DE201664C - - Google Patents

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DE201664C
DE201664C DE1907201664D DE201664DA DE201664C DE 201664 C DE201664 C DE 201664C DE 1907201664 D DE1907201664 D DE 1907201664D DE 201664D A DE201664D A DE 201664DA DE 201664 C DE201664 C DE 201664C
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DE
Germany
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platinum
nickel
precipitates
high temperature
base metals
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DE1907201664D
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Publication of DE201664C publication Critical patent/DE201664C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25DPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
    • C25D5/00Electroplating characterised by the process; Pretreatment or after-treatment of workpieces
    • C25D5/10Electroplating with more than one layer of the same or of different metals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electroplating Methods And Accessories (AREA)

Description

xac^tiaic- bcz
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Für viele Zwecke ist das Platin seiner Eigenschaften wegen ein unentbehrliches Hilfsmittel sowohl im Laboratorium als auch in der Technik geworden, sein hoher Preis jedoch steht seiner Anwendung in vielen Fällen hindernd im Wege, so daß man schon vielfach' versucht hat, Platin durch andere billigere Mittel, namentlich Metallegierungen, zu ersetzen. Zum Teil haben diese Bemühungen
ίο auch zu befriedigenden Ergebnissen geführt, wenn es sich um die Erreichung einzelner Eigenschaften des Platins handelte, so z. B. den geringen Ausdehnungskoeffizienten.
In erster Linie jedoch kommt die hervorragendste Eigenschaft des Platins, seine Un- ; Veränderlichkeit gegen Oxydationsmittel, namentlich bei höherer Temperatur, in Betracht. Handelt es sich darum, einen Gegeftstand aus beliebigem Unedelmetall, z. B. eine Blitzableiterspitze gegen die Einflüsse der Atmosphärilien zu schützen, so kommt man einfach genug zum Ziel, indem man diese galvanisch mit Platin überzieht; ein solcher Überzug ist bei gewöhnlicher Temperatur genügend widerstandsfähig, jedoch ganz und gar nicht bei höherer. Aui3erdem lassen sich Metalle mit höherem Schmelzpunkt, wie Nickel, Eisen, Kobalt, nicht ohne weiteres haltbar mit Platin überziehen; sie müssen vielmehr erst verkupiert werden. Aber auch dann sind sie bei erhöhter Temperatur nicht haltbar, indem sich bekanntlich das Platin schon bei 350 bis 400° C. mit dem Kupfer legiert und dann der Überzug von der Unterlage abspringt. Auch ist es versucht worden, das Platin in Verbindung mit anderen Metallen, wie Nickel, Kobalt, zusammen niederzuschlagen, um widerstandsfähigere Überzüge zu bekommen, wie dies in der britischen Patentschrift 7853/1894 beschrieben ist. Obgleich schon der Theorie nach die britische Vorschrift keine Legierungsniederschläge liefern kann, so wären diese, wenn sie gelängen, jedoch auch nur von geringer Widerstandsfähigkeit gegen höhere Temperatur, indem Legierungen des Platins mit Unedelmetallen sich beim Erhitzen ebenfalls oxydieren, selbst wenn der Platingehalt ein hoher ist. Gegen Säuren haben sie gar keinen Bestand.
Das in folgendem beschriebene Verfahren gestattet es nun, einen für viele Zwecke geeigneten Ersatz für Platin zu schaffen, welcher vor den bisherigen wesentliche Vorzüge besitzt, so namentlich Unoxydierbarkeit bei hoher Erhitzung, Widerstandsfähigkeit gegen Säuren usw. bei relativer Billigkeit, indem man geeignete Unedelmetalle, wie Nickel, Eisen, Kobalt oder deren Legierungen, mit einem in folgender Weise hergestellten Platinüberzug versieht.
Soll z. B. ein Nickeldraht in · gewissen Fällen Platin ersetzen, so glüht man ihn zunächst in einem reduzierenden Gase, um jede Spur Fett und Oxyd zu beseitigen, und bringt ihn alsdann, nachdem er gekratzt ist, in ein Bad, welches man wie folgt bereitet hat:
25 g Platinchlorid (40 Prozent Pi) in 500 g Wasser gelöst werden mit 100 g Ammonphos-
