DE2013561B2 - Lehr- und/oder Prüfungsvorrichtung - Google Patents
Lehr- und/oder PrüfungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lehr- und/oder Prüfvorrichtung, insbesondere zur Ausbildung bzw.
Prüfung des bildlichen Vorstellungs- und Erinnerungsvermögens, wobei Informationen für den Lernenden
gegeben werden und eine Aufzeichnung der Antwort durch den Lernenden erfolgt
Jedes Lehren beinhaltet auch ein Prüfen des Lernenden, um das Ausmaß und die Qualität des
Gelernten festzustellen. Die Prüfergebnisse können wiederum dazu verwendet werden, den Inhalt und den
Zeitpunkt des weiteren Unterrichtes derselben Personen oder des gesamten Unterrichtes anderer Personen
zu ändern. Natürlich kann das Prüfergebnis fehlerhaft und daher auf das gesamte Unterrichtssystem von
nachteiligem Einfluß sein. Beispielsweise kann ein besonderes Lehrverfahren für die jeweiligen Personen
gut geeignet sein, wobei jedoch mangelhafte Prüfmethoden den Anschein erwecken können, daß die
Unterrichtung erfolglos war, was dann zu einer verschlechternden Änderung des Lehrens oder von
dessen Inhalt führen kann. Eine Prüfmethode, welche ein genaues Bild des dem Lernenden tatsächlich
Vermittelten gibt, spielt also bei jedem wirksamen Lehrvorgang eine wesentliche und entscheidende Rolle.
Das häufigste Prüfungsverfahren besteht in der geschriebenen oder gesprochenen Antwort auf gesprochene
Fragen über verschiedene Punkte des gelehrten Stoffes. Während diese Prüfung mittels wörtlicher
Fragen und Antworten in vielen Fällen geeignet und in manchen Fällen kaum zu verbessern ist, ist sie dann
unzulänglich, wenn der gelehrte und zu lernende Stoff derart ist, daß eine ausreichend gute Auskunft über die
Kontinuität und Integration des vom Lernenden aufgenommenen Stoffes mittels einzelner, im wesentlichen
isolierter Fragen nicht zu bekommen ist, und wenn die geprüften Lernenden Schwierigkeiten haben, die
wörtlichen Fngen zu verstehen. Einzelne Personen, welche durchaus in der Lage sind, den gelehrten Stoff zu
verstehen und zu beh»lten, bringen es ntmlich bei einer
Prüfung mittels mehrerer wörtlicher Fragen nur zu schwachen Ergebnissen, da sie die Wörter nicht in ein
klares Verstehen dessen übersetzen können, was beantwortet werden soIL
Andere Prüfmethoden, wie beispielsweise das tatsächliche
Durchführen gelernter Handgriffe oder Verhaltensweisen oder mehrerer Aufgaben bzw. Arbeiten,
sind lediglich in Verbindung mit bestimmten Lehnnethoden geeignet und in manchen Fällen in der
ίο Anwendung wegen der erforderlichen Ausrüstung
begrenzt Diejenige Prüfung, bei welcher der Lernende graphisch Diagramme und Figuren oder dergleichen
wiedergeben muß, welche sich auf das Gelehrte beziehen, ist dem Verfahren mit einzelnen wörtlichen
Fragen überlegen, da damit die verschiedenen Seiten und Gesichtspunkte des jeweiligen Stoffes besser und
gründlicher erfaßt werden können, doch ist dieses Verfahren gleichfalls in mehrfacher Hinsicht begrenzt
Beispielsweise ist das in Rede stehende Verfahren auf die Anwendung dort beschränkt, wo eine unmittelbare
Erinnerung an die körperliche oder bildliche Erscheinung von Gegenständen, Systemen, Schaltungen oder
dergleichen eine Rolle spielt Weiterhin hat sich herausgestellt, daß eine Person zwar die Fähigkeit
haben kann, ein komplettes Diagramm oder eine andere derartige Darstellung eines komplexen Systems zu
behalten, sich in das Gedächtnis zurückzurufen und graphisch wiederzugeben, ihr trotzdem aber die
