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Verfahren zur Ausbildung eines Anlernlings Die Erfindung betrifft
allgemein programmiert es Lernen, insbesondere ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Verbesserung der Arbeitsleistung bei einer sich ständig wiederholenden Aufgabe.
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Zahlreiche industrielle Situationen erfordern von einer Arbeitskraft
die Durchführung einer sich ständig wiederholenden Arbeitsaufgabe. Es ist festgestellt
worden, daß bei der Durchführung einer derartigen Aufgabe ein richtiger Arbeitsrhythmus
eine wesentliche Voraussetzung für die genaue-und wirtschaftliche Erbringung der
Arbeitsleistung ist. Bei vielen Situationen ist das Arbeitstempo durch ein Fließband
vorgeschrieben, wobei die Arbeitskraft in Abhängigkeit vom vorgegebenen Rhythmus
der Bearbeitungsmaschinen oder vom Materialfluß arbeiten muß.
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Wie bei zahlreichen industriellen Situationen jedoch ist der Arbeiter
einem relativ unabhängigen Arbeitsplatz zugeordnet, während der Arbeitsfluß lediglich
durch den Auf sehe gesteuert
wird. In derartigen Situationen ist
es für eine neue oder unerfahrene Arbeitskraft besonders schwierig, einen richtigen
ArbeitsrE1yt1;tl1us zu entwickeln ilnd einzuhalten und mit einem wirtschaftlichen
Arbeitstempo zu arbeiten,wenn dieser PJiyti11iu5 oder das Arbeitstempo nicht speziell
erlernt wird.
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Um eine Arbeitskraft so anzulernen, daß sie einen besseren Arbeitsrhythmus
entwickelt, und um einen angemessenen reiz und eine Anerkennung der Arbeitsleistung
zu geben, reicht es nicht aus, das Tempo des gesamten Arbeitsablauf 5 anzugeben.
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Um den Rhythmus zu verbessern, müssen die kennzeichnenden ßinzelschritte
des Arbeitsablaufs abgetrennt werden und der Anlernling muß so ausgebildet werden,
daß er diese Schritte im richtigen Zeitablauf durchführt. Hinzu kommt, daß einige
Schritte in einem Arbeitszyklus ansich leichter durchzufuhren sind als andere und
schneller gelernt werden können. Ein Anlernling muß so motiviert werden, da, er
die leichten Schritte schnell lernt, und es muß iii; gestattet werden, die schwierigeren
Schritte langsamer zu lernen. Zu diesem Zweck muß der Anlernling vorzugsweise in
der Erbringung des Arbeitstempos unterwiesen werden, wobei das bevorzugte Anfangstempo
in Xbereinstimmung mit der anfänglichen Leistungsfähigkeit der Arbeitskraft festgesetzt
wird. Bei einer Verbesserung muß das bevorzugte Arbeitstempo angeglichen werden,
um so einen hinreichenden Anreiz zur Verbesserung zu geben und die Arbeitsleistung
anzuerkennen. In der Vergangenheit wurde dieser Art der Ausbildung von Arbeitskräften
durch verstärktes Lernen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und die Ausbildung eines
richtigen Arbeitstewipos wurde sehr stark vernachlässigt.
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Ziel der Erfindung ist es dauer, eine Arbeitskraft so zu sc11ulen,
daß sie eine sich wiederholende Aufgabe wirkungsvoll und zweckmäßig durchführt,
indem ein bevorzugter Arbeitstakt für die Erfüllung der verschiedenen Arbeitselemepte
festgesetzt wird, wobei der festgesetzte Arbeitstakt auf den üblichen Leistungsgrad
des zu Schulenden bezogen wird. Ein weiteres Ziel der Erndung ist es, die für die
Schulung oder Umschulung des in
der Fertigung tatieen Personals
bei der taktgesteuerten Leistung einer sich wiederholenden Aufgabe erforderlicjie
Zeit und Kosten zu verringern.
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Diese Aufgabe werden erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß eine Arbeitskraft
zur Erfüllung einer sich wiederholenden Aufgabe wirkungsvoller gescsult wird, indem
die Aufgabe in Gegenwart eines elektronischen Taktgebers, der in vorgegebener zeitlicher
Beziehung zueinanderste:1ende Signale liefert, welche die richtigen Zeitintervalle
für die Durchführung der verschiedenen Arbeitselemente definiert, durchgeführt wird.
