i) ) bei einem Isoprenherstellungsverfahren
nicht im Kreislauf rückgeführt werden können, während dies bei Methyl-2,3-epoxybutan, Methylisopropylketon,
Dimethylvinylkarbinol und 2-Methyl-buten-(i)-ol-(3), die
keine Umwandlung erfahren haben, möglich ist.
Mit den Katalysatoren des Beispiels I sowie drei weiteren
Katalysatoren, welche auf die im Beispiel I angegebene Art und Weise mit X - 151,5 bzw. 138,9 bzw. 128,0 g 86 #ige
Η,ΡΟ^, entsprechend einem Li/P-Atomanzahlverhältnis von 2,2
bzw. 2,4 bzw. 2,6 im Reaktionsmilieu, hergestellt sind, wird
unter denselben Bedingungen, jedoch bei einer Temperatur von 400 0O, Methylbutandiol-(2,3) zu Isopren deshydratisiert.
Die nachstehende Tabelle II zeigt die Zusammensetzung (in Gew. fo) der am Ausgang der jeweils mit einem anderen
Katalysator gefüllten Reaktionsrohre erhaltenen Gemische. Die Analyse dieser Gemische wird auf die in Beispiel 1
angegebene Art und Weise vorgenommen.
COPY
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Li/P - Verhältnis
2,2 j 2,4- ! 2,6 ! 2,8
j Umwandlung der Charge
100; 100 : 100 98,5 j 96,8 65,4
; Isopren
\ Methyl-2,3-epoxybutan
48,5 62,7 . 64 55,3 21,7 3,6
0,1 - - - - 3,5
Methylisopropylketon : 29,4;29,8 29,4 25,7 22,2 24,4
Dimethylvinylkarbinol - - - - 0,70,7
2-Methyl-buten-(i)-ol-(3) 14,8 0,6 - 14,2 18,2 11,1
2,2-Methyl-hydroxy-butanon - - - - 2,715,8
1,0 :
3,3 ;· 24,4
0,5!
8,7 21,2 i.
Trimethylacetaldehyd 4,7. 5,1 4,7 3,3 23,2 13,3 '. 10,0 2,2-Dimethyl-propanol-(1) - ;, - - - 4,4 18,8 22,9
: Verschiedenes
2,5j 1,8 1,9 1,5; 6,9 8,8 j 8,0
j i j
Tabelle II veranschaulicht, daß die erfindungsgemässen Katalysatoren, d· h. diejenigen, welche aus einem Eeaktionsmilieu
mit einem Li/P-Verhältnis zwischen 2,2 und 3>0 herrühren, die bedeutendste Methylbutandiol-(2,3)-Umwandlung
bewirken· Diese Katalysatoren weisen die größte Wirksamkeit bei der Deshydratation dieser Charge zu. Isopren auf und sind
wenig isomerisierend«
Bei Verwendung klassischer Deshydratationskatalysatoren, wie beispielsweise Borphosphat oder Thoroxid, findet
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eine beträchtliche Isomerisierung der Charge zu Karbonyl-Verbindungen
statt. Werden beispielsweise Methyl-2,3-epoxybutan
und Methylbutandiol-(2,3) bei 350 0C mit einem
Volumenstundendurchsatz von Λ über Thoroxid geleitet, dann
erhält man eine Umwandlung der Charge von 63,3 bzw. 80,3 %, eine Ausbeute an Karbonyl verbindungen von 4-3,1 bzw. 29,3 %
und keinerlei Isoprenausbeute.
Der erfindungsgemäße Katalysator ist mit besonderem Vorteil bei einem Verfahren einsetzbar, bei dem ein Olefin
zn einem Epoxid oder einem Diol oxidiert wird, um schließlich
ein Diolefin zu erhalten. Dieser Katalysator läßt nur Nebenprodukte desselben Kohlenstoffgerüstes, meistens eines
Ketongerüstes, entstehen, welche in den Zustand des Ausgangsolefins
rückgeführt werden können, so daß die Produkte im Kreislauf wieder aufgegeben werden können, und zwar
durch Reduktion und Deshydratation· Demgegenüber müssen alle Erzeugnisse mit isomerisiertem Gerüst entfernt werden und
stellen daher einen unwiederbringlichen Verlust dar.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können vorteilhafterweise bei etwa 600 0C ohne Aktivitätsverlust kalziniert
werden, so daß sie nach der Verwendung regenerierbar sind.
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Claims (4)
1. Lithiumphosphatkatalysator, insbesondere zur Deshydratation
eines Diols oder Epoxids zu einem Dien, vorzugsweise von Methyl-2,3-Epoxybutan zu Isopren, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator aus Phosphorsäure und Lithiumoxid unter Einstellung eines Li/P-Atomanzahlverhältnisses
im Reaktionsmilieu zwischen 2,2 und 3» vorzugsweise zwischen 2,4 und 2,9, hergestellt ist.
2. Verfahren zur Herstellung des Katalysators nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Phosphorsäure und
Lithiumoxid unter solchen Bedingungen zu Lithiumphosphat umgesetzt werden, daß das Li/P-Atomanzahlverhältnis der
im Reaktionsmilieu vorhandenen Lithiumoxid- und Phosphorsäuremengen zwischen 2,2 und 3 liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Phosphorsäure und eine wässrige Lithiumoxidlösung etwa in
den zur Bildung von LiHpPO7, erforderlichen Mengen miteinander
vermischt werden, worauf dem erhaltenen Gemisch in der Kälte eine wässrige Lithiumoxidlösung zugegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3> dadurch gekennzeichnet,
daß das Lit]
kalziniert wird.
kalziniert wird.
net, daß das Lithiumphosphat-Präzipitat bei etwa 300 0C
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