Fähigkeit fehlen kann, sich schnell zu erinnern und die Wirkung von zusätzlichen Informationen zu einem
kleinen Bereich des Systems auf das integrierte Gesamtsystem zu erkennen und auszuwerten.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, eine Lehr- und/oder Prüfvorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei welcher eine genaue und zuverlässige Überprüfung des vom Lernenden aufgenommenen
Stoffes gewährleistet ist und zwar mitteis graphischer, vom Lernenden zu liefernder Antworten, wodurch nicht
nur ein großer Anwendungsbereich gegeben, sondern auch eine Anregung und Entwicklung der Fähigkeit der
Lernenden dahingehend gewährleistet ist, sich ein geistiges Bild von dem gelehrten Stoff zu machen und
dieses zu behalten, so daß die Lernenden insbesondere sich alle Faktoren gleichzeitig und zusammen mit ihren
Wirkungen vorstellen können, welche das Vorgestellte beeinflussen und ändern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Zeichnungsfläche für den Lernenden und eine
gesonderte Bildaufnahmefläche, wobei die Zeichnungsfläche keine sichtbaren Zeichen bzw. kein sichtbares
Bild entstehen läßt während die sichtbare Zeichen bzw. ein sichtbares Bild wiedergebende Bildaufnahmefläche
verdeckt ist wobei ferner ein auf der Zeichnungsfläche beweglicher Stift mit einem Schreiber bewegungsabhängig
gekoppelt ist welcher auf der Bildaufnahmefläche beweglich ist und wobei eine Einrichtung, mit
welcher dem Lernenden die aufgezeichnete Antwort anzeigbar ist sowie eine Einrichtung zum Projizieren
zusätzlicher Informationen auf das gezeigte Antwortbild vorgesehen sind.
Die Aufzeichnung eines im Geiste vorgestellten Bildes, das sich auf vorher über körperliche Gegenstände
und Verhältnisse Gelerntes bezieht, ohne daß der Lernende den Fortgang oder die Entwicklung dessen
unmittelbar sieht, was er aufzeichnet, steigert die Qualität der Aufzeichnung in bezug auf ihre Wiedergabe
des vollständigen Vorstellungsbildes, das der Lernende entwickelt hat.
Vorteilhaft kann eine Einrichtung zur optischen Übertragung von Informationen an den Lernenden
vorgesehen sein, so daß dem Lernenden während des
Vorganges zusätzliche geschriebene oder bildliche Informationen gegeben werden können, um die
Parameter bzw. Faktoren zu ändern, welche das Vorstellungsbild bzw. die daraus gewonnenen Antworten
beeinflussen.
Aus der US-PS 31 81 865 ist ein den bekannten Durchschreibesätzen ähnlicher Gegenstand bekannt,
bei welchem dne Zeichnungsfläche und eine Bildaufnahmefläche
gleichzeitig mit nur einem Stift beeinflußt werden. Es handelt sich dabei um ein Spiel, welches zur
Prüfung und Ausbildung des bildmäßigen Vorstellungsvermögens nicht geeignet ist Außerdem fehlt es
demselben an der Anzeige- und Projektionsmöglichkeit, wie sie beim Gegenstand der Erfindung gegeben sind.
Bei früheren Lehrverfahren mit Gedächtnisübungen hat man zwar auch bereits graphische Wiedergaben von
Figurenreihen aus dem Gedächtnis vornehmen lassen, jedoch waren diese Wiedergaben während ihrer
Erstellung dem Lernenden stets sichtbar. Das hat zur Folge, daß das Vorstellungsbild des Lernenden von
denjenigen Teilen solcher Figuren verstärkt oder angeregt wird, welche zum jeweiligen Zeitpunkt
ungeschrieben oder ungezeichnet waren. Ziel ist es natürlich, die Bildung eines vollständigen und genauen
Gedächtnisbildes zu fördern, und die vom Lernenden gelieferte graphische Antwort, im vorliegenden Fall die
möglichst genaue Reproduktion geometrischer Figuren, soll genaue Rechenschaft über die Vollständigkeit und.