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Die Aufgabe wird zunächst in mehrere Arbeitselemente unterteilt und
es wird eine geeignete zeitperiode für die Durchführung jedes Arbeitselementes festgesetzt.
Zu intang werden die, Zeitperioden von dem üblichen Leistungsgrad des zu Schulenden
abgeleitet und so festgesetzt, daß sie einen Anreiz bieten und den Lernproze3 verstärken,
indem sie ein Erreichen der festgesetzten Ziele gestatten. Bei einer bevorzugen
Ausführungsform der Erfindung kann die festgesetzte Zeit für jedes Arbeitselement
die v-on dem zu Schulenden üblicherweise fär die Durchführung einer derartigen Arbeit
benötigte Zeit sein.
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Dem zu Schulenden wird dann ein Taktgeber beigegeben, der vorzugsweise
von naciifolgend beschriebener Art ist. Dies erfolgt an einem tatsächlichen oder
simulierten Arbeitsplatz. Durch die Taktgabevorrichtung wird zu Anfang ein signal
erzeugt, daß dem zu Schulenden den Beginn des ersten Arbeitselementes anzeigt.
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Während der zu Scllulende arbeitet, erzeugt der Taktgeber intermittierende
Signale, vorzugsweise hörbar, welche-die vorgegebenen Intervalle definieren, welche
der bevorzugten Dauer jedes Arbeitselementes zugeordnet sind. Gleichzeitig zeigt
eine Abbildungsvorrichtung das gerade bearbeitete Folgeelement an, so daß der Lehrer
die Arbeitsleistung des zu Schulenden an einem entfernten Ort überwachen kann. Der
zu Schulende muß angehalten werden, nicht mit dem nächsten Arbeitselement zu beginnen,
bis das Signal dazu gegbben wird. Muß der zu Scliulende die Arbeit
bei
eine beliebigen Schritt unterbrechen, so kann er den Taktgeber stillsetzen, der
dann automatisch für den nächsten Arbeitszyklus rückläuft.
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Eine bevorzugte Einrichtung für eine- derartige Schulung umfaßt eine
zentrale Steuereinheit und eine Fernstation. Die Steuereinheit enthält eine Mehrzahl
von Folge-Taktgabeeinrichtungen und Signalerzaugungsmittel für die wiederholte Erzeugung
einer Mehrzahl von Signalen in vorgegebener zeitlicher Beziehung.
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Die Signale definieren vorgegebene Zeitintervalle, die den vorgegebenen
Zeiten für die Durchführung jedes der Arbeitselemente in einem Arbeitszyklus entsprechen.
Die zentrale Steuereinheit ist vorzugsweise mit ersten Taktgabemitteln, die bei
Zuführung von Energie zu der Steuereinrichtung betriebswirksam werden, und mit zweiten
Taktgabeeinrichtungen, welche arbeiten, wenn die Folge-Taktgabeeinrichungen in Betrieb
sind, ausgerüstet. Die Fernstation befindet sich bei dem zu Schulenden und ist mit
der zentralen Steuereinheit verbunden. Sie kann ein hörbares Signal in Abhängigkeit
von den Signalen von der Steuereinheit erzeugen.
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Die Fernstation kann mit einer ehrzahl von Folgelampen oder anderen
Lichtanzeigemitteln ausgerüstet sein, die anzeigen, welcher Arbeitsgang gerade ausgeführt
wird. Zusätzlich enthält jede Fernstation Mittel zu Unwirksamschaltung durch den
zu Schulenden, um die Tonsignale zu unterbrechen und die Anzeigemittel abzuschalten.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Zusammenhai1g mit der Zeichnung
beschrieben.
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Fig zeigt eine schematische Darstellung eines Söhulungsvorgangs gemäß
der Erfindung und Fig.2 zeigt ein Blockschaltbild einer bevorzugten Einrichtung
gemäß der Erfindung für die Anwendung bei der Schulung für sicl wiederholende Arbeitsaufgaben.
