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Elektromagnet zum Betätigen nachgeordneter Vorrichtungen Die Erfindung
betrifft einen Elektromagneten zum Betätigen nachgeordneter Vorrichtungen, bspw.
von Ventilen. Derartige Magnete sind mit mindestens einer Wicklung ausgestattet,
und sie weisen einen deren Magnetfeld beeinflussenden, magnetisierbaren Magnet körper
sowie einen gegenüber diesem bewegbaren Anker auf. Um ein schnelles Ansprechen zu
erreichen und insbesondere beim Betriebe mit Wechselstrom Wirbelströme zu vermeiden,
ist es üblich, den Magnetkörper sowie auch den Anker nicht aus einem Metallstück
zu erstellen, sondern bspw. durch Schichtung aus Blechen elektrisch zu unterteilen.
Für einen derart lamellierten Aufbau bieten sich Dynamobleche an, die insbesondere
dann, wenn jeweils Bleche gleicher Abmessungen verwendet werden, sich stanzen lassen.
Häufig verwendete Formen sind IE-bzw. M-Schnitte, die für DrosseWund Transformatoren,
gegebenenfalls nach weiterer Aufteilung aber auch für Elektromagnete verwendet werden
können. Als nachteilig zeigt es sich aber bei derart aufgebauten Magnetsystemen,
daß das durch-eine oder mehrere Wicklungen erzeugte, durch den aus derartigen Schnitten
gechichteten Magnetkörper beeinflußte Magnetfeld stark streut, so daß der Nutzfluß
gegenüber dem induzierten Magnetfluß erheblich vermindert ist und der Elektromagnet
einen nur geringen Wirkungsgrad aufweist. Weiterhin zeigt es sich, daß derart aufgebaute
Elektromagneten einen verhältnismäßig großen Platzbedarf haben.
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Zur Verminderung des Streuflusses und Verringerung des Raumbedarfes
ist es bekannt, solche Elektromagneten rotationssymmetrisch derart auszuführen,
daß die Wicklung einen zylinderförmigen
Anker teilweise umschließt
und nach Art eines Solr-X-noids in sich hineinzuziehen vermag, während der Magnetkörper
die Wicklung mantelförmig umgibt und topfartig einen äußeren Eisenrückschluß bildet.
Durch die kompakte, zentrische Bauweise wird an sich für vorgegebene Leistungen
eine geringe Größe erreicht, es ist aber schwierig, sowohl den Anker als auch den
Magnetkörper aus Blech unterteilt so auszuführen, daß sich ein hoher Füllfaktor
und damit eine weitgehende Raumausnutzung ergeben. Nach der DAS 1 287 693 soll dies
erreicht werden, indem die erforderlichen Schnitte aus Blechen erstellt werden,
die einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen. Derartige Bleche sind schwer herzustellen
und damit kostspielig. In der gleichen Auslegeschrift ist weiter vorgeschlagen,
derartige Bleche evolventenförmig abzubiegen oder aber wenigstens in ihrem äußeren
Bereiche achsparallel derart abzukanten, daß die abgekanteten Teile gegen den Jeweiligen
Radius geneigt verlaufen. Durch das Abkanten werden die zwischen sternförmig angeordneten
Blechen gebildeten, nach außen sich verbreiternden Hohlräume ebenso verkleinert
wie der Durchmesser der Anordnung, ohne daß Jedoch die Zwischenräume grundsätzlich
vermieden würden, und beim Anwenden einer evolventenförmigen Prägung lassen sie
zwar die vom Eisen ungenutzten Räume weiter verringern, es ist aber erforderlich,
die jeweiligen Bleche zusätzlich zu prägen.