Genauigkeit eines solchen Vorstellungsbildes geben. Dies wird jedoch durch das Ausmaß an Anregung durch
visuelle Rückkopplung gestört, welche aus der zum jeweiligen Zeitpunkt bereits vorhandenen, sichtbaren
Aufzeichnung des Lernenden resultiert Besteht beispielsweise eine Übung darin, eine Anzahl von Figuren
zu behalten und sie auf Grund des Gedächtnisbildes, d. h. der gestigen Vorstellung zu reproduzieren, dann ist die
»Erinnerung« bei den letzten Figuren wegen der optischen Bezugnahme auf die bereits reproduzierten
früheren Figuren leichter. Dies gilt auch bezüglich der letzten Stufen bei der Wiedergabe einer einzelnen
Figur. Mit dem Erfindungsgegenstand wird der Lernende gezwungen, sein Vorstellungsbild von dem zu
Reproduzierenden ohne optische Rückbeziehung wiederzugeben, was gewährleistet daß einzig und allein
das geistige Bild als Grundlage der Wiedergabe dient, und nicht ein teilweises geistiges Bild, verstärkt durch
ein teilweises optisches Bild. Somit läßt sich nicht nur diejenige Zeitspanne leicht und gut feststellen, über
welche hinweg ein Lernender geistige Bilder zu behalten vermag, sondern es werden auch wertvolle
Informationen über individuelle Schwächen auf diesem Gebiet vermittelt Beispielsweise behalten manche
Lernende VorstellungsbiMer von zweidimensionalen Figuren genau und sehr lftnge, sind jedoch wesentlich
schwächer bezüglich der Erinnerung an dreidimensionale Darstellungen.
Andere Lernende habe*1 hinwiederum Schwierigkeiten
beim Behalten von geistigen Bildern nur insoweit, wie die besondere Ausrichtung dreidimensionaler
Objekte betroffen ist, o^er transformieren Figuren,
welche in einer Orientierung dargestellt sind, in eine
andere. Desgleichen lassf'i manche Lernende ständig
bestimmte Details bei den graphischen Aufzeichnungen weg, die sie auf Grund ihre·* geistigen Vorstellungsbilder
machen, während andere sich an zu viel »erinnern«, d. h.
zusätzliche Details wiedergeben, die in denjenigen
Informationen gar nicht enthalten waren, die ihnen für die Übung ursprünglich gegeben worden sind. Informationen
dieser Art in Verbindung mit ausreichenden weiteren Informationen können zu allgemeinen Angaben
über die Stärken und Schwächen des jeweiligen Lernenden bezüglich der Lern- und Denkfähigkeit
zusammengefaßt werden. Beispielsweise können ausreichend viele richtig korrelierte Daten mit Bezug auf die
geistige Vorstellungsfähigkeit eines Lernenden als Grundlage für die Angabe von Eignungen verwendet
werden, ferner zur Bestimmung derjenigen Arten an Instruktionen bzw. Informationen, auf welche der
Lernende am besten anspricht
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Darin zeigt
F i g. 1 die Draufsicht auf ein Blatt mit Instruktionsmaterial zum Lernen;
Fig.2 die Draufsicht auf ein Blatt mit anderem Instruktionsmaterial zum Lernen;
Fig.3 bis 5 weiteres Instruktionsmaterial zum Lernen und Hilfsmittel zum Aufzeichnen desselben
durch den Lernenden;
F i g. 6 die perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
F i g. 7 und 8 jeweils die teilsweise geschnittene Vorder- bzw. Seitenansicht der Vorrichtung gemäß
Fig. 6.
