DE2005669A1 - Ofenmauerwerk - Google Patents
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Description
2005669 Dipl.-lng. H. Sauerland · Dr.-lng. R. König
Patentanwälte · 40oo Düsseldorf ■ Cecilienallee 76 · Telefon 43373a
Unsere Akte: 25 661 6. Februar 1970
John G. Stein & Company Limited, Castlecary Works, Bonnybridge, Schottland
"Ofenmauerwerk"
Die Erfindung betrifft Decken, Ausmauerungen und Wände für Öfen zum Erschmelzen von Stahl, Aluminium oder anderen Metallen.
Derartige Ofendecken, -ausmauerungen und -wände bestehen gewöhnlich aus feuerfesten Steinen.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Längsansicht eines typischen Ofensteines für einen Ofen der eingangs genannten Art,
Fig. 2 eine andere Längsansicht desselben Ofensteines, Fig. 5 die Stirnfläche des Ofensteines nach Fig. 1 und 2,
Fig., 4 einen Vertikalschnitt durch die Mitte des oberen
Teils eines Lichtbogenofens,'
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Ofen nach Fig. 4,
Fig. 6 eine Einzelheit aus Fig. 5 in vergrößertem Maßstab und
Fig. 7 verschiedene Kurven.
Ofensteine, wie sie mit 1 in Fig. 1 bis 3 bezeichnet sind,
sind 250 mm lang und 112,5 x 75 mm im Querschnitt; sie
verjüngen sich von einer Stirnfläche zur anderen hin. Bei
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der Herstellung eines Ofendeckels oder -gewölbes 2 aus derartigen Steinen 1 wird, wie in Fig. 4 bis 6 dargestellt,
der Hauptteil des Ofendeckels 2 durch kreisförmige Reihen von Ofensteinen 1 gebildet, die in jeder dieser Reihen
derart angeordnet sind, daß die Dicke des Ofendeckels 2 gleich der Länge der Ofensteine ist und die jeweils kleineren
Stirnflächen der Ofensteine dem Ofenraum zugewandt sind. Der Ofendeckel wird von einem kreisförmigen Ring 3
oder einer entsprechend schrägen Abstützung gehalten, die gewöhnlich wassergekühlt und starr ist und auf den senkrechten
Ofenwänden 4 ruht. Die Ofenwände 4 bestehen ebenfalls aus sich verjüngenden in Vertikalreihen angeordneten
Ofensteinen 5, die die Ausmauerung 5 eines zylindrischen Stahlmantels 6 bilden und wiederum so angeordnet
sind, daß die Dicke der Ausmauerung 5 gleich der Länge der Ofensteine 1 ist.
Der Ofendeckel 2 hat drei Öffnungen 7 für die Elektroden» Jede der Öffnungen 7 wird durch einen Ring von Ofensteinen
8 mit einem Format von 375 x 150 χ 85 mm gebildet. Der Abstand
zwischen den dann insgesamt drei Ringen von Ofensteinen 8 ist, wie in Fig. 5 dargestellt, mit Ofensteinen
9 gefüllt.
Ofengewölbe, wie dievon Herdofen, z.B. Siemens-Martin-Öfen
sind notwendigerweise ähnlich wie der Ofendeckel 2 nach Fig. 4 bis 6 konstruiert. Derartige Öfen besitzen gewöhnlich
keinen Stahlmantel; stattdessen bilden vertikal angeordnete Träger, die von verankerten Querträgern überspannt
werden, über dem Ofengewölbe ein Skelett, das durch senkrechte Ofenwände aus rechteckigen Ofensteinen vervollständigt
wird.