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Der in Fig. 1 dargestellte Schulungsvorgang ist gemäß der Erfindung
so
aufgebaut, daß ein Industriearbeiter für die zweckma8ige Durchführung einer sich
wiederholenden Brbeiesaufgabe geschult werden kann. Die zweckmäßige Durchführung
einer solchen Arbeitsaufgabe erfordert, daß der Arbeiter einen geeigneten Arbeitstakt
oder Arbeitsrhythmus entwickelt, der mit seinen Fähigkeiten in Einklang steht. Ein
derartiger Rhythmus erhöht des Arbeiters Arbeitsgenauigkeit und Durchhaltevermögen
und befähigt ihn, mit geringerem Aufwand wirkungsvoller zu arbeiten. Die Entwicklung
eines derartigen Arbeitstaktes ist schwierig, besonders für einen neuen und unerfahrenen
Beschäftigten.
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Der richtige Arbeitstakt kann am besten erlernt werden, indem der
zu Schulende in die richtige Durchführung der Arbeitsaufgabe eingeübt wird. Beim
einen des richtigen Arbeitsrhythmus ist es wesentlich, daß zu Anfang die Arbeitsziele
festgesetzt werden, die im Bereich der anfänglich bei dem zu Schulenden vorhandenen
Fähigkeiten liegen. Bei zuhehmenden Geschick des Anlernlings muß der gewünschte
Rhythmus angepaßt werden, bis ein Arbeitstakt entwickelt ist, der mit dem individuellen
Geschick und den Fähigkeiten des Anlernlings, sich einzusetzen, übereinstimmt.
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Vor Beginn des Einübens muß die Aufgabe oder der Arbeitszyklus analysiert
werden, um die einzelnen Folgeelemente der Arbeit festzulegen. Eine derartige Analyse
ist erforderlich, da der richtige Arbeitstakt berücksichtigen muß, daß die Elemente
des Arbeitszyklus in der richtigen zeitlichen Abfolge durchgeführt werden rnussen
und weil bestimmte Elemente ansich leiclster als andere durchgeführt werden und
schneller gelernt werden können.
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Vorzugsweise muß die Arbeitsaufgabe weiter analysiert werden, bevor
die Lernübungen beginnen, um so das wirkungsvollste Durchführungsverfahren zu bestimmen.
Das für die Bestimmung derartiger Abläufe verwendete Verfahren ist auf dein Gebiet
der Fabriktechnik und Zeit studien bekannt und erfordert hier keine weitere Beschreibung.
Eine derartige weitere Analyse erfolgt edoch nur nach Wahl und das Verfahren kann
auch ohne eine derartige
Analyse durchgeführt werden. Es genügt,
auszusag-en, daii die Zeitelemente nicht so kurz sein dürfen, daß zeitlich eng benachbarte
Signale entstehen, die den Arbeitenden verwirren önne, diese jedoch aber nicht so
lang sein dürfen, daß eine ungenagende Takt gabe erfolgt.
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Die für jedes Element des Arbeitszyklus festgesetzte zeit lilUß dem
allgemeine Leistungsvermögen des Anlernlings entsprechen.
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bie muß kurz genug sein, um den zu Schulenden einen Anreiz zu Verbesserung
jedes Arbeitselementes zu geben, jedoch auch lang genug, um ein erreichbates Ziel
zu bieten. Der zu Schlulende muß lernen, nicht das nächste Arbeitselement in Angriff
zu nehmen, ehe nicht die Zeit für das vorhergehende Element abgelaufen ist.
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In dieser Weise wird der Lernvorgang verstärkt, da der zu Schulende
jeweils erkennt, wenn er ein Arbeitselement vorzeitig beendet hat und wartet, daß
er das Ziel erreicht hat. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
die anfängliche Zeitvorgabe für jedes Arbeitselement die empirisen vor Beginn des
Tests ermittelte Durchschnittszeit des zu Schulendesein. bs soll darauf hingewiesen
werden, daß viele Unübersichtlichkeiten tr.lditioneller 7eitstudien durch Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, welches lediglich die Festsetzung der Elementzeit
erfordert, vermieden werden können.
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Bei der Schulung gemäß der Erfindung muß Umzuschulenden angezeigt
werden, wann der durchgeführte Arbeitsgang abgeschlossen ist.