Die Erfindung geht davon aus, daß alle Personen in größerem oder geringerem Ausmaß die Fähigkeit
besitzen, Vorgänge, Situationen, Bedienungssysteme usw. sich vorstellen, d. h. sich im Geist ein Bild davon
machen zu können, und zwar über gegenständliche Assoziationen damit Bei herkömmlichen Lehr- und
Examensmethoden zur Feststellung des gewonnenen Wissens über beispielsweise vorgegebene Situationen
oder andere Kombinationen von gegenständlichen Formen und Abstrakten Ideen wird der Lernende mit
Material konfrontiert, das zum Lehrstoff assoziativ ist, und man verläßt sich auf sein Erinnerungs- und
Dekutionsvermögen im Hinblick auf die Erinnerung an die so mitgeteilte Information und ihre Verwendung. Bei
solchen Lehr- und Prüfverfahren liegt der Schwerpunkt auf dem Anbieten äußerer, assoziativer Bedingungen,
gewöhnlicherwsise einer Reihe von verwandten, jedoch
einzelner Tatsachen oder anderer Informationen, und jede Bildung eines inneren, geistigen Bildes durch
Integration solcher Informationen miteinander zu einem geistigen Bild, an das man sich ständig erinnern
und das man laufend benutzen kann, ist bestenfalls ein zufälliges und unkontrolliertes Phänomen. Die Erfindung
beruht auf der Voraussetzung, daß die Fähigkeit zur geistigen Vorstellung eines vollständigen Begriffes
oder zur Bildung eines geistigen Schemas von jeder gegebener Situation oder mehreren Umständen dem
Vermögen überlegen ist eine Reihe von einzelnen Fakten zu behalten, die mit einer solchen Situation
assoziiert sind. Deswegen ist Ziel der Erfindung das Wecken und Stärken der Fähigkeit der Lernenden,
vollständige geistige Bilder zu bilden, zu behalten und auch zu benutzen, welche Bilder mit Bedingungen oder
Umständen verknüpft sind, denen die Lernenden ausgesetzt werden, und welche Erinnerungs- und
Deduktionsvermögen erfordern.
Daner werden die Lernenden zunächst mit Instruktionsmaterial versehen, das das Behalten in Form eines
vollständigen geistigen Bildes anregt worauf diese Bildbildung und die Erinnerung an ein solches geistiges
Bild bei den Lernenden dadurch geprüft werden, daß der Lernende ein sichtbares Bild aufzeichnet, das er
jedoch während dieser Aufzeichnung selbst nicht sieht.
Erste Informationen zur Entwicklung der geistigen Vorstellungsfähigkeit des Lernenden können beispielsweise
aus einer Reihe von geometrischen Figuren bestehen. Derartige Figuren sind in F i g. I wiedergegeben.
Sie werden eine gewisse Zeit lang dem Lernenden gezeigt. Sie umfassen sowohl zwei- als auch dreidimensionale
Darstellungen in verschiedenen Orientierungen. Als erste Übung kann dem Lernenden aufgegeben
werden, die Fuguren in der ersten Reihe 15 Sekunden lang zu studieren und dann mittels eines Stiftes seine
bildliche Erinnerung an diese Figuren aufzuzeichnen. Wie dies im einzelnen erfolgt, wird weiter unten näher
erläutert. Diese übung kann dann mit den Figuren der
zweiten und dritten Reihe wiederholt werden, und schließlich kann er dazu aufgefordert werden, sämtliche
in F i g. 1 wiedergegebenen Figuren aus dem Gedächtnis wiederzugeben, wenn er die vorherigen Übungen
zufriedenstellend durchgeführt hat.
In Fig.2 ist eine reale elektrische Schaltung dargestellt, die der Lernende im Kopf behalten soll. Sie
bezieht sich auf einen konventionellen elektrischen Starter für Kraftfahrzeuge und weist einen schlüsselbetätigbaren
Zündschalter 30, einen Elektromagnet 32, eine Batterie 34 und eine Startvorrichtung 36 auf. Diese
Elemente sind durch Linien miteinander verbunden, welche einen vollständigen elektrischen Kreis darstellen.
Nach ausreichender Zeit zum Studium dieses schematischen Diagramms wird der Lernende aufgefordert,
das komplette System wiederzugeben, d.h. eine vollständige graphische Reproduktion davon aufzuzeichnen,
die dann auf Genauigkeit und Vollständigkeit überprüft wird, jedoch während der Herstellung für den
Lernenden nicht sichtbar ist Es können dann Instruktionen gegeben werden, welche Fehler im System und die
Art betreffen, wie diese Fehler die körperliche Darstellung des Systems beeinflussen, also angeben, wie
die geistige Vorstellung des Lernenden vom System geändert werden muß, damit das fehlerhafte Funktionieren
angezeigt wird. Beispielsweise würde ein loses Batteriekabel durch eine Unterbrechung in der Linie
dargestellt werden, die von der einen oder anderen Seite der Batterie 34 ausgeht Ein Schaden an dem Starter 36
könnte durch Einkreisen von dessem Symbol oder durch kreusweises Durchstreichen desselben verdeutlicht
werden. Die graphischen Antworten, welche diese Änderungen des körperlichen Systems angeben, und
damit auch die Änderungen der Vorstellung des Systems, die der Lernende hat, können vom Lernenden
auf schriftliche oder mündliche Fragen oder Instruktionen hingegeben werden, welche sich auf besondere
Fehlfunktionen oder andere Änderungen im System beziehen.
