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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für ein Magnetbandgerät,
das mit Kassetten betrieben wird, deren Spulenkerne mit Spiel in dem Kassettengehäuse
gelagert und mit Spiel auf die mit Mitnehmerflügel versehene Antriebsachse aufsetzbar
sind, wobei diese Mitnehmerflügel im Betriebsfalle gegen zugeordnete Vorsprünge
zur Anlage kommen, die sich in der Aufnahme-Aussparung der Spulenkerne befinden.
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Es sind Antriebsachsen bzw. Aufnahmezapfen mit Mitnehmerflügeln zur
Aufnahme von Spulen bekannt, die durch federnde Elemente am Zapfen des Spulenträgers
ein Festklemmen der Spule gewährleisten sollen. Auch werden Spannelemente am Zapfen
des Spulenträgers verwendet, die nach Verschwenken oder Verdrehen die Spulen arretieren.
Diese Einrichtungen sind zur Halterung, nicht jedoch zur Zentrierung der Spulen
gedacht. Nach dem deutschen Gebrauchsmuster 1 982 241 ist ferner eine Einrichtung
bekannt, die mittels federnder Mitnehmer auch Spulen mit unterschiedlichen Aufnahmebohrungen
festklemmt und grob zentriert, wobei dieser Vorgang nicht in der Bohrung, sondern
in den ungenauen Mitnehmerschlitzen der Spule durchgeführt wird. Bei Kassettenmagnetbandgeräten
sind Einrichtungen dieser Art ungeeignet. Eine Bandkassette darf nicht kraftschlüssig,
sondern muß ohne Druck und mit grob zentrierten Spulen auf die Antriebsachsen aufsteckbar
sein.
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Bei den bekannten Kassetten-Magnetbandgeräten wird, um die Kassette
leicht einsetzen zu können, ein Spiel zwischen den Antriebsachsen mit aufgesetzten
Mitnehmerflügeln (vorwiegend drei) und der Aufnahmeaussparung der Spulenkerne mit
Vorsprüngen (vorwiegend sechs) vorgesehen. Die Seitenflächen der Mitnehmerflügel
als auch die Vorsprünge in der Aufnahme meaussparung der Spulenkerne verlaufen entsprechend
der Materialstärke parallel zu ihren Mittelpunktachsen. Diese Anordnung hat jedoch
den Nachteil, daß im Spielbetrieb nur eine mangelhafte Zentrierung der Spulenkerne
gegenüber den Antriebsachsen gegeben ist. Diese mangelhafte Zentrierung der Spulenkerne
ist die Ursache für eine Tonqualitätsminderung bei Aufnahme und Wiedergabe, hervorgerufen
durch Tonhöheuschwankungen des Gerätes, insbesondere bei vertikalbetriebenen Magnetbandkassetten.
Bei letzterer Betriebslage der Magnetbandkassetten sind die Tonhöhenschwankungen
besonders groß und werden bei jeder Umdrehung der Antriebsachse durch ein Hochsteigen
und Abfallen der Spulen hervorgerufen.
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Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, diese Gleichlaufstörungen,
insbesondere bei Kassetten-Magnetbandgeräten mit waagrecht stehenden Bandwickelachsen,
unter Beibehaltung der bisher günstigen Kassetteneinlegemöglichkeit mittels einer
Feinzentrierung der Spulen während des Spielbetriebes zu beheben.
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Dies läßt sich bei einem Gerät der eingangs näher bezeichneten Gattung
dadurch erreichen, daß gemäß der Erfindung die Mitnehmerflügel mit Anlaufschrägen
derart versehen werden, daß die zugeordneten Vorsprünge der Spulenkernaussparungen
mit den Anlaufschrägen während des Betriebes nichtklemmend kuppelbar sind. Hierdurch
wird erreicht, daß bei einer Drehmomentenübertragung die Vorsprünge an der Aufnahmeaussparung
der Spulenkerne sich punktförmig an die Anlaufschrägen der Mitnehmerflügel anlegen
und durch eine sich ergebene Richt-
komponente die Spulenkerne mittig zur Antriebsachse
zentriert werden. Der Antriebsachse sind vorwiegend drei um je 1200 versetzte Mitnehmerflügel
zugeordnet. Die Anlaufschrägen sind an beiden Seiten der ; Mitnehmerflügel angebracht,
wodurch für beide Drehrichtungen die Zentrierung der Mituehmerkerne sichergestellt
ist. Der Eingriffswinkel der schrägen Flächen wurde vorzugsweise mit 200 so gewählt,
daß sich der Kassettenspulenkern bei beliebiger Lage der Magnetbandkassette durch
das zu übertragende Dreh moment während des Gerätebetriebes einwandfrei zentriert.
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Im folgenden wird an Hand der F i g. 1, 2 und 3 ein Ausführungsbeispiel
beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht der wesentlichen in Zusammenhang
mit der Erfindung interessierenden Teile eines Kassetten-Magnetbandgerätes, F i
g. 2 eine Seitenansicht einer Bandwickel-Antriebsachse, F i g. 3 eine Draufsicht
einer Spulenkupplung.