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Insbesondere bei Übertragern, Drosseln und Hochfrequenspulen sind
weitere Verfahren bekannt, magnetisierbare Kerne aus elektrisch unterteilten Werkstoffen
zu erstellen, bei denen die Streuung vermindert und/oder die Unterteilung weitergetrieben
ist als bei üblichen Transformatoren. Unter Verwendung üblicher Bleche sind Ringkerne
aufgebaut worden, welche durch ihre über den Ring verteilte Wicklung eine außerordentlich
niedrige Streuung aufweisen. In den Anfängen der Niederfrequenztechnik sind Übertrager
verwendet, deren Magnetkern weiter unterteilt war, als dies die damals verhältnismäßig
starken Magnetbleche gestattet hätten: Als Magnetkern war ein stabförmiges Bündel
von Drähten vorgesehen, das durch llandscheiben zusammengehalten und zwischen diesen
bewickelt
wurde. Hierauf fußend wurden auch einen vollkommenen Eisenschluß
aufweisenden Drosseln gebaut, bei denen ein ähnliches, beidseitig weit überstehendes
Drahtbündel bewickelt, wurde Zur Fertigstellung wurden beidseitig die überstehenden
Drahtenden über den Mantel verteilt an die Wicklung herangebogen, so daß sie die
Wicklung von beiden Seiten mantelartig umschlossen und sich überlappten. Für die
Herstellung von Elektromagneten Jedoch, insbesondere solcher mit ausgeprägten bearbeiteten
Polflächen, hat diese Bauweise keine Anregungen vermitteln können. Für höhere Frequenzen
wurden in der Folgezeit in Papier erzeugte kleine Eiseneinschlüsse benutzt, indem
derartige Papiere mit Wachsen aufeinandergeklebt wurden. Später wurden Eiseneinschlüsse
in Kunststoffen sowie Ferrite verwendet. Wenn auch aus derartigen neueren Werkstoffen
sich maßhaltige Schalenkerne herstellen lassen, so liegt doch selbst bei für derartige
HF-Eisen hohen Flußdichten der Sättigungswert noch so niedrig, daß eine Anwendung
für den Bau von Magnetkörpern sich nicht empfiehlt.
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Die Anmeldung geht von der Aufgabe aus, Elektromagnete zu schaffen,
die sowohl einen nur geringen Streufluß aufweisen, als auch derart raumsparend aufgebaut
sind, daß sich nur geringe äußere Abmessungen ergeben und es möglich wird, den Elektromagneten
Zu betätigenden Vorrichtungen vorzuordnen, ohne daß deren Abmessungen wesentlich
erhöht werden.
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Erreicht wird dies gemäß der Erfindung, indem der Magnetkörper aus
einer Vielzahl von in Feldrichtung verlaufenden einander parallel angeordneten weichmagnetischen
Drähten erstellt ist, die mit einer elektrisch nicht leitenden Oberfläche ausgestattet
sind. Der Aufbau des Magnetkörpers aus voneinander elektrisch isolierten Drähten
gestattet nicht nur eine weitgehende Unterteilung, er erlaubt auch, die Drähte Jeweils
so zu führen, wie das angestrebte, optimale Magnetfeld es erfordert. Die Drähte
lassen sich derart aufeinanderlegen, daß sich ein hoher Füllfaktor ergibt und damit
der - 4 -in
Anspruch genommene Raum auch tatsächlich weitgehend
vom aktiven Eisen ausgefüllt wird.
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Ein sicherer, mechanischer Aufbau läßt sich erreichen, indem die weichmagnetischen
Drähte durch Tränklack, vorzugsweise aushärtende Vergußmassen oder dergleichen miteinander
verbunden werden. Bewährt hat es sich, Drähte aus einer weichmagnetischen, hochpermeablen
Werkstoff zu wählen. Die Polflächen des Magnetkörpers sind zweckmäßig bearbeitet
ausgeführt, um eine hohe Maßhaltigkeit zu erreichen.
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Bewährt hat es sich, Magnetkörper und Anker einstückig zu erstellen
und durch Auftrennen der weichmagnetischen Drähte zu teilen. Mit Vorteil werden
die Drähte hierbei in Form einer Vielzahl von Windungen eines Drahtes oder einer
geringeren Anzahl von Drahtabschnitten aufgebracht, In den meisten Fällen läßt sich
hierbei die gewünschte Form des Magnetkörpers durch straffes Wickeln, gegebenenfalls
unter Benutzung von zusätzlichen Schablonen, erzielen. Es ist aber auch möglich,
eine Vielzahl einzelner Drähte zu verwenden, welche in die vorgegebene Form vorgebogen
und/oder gepreßt werden.
