DE2007269C3 - Verfahren zur Wärmerückgewinnung aus einem bei der thermischen, auf Acetylenerzeugung gerichteten, Spaltung von Kohlenwasserstoffen entstandenen Gasgemisch - Google Patents
Verfahren zur Wärmerückgewinnung aus einem bei der thermischen, auf Acetylenerzeugung gerichteten, Spaltung von Kohlenwasserstoffen entstandenen GasgemischInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Wärmerückgewinnung auseinem bei der thermischen,
auf Acetylenerzeugung gerichteten Spaltung von Kohlenwasserstoffen entstandenen Gasgemisch, das
zur Stabilisierung seiner Komponenten abgeschreckt und dann einer Olwasche unterworfen wird; sie betrifft
insbesondere eine in bezug auf die Wärmerückgewinnung verbesserte Führung der ölwäsche.
Die thermische Spaltung von Kohlenwasserstoffen oder Kohlenwasserstoffgemischen, wie Rohöl, wird
bekanntlich bei Spaltendtemperaturen zwischen 1000 und 1500' C durchgeführt. Die Höhe der Spaltendtemperatur
bestimmt in Verbindung mit dem Einsatz das Spalte ι gebnis.
Bei einer auf Acetylenerzeugung gerichteten thermischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen entstehen
u. a. asphaltartige Verbindungen, die sich ebenso wie Ruß und Koks schon unmittelbar nach dem Abschrekken
der Spaltgase störend bemerkbar machen.
Durch die Ölwäsche soll das abgeschreckte Spaltgasgemisch
vor weiterer Behandlung von diesen Bestandteilen befreit und gekühlt werden. Es ist üblich,
das Waschöl im Kreislauf durch die Wascheinrichtung umlaufen zu lassen und die genannten Verunreinigungen
mit einem ölteüstrom auszuschwemmen. Das kreisende Waschöl wird durch indirekten Wärmeaustausch
mit einem Kühlmittel, z. B. Wasser, auf einem bestimmten Temperaturniveau gehalten.
Es ist bekannt, die von dem Kühlmittel aufgenommene Wärme nutzbar zu machen, z.B. zur Dampferzeugung.
Wenn dieser bekannte Weg zur Wärmerückgewinnung beschriften wird, dann soll die Wärme
in der Regel auf möglichst hoher Temperaturlage gewonnen werden, z. B. um Dampf von möglichst großer
Arbeitsfähigkeit in möglichst großer Menge zu erzeugen. Diesem Bestreben sind jedoch bei der bekannten
Verfahrensweise durch das Siedeverhalten des Waschöls deutliche Grenzen gesetzt. Wird das
Waschöl zur Vermeidung von Verdampfungsverlusten auf niedriger Temperatur gehalten, dann kann
mehr Wärme zurückgewonnen werden als bei höherer Temperatur des Waschöls, es kann jedoch nur Was-
serdampf von entsprechend niedriger Qualität erzeugt werden. Bei höherer Waschöltemperatur wird zwar
ein Teil der Wärme auf höherer Temperaturlage zurückgewonnen, der andere Teil wird aber mit dem in
größerem Maße erzeugten Gldampf weitergeschleppt
ίο und kann in den folgenden Verfahrensstufen nur auf
wesentlich geringerem Temperaturniveau zurückgewonnen werden.
Die Wärmerückgewinnung aus dem Kreislauf des flüssigen Waschöls ist aber auch insofern problema-
tisch, als die zum Wärmeentzug erforderlichen Wärmetauscher trotz des in der Regel vorgenommenen
Abzugs eines ölteilstromes zur Verschmutzung neigen.
Dies führt zu einer zunehmenden Verschlechterung des Wärmeübergangs, bedingt groß dimensio
ao nierte Austausche! und laut nur kurze Betriebszeiten
zu.
Dei Erfindung lieg! die Aufgabe zugrunde, unter
Vermeidung der beschriebenen Nachteile aus den bei
der thermischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen
»5 entstehenden acetylenhaUigen Gasgemischen mog
liehst grotJe Wärmemengen von hohen Temperaturen
zurückzugewinnen und die asphaltartigen Ausfallun
gen abzuführen.