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Das beschriebene Kassetten-Magnetbandgerät weist nach Fig. 1 eine
aus zwei Gehäuseteilen bestehende Zweispulenkassette 1 auf, wobei der Bandwickel2
und 2' auf den Spulenkern3 aufgewickelt ist In die Spulenkerne 3 greifen zwecks
Mitnahme die beiden Antriebsachsen 4 ein.
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F i g. 2 zeigt eine Einzelansicht der Antriebsachse 4 und den bekannten
und deshalb nicht dargestellten Verbindungsteil zum Kassetten-Magnetbandgerät 5.
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Von der Antriebsachse 4 sind in F i g. 2 von den drei vorhandenen
Mitnehmerflügeln 6 nur zwei sichtbar.
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Die Anlaufschrägen 8 auf beiden Seiten der Mitnehmerflügel 6 sind
in F i g. 3 sichtbar.
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Die Fig. 3 zeigt ferner die sich im Betrieb ergebende Eingriffslage
zwischen den Anlaufschrägen8 und den sechs Vorsprüngen 9 des Spulenkerns 3, die
in die Aufnahmeaussparung 10 des strichpunktiert angedeuteten Spulenkerns 3 hineinragen,
wobei nur drei Vorsprünge zur Anlage kommen.
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Beim Einsetzen der Magnetbandkassette 1 in das nicht näher gezeigte
Gerät 5 kann der Spulenkern 3 gegenüber der Antriebsachse 4 und den daran befindlichen
Mitnehmerflügeln 6 mit ihren Anlaufschrägen 8 entsprechend des vorhandenen Spiels
eine beliebige Lage. einnehmen. Wird nun, wie z. B. in F i g. 3 dargestellt, ein
im Gegenuhrzeigersinn wirkendes Drehmoment durch die Antriebsachse 4 erzeugt, so
legen sich die Anlaufschrägen 8 an die Vorsprünge 9 des Spulenkernes 3 an. Über
den Spulenkern 3 wird das Magnetband 2 bzw. 2' auf- bzw. abgespult, wobei durch
Reibungskupplungen im Antriebssystem ein in bestimmter Größenordnung gehaltenes
Drehmoment zu übertragen ist. Gemäß diesem erforderlichen Drehmoment wird die Anlaufschräge
8 so bemessen, daß eine zwangläufige Zentriernug des Spulenkernes 3, bezogen auf
den Mittelpunkt der Antriebsachse 4, gewährleistet ist. Diese Wirkungsweise hat
besonders ihren Vorteil bei vertikalbetriebenen Magnetbandkas setten, da das Eigengewicht
des Spulenkernes3 mit jeweils aufgespulten Magnetband 2 bzw. 2' voll berücksichtigt
wird. Durch die an beiden Seiten eines jeden Mitnehmerflügels 6 angeordnete Anlaufschräge
8 ist in beiden Drehrichtungen eine Zentrierung des Spulenkernes 3 gegenüber der
Antriebsachse gewährleistet.
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Die Anlaufschrägen 8 haben zur ungehinderten Einlage der Magnetbandkassetten
in Richtung des Mittelpunktes der Antriebs achse 4 eine Abflachung
1@
auf der Kassetteneinlegeseite Der Eiiigriffs#vinkel.
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der sich zwischen jcdcr Anlilufschr.igc 8 und der Tangente zum Berührungspunkt
ergibt. wird zwischen 15 und 3()O, jedoch vorzugsweise etwa ()", gewählt.
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Patentansprüche: 1. Einrichtung für ein Magnetbandgerät, das mit
Kassetten betrieben wird. deren Spulenkerne mit Spiel in einem Kassettengeh.iuse
gelagert und mit Spiel auf die mit Mitnehmerflügeln versehenen Antriebsachsen aufsetzbar
sind. wobei diese Mitnehmerflügel im Betriebsfalle gegen Vorsprünge zur Anlage kommen.
die sich in der Aufnahmeaussparung der Spulenkerne befinden, d a d u r c h g e k
e n n z e i c h n e t, daß die Mitnehmerflügel (6) mit Anlaufschrägen(8) derart
versehen sind.
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daß die zugeordneten Vorsprünge (9) in der Aufnahmeaussparung (10)
der Spulenkerne (3)
mit den AnlauSscllr.igen (8) während des Betriebes nichtklemmend
kuppelbar sind.
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2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß die Anlaufschrägen
(8) an beiden Seiten der Mitnehmerflügel (6) angeordnet sind.
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3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekeonzeichent. daß
die Berührungsflächen zwischen den Anlaufschrägen (8) der Mitnehmer (6) und den
Vorsprüngen (9) in der Aufnahmeaussparung der Spulenkerne (3) punktförmig vorgesehen
sind. wobei der Eingriffswinkel. der sich zwischen jeder Anlaufschräge und der Tangente
zum Berührungspunkt ergibt zwischen 15 und o0°, jedoch vorzugsweise etwa 200 beträgt.