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In die Polenden können geschlossenen Kupferringe eingebettet sein.
Die bei Wechselstrombeaufschlagung erwünschte Flußverschiebung läßt sich auch dadurch
erreichen, daß in Polenden Nuten eingearbeitet werden, in welche geschlossene Kupferringe
eingelegt sind. Weiterhin besteht die Möglichkeit, beim Erstellen des Magnetkörpers
aus Draht wenigstens bereichsweise ein Ausgangsmaterial zu verwenden, welches mindestens
in Abßchnitten eine elektrisch leitende Oberfläche aufweist und/ oder mit einem
elektrisch leitenden Überzug ausgestattet ist.
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Hierdurch wird erreicht, daß beim Zusammenlegen der Drähte Zonen entstehen,
innerhalb deren durch Wirbelströme Flußverschlebungen verursacht werden.
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Im einzelnen ist die Erfindung anhand der Beschreibung von
Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit diese erläuternden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen hierbei:
Figur 1 eine Spule ftir einen Elektromagneten mit einer Kupferwicklung und-einem
aufgebrachten, noch nicht aufgetrennten Magnetkörper, Figur 2 einen aus dem Rohling
der Fig. erstellten Topfkern, Figur 3 einem ebenfalls aus den rohling der Fig. 1
erstellbaren Elektromagneten zur Betätigung eines zylind.rischen, einzuziehenden
Ankers, Figur 4 einen Rohling, bei dem eine Vielzahl einzelner Drähte zum Magnetkörper
gebogen und vergossen ist, Figur 5 einen metaliumgossenen, einen Blindkörper einschließenden
Rohling, Fig. 6, Herstellungsstufen bei der Fertigung eines Topfkernes 7 u. 8 aus
dem Rohling der Fig0 -5 und Figur 9 einen dem der Fig. 8 ähnlichen, eine-Kurzschlußwicklung
einschließenden Topfkern.
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In Fig. 1 ist ein Rohling eines Elektromagneten dargestellt, Ein rohrförmiger,
mit Randscheiben ausgestatteter Spulenkörper 1 ist in einem ersten Arbeitsgange
mit Kupferdraht bewickelt worden. Nach AuSbringen dieser Wicklung 2 sowie einer
diese abdeckenden und isolierenden Folie 3 wurde der Spulenkörper mit einem dünnen.Eisendraht
4 bewickelt. Grundsätzlich kann weicher Eisendraht hierzu verwendet werden, besser
bewährt haben sich aber hochpermeable, weichmagnetische Werkstoffe Wie Siliziumeisen
oder andere weichmagnetische Legierungen. Um Verluste durch Wirbelströme auszugleichen,
ist der Eisendraht 4 mit einer isolierenden Oberfläche versehen. Die isolierende
Oberfläche kann durch oberflächliches Anoxidieren, durch eine andere chemische Behandlung,
oder aber durch auf den Draht aufgebrachte Überzüge aus Lack, Kunststoff oder dergleichen,
erzielt werden, Das Bewickeln w-ird ähnlich vorgenommen, wie es für das Aufbringen
der Kupferwicklungen bei Ringkerntransformatoren bekannt ist. Wird, wie es dort
üblich ist, die Bewicklung aus einer Anzahl von Teilstüc-ken zusammengesetzt, so
ist es hier nun nötig, das Ende eines Drahtes sowie den Anfang des nächsten so festzulegen,
daß
eine einheitliche, kompakte, feste und formbeständige Bewicklung 5 erzielt wird.
Der Eisendraht paßt sich der Form des bewickelten Spulenkörpers 1 weitgehend an,
ohne daß wesentliche Hohlräume hierbei auftreten. Dementsprechend nimmt auch die
Höhe der Bewicklungä 5 von außen nach innen etwas zu. Als wesentlich zeigt es sich,
daß der wirksame Eisenquerschnitt über die gesamte Länge konstant bleibt, Durch
Tränken der Bewicklung 5 oder Vergießen derselben mit einer Vergußmasse wird die
Bewicklung derart fixiert, daß ein fester, formbeständiger und weiteren Arbeitsvorgängen
unterziehbarer Rohling entsteht.
