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Die Erfindung betrifft ein Gepäckstück aus zwei
Schalenteilen aus Kunststoff nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Derartige Gepäckstücke, z.B. Taschen, Koffer oder
Rücksäcke können aus
zwei Schalenteilen aus Kunststoff bestehen, die längs einer
Kante der einander zugewandten freien Ränder über ein Scharnier verbunden
sind, und die eine Schließeinrichtung, z.B.
ein Schloss, zum Halten der Schalenteile in der Schließstellung
aufweisen.
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Die genannten Gepäckstücke werden auch aus Textilmaterial
hergestellt, wobei derartige Gepäckstücke aus
Textilmaterial den Nachteil haben, weniger robust zu sein und in
erhöhtem
Maße verschleißanfällig zu
sein. Der Vorteil der Gepäckstücke aus
Textilmaterial besteht darin, dass sie ein geringes Gewicht aufweisen
und dass sie mit Taschenelementen versehen werden können. Die
Gepäckstücke aus ABS-Schalenteilen
haben den Nachteil, ein im Verhältnis
zu textilen Gepäckstücken höheres Gewicht aufzuweisen.
Ferner können
auf der Außenseite
des Koffers keine zusätzlichen
Taschen vorgesehen werden. Im Vergleich zu textilen Gepäckstücken weisen Gepäckstücke aus
ABS-Kunststoff allerdings den Vorteil auf, robuster und weniger
verschleißanfällig zu
sein.
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DE 195 31 362 A1 beschreibt einen Koffer, bei
dem zwei schwenkbar verbundene Schalenhälften einen Schaleninnenraum
begrenzen, sowie auf der Außenseite
der beiden Schalenhälften
ein sich parallel zum Schaleninnenraum erstreckender separater Taschenraum
aus flexiblen Material angeordnet ist. Nachteilig bei diesem Koffer
ist, dass die von außen
erreichbaren separaten Taschenräume
sehr groß ausgebildet
sind, so dass ein Verstauen von Kleinutensilien, wie sie häufig während der
Reise gebraucht werden, in ihnen nur schwierig möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Gepäckstück aus Kunststoffschalenteilen
zu bilden, das einerseits ein geringes Gewicht aufweist und mit
Aufsatztaschen versehen werden kann und andererseits robust und
wenig verschleißanfällig ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen
die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die Erfindung sieht in vorteilhafter
Weise vor, dass die Schalenteile aus einem dünnen, flexiblen Kunststoffmaterial
gebildet sind und mindestens ein Schalenteil mit mindestens einem
nach außen
vorstehenden, umlaufenden, eine Fläche umgrenzenden Rand ausgebildet
ist, der mittels eines Reißverschlusses
mit einem Deckel zur Bildung einer Vortasche verbunden ist.
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Die Bildung der Schalenteile aus
einem dünnen,
flexiblen Kunststoffmaterial hat den Vorteil, dass das Gepäckstück ein äußerst geringes
Gewicht aufweist und sogar leichter ist als ein vergleichbares textiles
Gepäckstück. Die
Flexibilität
des Kunststoffmaterials ermöglicht
es, ähnlich
wie bei einem Gepäckstück aus Textilmaterial,
einen hohen Füllungsgrad zu
erreichen. Gleichzeitig sind die Schalenteile aus einem hochfesten,
aber flexiblen Kunststoffmaterial dennoch robust und in hohem Maße verschleißfest. Bei
mindestens einem Schalenteil kann mindestens ein nach außen vorstehender,
umlaufender, eine Fläche
umgrenzender Rand ausgebildet sein, der mittels eines Reißverschlusses
mit einem Deckel zur Bildung einer Vortasche verbunden ist. Dadurch,
dass das flexible Kunststoffmaterial dünn ist, kann es an dem umlaufenden
Rand mit einem Reißverschluss vernäht werden,
der andererseits mit einem Deckel vernäht ist. Auf diese Weise kann
bei einem Gepäckstück aus Kunststoffschalenteilen
in vorteilhafter Weise eine Vortasche gebildet werden, um ein Gepäckstück mit unterteilten
Stauräumen
zu schaffen.