Zur Losung der Aulgabe wird ein Verfahten /w
Ruckgewinnung von Warme aus einem bei der thermischen,
auf Acetylenerzeugung gerichteten. Spal tung von KohlenwasM 1 stoffen entstandenen Gasge
misch, bei dem dieses abgeschreckt und einer zweistufigen Olwasche unterworfen wird, vorgeschla
gen. das dadurch geki nn/eichnet ist, daß man die abgeschreckten
Spaltgase in einer ersten Waschstufe einem
im Gleichstrom /ugefuhrten Wascholgemisch
aussetzt, dessen schweisicdender Anteil in flüssigem
Zustand ohne Kühlung im Kreislauf geführt wird, dessen
lciclitsiedender Anteil dagegen verdampft und zusammen
mit den Spaltgasen einer zweiten, ebenfalls im Gleichstrom arbeitenden Waschstufe, die als indirekter
Wärmetauscher ausgestaltet ist, zugeführt wird, wobei das Kondensat zunächst al· Waschflüssigkeit
dient und anschließend zur erneuten Verdampfung in die erste Waschstufe zurückgeführt wird, während die
Spaltgase zusammen mit den restlichen öldämpfen nach Austritt aus der zweiten Waschstufe in an sich
bekannter Weise der Trennung unterworfen werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in der zweiten Waschstufe Wärme aus der Dampfphase des
Öls, also auf höherem Temperaturniveau, zurückgewonnen; asphaltartige Bestandteile, die in der zweiten
Waschstufe anfallen, können sich nicht festsetzen, weil der Kondensatfilm dies verhindert. Im ölkreislauf der
ersten Waschstufe sind Wärmeaustauscher nicht erforderlich, damit entfallen häufige, durch asphaltartige
Bestandteile und andere Verunreinigungen ausgelöste Störungen.
In der Zeichnung ist ein Schema des erfindungsgemäßen
Verfahrens wiedergebeben.
Dem Spaltreaktor 1 wird über Leitung 2 ein Kohlenwasserstoffgemisch
und über Leitung 3 die Spaltenergie - in Form einer Sauerstoff-Flamme oder eines
Wasserstoff-Plasmas - als Einsatz zugeführt. Die aus
dem Reaktor 1 austretenden Spaltgase werden durch das über Leitung 4 eingedüste Quenchmittel abgeschreckt.
Die erste Waschstufe ist durch den Waschturm 5, die zweite durch den Kondensator 6 vereinfacht dargestellt.
Der gestrichelt gezeichnete Kessel 7 dient der Abwärmeverwertung.
In der ersten Waschstufe wird bei angenähert atmosphärischem
Druck eine Temperatur aufrechterhalten, die innerhalb des Siedebereiches des verwerdeten
Waschöls liegt. Zur Einsteuerung der Temperatur kann die Menge des über Leitung 4 eingedösten
Quenchmittels und/oder die Einstellung dei Siedelage
des Waschöls herangezogen werden, z. B. durch Ein- oder Ausschleusungen über Leitungen 14, 15
und 16.
Der Sumpf des Waschturms 5 ist durch Leitungen 8 und Pumpe 9 mit dem oberen Turmieil verbunden.
Über diese Leitungen wird flüssiges Waschöi im Kreislauf geführt.
Der Weg des Spaltgases führt durch die eiste Waschstufe (Waschturm S) über Leitung 10 in die
zweite Waschstufe (Kondensator 6) und schließlich über Leitung 11 zu weiteren, nicht gezeichneten
Trennanlagen Das so geführte Spaltgas bringt öldampf
aus der ersten Waschstufe in die zweite Waschstufe. Durch indirekten Kontakt des Spaltgas-Dampf-Gemisches
mit einem Kühlmittel entsteht ölkondensat. Dieses Kondensat wird über Leitungen
12 und Pumpe 13 in die erste Waschstufe zurückgeführt und erneut der Verdampfung durch die Spaltgase
ausgesetzt.
Die indet zweiten Waschstufe von dem Waschmittel
aufgenommene Wärme wird an den Kessel 7 abgegeben und dort zur Dampferzeugung genutzt.
Wie ersichtlich, werden im stationären Ablauf des Verfahrens zwei Wasehölkieisläufe aufrechterhalten.
An dem einen Kreislauf nehmen praktisch nur die schweren Waschölkomponenten teil. Wärmeaustauscher
sind in diesen Kreislauf nicht eingeschaltet. Das in diesem Umlauf geführte öl bespült die Wände des
Waschturms 5 der ersten Waschstufe und hält sie von Verkrustungen frei. Ausgewaschene bzw aufgenommene
Verunreinigungen werden über die Anzapfung 14 ausgetragen. Der zweite Kreislauf läuft unter Phasenwechsel
ab, er führt über beide Waschstufen In der ersten Waschstufc sind die an diesem Kreislauf
teilnehmenden, leichtersiedenden Komponenten des Waschöls der Verdampfung, in der zweiten der Kondensation
ausgesetzt.