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Diese Anzeigen dürfen nicht so ablenkend sein, daß sie die Konzentration
des zu Schulenden auf die von ihm gerade durchgeführte Arbeit stören. Erfindungsgemäß
werden diese Anzeigen durch intermittierende Signale gegeben, die vorzugsweise als
Tonsignale am Ende der abgelaufenen Zeitperiode für jedes Arbeitselement gegeben
werden. Dies kann verstärkt werden durch Abbildung einer kontinuierlichen Anzeige
des jeweiligen Arbeitsganges, um so den Lehrer beim Prüfen des Lernprogramms zu
unterstützen.
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Wie aus dem Arbeitsflußdiagramm gemäß Figur l ersichtlich, wird
der
Arbeiter zunächst (lO) an einen tatsächlichen oder simulierten Arbeitsplatz gestellt,
welcher Teil einer gesonderten Ausbildungseinrichtung ist. Der zu Dchulende muß
in Hinblick auf die Maschinen und die verwendeten atrialien so aufgesiellt werden,
daß die zur erfüllung der arbeitsaufgabe erforderlichen Bewegungen vereinfacht werden.
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Dem Anlernling wird dann ein Startsignal (l2) gegeben, das vorzugsweise
ein kurzes Tonsignal ist und über einen kleinen Ohrhörer zugefuhrt werden kann,
so daß andere Arbeiter oder Anlernlinge nicht gestört werten können. Unmittelbar
nach dem Start signal wird eine Sichtanzeigevorrichtung (14) angeschaltet, um dem
Lehrer anzuzeigen, daß der Anlernling das erste Element des Arbeitszyklus bearbeitet.
Diese Sichtanzeigevorrichtung besteht vorzugsweise aus einer Reihe von aufeinanderfolgend
angeschalteten Lampen und wird im Folgenden genauer beschrieben.
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Am Ende der abgelaufenen Zeit für das erste Arbeitselement wird eine
zweites intermittierendes Tonsignal gegeben (16), um dem zu Schulenden anzuzeigen,
daß das erste Arbeitselement abgeschlossen sein muß. Unmittelbar danach oder gleichzeitig
damit wird die Siclltahzeigevorrichtung weiter geschattet (in), um so anzuzeige,
daß der Beschäftigte den zweiten Arbeitsgang durchführen sollte.
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Nach Ablauf der für das zweite Arbeitselement festgesetzten Zeit wird
ein drittes Tonsignal gegeben, welches das zweite Arbeitselement beendet. Die Anzeigevorrichtung
wird entsprechend weiter geschaltet. Das Verfahren schreitet in dieser Weise fort,
indem bei Ablauf der für jedes Arbeitselement festgesetzten Zeit intermittierende
Signale gegeben werden und die Sichtanzeigevorrichtung weiter geschaltet wird.
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Nach Ablauf der Zeit für das letzte Arbeitselement erfolgt wieder
das Startsignal, um dem zu Schulenden alzuzeigen, daß der gesamte Arbeitszyklus
wiederholt werden soll, und der Vorgang
läuft erneut ab mit Tonsignalen
(16) und seiterschaltung der Siciitanzeige (18), bis die gewünschte Ausbildungsperiode
abgeschlossen ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ehthält jeder
Arbeitsgang zwischen dem Startsignal (12) und dem Ende der Übung (20) einen zusätzlichen
Schritt, bei dem Anzeige und Signalfolge durch den zu Schulenden unterbrochen werden
können.
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Bei einer derartigen Unterbrechung. beginnt der Vorgang erneut mit
dem Startsignal (12 in Fig.i) und zwar nach einer gewählten Verzögerungszeit. Diese
Unwirksamschaltung durch den zu Schulenden gestattet diesen, jeden Arbeitszyklus
zu unterbrechen, wenn er zu weit im Rückstand ist, oder wenn eine Unterbrechung
der Arbeit aus irgend eine anderen Grund erforderlich ist. Das Ausmaß einer derartigen
Unterbrechung kann aus der aufgezeichneten Anzahl vollständiger Arbeitszyklen (20)
und der abgelaufenen Übungszeit 422) bestimmt werden. Diese Werte helfen dem Lehrer
bei der Bewertung der Ergebnisse der iobung und der Fortschritte des zu Schulenden.