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Das Kunststoffmaterial besteht vorzugsweise
aus einer Polycarbonatfolie. Eine derartige Kunststofffolie kann
tiefgezogen werden und weist hohe Festigkeitswerte auf, so dass
die Gepäckstücke hohen
Belastungskräften
widerstehen können,
wie sie insbesondere bei Flugreisen auftreten. Gleichzeitig kann
die Polycarbonatfolie ausreichend dünn hergestellt werden, so dass
das Gepäckstück einerseits
ein äußerst geringes
Gewicht aufweist und andererseits dünn genug ist, um vernäht werden
zu können.
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Die Polycarbonatfolie hat eine Dicke
von ca. 1,5 bis 2,0 mm, vorzugsweise 1,6 mm.
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Der Deckel kann eine dem Schalenteil
zugewandten umlaufenden Rand aufweisen. Dieser Rand kann mit einem
Seitenteil des Reißverschlusses
verbunden werden.
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Der vorstehende Rand des Schalenteils
und der Rand des Deckels ist von einem Keder eingefasst, wobei die
Seitenteile des Reißverschlusses
mit den Kedern verbunden und den Rändern vernäht sind.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das Schalenteil zunächst
als Formteil mit integriertem einstückigen Deckel ausgeformt und dann
das Formteil entlang einer Trennungslinie aufgetrennt, um einerseits
das Schalenteil mit einem vorstehenden Rand und andererseits den
Deckel abzutrennen. Dies hat den Vorteil, dass sowohl das Schalenteil
mit vorstehendem Rand als auch der Deckel in einem einzigen Fertigungsvorgang
hergestellt werden können.
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Die durch das Abtrennen des Deckels
gebildete Aussparung im Schalenteil kann mit einem Bodenteil mit
nach außen
vorstehendem Rand verschlossen sein, wobei der vorstehende Rand
gemeinsam mit dem anliegenden vorstehenden Rand des Schalenteils,
dem Keder und dem einen Seitenteil des Reißverschlusses verbunden ist.
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Dabei ist vorzugsweise vorgesehen,
dass die vorstehenden Ränder
mit dem Keder und den jeweiligen Seitenteilen des mindestens einen
Reißverschlusses
vernäht
sind.
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Beim Vernähen mit hochfesten Fäden oder Zwirnen
kann die Festigkeit der Verbindung zwischen dem Reißverschluss
und dem Schalenteil bzw. dem Deckel und/oder dem Bodenteil derart
erhöht
werden, dass das Gepäckstück hohe
Belastungen ohne Beschädigung überstehen
kann.
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Die Schließeinrichtung der Schalenteile
besteht bevorzugt ebenfalls aus einem Reißverschluss.
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Die Reißverschlüsse des Gepäckstückes und der Vortasche können zwei
unabhängig
bedienbare Schlitten aufweisen.
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Im folgenden werden unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
erläutert:
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Es zeigen:
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1 eine
Ansicht der Hauptfläche
eines Gepäckstücks,
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2 eine
Seitenansicht des Gepäckstückes,
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3 ein
Formteil, aus dem ein Schalenteil und ein Deckel gebildet wird,
und
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4 eine
vergrößerte Darstellung
des Ausschnittes IV–IV
in 2.
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Das in 1 gezeigte
Gepäckstück hat etwa die
Form eines Aktenkoffers mit einer Vortasche 6. Das Gepäckstück ist aus
Kunststoffschalenteilen 2, 4 gebildet, die über ein
Scharnier 5 miteinander verbunden sind und die über eine
aus einem Reißverschluss 12 bestehende
Schließeinrichtung
in ihrer Schließstellung
gehalten werden. Das untere Schalenteil 2 ist mit einem
Handgriff 10 zum Tragen des Gepäckstückes versehen.
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Der die beiden Schalenteile 2, 4 verbindende Reißverschluss 12 kann
mit zwei Schlitten 36 versehen sein, die unabhängig voneinander
bedienbar sind.
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Die Kunststoffschalenteile 2, 4 bestehen
aus einer hochfesten Polycarbonatfolie mit einer Dicke von ca. 1,0
mm bis 2,0 mm. Die bevorzugte Materialstärke beträgt 1,6 mm.