Diese Ofendecken, -wände und -ausmauerungen verschleißen
während des Betriebes infolge ungleichmäßiger Wärmedehnungen frühzeitig. Diese Wärmedehnungen treten insbesondere
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beim Aufheizen des Ofens und während des Betriebes auf. Bei einem Ofen, in dem Stahl erschmolzen wird, erreicht
die Temperatur während des Betriebes an der Ofeninnenwand 1500 bis 165O0C, während die Ofenaußenwand nicht mehr als
z.B. 45O0C erreicht. Bei einem Ofen, in dem Aluminium erschmolzen
wird, liegen die entsprechenden Temperaturen bei 110O0C und 30O0C. Das heißt, die Steine eines SM-Ofens
erfahren an der Ofeninnenwand eine Wärmedehnung von 2% und an der Ofenaußenwand von etwa 0.5%. Falls das Ofenmauerwerk
aus hoch tonerde- oder aluminiumsilikathaltigen Steinen besteht, beträgt die Dehnung an der Innenwand Λ% und
an der Ofenaußenwand 0,25% beim Erschmelzen von Stahl. In
einem Ofen, in dem Aluminium erschmolzen wird und in dem derartige Ofensteine gewöhnlich auch benutzt werden^ ist
die Wärmedehnung etwas weniger.
Es ist üblich, zwischen den Steinen des Gewölbes und in
den vertikalen Fugen \}.t 'h ■ (tanahalter aus Pappe anzuordnen.
Die Pappe verb »nrΐ ν - 1ig:,: wem der Ofen
aufgeheizt wird und gibt dadurch .:\ ..... rrtei/ ;n den erforderlichen
Raum für die Wärmedehnung. }■ Ils die Abstandhalter
dabei die richtige Dicke besitzen,, lieg:1* -iie Gewolbesteine
etwa nach einer Stunde Heizdauer vollständig aneinander, wobei die Höhe des vertikalen Mauerwerks die gleiche
wie zuvor ist. Beim weiteren Erhitzen des Ofens entstehen dann Verwerfungen. Beim Anheizen des Ofens erfahren
die Gewölbesteine einen seitlichen Druck von beispielsweise 1,41 kg/cm . Dieser Druck wächst mit steigender Temperatur.
Unter dem steigenden Druck werden die Ofensteine dann leicht an der die Ofeninnenwand bildenden Fläche zerstört.
Darüber hinaus dehnt sich eine vertikale Seitenwand, die aus genau rechtwinkligen Steinen gebaut und nicht durch
einen entsprechenden Mantel gehalten ist, mehl1 an der der
Ofenwärme unmittelbar ausgesetzten Seite als an der entgegengesetzten
kälteren Seite, die der Atmosphäre ausgesetzt ist. Dadurch nimmt jeder Ofenstein eine sich verjüngende
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Form an, wobei das dickere Ende der Steine Jeweils dem
Ofeninnenraum zugewandt und das dünnere Ende nach außen gerichtet ist. Infolgedessen neigt sich die Wand als Ganzes
nach oben und außen bzw. von der Ofenwärme weg. Eine senkrechte Ausmauerung in einem zylindrischen Mantel versucht
sich aus dem gleichen Grunde einwärts auszudehnen.
So schwerwiegend dies ist, die Fehler, die sich während des Ofenbetriebes zeigen, sind noch viel schädlicher. Infolge des Angriffs durch die Schlacke und Bestandteile der
Ofenatmosphäre werden die Steine an der Ofeninnenwand abge- * tragen. Wenn sich durch diesen Verschleiß die Länge der
Gewölbesteine auf die Hälfte verkürzt hat, erfordern die Ofensteine an der Innenfläche eine Dehnung, die größer als
im Innern des Stützrings möglich ist. Die Steine geraten dann an der die Ofeninnenwand bildenden Fläche unter einen
sehr starken Druck, und die Ofendecke wölbt oder krümmt sich fortschreitend selbsttätig, um sich von dem Druck zu
entlasten.
Auch bevor sich die Ofensteine auf die halbe Länge verkürzt haben kann die durch den StUtzring eingeengte Wärmedehnung
so hohe Drücke verursachen, daß große Stücke des feuerfesten Materials an der Innenfläche der Ofensteine ausbrechen. Das
hat zur Folge, daß die Ofendecke unbrauchbar wird, obwohl die Hälfte oder mehr der feuerfesten Steine noch gut sind.
