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"Kombinierte Druckmaschine" Die Erfindung bezieht sich auf eine kombinierte
Maschine zum Bedrucken einer Materialbahn oder gesonderter Bogen, die eine oder
mehrere zylindrische Siebdruckschablonen, sowie einen oder mehrere Rouleauxdruckzylinder
aufweist. Bei einer derartigen Maschine sind die Druckzylinder immer auf dem unteren
Teil oder, höchstens auf der Seite der in einem derartigen Fall meist durch den
Umfang einer grossen Stütztrommel gebildeten Druckstrecke aufgestellt. Diese Stellung
der Drucksylinder kängt mit den Problemen zusammen, die bei der Erzielung einer
zweckmässigen Farbenzurührung und eines zweckmässigen Farbenauftrags gelost
werden
sollen. Die zylindrischen Schablonen aber können in einer waagerechten Druckstrecke
aufgestellt sein, wobei mit vorhältnisdmässig geringem Druck die in jedem Zylinder
vorhandenen Rakel die Farbe durch die Schablone hindurch auf das zu bedruckende
Material aufpreßt.
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Die Kraftr womit die Druckzylinder zur Erhaltung eines brauchbares
Abdrucks angedrückt werden sollen ist beträchtlich und mindestens das Zehnfachc
der Kraft, die von der Rakel auf eino zylindrische Schablone ausgeübt wird Dies
hängt mit dem grundsätzlichen Unterschied zwischen dem Druckvorgang mit einem Tiefdruckzylinder
und mit einer Schablone zusammen. Um nämlich bei einer Tiefdruckwalze die Farbe
aus den durch Nutzen erhaltenen Gruben auf die Bahn überzuführcn, soll die Bahn
mit Kraftaufwand mit der Farbe in Berührung gebracht werdeh, die Bahn also in die
Gruben gedrückt wcrden, damit die Farbe unter Benützung der Ka-.
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pillarvirkung und/oder Adhäsion des Stoffes übergeführt wird.
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Um dics zu errcichen soll ein bestimmter Flächendruck überschritton
werden. Bei Anwendung einer zylindrischen Schablone (Siebdruck) wird die Farbe mittels
der Rakel durch die Löcher hindurch ge presst, was bei einem viel niedrigeren Druck
erfolgen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde oino kombinierte Maschine
zu schaffen, wobei der Unterschied zwischen don Druckzylindern und den zylindrischen
Schablonen derart vermindert ist, dass dieselben in praktisch analoger Wcise in
dom Gestell untergebracht werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemass dadurch erreicht, dass - alie
Schablonen und Druckzylinder über der Druckstrecke liegen; - jede Schablone, bzw.
jeder Zylinder in dieser Strecke mit einer zugehörigen und sich unter der besagten
Strecke befindlichen Stützwalze zusammenarbeitet und - jeder Druckzylinder mit einer
dünnen, elastischen biegsamen Streichrakel, in einem weniger als 900 vor der Druekzone
liegenden Gebiet, versehen ist.
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Es ist besonders die Anwendung einer dünnen und elastischen Streichrakel,
voraugsweise aus Metall hergestellt, die die Lösung des Farbenauftragproblems ermöglicht.
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Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus; dass die
Druckstrec';e durch eine gestreckte, waagerechte Bahn ge bildet wird und jede Stützwalze
einen Durchmesser aufweistßder höchstens in der.Ordnungsgrössc des Durchmessers
des zugehörigen Zylinders bzw. der zugehörigen Schablone liegt. Die Anwendung der
verhältnismässig kleinen Stützwalzen für die Rouleauxdruckzylinder ermöglicht es
dieu%liche Andrückkraft auf ein Zehntel zurückzubringen und die Konstruiftion der
Maschine zu vereinfachen.
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Durch die Anwendung einer kleinen Gegendruckwalze wird die Klemmspalte
bei einen gleichbleibenden Flächendruck verringert, sodass der Gesamtdruck viel
niedriger sein kann.
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Die kombinierte Maschine nach der Erfindung ernioglicht es Vielfarbendrucksachen
zu
verfertigen, wobei eine oder mehrere Farben einen sehr feinen Umriss darstellen
sollen. In diesem Fall wird man diC diesbezüglichen Dessin mit einem Rouleauxdruckzylinder
und die übrigen Farben mit einer zylindrischen Schablone verfertigen,um in dieser
leise ein möglichst billiges Produkt, das doch allen Anforderungen von Genauigkeit
entspricht, herstellen zu können. Auch bei sogenannten Farbenabstufungen (Blumenmotiv)
ist der Roulcauxdruck besser als ein einen festen Abstand der Durchlöcherungen aufweisender
Siebdruck geeignet. Mit Hilfe der kombinierten Maschine nach der Erfindung können
diese Motive mit Hilfe einer oder mehrerer Druckzylinder erhalten werden, wahrcnd
der Rest des Dessins mittels zylindrischer Schablonen erzielt wird.