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Das Tränken bzw. Einbringen der Vergußmasse wird zweckmäßig im Vakuum
vorgenommen. Bewährt haben sich zum Vergießen insbesondere Kunststoffe. Im Ausführungsbeispiel
ist das Vergießen allein des Rohlings gezeigt. In der Praxis kann dieser Rohling
vor dem Vergießen in einem Gehäuse fixiert und in diesem vergossen werden, so daß
er damit im Gehäuse einwandfrei befestigt ist und im Betriebe eine gute Kühlung
der Wicklung dadurch erreicht wird, daß Lufteinschlüsse sowie Luftzwischenschichten
praktisch ausgeschlossen sind.
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In Fig. 2 ist eine Weiterverarbeitung des Elektromagneten zu einem
Glockenmagnet gezeigt. Die oberhalb des Spulenkörpers t verlaufenden schmalen Stege
der durch eine Vergußmasse verfestigten Bewicklungen sind bspw. mittels einer Säge
abgetrennt, so daß ein Glockenmagnet entsteht, dessen Polflächen alle in einer Polebene
7 liegen, Durch entsprechende Nachbearbeitung der Trennstelle werden saubere Polflächen
erreicht, die in der gleichen Ebene liegen wie die Oberfläche der Randscheibe 8
des Spulenkörpers 1. Zusätzlich ist in die Bewicklung 5 ein Kurzschlußring 9 eingebettet,
der eine Anzahl der durch Abtrennen des oberen Steges entstandenen, einander parallel
angeordneten Einzeldrähten umschließt und durch die bei Wechselstrombeaufschlagung
der Wicklung 2 auftretenden Wirbelströme die bei Wechselstrommagneten zur Erzielung
geringerer Welligkeit des Gesamtflusses erwünschte
Flußverschiebung
bewirkt.
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Wie Fig. 3 zeigt, kann, rundsätzlich wiederum vom Rohling der Fig.
1 ausgehend, auch ein gänzlich anders gestalteter Elektromagnet geschaffen werden,
Hier ist nicht einer der kurzen Stege abgetrennt, sondern vielmehr der gesamte Rohling
derart ausgebohrt, daß ein Solenoid entsteht, Auch hier bleibt über den im Eisen
verlaufenden Weg der Kraftlinien der Eisenquerschnitt und damit der Feldquerschnitt
konstant, auch hier wird ein geringer Streufaktor erreicht, und durch gleichmäßigere
Teilung der einzelnen Drähte wird eine konstante Stärke des Magnetkörpers to erreicht,
die in Verbindung mit der weitgehenden Ausnutzung auch eine hervorragende Raumausnutzung
sowie Abt führung der Wärme von der Wicklung 2 ergibt, Es ist aber nicht erforderlich,
aus Drähten gebildete Magnetkörper von Elektromagneten ausschließli¢h durch Bewikkeln
herzustellen, In Fig. 4 ist ein Rohling gezeigt, dessen Magnetkörper 11 aus einem
Bündel einzelner Drähte gebildet ist, Die zweckmäßig mindestens an einem Ende vorgebogenen
Drähte werden von unten in die öffnung des Spulenkorpers i eingeführt und gleichmäßig
derart verteilt, daß sie in gleichen Abständen bzw,, mit gleicher Schichtstärke
radial abstehen. Durch zentrisches Einführen eines Rohres 12 werden die Drähte fixiert
und gleichzeitig wird ein Hohlraum geschaffen, durch den später die Achse eines
Ankers zu greifen vermag. Nunmehr werden die Drähte seitlich abgebogen, so daß sie
sich zylindermante,lförmig Aber die Wicklung 2 legen, und das nunmehr noch überstehende
Ende wird nach einwrts gebogen, so daß die obere Randacheibe 8 des Spulenk8rpers
1 überdeckt wird. Die so herbeigerUhrte Form kann durch Werkzeuge, bspw, ein den
Magnetkörper ii in zwei Drittel seiner Höhe umfassendes Spannband sowie ein von
ofen gegen die Drahtenden geführter Stempel, gesichert werden. Es ist aber bspw.
auch
möglich, auf ein Spannband zu verzichten, wenn der Rohling
in einem ihn umfassenden Gehäuse vergossen werden soll.