Die zweite Waschstufe bedarf keines weiteren Waschölkrei»laufes, weil das kondensierende Waschöi
die Kühlflächen ausreichend benetzt und die aus dem Dampf ausfallenden Verunreinigungen in die erste
Waschstufe zurückspült.
In der zweiten Waschstufe können durch Anordnung mehrerer Kondensatoren, die - auf den Durchüber
Leitung 16 ersetzt.
Bei einem thermischen Spaltprozeß zur Herstellung von Acetylen werden pro 1000 Normalkubikmeter
Spaltgas mit einem Wärmeinhalt von 0,6 Mio kcal (bezogen auf 0f C, gasförmig) 330 kg Wasser von
HO'' C zum Abschrecken eingesetzt. Nach dem Ab- »5 schrecken auf 700' C sind daraus 1410 Nm1 Gemisch
mit einem Wärmeinhalt von 0,43 Mio kcal entstanden. Dieses Gemisch wird dem Verfahren gemäß der Erfindung
unterworten.
Die Ölwascht: wird mit Öl \»m mittleren Mokku-
*o largewicht 240 kg kmol betrieben. In der ersten Stufe
der ölwasche werden etwa SOiH) kg'h öl in Umlauf
gehalten. 3000 kg h Öl. überwiegend aus der zweiten Waschstufe zurückgeführtes Ol und ein Teil Frischol,
werden verdampft. Damit ist in der ersten Waschstufc
»5 eine Gleichgewichisiempcratur von 250° C eingestellt.
Das aus der ersten Waschstufe austretende Gas-Dampf-Gemisch setzt sich zusammen aus Spaltgas
plus Wasserdampf und Oldampf. auf Spaltgas plus Wasserdampf entfallen (1,13 Mio kcal, auf den Ol
3" dampf 0.3 Mio kcal Die Spaltgaswärme ist also /um
größeren Teil in der ersten Stufe zur ölverdampfung
aufgewendet worden.
In der zweiten Stufe kondensiert der größere Teil des öldampfcs. Das entstehende Kondensat stellt die
Waschflüssigkeit dar, es bespult die Austauschflächen
und nimmt aus dem Gas-Dampf-Gemisch ausfallende Verunreinigungen mit. Das aus der zweiten Stufe austretende
Dampf-Ga^-Gemisch hat eine Temperatui
von 200' C, es enthalt einen Olrest von 600 kg und tragt im Spaltgas (plus Wasserdampf) 0,105 Mio kcal
und im Oldampf 0,06 Mio kcal aus.
V'on der aus dem Spaltgas verfugbaren Wärmemenge
von 0.325 Mio kcal wurden in der zweiten
Waschstufe 0,265 Mio kcal an das Kühlmittel abgegcben.
Unter Verwendung son Siedewasserkühlung kann daraus Dampf mit einer Qualität von 180° CV9
atu erzeugt werden Da* entspricht einer Abwärmeausbeute
von S 1,5 'Ί
Bei konventionellen einstuiigen Waschverfahren
mit Kühlung in einem ölkieislauf könnte bei
Kl,5f(igcr Abwärmeausbeute bestenfalls eine
Dampfquaiitat von 136" C 2.3 atü oder bei 55 %iger
Wdrineauibeuteeine Dampfquaiitat von 180° C/9atü
erzielt werden
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen^
Claims (1)
- ' Patentanspruch:Verfahren zur Rückgewinnung von Wärme aus einem bei der thermischen, auf Acetylenerzeugung gerichteten Spaltung von Kohlenwasserstoffen entstandenen Gasgemisch, bei dem dieses abgeschreckt und einer zweistufigen ölwäsche unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die abgeschreckten Spaltgase in einer ersten Waschstufe einem im Gleichstrom zugeführten Waschötgemisch aussetzt, dessen schwersiedender Anteil in flüssigem Zustand ohne Kühlung im Kreislauf geführt wird, dessen leichtsiedender Anteil dagegen verdampft und zusammen mit den Spaltgasen einer zweiten, ebenfalls im Gleichstrom arbeitenden Waschstufe, die als indirekter Wärmetauscher ausgestaltet ist, zugeführt wird, wobei das kondensat zunächst als Waschflüssigkeit dient und anschließend zur erneuten Verdampfung in die erste Waschstufe zurückgeführt wird, während die Spaltgase zusammen mit den restlichen öldämpfen nach Austritt aus der zweiten Waschstufe in an sich bekannter Weise der Trennung unterworfen werden.
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Date | Code | Title | Description |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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