Statt dessen oder zusätzlich zu solchen mündlichen Fragen oder Instruktionen können auch andere
assoziative Bedingungen angegeben werden, weiche dem Lernenden die Art der gewünschten Antwort
anzeigen. Beispielsweise kann die Lernenden gelehrt werden, bestimmte Geräusche zu erkennen und mit
bestimmten Änderungen im System zu assoziieren. Diese Änderungen sollten im geistigen VorstelhingsbDd
des Lernenden vom System automatisch erscheinen, und die graphische Antwort zeigt, ob dies der FaD ist
oder nicht Der Lernende wird dadurch dazu angeregt das gesamte System sich bildhaft vorzustellen und in
jedem Element einen integrierend«] Bestandteil eines zusammengesetzten Ganzen zu sehen, nicht aber ein
isoliertes Bauteil. Wird so in immer zahlreicheren Bereichen bei der Ausbildung des lernenden vorgegangen,
dann werden seine Neigungen und Fähigkeiten zur
·, bildhaften Vorstellung kompletter Systeme gefördert
und entwickelt Seine Fähigkeit zur Lösung von Problemen in Verbindung mit Fehlern im Betrieb oder
anderen Veränderungen des Zustandes solcher Systeme wird stark entwickelt und vergrößert, da immer weniger
ίο auf die Erinnerung an eine Vielzahl von isolierten
Fakten über das System zurückgegriffen werden muß.
In F i g. 3 ist eine Reihe von Punkten und sonstiger Markierungen dargestellt, die zur Orientierung auf der
Zeichnungsfläche bei einer bestimmten Übung vorgesehen sein können. Beispielsweise dienen die Markierungen
zur Orientierung der Aufzeichnung bestimmter Flugvorgänge beim Fliegen von Flugzeugen. Diese
Übung kann zur Grundausbildung eines Pilotschülers zählen. Die bezifferten Linien würden zur Aufzeichnung
beispielsweise der gewünschten Höhen, Luftgeschwindigkeiten und Klappenstellungen verwendet der Kreis
von Punkten zur Aufzeichnung von Strecken, Abweichungen, usw. Eine typische Instruktion könnte darin
bestehen, eine angenommene Ursprungsrichtung aufzuzeichnen, und die Grenzen, Abweichungen und den
Abflug von festen eingebundenen oder ausgebundenen Strecken für einen besonderen Einflug einzuzeichnen.
Es können die gewünschte Höhe, Fluggeschwindigkeit usw. entsprechend einer Instruktion für einen zweimotorigen
Anflug eines bestimmten Flugzeuges an eine bestimmte Landebahn aufzuzeichnen sein, wobei die
erforderlichen Korrelationsdaten vorher mitgeteilt werden. Die Situation kann weiterhin während der
übung dadurch geändert werden, daß der Lernende von
Änderungen der Steuerparameter in Kenntnis gesetzt wird. Beispielsweise könnte dem Lernenden beim
Ausführen herkömmlicher Manöver während des erwähnten Anfluges mitgeteilt werden, daß das
Fahrgestell des Flugzeuges nicht richtig funktioniert und er durchstarten muß.
Die gestrichelten Linien und Zahlen in F i g. 3 zeigen typische Angaben des Lernenden, welche jedoch nicht
unmittelbar sichtbar sind. Der Pilotschüler ist daher
gezwungen, laufend ein geistiges Vorstellungsbild von der Position und der Bewegung des Flugzeuges zu
haben und sich darauf zu beziehen, wenn die geforderten Manöver durchgeführt werden sollen. Da
keinerlei optische Rückbeziehungen möglich sind, auch nicht auf Darstellungen von ihm selbst stellt die
so endgültige Aufzeichnung eine sehr genaue Angabe der Fähigkeit des Schülers dar, sich die Situation vorzustellen.
Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie die Fähigkeit eines Lernenden trainiert und gesteigert werden kann,
sich ein dynamisches geistiges Bild einer Situation mit laufend veränderten Parametern zu bilden. Darüber hinaus
wird der Schüler darin unterstützt sich einen geistigen Vorplan vorzustellen bzw. zu bilden, d. h. eine
Vorstellung unter Berücksichtigung vorweggenommener Vorgänge.
In F i g. 4 ist eine andere Art von Instruktionsmaterial dargestellt das eingesetzt werden kann. Fig.4 zeigt
einige Innendetails der Kanzel eines Flugzeuges. Diese
Darstellung könnte dem Schüler in Form einer Fotografie oder durch Besichtigung der Kanzel selbst
vermittelt werden. Die Kanzel weist beispielsweise eine Hauptsteuersäule 40, eine Klappensteuerung 42, Ventilsteuerungen
44, Fahrgesteusteuenmg 46, Ruderpedale
48, eine Notsauerstoffmaske SO und eine Instrumenten-
wand 52 auf. Um graphische Antworten auf Fragen und Instruktionen geben zu können, welche sich auf
Vorgänge in der Kanzel beziehen, wird dem Lernenden eine Zeichnungsfläche gemäß F i g. 5 gegeben. Diese
Zeichnungsfläche weist geeignete Referenzmarken auf, welche dem Lernenden auf dem Blatt die Orientierung
seines geistigen Bildes ermöglichen. Die Referenzmarkierungen können verschieden detailliert vorgesehen
sein. Die Referenzmarkierungen in Fig.'5 sind mit denselben Bezugsziffern versehen, wie die ihnen
zugeordneten Vorrichtungen und Instrumente in F i g. 4.
Der Lernende kann dann zusätzliche Instruktionen über die Benutzung normaler Abkürzungen und/oder
symbolischer Anzeigen erhalten, weiche verschiedene Kanzelvorgänge oder -schritte repräsentieren, die
teilweise oder in ihrer Gesamtheit mit der Zeichnungsfläche korreliert sein können. Beispielsweise kann eine
typische Instruktion darin bestehen, daß mit einer graphischen Antwort unter Verwendung der Zeichnungsfläche
die verschiedenen Schritte angegeben werden sollen, die bei einer Notlandung durchzuführen
sind. Wenn der Lernende im Geiste die realen Schritte sieht, die er in der Flugzeugkanzel vornimmt, und ihre
Wirkung in Kombination mit äußeren Faktoren auf den verschiedenen Instrumenten und Kontrollorganen, dann
macht er geeignete Markierungen mit dem Stift auf der Zeichnungsfläche, um graphische Anzeigen davon an
einer ihm nicht sichtbaren Stelle aufzuzeichnen. Die Schritte des Anlegens der Sauerstoffmaske und
Anschaltens der Notrufanlage werden zunächst durch die Einzeichnungen 53 und 54 angegeben, welche von
den Stellungen der Maske und des Mikrophons in der Kanzel ausgehen. Das Ausfahren des Fahrgestells bzw.