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Nach Verbinden der einzelnen Drähte zum kompakten Magnetkörper 11
können die Werkzeuge entfernt werden; einfachere Werkzeuge, bspw. ein einfacher
spannender Drahtring, können, wenn das Entfernen geecheut wird, auch verbleiben.
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Nach Herstellung der Verbindung lassen sich die Polflächen entlang
der gestrichelten Linien bearbeiten, und in den vom Spulenkörper umschlossenen Raum
eingedrungene Vergußmasse läßt sich entfernen. Bewährt hat es sich, während des
Gießens in diesen Raum eine Masse einzubrlftgen, welche das Eindringen bzw. Ansetzen
der Vergußmasse tunlichst vermeidet und sich selbst leicht entfernen läßt. Eine
solche Masse kann auch, wenn Magnetkörper 1o gemäß Fig, 3 zu erstellen sind, beim
Anfertigen eines Rohlinges nach Fig. 1 zusätzlich als Innenauskleidung auf die Innenwandung
des Spulenkörpers 1 aufgebracht werden. Dieser Spulenkörper kann in an sich bekannter
Weise aus Isolierstoff hergestellt sein oder aus Metall bestehen, wobei zweckmäßig
durch einen Längsschlitz Wirbelströme vermieden werden.
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Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Erzeugung eines phasenverschobenen
Magnetflusses durch Einbetten eines Kurzschlußringes gezeigt. Ein solcher Kurzschlußring
kann auch in Nuten eingelegt werden, welche in die Polflächen eingearbeitet werden.
Es hat sich aber auch bewährt, zum Aufbau von Magnetkörpern to bzw. 11 benutzte
weichmagnetische Drähte über ihre ganze Länge, zweckmäßig aber nur in der Nähe der
Polflächen, mit einer leitenden Oberfläche auszustatten und/oder auf die isolierende
Oberfläche zu verzichten. So kann in den Endbezirken einer Anzahl von weichmagnetischen
Drähten die Oxydschicht entfernt, reduziert oder aber ausgespart worden sein, und
gegebenenfalls zusätzlich kann das Ende solcher Drähte vermittels von Folien oder
aber
galvanisch verkupfert worden sein. Die hier bündelweise aufeinanderliegenden
Drähte bilden dabei einen metall-isch leitenden Komplex, innerhalb dessen sich Kurzschlußströme
ausb-ilden können, und über dessen Querschnitt hin die gewünschte Phasenverschiebung
des Flusses erfolgt.
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In einer Anzahl von Fällen wird es nicht erwünscht sein, den Spulenkörper
selbst zu bewickeln, da beim Aurtrennen der Bewicklung die Trennschnitte ebenso
wie Nachbearbeitungsvorgänge direkt entlang der Außenflächen des Spulenkörpers durchzuführen
sind, so daß die Gefahr besteht, daß dieser in Mitleidenschaft gezogen wird. Weiterhin
ergibt sich bei Verwendung des abgetrennten Teiles als Anker eine sehr geringe Höhe
desselben, und bereits entlang der Basis des Ankers stehen die ihn bildenden Einzeldrähte
nicht normal auf dieser, sondern sind bereits-umgelenkt. Schließlich wird der gesamte
Magnetkörper u. U. Bearbeitungsschritten unterzogen, welche bereits in ihni vorgesehene
Spulen gefährden könnten. Eine weitgehend willkürliche Gestaltung des Magnetkörpers
läßt sich dadurch erreichen, daß gemeinsam mit dem Spulenkörper 1 Blindkbrper umwickelt
werden, welche eine weitgehend willkürliche Formgestaltung des zu erstellenden Magnetkörpers
unabhängig von der speziellen Form des verwendeten Spulenkörpers gestatten.