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Am Ende er gewünschten Schulungsperiode wird die Anzahl der von dem
Anlernling vollständig durchgeführten Arbeitszyklen (2U) und die insgesamt abgelaufene
Übungszeit (22) aufgezeichnet. Dies erfolgt vorzugsweise mit einem laufen Zähler
und einer Talstvorrichtung, wie nachfolgend beschrieben.
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Durch analysieren dieser Daten und durch Beobachtung des Anlernlings
während des Fortgangs der Ubung kamin der Lehrer bestimmen, ob der zu Schulende
eine Verbesserung Bei der Durchführung der Aufgabe gezeigt hat. Insbesondere muß
der Lehrer bestimmen, ob der Anlernling sich in der Zeit, die er für die Durchführung
jedes Elementes des Arbeitszyklus benötigt, verbessert hat. Zeigt sich eine hinreichende
Verbesserung, so wird die Zeit für dieses Element etwas herabgesetzt, um einen zusatzlochen
Anreiz während der nächsten Arbeitstaktübung zu geben.
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Beim nächsten Duchlauf wird das erfahren mit den neuen Element zeiten
wieder1avlt 9 welche vor dem dritten DuacliSauf erneut überprüft
werden.
Ueber eine Periode von Wochen, während der der Anlernling etwa eine Stunde am Tage
nach dem Taktgabeverfahren arbeitete, konnte eine wesentliche Verbesserung der Arbeitsleistung
festgestellt werden.
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Als Beispiel für eine sich wiederholende Arbeitsaufgabe, auf die das
Lernverfahren sehr vorteilhaft anwendbar ist, soll ein einfaches Nähverfahren für
die Zusammenstellung von Herrenkragen beschrieben werden. eiter soll eine Arbeitselement-Zeitzusammenstellung
gegeben werden, die nicht zwingend repräsentativ sein muß für die tatsächlich von
einem Anlernling benötigte Zeit.
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Beschreibung: Nimm mit der linken fland zwei aufeinanderliegende Stofflagen
auf. Nimm mit der rechten Hand das Futter auf. Lege Kragen und Futter zusammen-und
bringe sie unter den Nähmaschinenfuß. Nähe über das erste Ende, ziehe das Stück
hinter der Maschine zurück und bringe es wieder unter die Nadel. Fasse das zweite
Ende des Kragens mit beiden Händen und richte es aus. Nähe über die Rückseite des
Kragens und über das zweite Ende.
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Ziehe das Stück hinter der Maschine hervor und bringe es wieder unter
die Nadel. Nähe über das zweite Ende.
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Elementzusammenstellung: Elementzeit Element nummer Durchgeführte
Arbeit 1. Nimm die Kragen (aufeinanderliegend) und das Futt ter auf,lege sie zusammen
und bringe sie unter den Fuß. .060 Min.
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2. Nähe über das erste Ende - ziehe das Stück, bringe es wieder unter
die Nadel .042 Min.
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3. Fasse das zweite Ende des Kragens und richte es aus .031 Min.
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4. Nähe über die Rückseite des Kragens .02o niin, 5. Ziehe das Stück,
bringe es wieder unter die Nadel und nähe über das zweite Ende. .045 Min.
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Gesamtzyklus .204 Min.
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Bei einem normalen Arbeitsablauf können die oben genannten Zeiten
durch Messen der tatsächlicen Durchschnittszeit, die von den einzelnen Anlernlingen
benötigt werden, bestimmt werden. Anfänglich können diese Zeiten für die erste Lernübung
verwendet werden. Während der Lernübung würde der Lehrer den Anlernling beobachten
und feststellen, ob seine Zeit für die Bewältigdng eines oder mehrerer der einzelnen
Elemente sich verbessert hat.
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Ist dies der Fall, müssen die Zeiten entweder während dieser übung
oder vor Beginn der nächsten Übung angeglichen werden und das Verfahren wiederholt.
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Eine bevorzugte Einrichtutig für die Durchführung des beschriebenen
Verfahrens ist in Fig. 2 dargestellt. Allgemein ist diese Einrichtung so ausgelegt,
daß sie in Abständen Tonsnale erzeugt und die für die Durci£ührung des Verfahrens
erforderliche ständige Anzeige vermittelt. Die Einridhtung enthält vorzugsweise
eine zentrale Steuereinheit 24 und eie Fernstation 26. Die zentrale Steuereinheit
liefert alle notwendigen Steuerfunktionen und die Fernstation gibt die entsprechenden
Signale an den Anlernting weiter.