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Die Anwendung einer Roulcauxzylinders mit Stützwalze und dazwischen
liegendem Unterstützungsband für das zu bedruckende Material kann erfindungsgemäss
für eine genaue Rapportierung benutzt werdon/indem das Unterstützungsband - in soiner
Fortbewegungsrichtung betrachtet - sich zuerst an dem Druckzylinder und darauf an
den zylindrischen Schablonen vorzüber bewegt, während der Antrieb des Bandes über
das an dem Ende der Druckstreclte liegende Umleitungsrad erfolgt, wobei der Antrieb
des Druckzylinder6 und der zylindrischen Schablone an dieses Umleitungsrad gekuppelt
ist.
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Dio Erfindung wird nachstehend an Hand der in skizzenhafter Darstellung
eine kombinierte Druckmaschine zoigenden Zeichnung erla"utert.
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Fig. 1 ist eine Vorderansicht in vereinfachter Form; Fig. 2 zeigt
in grösserem Masstab einen Tiefdruckzylinder ; Fig. 3 stellt in entsprechender Weise
eine Zylinderschablone dar; Fig. 4 zeigt die Aufstellung eines Tiefdruckzylinders
auf der kombinierten Druckmaschine.
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Wie in Figur 1 ersichtlich ist besteht die Maschine aus einer Anzahl
zylindrischer Siebdruckschablonen 1 sowie aus einigen Tiefdruckzylindern 2, die
über einer durch ein Stützband 4 gcbildeten Druckstrecke 3 liegen. Dieses Band läuft
übr zwei Umleitungstrommeln 5, von denen mindestens eine (die Rechtc) angctrieben
wird. Unter der Druckstrecke 3 sind Stützwalzen 6 vorgesehen und zwar immer eine
Walze unter einer Schablone 1 oder einem Druckylinder 2. Diese Stützwalzen 6 weisen
einen Durchmesser kleiner als dor der Schablonen und Druckzylinder auf, sodass immer
eine schmale Druckzone oder geringen Klemmspalte entsteht. Dies ist besonders von
Bedeutung bei einem Tiefdruck~ zylinder, der einen gewissenminimalen Flächendruck
erfordert, der in dieser Weise mit liner nicht zu grossen Andruckskraft orhalton
wird.
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Innerhalb jeder Schablone 1 und an der Aussensoita gegen jeden Druckzylinder
2 befindet sich eine dunno elastisch biegsame Streichrakel 7 (siehe Fig. 3 und 4).
Diese besteht aus einer Fassung 8, worin ein dünner Metallstreifen 9 geklemmt ist,
desson Dicko weniger als 1 96 der ausserhalb der Fassung herausragenden
Breite
ist. Es kann auch ein Streifen aus Kunststoff angewendet werden, wenn nur dieser
@erkstoff eine ähnliche elastische Biegsamkeit wie Metall zeigt.
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Fig. 4 zeigt, dass über der Berührungsebene zwischen der Rakel 7 und
dem Druckzylinder 2 ein Farbenzufuhrrohr 10 und ein Fühler 11 vorgesehen sind, damit
ein konstantes Niveau der Farbe gewährleistetsei. Weiter ist in dem Gebiet vor der
Streichrakel 7 eine mit dem Druckzylinder 2 zusammenarbeitende Schabrakel 12 vorgesehen,
über der ein Absaugmundstück 13 angebracht ist.
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Ueber eine Lcitung 14 ist dieses Absaugemundstück mit einem Absaugegebläse
15 zwecks der Entfernung etwaiger Flaumflocken verbunden.
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Der Antrieb der Maschine erfolgt in einer für Schablonendruckmaschinen
üblicher Weise über das recht Umleitungsrad 5, wobei der Antrieb des Rouleauxzylinders
2 und der zylindrischen Schablone 1 an diesen Antrieb gekuppelt ist. Infolge der
kräftigen Berührung zwischen dem Zylinder 1 und dem darunter liegenden Band 4 (mittels
Stützwalze 6), wird dieses Band genau die Geschwindig keit dos Zylinders 1 annehmen
und werden etwaige Kriechdifferenzen zwischen dem Band 4 und der angetriebenen Unleitungsrolle
5 bosoitigt. Hierdurch wird das Druckrosultat noch verbessert.
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Dic beschriebene Maschine zeichnet sich von dem Stand der Technik
auah dadurch aus, dass huber der Druckstrecke 3 nicht nur
Siebdruckschablonen
1 sondern auch Tiefdruckzylinder 2 vorgesehen sind, was die Anwendungsmöglichkeiten
der Maschine erweitertlohne dass Verwickelungen in der Konstruktion oder der Wartung
mit in Kauf genommen zu werden brauchen.