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Solche Blindkörper können einseitig auf eine der Randscheiben 8 des
Spulenkörpers 1 aufgelegt werden, so daß ein späterer Trennschnitt den Blindkörper
erfaßt und nicht in direkter Nachbarschaft einer Randscheibe 8 verläuft. Durch Wahl
des für den Blindkörper einzusetzenden Materiales läßt sich erzielen, daß der Arbeitsaufwand
für den Trennschnitt verringert wird Die Teile des Blindkörpers können im Magnetkörper
bz. im Anker verbleiben, es ist aber auch möglich, sie aus diesen herauszulösen.
So läßt sich die Herstel-lung des Magnetkörpers nach Fig. 3 dadurch erheblich verbilligeni
dai5 in den Spulenkörper 1 ein rohrförmiger Blindkörper relativ geringer Wandstärke
eingebracht wird. Zunächst wird hierdurch erreicht, daß die an den Trennstellen
entstehenden Drahtenden annähernd radial verlaufen. Weiterhin ist es beim Durchtrennen
im wesentliegen nur erforderlich, die durch das Vergießen miteinander verbundenen
Einzeldrähte durchzutrennen. Der Bl indkörper ist
mit der Innenwandung
des Spulenkörpers 1 durch die Vergußmasse nur in den Handbezirken verbunden, so
daß nach deren Durchtrennung der gesamte rohrförmige Blindkörper it S amt den über
ihm stehenden Drähten ausgeschoben werden kann. Ein Durchtrennen entlang der ganzen
Innenwandung des Spulenkörpers 1 entfällt daher ebenso wie die sonst erforderliche
Nachbearbeitung der Innenwandung.
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Die folgenden Figuren 5 bis 9 zeigen beispielhsft die AnwendunG von
als Wickelkern ausgebildeten Blindkörpern, die nach Fertigstellung des eigentlichen
Magnetkörpers einschließlich seines Gehäuses diesem entnehmbar sind, so daß in den
freigegebenen Hohlraum eine bewickelte Spule eingesetzt werden kann.
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Das nachträgliche Einbringen der Spule gestattet die Anwendung beliebiger
Fertigungsmethoden zum Trennen und Bearbeiten der Trennstellen, da auf die verhältnismäßig
empfindliche elektrische Wicklung keine Rücksicht genommen zu werden bruch. Insbesondere
ist es möglich, die Bewicklung mit Metall zu umgießen, da auch auf die thermische
Empfindlichkeit elektrischer Wicklungen keine Rücksicht genommen zu werden braucht.
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In Fig. 5 ist der zunächst zu erstellende Rohling 15 gezeigt.
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Er weist einen als Ringkern ausgebildeten Blindkörper 16 auf, der
Träger der Bewicklung 17 ist. Beim Wickeln können ein oder beliebig mehrere Drähte
eines frei zu wählenden Durchmessers eingesetzt werden. Bei der BeTisicklunu mit
mehreren Drähten können diese nacheinander, abschnittsweise parallel, ode auch jeweils
in einem Bereiche parallel oder als Litze zum Einsatz gebracht werden, wobei sich
die einzelnen Maßnahmen beliebig kombinieren lassen. Der bewickelte Blindkörper
le ist alns-itig mit Aluminium 18 umgossen, so daß ein fester, kompakter Körper
entsteht. Die Bewicklung kann vor dem Gießen durch Kunststoffmassen vergossen bzw.
getränkt werden so daß die einzelnen Drähte sich fest verbinden. Eine solche Tränkung
kamin aber auch in einem späteren Arbeitsabschnitt vorgenommen erden, so daß von
den Trennflächen her die Tränlcrlasfie in da Drahtbündel
des Magnetkörpers
einzudrehen vermag.
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Bei der lleiterbearbeitung des Rohlings wird dieser zunächst im oberen
Bereiche des Blindkörpers 16 durch einexi--Trennschnitt in das Magnetgehäuse 19
sowie einen Anker 20 zerlegt, wie dies in Fig. 6 gezeigt wird. Nach der Bearbeitung
der Polflächen wird dem Magnetgehäuse 19 der Blindkörper 16 entnommen, so daß ein
ringförmiger Hohlraum zur Aufnahme der Spule entsteht.