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Es muß weiter beachtet werden, daß die verschiedenen Komponenten des
Systems, die in Fig. 2 in Blockform dargestellt sind, konventionelle elektronische
oder elektromechanische Einrichtungen sind, deren Komponenten dem Stand der Technik
entsprechen und keine nähere Beschreibung erfordern.
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Die Steuereinheit 24 enthalt die Steuerlogik 28 des Systems.
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Diese ßinrichtung ist mit einer Mehrzahl von Taktgabeeinrich tungen
44a - 44f verbunden, die die notwendige Taktgabefunktion des Systems vermitteln.
Jede derartige Taktgabeeinheit kann unabhängig in einem Bereich von beispielsweise
von 1/100 - 99/100 einer Minute e eingestellt werden. Diese Taktgabeeinric-htungen
werden vor dem Beginn des übungsdurchgangs auf die gewünschten Zeitintervalle, die
wie vorstehend beschrieben festgelegt sind, eingestellt., wobei jede einzelne Taktgabeeinrichtung
so eingestellt wird, daß sie der gewünschten Zeit für jedes zement des Arbeitszyklus
entspricht. Sechs derartige Taktgabeeinrichtungen sind in Fig. 2 dargestellt, es
ist jedoch klar, daß jede Anzahl von Taktgabeeinrichtungen verwendet werden kann,
Zusätzlich kann die Kontrollogit: 28 Schaltungen für die Unwirksamschaltung eines
oder mehrerer der sechs Taktgabeeinrichtungen enthalten, falls die in Takte einzuteilende
Aufgabe weniger als sechs Folgeelemente enthält.
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Die Anzahl der abgeschlossenen Zyklen wird kontinuierlich von einem
geeigneten Zähler 30 aufgezeichnet, so daß am Ende der Ubungsperiode der Lehrer
lediglich einen Blick auf das St euerpult zu werten braucht, um die Zyklusnummer
abzulesen. Die Steuereinheit enthält vorzugsweise auch eine Taktsteuereinrichtung
32 (clock), welche die Gesamtzeit angibt, während der die Übung abgehalten wird.
Die so angefallene Zeit und Zyklusinformation hilft dem-Lehrer bei der Bewertung
des Fortschritts des Anlernlings und der Resultate der übung.
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Die Ferns tat ion 26 enthält einen Tongenerator 36 und einen elektroakustischen
Wandler 34, durch die der erforderliche hörbare Ton in Abhängigkeit von den Takt
signalen von der Steuereinheit 24 erzeugt wirdi Vorzugsweise verfügt der Anlernling
über eine Zeitabstandsregelung 42 und eine Lautstärkeregelung 46, um die verschiedenen
Signale individuell nach wunsch anzupassen. Die Fernstation enthält weiter eine
Sichtanzeige 38, die dem Lehrer fortlaufend anzeigt, welches Arbeitselement bearbeitet
wird. Diese
Anzeigevorrichtung besteht vorzugsweise aus einer Anordnung
von aufeinanderfolgend angeschalteten Lampen. Dabei zeigt eine Lampe an, daß der
Anlernling sich mit dem ersten Arbeitselement beschäftigt, während die zweite Lampe
dem zweiten Arbeitselement zugeordnet ist usw.. Diese Anzeige gestattet dem Lehrer,
von einem entfernten Ort schnell zu überprüfen, welcher Arbeitsgang durchgeführt
wird, und ermöglicht ihm, die Arbeitsleistung des Anlernlings bei einzelnen Arbeitselementen
zeitlich zu steuern.
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Jeder Anlernling verfügt zusätzlich über eine Unwirksamschaltung 40,
die einen Startschalter 48 und einen Stopschalter 50 aufweist, so daß er die FolgeR
der intermittierenden Tonsignale unterbrechen und die Sichtanzeige abschalten kann.
Der Start erfolgt vorzugsweise mit zwei Sekunden Verzögerung, um dem Arbeiter zu
gestatten, sich in die richtige Stellung zu bringen, bevor der erste Zyklus beginnt.