. phat in 500 g Wasser gelöst, gefällt und der Niederschlag samt überstehender Flüssigkeit in einer Lösung von 500 g Natriumphosphat in 1000 g Wasser zur Lösung gebracht; hierzu gibt man 4000 g einer Auflösung von phosphorsaurem Nickeloxydul in Natriumpyrophosphat, welche im Liter 5 g met. Nickel enthält, und kocht so lange unter Ersatz des verdampfenden Wassers, bis das Bad schwach sauer ist und kein Ammon mehr entbindet.
Der in diesem Bad mit Platinnickel be-• schlagene Draht wird nunmehr einem Glühen im Wasserstoffstrom bei etwa 1000 ° C. unterworfen, wodurch der Legierungsniederschlag nicht nur in sich selbst gedichtet, sondern auch mit dem Grundmetall verschweißt wird; hierauf wird wieder gekratzt und entfettet und der Draht sodann in einem reinen Platinelektrolyten mit einer dünnen Schicht reinen Platins überzogen.
Ein hierzu geeignetes Bad ist das oben angegebene ohne den Zusatz der phosphorsauren Nickeloxydullösung.
Hierauf wird wiederum bei 1000 ° C. reduzierend geglüht. Das Überziehen mit reinem . Platin und jedesmalige Glühen im Reduktionsmittel bei 10000 C. muß so oft wiederholt werden, bis der Draht beim Glühen an der Luft keine Oxydationen mehr zeigt. Durchschnittlich genügt eine 3 bis 5 malige Wiederholung. Das reduzierende Glühen bei etwa 10000 C. nach dem Legierungs- bzw. Platinnickelniederschlag sowohl als auch nach jedesmaligem Platinüberzug ist zur Erzielung eines brauchbaren Ergebnisses unerläßlich, da ohne diese Maßnahme die Platinüberzüge nicht haften.
Daß das reduzierende Glühen auf galvanische Metallniederschläge einen vorteilhaften Einfluß ausübt, ist bereits in der britischen Patentschrift 15037/1903 und der deutcchen Patentschrift 132614, Kl. 48 dargelegt; hier wird jedoch nur bei schwacher Rotglut" geglüht, umoffenbar den von der Elektrolyse herrühren-
den okkludicrten Wasserstoff auszutreiben, welcher die Niederschläge spröde und für mechanische Bearbeitung untauglich macht.
Bei dem oben beschriebenen Verfahren genügt eine Erhitzung bis zu schwacher Rotglut nicht, da bei dieser hoch kein Durchlegieren der einzelnen Überzüge erfolgt, was unerläßlich ist, wenn diese haften sollen; es muß vielmehr 'bei mindestens 1000° C. geglüht werden, einerlei, ob der Niederschlag aus Nickel mit Platin oder aus Platin allein besteht.
Das Platin in einer einzigen dickeren Schicht aufzuschlagen ist ebenfalls nicht angängig, da es alsdann beim Glühen abplatzt; der Platinüberzug muß vielmehr nach und nach unter jedesmaligem Glühen im Reduktionsmittel auf die gewünschte Stärke gebracht werden, wobei es vorteilhaft ist, die einzelnen Niederschläge bei dünnen Gegenständen, z. B. dünnem Draht oder Blech, nicht über 0,01 mm wachsen zu lassen. Bei dickeren Drähten und Blechen kann stärker aufgeschlagen werden.
Ein in dieser Weise mit Platin überzogener Nickeldraht läßt sich ohne Beschädigung biegen, oxydiert beim Glühen an der Luft nicht und wird von Säuren nicht angegriffen. Verwendet man unveränderlichen Nickelstahldraht, so kann dieser alsdann luftdicht mit Glas verschmolzen werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    75
    Verfahren zur Herstellung von Platin-/ Überzügen auf schwer schmelzbaren Unedelmetallen, wie Eisen, Nickel, Kobalt oder deren Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Legierung von Platin mit einem der Grundmetalle elektrolytisch niederschlägt, den Niederschlag bei hoher Temperatur in reduzierendem Gase glüht und darauf mehrmalige elektrolytische Niederschläge von reinem Platin unter jedesmaligem Glühen bei hoher Temperatur im Reduktionsmittel aufbringt. . .
DE1907201664D 1907-08-19 1907-08-19 Expired - Lifetime DE201664C (de)

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AT42015D AT42015B (de) 1907-08-19 1908-10-19 Verfahren zur Herstellung von Platinüberzügen auf schwer schmelzbaren Unedelmetallen, wie Eisen, Nickel, Kobalt oder deren Legierungen.

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