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Das Magnetgehäuse nach Entnahm des Blindkörpers 16 ist in Fig. 7 gezeigt,
Die Entnahme kann dadurch unterstützt werden, daß der Blindkörper eine seine Entnahme
erleichternde Oberfläche bzw. Gestalt erhält. So kann bspw. die Oberfläche vor dem
Bewickeln leiciit mit einem Silikonfett bestrichen werden, und der Blindkörper läßt
sich als leicht konisch nach unten sich verjüngender Ring ausführen. Es ist auch
möglich, unterteilte Rinne bspw. in Form zweier Außenringe zu verwenden, ziecen
denen ein konischer Innenring vorgesehen ist, der sich leicht entfernen läßt. Das
Ausbringen wird weiter dadurch erleichbert, das die Außenringe in Umfang.srichtung
unterteilt sind. In Fig. 8 sind das Magnetgehäuse 19 mit darüber darge-stelltem
Anker 20 nach Einbringen einer Spule 21 gezeigt. Die Spule kann in die vom Blindkörper
16 freigegebene Öffnung eingepreßt werden; zweckmäßig ist sie in der Öffnung vergoßen.
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In Fig. 9 ist eine alternative Ausführung gezeigt, bei der während
des Aufbringens des magnetisch leitenden Drahtes ein Kurzschlußring 22 in die Bewicklung
17 eingebettet worden. Der Kurzschlußring 22 innen so bemessen und derart im Rohling
angeordnet sein, daß beim Abtrennen des Ankers 20 er im Trennschnitt erfaßt und
bei den nachfolgende.n- Bearbeitungsvorgängen innerhalb der Polebene mit dieser
geglättet wird. Hierdurch wird erzielt, daß der Kurzschlußring als Ganzes umschlossen
und damit auf relativ einfach Art und Weise aufgebracht werden kann. Er kragt auch
nIcht nach innen aus wie der nur über einen Teil des Umfanges geführte Rurzschlußring
9 der Fig. 2 und behindert damit den freien Durchgang nicht, so daß er auch im Falle
der Anwendung von Tauchankern einsetzbar ist. Als ebenso vorteilhaft erweist sich
ein großer freien Durchtrittsquerschnitt, wenn der Elektromagnet als Bremsmagnet
eines Motors eingesetzt und
von der rotorachse durchgriffen wird.
Die an die Polebene grenzenden Anordnung sichert, daß kein seine Wirkung beeinträchtigender
Streufluß aufzutreten vermag.
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Die Ausführungsbeispiele zeigen die Anfertigung rotationssymmetrischer
Elektromagneten mit entsprechend rotationssymmetrischen Magnetkörper. Grundsätzlich
ist es möglich, beliebig geformte Spulenkörper zu verwenden, da die zur Bewicklung
verwendeten Drähte oder aber auch eingeführte Einzeldrähte eine weitgehende Anpassung
erlauben. Als wesentlich ist nur u beachten, daß die Drüte jeweils in Richtung des
sich ergebenden bzw. zu erzielenden Magnetfeldes gelegt und so fest vorgebogen,
gewickelt oder angepreßt w£rden, daß sich zwischen ihnen keine wesentlichen Lufteinschlüsse
bilden, sondern vielmehr ein hoher Füllfaktor erreicht wird0 Es ist hierbei möglich,
Magnetspulen mit kürzesten Fluß-Wegen zu erzielen, so daß minimale Abmessungen erzielbar
sind.
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Andererseits ist es aber auch möglich, Magnetspulen später einzubringen
oder aber zusätzlich zu zu bewickelnden Spulen Blindkörper vorzusehen, welche an
ausgewählten Stellen die Bewicklung in wählbarem Abstand vom Spulenkörper halten
und/ oder an diskreten Partien seine Benetzung durch Vergußmassen verhindern, so
daß Trennvorgänge erleichtert werden.