Die gleiche Wirkung zeigt sich bei Ofengewölben wie bei Siemens-Martin-Öfen. Eine senkrechte Ofenwand wird durch
die Formänderung der Steine verzerrt und verliert ihre richtige Höhe. In senkrechten und zugleich kreisförmigen
Ofenausmauerungen verursacht die Horizontaldehnung der Ofensteine ein Reißen der Ofenwand.
Obwohl die Schwierigkeiten, die beim Aufheizen des Ofens aufkommen, im allgemeinen durch die Verwendung von Ab-
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standhaltern aus Pappe weitgehend verhindert werden können,
gibt es dennoch keinen wirksamen Ausgleich für die fortschreitende Dehnung der Steine an der Innenseite.
Aufgabe der Erfindung ist daher,die Wärmedehnung der Ofensteine
nicht nur beim Anheizen, sondern auch während des Ofenbetriebes wirksam auszugleichen.
Das wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß bei den Decken, Wänden und dem Mauerwerk der eingangs genannten
Art die Steine durch eine Schicht voneinander getrennt sind, die aus einer Mischung anorganischer Stoffe besteht,
die sich unter Wärme in verschiedenen Temperaturbereichen und in einem derartigen Ausmaß zersetzen, daß die Auflösung
der Trennschicht und die damit verbundene Verringerung der Schichtdicke die lineare Wärmedehnung an der Innenseite
beim Anheizen in dem Bereich von 45O0C bis auf Betriebstemperatur
verringert. Dabei beträgt die Wärmedehnung, nachdem sich die Länge der Ofensteine infolge Verschleiß um ein
Drittel verringert hat, höchstens ein Viertel der Dehnung, die ohne die Trennschicht auftreten würde. Das heißt, die
Wärmedehnung der Ofensteine wird zumindest während eines Großteils der Standzeit des Mauerwerks weitgehend ausgeglichen.
Darüber hinaus ist es durch eine entsprechende Auswahl der Stoffe, die in Form eines Überzuges die Trennschicht
bilden, möglich, einen wirksamen Ausgleich für die Wärmedehnung während der ganzen Lebensdauer des Mauerwerks
zu schaffen und dadurch zugleich die Lebensdauer zu verlängern.
Bei vertikalem Ofenmauerwerk ist ein vollständiger Ausgleich der Wärmedehnung ideal, so daß sich keine Höhenänderung
ergibt. Bei einem Ofendeckel oder -gewölbe ist es vorteilhaft, wenn die Ofensteine stets einen seitlichen
Druck erfahren. Dann ist die Gefahr einer Bewegung der Ofensteine nicht gegeben. In diesem Sinne wird die Wärme-
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dehnung in der Ofendecke nach der Erfindung weitgehend, z.B. zu 90%, aber nicht vollständig ausgeglichen. Mehr
als dervollständige Ausgleich der Wärmedehnung, d.h. eine wirkliche, lineare Kontraktion in irgendeinem bedeutsamen
Ausmaß, wird nach der Erfindung verhindert. Durch eine derartige lineare Kontraktion würden öffnungen entstehen, in
die Schlacke eindringen kann, so daß sich die Betriebsdauer des Mauerwerks verkürzt.
So sollte die maximale Dehnung bei basischen Steinen mit einer üblichen Wärmeausdehnung von 2% beim Schmelzen von
Stahl im gesamten Temperaturbereich 0,5% nicht übersteigen.
Die fortschreitende Verringerung der Schichtdicke in dem Temperaturbereich von 4500C bis zur maximalen Ofentemperatur
ist das Ideale. Danach muß sich die eigentliche Zerstörung der Trennschichten in dem Maße, wie die Steine durch
die Schlacke abgetragen werden und die Ausdehnung von 1 bis 2% durch die Dicke der Steine fortschreitet bzw. die
Innenfläche nach außen wandert, dieser Ausdehnung anpassen.
In nahezu allen Öfen der eingangs genannten Art sind die Ofensteine so angeordnet, daß sie mit einer Stirnfläche
der Ofenhitze unmittelbar ausgesetzt sind und mit ihren vier Seitenflächen in Berührung mit anderen Steinen stehen.