das Einschalten dieses Vorganges ist durch den Pfeil 56 dargestellt, welcher der Stellung und Bewegungsrichtung
der Fahrgestellsteuerung auf der Zeichnungsfläche entspricht. Das Kommando zum Bewegen des Gestells
in die untere Stellung kann durch die Abkürzung »DG« angegeben werden, die an entsprechender Stelle auf der
Zeichnungsfläche eingezeichnet wird. Die Bewegung der Ventile gibt die Linie 58 an, usw. Zu geeigneten
Zeiten während der Übung kann dem Lernenden befohlen werden, in die Zifferblätter und Instrumente
eine geeignete Nadelstellung oder dergleichen einzuzeichnen, beispielsweise um die gerade gegebene Höhe,
Fluggeschwindigkeit usw. anzuzeigen. Die vom Stift erzeugten Markierungen sind in Fig.5 gestrichelt
wiedergegeben, und zwar zur Verdeutlichung dessen, daß sie dem Lernenden nicht sichtbar sind. Beim
sichtbaren Bild erscheinen sie als ausgezogene Linien. Die Überprüfung des sichtbaren Bildes nach Beendigung
der Übung zeigt jede Schwäche des Lernenden bezüglich seiner Vorstellungskraft
Eine Vielzahl von Vorgängen und Situationen kann auf die beschriebene Art und Weise aufgezeichnet
werden. Die Ergebnisse vermitteln ein gutes Indiz dafür, wie gut der Lernende sich die Situation oder die
Vorgänge vorzustellen vermag. Auch zeigen die Aufzeichnungen die Fähigkeit des Lernenden, solche
Vorgänge unter realen Bedingungen durchzuführen, und mit welcher Genauigkeit er dies zu tun imstande ist
Eine laufende Ausbildung von Schülern auf diese Art und Weise vermittelt eine beträchtliche Erhöhung der
Tüchtigkeit bei der Erfüllung der Aufgaben und der Nutzung des Denkvermögens. Gleichfalls wird die
Fähigkeit des jeweiligen Lernenden gesteigert, alle Probleme und Situationen, mit denen er konfrontiert
wird, und die durch geistige Bildvorstellungen leichter ?.u !ösen sind, schneller zu überschauen und ihrer Herr
zu werden.
In den Fig.6 bis 8 ist eine Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Sie weist einen Schrank 70 auf, an welchem der Lernende
während der graphischen Erwiderung auf die erläuterten Fragen und Instruktionen sitzt. Ein Stift 72 wird vom
Lernenden ergriffen und ist in jeder Richtung beweglich. Der Stift 72 ist in zwei zweistückigen, teleskopartigen
ίο Armen gehalten, die jeweils aus zwei ineinander
teleskopierbaren Abschnitten 76 und 78 bzw. 80 und 82 bestehen. Die Armabschnitte 78 und 82 sind mit
senkrechten Trägern 84 und 86 verbunden, die in der oberen Wandung 88 des Schrankes 70 gleitend gelagert
sind. An dem unteren Ende jedes Trägers 84 und 86 ist jeweiis ein teleskopäriiger Arm SO bzw. 92 befestigt, der
entsprechend den oberen Armen 76, 78 und 80, 82 aufgebaut ist. An seinem freien Ende greift jeder Arm 90
und 92 an einem Schreiber 94 an, beispielsweise einem Bleistift oder einem Tintenschreiber. Ein Papierband 96
als Bildaufnahmefläche läuft von einer Rolle 98, die auf einer geeigneten Spindel im Schrank 70 angebracht ist,
über Führungsrollen 100 zwischen zwei Antriebsrollen 102 hindurch und verläßt den Schrank 70 durch einen
Schlitz 104. Die Stirnwand 106 des Schrankes 70 kann über Scharniere hochklappbar angeordnet sein, so daß
das Innere des Schrankes zugänglich ist. Die Antriebsrollen 102 sind beispielsweise mit einem Elektromotor
108 verbunden und ziehen das Band % über die Führungsrollen 100 und schieben es aus dem Schlitz 104
des Schrankes 70 heraus.
Zur Vermittlung optischer Informationen an den Lernenden sind eine horizontale Sichtscheibe 110 und
eine senkrechte Sichtscheibe 112 vorgesehen. Auf
is diesen Scheiben können die optischen Informationen
mittels Gleitprojektoren 114 bzw. 116 sichtbar gemacht
werden, welche über Spiegel 118 und 120 strahlen (Fig.7 und 8). Geeignetes Instruktionsmaterial ist
vorher auf den Schlitten der entsprechenden Projektoren aufgezeichnet und wird auf Fernkommandos eines
Lehrers oder eines mit einem entsprechenden Programm versehenen Computers projiziert. Beispielsweise
können die Schlitten für die Sichtscheibe 112 die Daten der Anfangsparameter einer Situation gespeichert
haben, ferner Instruktionen über die Art der vom Lernenden gewünschten graphischen Antwort. Um die
graphische Antwort zu geben, muß der Lernende den Stift 72 in der gewünschten Art und Weise über die
Zeichnungsfläche 74 bewegen, die gegebenenfalls mit Referenzmarkierungen versehen ist Zwischen der
Bewegung des Stiftes 72 und der Bewegung des Schreibers 94 auf dem Papierband 96 ist über das
beschriebene Gestänge eine unmittelbare Kopplung gegeben. Wird der Stift 72 aus der Berührung mit der
Zeichnungsfläche 74 gehoben, um in eine neue Stellung gebracht zu werden, dann läuft der Schreiber 94
ebenfalls nach oben und aus der Berührung mit dem Band 96, und zwar wegen der starren Verbindung der
Arme 92,90 mit den Trägern 84 und 86, sowie auf Grund
der gleitenden Lagerung der letzteren in der oberen Wandung 88 des Schrankes 70.
