DE411312C - Gummidruckrotationsmaschine mit zwei Druckzylindern - Google Patents

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine mit zwei Druckzylindern arbeitende Gummidruckrotationsmaschine, also eine Druckmaschine zur Ausübung des sogenannten mittelbaren Druckverfahrens. Das Neue und Eigenartige kommt den bekannten Ausführungen gegenüber insbesondere in der Gruppierung \·οη Druckzylindern, Plattenzylindern und Hilfszylindern sowie von

ίο Hilfsleitwalzen zum Ausdruck, die es ermöglicht, der Maschine selbst eine sehr vielseitige Verwendungsmöglichkeit zu geben.

Die Gummidruckrotationsmaschine mit zwei Druckzylindern, die in verschiedenen Ausführungsformen bereits seit Jahren in Gebrauch ist, läßt eine solche vielseitige Verwendungsmöglichkeit, wie sie der vorliegenden Erfindung zugrunde gelegt ist, überhaupt nicht zu; man konnte bei den bekannten Ausführungsformen entweder mit je einem Zylinder nur auf je eine Papierbahn Schöndruck aufbringen, oder man konnte auf einer Papierbahn, die in einem Zug um beide Druckzylinder geleitet wurde, Schön- und AViderdruck herstellen. Damit war aber die Reihe der X^erwendungsmöglichkeiten erschöpft.

Bei der der vorliegenden Erfindung zugrunde gelegten Einrichtung kommt insbesondere ein Hilfszylinder zur Verwendung, der sich gegen den Umfang des einen Druck-Zylinders legt und in dieser Stellung als Gegendruckfläche dient. Die Papierbahn wird natürlich in dem Falle, wo der Hilfszylinder als Gegendruckfläche dienen soll, zwischen diesem und dem Hauptdruckzylinder hindurchgeführt. Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal der Erfindung besteht noch darin, daß die Papierbahn nicht, wie es bei bekannten Einrichtungen der Fall ist, ausschließlich immer hinter den Druckw-erken, also nach erfolgter Übertragung des Druckbildes auf den den Druckzylinder tangierenden Übertragungszylinder eingeführt wird, sondern, daß die Papierbahn zwischen zwei übereinander angeordneten Übertragungszylindern an die Umfläche des Druckbildes herangeführt wird.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung, um die behauptete vielseitige Ver-

Wendungsmöglichkeit zu zeigen, veranschaulicht.

Abb. ι zeigt, wie nur eine einzige Papierbahn Verwendung findet und wie die durchlaufende Papierbahn in der Weise bedruckt wird, daß das Druckergebnis ein zweifarbiger Schöndruck und ein zweifarbiger Widerdruck ist.

Abb. 2 zeigt, wie auf zwei getrennt laufende Papierbahnen je ein zweifarbiger Schöndruck aufgebracht wird.

Abb. 3 veranschaulicht, wie eine einzige durchgehende Papierbahn mit vierfarbigen' Schöndruck versehen wird, während Abb. 4 zeigt, wie auch zwei Seiten der Papierbahn bedruckt werden, wie aber die eine Seite nur einen einfarbigen Schöndruck und drei Farben Widerdruck erhält, wobei die erste Farbe von den dreien mittelbar gedruckt wird.

Abb. 5 endlich veranschaulicht, wie bei

zwei getrennt laufenden Papierbahnen je eine derselben mit unmittelbarem einfarbigen Schöndruck und mittelbarem einfarbigen Widerdruck versehen werden kann.

Abb. 6 gibt alle diejenigen Hilfsteile der Druckmaschine wieder, für die auf jeden Fall bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel der Erfindung von vornherein Lagerstellen vorhanden sein müssen, um die Papierbahn nach Einlegen der zugehörigen Hilfsteile in ihre Lagerstellen den Druckwerken in verschiedener Reihenfolge zuleiten zu können.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung kommt, wie schon im Eingang der Beschreibung erwähnt ist, in der besonderen Gruppierung der Druckzylinder, der Platten- und Übertragungszylinder sowie eines Hilfszylinders und einiger Papierleitwalzen zum Ausdruck- 1 und 2 sind die im Maschinengestell drehbar gelagerten Druckzylinder, um welche herum, und zwar zweckmäßig in symmetrischer Ordnung, die mit den Plattenzylindern 3, 4, 5, 6 in Berührung stehenden Übertragungszylinder 7, 8, 9, 10 gruppiert sind. Die Plattenzylinder 3, 4, 5, 6 werden in bekannter Weise durch die Farbwerke 11 mit Farbauftrag versehen, in ebenfalls bekannter Weise durch Feuchtvorrichtungen 12 angefeuchtet und geben dann die aufgetragene Farbe auf die Übertragungszylinder 7, 8, 9, 10 ah. Zwischen zwei der dem einen Druckzylinder zugeordneten Übertragungszylinder, und zwar 7, 8, ist eine Leitwalze 13 vorgesehen, die dem Zwecke dient, die Einführung des Papierstranges an dieser Stelle, und zwar für die in den Abb. 4 und 5 veranschaulichte Druckdurchführung, zu er-

möglichen. Ferner empfiehlt es sich, mindestens bei einem der beiden Druckzylinder 1 noch einen Hilfszylinder 14 vorzusehen, der sich gegen den Umfang des Druckzylinders 1 legt und als Gegendruckfläche dient. Diese Anordnung dient hauptsächlich der in Abb. 3 veranschaulichten Druckausübung, wo eine einzige durchlaufende Papierbahn mit vier Farben in Schöndruck bedruckt wird.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten der Einrichtung lassen sich nach dem \^Torstehenden leicht ableiten. Es sei an dieser Stelle nur noch darauf hingewiesen, daß man das aus zwei Druckzylindern bestehende Maschinenaggregat in zwei in sich völlig· abgeschlossene Einzylinderrotatiorismaschinen aufteilen kann, die neben der Aufgabe, die in Abb. 5 dargestellte Druckweise herbeizuführen, außerdem, wenn es die besondere Druckausführung erfordert, mit verschiedenen Geschwindigkeiten laufen können.

Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die in den Abb. 1 bis 5 veranschaulichte vielseitige Anwendungsmöglichkeit der dargestellten Druckmaschine vor allem durch die Einlagerungsmöglichkeit der in Abb. 6 durch Schraffur hervorgehobenen Leitwalzen erreicht ist. Dabei sei bemerkt, daß statt des exzentrisch zu lagernden Hilfszylinders 14 auch eine einfache Leitwalze mit der üblichen Bemessung in die vorgesehenen Lager eingelegt werden kann.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Gummidruckrotationsmaschine mit zwei Druckzylindern, dadurch gekennzeichnet, daß zu jedem der beiden Druckzylinder mehrere Druckwerke und zwischen je zwei benachbarten Druckwerken ein oder mehrere Leitwalzen derart angeordnet sind, daß eine oder zwei Papierbahnen, und zwar im letzteren Fall beide Papierbahnen, unabhängig voneinander in verschiedener Reihenfolge der Druckwerke durch die Maschine geleitet werden können, um die Papierbahnen mit ein- oder mehrfarbigem Schön- und Widerdruck unmittelbar oder mittelbar versehen zu lassen.
2. 2. Gummidruckrotationsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens bei dem einen der beiden Druckzylinder zweckmäßigerweise abhebbar ein Hilfszylinder angeordnet ist, der als Gegendruckfläche dient, wenn der Schöndruck vollständig oder teilweise im mittelbaren Verfahren aufgebracht werden soll.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.