Nach der Erfindung sind die Trennschichten vorzugsweise als Überzüge ausgebildet, die jeweils zwei Seitenflächen
eines jeden Ofensteines bedecken. Die überzüge sind in Fig. 3 mit 10 bezeichnet.
Der Dicke der Überzüge 10 kommt besondere Bedeutung zu. Es ist bekannt, Ofensteine mit dünnen Überzügen bis 0,5 mm
Dicke zu versehen, die dazu dienen, aneinanderliegende Ofensteine unter der Wirkung der Ofenhitze miteinander zu
verbinden. Es versteht sich, daß diese Überzüge aber nicht die Wärmedehnung ausgleichen, die sowohl an den der Ofen-
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hitze unmittelbar ausgesetzten Stirnflächen der Steine auftritt) wenn der Ofen aufgeheizt wird, als auch fortschreitend
durch die Dicke der Ofendecke, der Ofenausmauerung oder Ofenwand hindurch infolge des Verschleißes, Bei solchen
dünnen überzügen dehnt sich die Decke, Ausmauerung oder Wand aus basischen Steinen immer noch zumindest 1,5%
bzw. weist eine derartige Ofendecke, -ausmauerung oder -wand drei Viertel der Dehnung einer vergleichbaren Ofendecke,
-wand oder —ausmauerung aus nicht überzogenen Ofensteinen auf. Die überzüge, die nach der Erfindung die
Trennschichten auf basischen Ofensteinen (112,5 χ 75 mm) bilden, sollten demgegenüber 2 bis 4 mm dick sein.
Die Trennschichten müssen natürlich chemisch verträglich mit den Ofensteinen sein. Allgemein wird dieses Erfordernis
dadurch mit Sicherheit erfüllt, daß Tonerde oder Verbindungen, die wesentliche Mengen Tonerde enthalten, nicht
oder nur in ganz geringen Anteilen in den überzügen basischer Ofensteine enthalten sind und daß Magnesiumverbindungen
gleichermaßen im wesentlichen in den Überzügen von Ofensteinen mit sehr viel Tonerde oder Aluminium-Silikat
fehlen. Der überzug basischer Ofensteine kann aus einer Mischung von Magnesiumkarbonat, Magnesiumhydroxyd, Vermiculit
und Talk bestehen. Die Mischungsverhältnisse sind dabei vorteilhafterweise 50 bis 8096 Talk, 10 bis 40% Magnesiumhydroxyd,
O bis 40% Magnesiumkarbonat, 0 bis 10% Vermiculit und O bis 5% Ton.
Beim Herstellen geeigneter Mischungen aus diesen Stoffen stellte sich in überraschender Weise heraus, daß Magnesiumhydroxyd
in einem Bereich zwischen 450 und 6OO°C, Magnesiumkarbonat in einem Bereich von 600 bis 6500C,
Vermiculit als komplexes Magnesium-Eisen-Aluminium-Silikat in einem Bereich von 700 bis 1100°C und Talk als Magnesiumsilikat
in dem Bereich von 800 bis 12000C zerfallen.
Von diesen Stoffen enthält Vermiculit die meiste Feuchtig-
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keit und schrumpft dementsprechend am meisten. Das ermöglicht
zwar durch Erhöhung des Anteils, den überzug zu verdünnen, führt aber bei hohem Anteil zu einer Verbindung
mit niedrigem Schmelzpunkt, so daß der Überzug beim Anheizen des Ofens frühzeitig verschwindet. Ton hat eine
leicht plastische Wirkung bei hohen Temperaturen und ist aus diesem Grunde wünschenswert, sein Anteil übersteigt
aber wegen seiner Wirkung auf basische Steine vorzugsweise 2% nicht.