Wie aus Fi g. 7 deutlich hervorgeht, ist im Bereich des
Schreibers 94 unterhalb des Bandes 96 eine Auflage 122 vorgesehen. Statt der beschriebenen Schreibvorrichtnng
mit mechanischer Kopplung des Stiftes 72 mit dem Schreiber 94 kann auch eine solche mit elektrischer oder
elektrischmechanischer Kopplung vorgesehen werden. Desgleichen kann das Band 96 auch senkrecht im
hinteren Teil des Schrankes 70 angeordnet werden.
Zusätzlich zu den optischen Instruktionen auf der Sichtscheibe 112 kann der Lernende auch noch
akustische Instruktionen erhalten. Dazu dienen die Kopfhörer 124 (Fig.6), welche an ein geeignetes
akustisches Aufzeichnungsgerät angeschlossen sind, beispielsweise ein Bandgerät, das im hinteren senkrechten
Teil des Schrankes 70 angeordnet sein kann. Weiterhin kann ein Mikrophon 126 vorgesehen sein, das
an ein Aufzeichnungssystem angeschlossen ist, um gesprochene Antworten des Lernenden aufzunehmen,
wenn dies erwünscht ist. Solche akustischen Erwiderungen sollen in Verbindung mit der graphischen Antwort
die Fähigkeit des Lernenden zeigen, eine bildhafte Vorstellung im Geiste zu entwickeln.
Während der Aufzeichnung einer graphischen Ant-
wort befindet sich das Band 96 gewöhnlich im Stillstand.
Nach Vollendung einer bestimmten Übung oder eines bestimmten Teils davon, wird der Motor 108 betätigt
und das Band 96 in eine solche Stellung befördert, in welcher die gerade fertiggestellte graphische Antwort
sich unterhalb der Sichtscheibe 110 befindet. Dann projiziert der Projektor 114 ein Bild auf das Band 96 und
dadurch hindurch auf die Scheibe 110. Wenn das projizierte Bild der gewünschten Antwort entspricht,
dann sieht der Lernende sofort, inwieweit seine Antwort stimmt, d. h. richtig und genau ist. Die vom Projektor
114 gelieferten Informationen betreffen auch zusätzliche Instruktionen, die beispielsweise bei der nächsten
Übung in Verbindung mit der gelösten Übung verwendet werden sollen.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Lehr- und/oder Prüfvorrichtung, insbesondere
zur Ausbildung bzw. Prüfung des bildlichen Vorstellungs- und Erinnerungsvermögens, wobei Informationen
für den Lernenden gegeben werden und eine Aufzeichnung der Antwort durch den Lernenden
erfolgt, gekennzeichnet durch eine Zeichnungsfläche (74) für den Lernenden und eine
gesonderte Bildaufnahmefläche (96), wobei die Zeichnungsfläche (74) keine sichtbaren Zeichen bzw.
kein sichtbares Bild entstehen läßt, während die sichtbare Zeichen bzw. ein sichtbares Bild wiedergebende
Bildaufnahmefläche (96) verdeckt ist, wobei ferner ein auf der Zeichnungsfläche (74) beweglicher
Stift (72) mit einem Schreiber (94) bewegungsabhängig gekoppelt ist, welcher auf der Bildaufnahmefläche
(96) beweglich ist, und wobei eine Einrichtung (110), mit welcher dem Lernenden die aufgezeichnete
Antwort anzeigbar ist, sowie eine Einrichtung (114, 118) zum Projizieren zusätzlicher Informationen
auf das gezeigte Antwortbild vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (112,116,120) zur optischen
Übertragung von Informationen an den Lernenden.
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