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2 zeigt
ein tiefgezogenes Formteil 24, mit dem sowohl das obere
Schalenteil 4 als auch ein Deckel 8 für eine Vortasche
einstückig
hergestellt werden. Das Formteil 24 wird längs der
Trennungslinie 26 aufgetrennt, wodurch einerseits das Schalenteil 4 und
der Deckel 8 hergestellt werden.
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Das Formteil 4 weist dabei
einen eingezogenen umlaufenden Rand 28 auf, der die Fläche der Vortasche 6 umgrenzt
und der von dem Schalenteil 4 nach außen vorsteht. Um dem Rand eine
höhere Steifigkeit
zu verleihen, ist dieser gegenüber
einem umlaufenden Sockel 29 eingezogen, wie am besten aus 3 ersichtlich ist. Wenn
der vorstehende Rand, wie in 2 gezeigt,
hergestellt wird, entsteht eine Aussparung in dem Schalenteil 4,
die mit einem Bodenteil 22 verschlossen werden kann. Das
Bodenteil 22 wird separat hergestellt und weist einen nach außen vorstehenden
umlaufenden Rand 30 auf, der wie in 3 gezeigt, mit dem in der gleichen Richtung
vorstehenden Rand 28 derart verbunden werden kann, dass
die Rückseite
des Bodenteils 22 vorzugsweise im wesentlichen mit der
inneren Hauptfläche
des Schalenteils 4 fluchtet.
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Es versteht sich, dass auf der Außenseite des
Schalenteils 4 auch mehr als eine Vortasche angeordnet
werden kann. Diese könnten
auf der äußeren Hauptfläche des
Schalenteils 4 oder 6 neben oder übereinander
angeordnet sein oder auch bei Gestaltung des Deckels 8 mit
zwei entgegengesetzt abstehenden Rändern 32, aufeinander
angeordnet sein.
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Bei einer weiteren nicht dargestellten
Alternative kann das Formteil 24 einstückig mit dem Bodenteil 22 hergestellt
sein und lediglich ein nach außen
vorstehender umlaufender Rand 28 in dem Formteil 24 ausgeformt
sein. Hierbei könnte
ein Heraustrennen des Bodenteils eventuell entfallen. In diesem
Fall muss aber der Deckel 8 separat hergestellt werden.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich,
weisen die Schalenteile 2, 4 an ihren einander
zugewandten Rändern 9 und
mit geringem Abstand von diesen eine umlaufende Sicke 34 auf,
die nach außen
vorsteht und den Rand 9 ähnlich einem Rahmen versteift.
Zwischen der umlaufenden Sicke 34 und dem Rand 9 verbleibt
ein Streifen, der einen Keder 14 aufnimmt, der den Rand 9 umfasst
und der jeweils mit einem Seitenteil des Reißverschlusses 12 vernäht ist.
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Das Bodenteil 22 ist, wie
am besten aus. 3 ersichtlich,
mit einen nach außen
vorstehenden Rand 30 anliegend an dem nach außen vorstehenden
Rand 28 des Schalenteils 4, wobei beide Ränder 28, 30 von
einem umlaufenden Keder 18 eingefasst sind. Ein Reißverschluss 16 der
Vortasche 6 ist über
ein Seitenteil 15 mit dem Keder 18 und den dazwischenliegenden
Rändern 28 und 30 vernäht. Die
Naht wird mit Hilfe eines hochfesten Fadens oder Zwirns erstellt,
so dass eine hohe Festigkeit der Verbindung erreicht werden kann,
die auch hohen Belastungen des Gepäckstücks standhalten kann.
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Das andere Seitenteil 17 des
Reißverschlusses 16 der
Vortasche ist mit einem den Rand 32 des Deckels 8 umfassenden
Keder 20 vernäht.
Auch der Deckel 8 kann mit Hilfe eines Scharniers 7 an
den Schalenteil 4 gelenkig verbunden sein. Die Scharniere 5, 7 bestehen
beispielsweise aus einem Kunstledermaterial und können mit
den Schalenteilen 2, 4 bzw. dem Deckel 8 vernäht sein
und ggf. zusätzlich vernietet
sein.