Der Überzug zerfällt natürlich fortschreitend. Wenn z.B. der Ofen von 600 auf 7000C oder mehr aufgeheizt wird, dann
ψ setzt sich der Zerfall des Magnesiumhydroxyds fort. Bei
120O0C beginnt Talk mit anderen Magnesiumverbindungen zu
reagieren und bildet Magnesiumsilikat. Unter dem Druck zwischen den Ofensteinen kristallisiert das Magnesiumsilikat
als dünnere Schicht und verringert dadurch die Dicke der Trennschicht zwischen den aneinanderliegenden Ofenstei
nen.
Notwendigerweise findet die gleiche Reaktion statt, wenn die dem Ofeninnern zugekehrte Fläche der Ofensteine infolge
von Verschleiß nach außen wandert, so daß die Trennschicht während der ganzen Betriebszeit der Ofendecke,
-ausmauerung und -wand dementsprechend nach und nach zer- W fällt.
Andere verwendbare Mischungen bestehen aus 50 bis 8096,
vorzugsweise 65 bis 75% Eisen oder 85 bis 93% Eisenoxyd enthaltendem Eisenkonzentrat und 20 bis 50%, vorzugsweise
25 bis 35% Magnesiumhydroxyd. Wenn eine solche Mischung über 8000C erwärmt wird, so findet eine fortschreitende
Reaktion unter gleichzeitiger Schrumpfung zu Magnesiumferrit statt.
Asbest, dessen Zersetzung mit einer geringen Wasserabgabe
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beginnt und das im Temperaturbereich von 600 bis 12000C
schrumpft, ist allein nicht wirksam genug und sollte auch nicht als Bestandteil einer Mischung verwendet werden. Das
hat den Grund, daß Asbeststaub in die Umgebungsluft gelangt, wenn das Ofenmauerwerk schließlich abgenutzt und
zerstört ist, und dann Asbestosis verursacht.
Falls die Ofensteine nicht aus Chrommagnesia oder anderen basischen Stoffen, sondern aus Aluminiumsilikat oder einem
hohen Anteil Tonerde bestehen, eignen sich roher Bauxit und gebrannter Ton bzw. Schamotte für die Trennschicht, Dabei
beträgt das Mengenverhältnis 50 bis 90%, vorzugsweise
70 bis 90% Bauxit und 10 bis 50%, vorzugsweise 10 bis 30% Schamotte, Beim Erwärmen verliert der rohe Ton bis zu einer
Temperatur von 55O0C seine Feuchtigkeit, während Bauxit
seine Feuchtigkeit bis zu einer Temperatur von 11000C, vornehmlich
aber bereits über 5000C verliert. Bei Temperaturen
über 11000C bildet sich durch Reaktion Mullit,
Die Mischung, die bei Ofensteinen mit sehr viel Tonerde oder aus Aluminium-Silikat benutzt wird, schrumpft weniger
als die für basische Ofensteine benutzte Mischung, obwohl die Ofensteine mit sehr viel Tonerde oder aus Aluminiumsilikat
sich nicht so sohr ausdehnen wie basische Ofensteine.
Die Mischung für die Trennschicht wird in Form einer Paste auf die Ofensteine gebracht. In der Praxis wird das gewöhnlich
durch den Hersteller der Ofensteine gemacht, der die Paste auf zwei im rechten Winkel zueinander stehende Längsflächen
bringt, so daß die Steine an Ort und Stelle lediglich eingebaut zu werden brauchen.
Natürlich dürfen die Überzüge beim Transport der Steine zum
Stahlwerk oder anderen Verwendungsstatten nicht beschädigt werden. Das kann durch ein Bindemittel, das der Mischung
beigemengt ist, verhindert werden. Natriumsilikat und PoIy-
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vinylacetat sind brauchbare Bindemittel und mit besonderem Vorteil zumeist beide der erfindungsgemäßen Mischung beigemengt.
Polyvinylacetat eignet sich deshalb besonders,weil es die auf den Ofenstein aufgetragene Trennschicht abriebfest
macht und fest mit dem Ofenstein verbindet. Außerdem besitzt Polyvinylacetat den weiteren Vorteil, daß es bei
niedriger Temperatur schmilzt und ungefähr bei 300°C zerstört wird. Dementsprechend ermöglicht es einige Druckentlastung
zwischen aneinanderllegenden Ofensteinen bevor der Zerfall der anorganischen Stoffe beginnt.