Hat so ein Anlernling den wunsch, den Arbeitszyklus an irgend einem Punkt zu unterbrechen
oder verlangt er eine Unterbrechung am Ende eines Arbeitszyklus, so wird die Unwirksamsteuerung
durch Niederdrücken des Stopschalters 50 betätigt. Die Unwirksamschaltung unterbricht
vorzugsweise nicht die Arbeitsweise des Taktgebers 32, so daß die kumulative Zeitdauer,
die die Unterbrecfiung beansprucht, geeignet a«tezeichnet bewertet werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stellt die Unwirksamsteuerung
automa-tisch die Einrichtung auf den Beginn des ersten Arbeitselementes zurück.
Fällt so ein Anleruling hinter den festgesetzten Arbeitstakt zurück, so kann er
immer den Taktgeber stillsetzen, die Arbeit ohne Taktgabeeinrichtung vollenden und
dann, wenn er fertig ist, den nächsten Arbeitzyklus beginnen.
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Einen1 typischen Übungsablauf, bei dem das beschriebene Verfahren
und die beschriebene Einrichtung angewendet wird, geht eine Analyse des Arbeitsverfahrens
vorweg, um sicher zu stellen, daß das gelehrte Verfahren wirkungsvoll ist. Dem Anlernling
wird für die Durchführung melllrerer Arbeitszyklen eine Zeit vorgegeben und die
mittlere Zeit für die Durchfüllrung jedes Elementes wird berechnet. Danacll werdell
die aufeinallderfolS,enden Taktgabeeinricshtuhgen
-44, die der
zentralen Steuereinheit 24 zugeordnet sind, eingestellt, wobei jeder Folgetaktgeber
auf eine der bevorzugten Folgeelementzeiten eingestellt wird. Der Anlernling wird
dann auf einen Arbeitsplatz gesetzt und die Taktgabeeinrictung angeschaltet. Es
wird so die Taktgabeeinrichtung 32, die der zentralen Einheit zugeordnet ist, gestartet.
Nach einer kurzen voreinges-tellten Verzögerung erzeugt die Steuereinheit ein elektrisches
Signal, das auf den Tongenerator 36 und den Wandler 34 der Fernstation übertragen
wird, welche ein kurzes Tonsignal erzeugen, das dem Anlernling den Start des ersten
Arbeitszyklus angibt. Gleichzeitig leuchtet die erste Lampe auf der Sichtanzeigeeinrichtung
38 auf, um so dem Lehrer anzuzeigen, \ daß das erste Arbeitselement bearbeitet wird.
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Nach Ablauf der Zeit für das erste Element erzeugt die Steuerung ein
zweites Signal, das auf die Fernstation übertragen wird, die ihrerseits wieder ein
zweites Tonsignal erzeugt und die zweite Folgelampe zum Aufleuchten bringt. Die
Steuereinheit sendet fortgesetzt Steuersignale zu der Fernstation, welche am Ablauf
jeder voreingestellten Elementzeit ein kurzes Tonsignal erzeugt und eine zusätzliche
Lampe zum Aufleuchten bringt.
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Am Ende des ersten vollständigen Arbeitszyklus wird der Zähler 30
eine Einheit weiter geschaltet, die Anzeigelampen 38 werden gelöscht und das Verfahren
beginnt erneut.
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Fällt während des Ablaufs einer Übung der Anlernling hinter seine
Zeit zurück oder wünscht er den Arbeitsablauf zu unterbrechen, so drückt er lediglich
den Stopschalter 50 der Fernstation, wodurch die Tonsignale und sämtliche Lampen
auf der Anzeigevorrichtung abgeschaltet werden. Nachdem die Arbeit am Werkstück
vervollständigt worden ist und fertig zum Beginn eines neuen Zyklus ist, drückt
er lediglich den Startschalter 48.
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Nach einer Verzögerung von zwei Sekunden gibt die Fernstation ein
Startsignal und das Verfahren läuft ab wie zu vor.
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Während des Ablaufs einer Lernübung beobachtet der Lehrer den
Anlernling
und bewertet die Leistungszeiten für die verschiedenen Elemente des Arbeitszyklus.
Hat der 4nlernling seine Zeit für eines oder mehrere der Elemente verbessert, so
wird der Zäh-1er, der diesem Element zugeordnet ist, nachgestellt, so daß die Taktgabeeinrichtung
fortfährt,wie vorstehend beschrieben, einen weiteren Anreiz zu geben.