Hinsichtlich Transportschäden ist Natriumsilikat nicht so wirksam wie Polyvinylacetat, insbesondere, wenn die Hauptbestandteile
der Mischung in einer sehr feinen Körnung vorliegen. Jedenfalls wirkt das Natriumsilikat der Neigung
der Trennschicht, bei Temperaturen über 3000C zu verspröden,
entgegen. Deshalb wird Natriumsilikat mit besonderem Vorteil zusammen mit Polyvinylacetat verwendet. Bei 5 bis
1596 Polyvinylacetat und bis 1096 Natriumsilikat, bezogen
auf die übrigen Mischungsbestandteile, befindet sich bereits eine ausreichende Menge dieser Bindemittel in der
Mischung.
Falls die Mischung Magnesiumhydroxyd enthält wird eine Bindung dadurch erreicht, daß der Mischung Magnesiumchlorid
oder Magnesiumsulfat beigemengt wird und sich eine Bindung von Magnesiumoxychlorid oder Magnesiumoxysulfat
bildet.
Das Auftragen der erfindungsgemäßen- Mischung als Paste besitzt
einen weiteren Vorteil. Wenn die Steine in einem Ofen gebrannt werden, neigen sie zum Wölben, so daß unter
dem Druck des Ofengewölbes die Gefahr besteht, daß die Steine zerbrechen, wenn sie mit ihren gewölbten Flächen
aneinanderliegen. Durch ein Glätten der pastösen Mischung auf den Steinen mit einem skalpellartigen Messer können
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die Wölbungen wirksam beseitigt werden.
Im folgenden sind einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Mischung wiedergegeben:
Beispiel | Talk | 1 | 8096 |
Magnesiumhydroxyd | 1096 | ||
Vermiculit | 1096 | ||
596 Natriumsilikat | |||
Beispiel | |||
evil | |||
Talk 5596
Magnesiumhydroxyd 3596
Vermiculit 1096
1096 Natxl.3sili.Tcat und
1096 Polyvinylacetat
Talk 6596
Magnesiumhydroxyd 3596 IO96 Natriumsilikat und
IO96 Polyvinylacetat
Eisen oder entsprechende Konzentrate 7096
Magnesiumhydroxyd 3096 596 Natriumsilikat und IO96 Polyvinylacetat
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Bauxit 80%
Schamotte 20%
5% Natriumsilikat
In diesen Beispielen liegt die Korngröße von Talk, Eisen oder Bauxit und Schamotte unter 250 Mikron, die von Magnesiumhydroxyd
unter 150 Mikron und die von Vermiculit unter 1675 Mikron. Die Mengenangaben des Polyvinylacetats
und Natriumsilikats beziehen sich auf die festen Stoffe, obgleich das Polyvinylacetat und das Natriumsilikat zumeist
als eine wäßrige Emulsion beigemengt werden.
Im vorliegenden Fall werden die Mischungen nach den Beispielen 1 bis 4 für basische Ofensteine und die Mischung
nach Beispiel 5 als Tonerde- oder Aluminiumsilikat-Steine verwendet. Die Dicke des erfindungsgemäßen Überzugs beträgt
vorzugsweise 2 bis 4 mm.
Der Vorteil, der durch die erfindungsgemäßen Überzüge erreicht wird, ergibt sich aus den Kurver, in Fig. 7 der
Zeichnung. Die Kurven in Fig. 7 sind durch Messung der Dehnung in der gewölbten Ofendecke eines Lichtbogenofens
mittels Meßgeräten aufgestellt worden, die beim Anheizen des Ofens und während des Ofenbetriebes beim Schmelzen von
Stahl in den Punkten X, X1 und Y, Y1 in Fig. 1 angeordnet
waren. Die Ofensteine bestanden aus Chrommagnesia; ihre
75 mm-Seiten verliefen im wesentlichen radial und ihre
112,5 mm-Seiten tangential in bezug auf die das Ofengewölbe bildenden Stirnreihen. Die Steine wurden jeweils
auf den langen Flächen, d.h. auf einer Radial·· und einer
Tangentialfläche,mit einem 3 mm dicken überzug aus 80%
Talk, 10% Magnesiumhydroxyd und 10% Vermiculit sowie 10% Polyvinylacetat, bezogen auf die übrigen Mischungsbestandteile,
versehen. Der Ofen wurde dann innerhalb von
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50 Stunden gleichmäßig auf eine Temperatur von 1650 C
gebracht. Alsdann wurde er für das Schmelzen von Stahl eingesetzt und dabei die Wärmeausdehnung des Gewölbes
während der ersten 50 Stunden.gernessen.
Zu Vergleichszwecken wurden ähnliche Messungen während des Aufheizens und des Betriebs an demselben Ofen durch··
geführt, nachdem ein Gewölbe aus ähnlichem, jedoch nicht mit dem erfindungsgemäßen Überzug versehenen, Fläche an
Fläche liegenden Steinen aufgebaut worden war.
Der Durchmesser des Gewölbes betrug etwa 8 m; seine tatsächliche Wärmeausdehnung ergibt sich aus dem Diagramm
der Figβ 7, bei dem auf der linken Ordinate die Wärmeausdehnung
in mm und auf der rechten Ordinate in % aufgetra« gen ist. Die mit A und B bezeichneten Kurven beziehen sich
auf die Wärmeausdehnung der heißen bzw. kalten Flächen eines Gewölbes mit erfindungsgemäßer Trennschicht, während
sich die mit C und D gekennzeichneten Kurven auf die heißen und kalten Flächen eines in herkömmlicher Weise aufgebauten
Ofengewölbes beziehen.
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Claims (8)
- John G. Stein & Company Limited, Castlecary Works, Bonnybridge, Schottland.Patentansprüche:1· Ofenmauerwerk aus feuerfesten Steinen mit einer Trennschicht aus einer Mischung anorganischer Stoffe, die chemisch verträglich mit den Steinen ist und unter Wärmeeinwirkung zerfällt, dadurch gekennzeich-} net, daß die anorganischen Stoffe in verschiedenen . Temperaturbereichen zerfallen und ihre Menge beim Zerfallen und der damit verbundenen Dickenabnahme eine Verringerung der linearen Wärmedehnung des Mauerwerks (2, 4, 5) beim Betrieb des Ofens ergibt.
- 2. Ofenmauerwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung anorganischer Stoffe aus 50 bis 80% Talk, 10 bis 4096 Magnesiumhydroxyd, 0 bis 4096 Magnesiumkarbonat, O bis 10% Vermiculit und 0 bis 5% Ton besteht.
- 3. Ofenmauerwerk nach Anspruch 1, dadurch g e -P kennzeichnet, daß die Mischung anorganischer Stoffe aus 50 bis 80%, insbesondere 65 bis 75% Eisen oder Eisenkonzentrat und 20 bis 50%, insbesondere 25 bis 35% Magnesiumhydroxyd besteht.
- 4. Ofenmauerwerk nach Anspruch 1 aus Tonerde- oder Aluminiumsilikatsteinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung anorganischer Stoffe aus 50 bis 90%, insbesondere 70 bis 90% Bauxit und 10 bis 50% Schamotte besteht·
- 5. Ofenmauerwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 4, d a -009836/1358durch gekennzeichnet, daß die Mischung anorganischer Stoffe ein Bindemittel enthält,
- 6. Ofenmauerwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung anorganischer Stoffe Natriumsilikat in einer Menge von bis 10%, bezogen auf die übrigen Mischungsbestandteile, enthält.
- 7. Ofenmauerwerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung anorganischer Stoffe 5 bis 15% Polyvinylacetat, bezogen auf die übrigen Mischungsbestandteile, enthält.
- 8. Ofenmauerwerk der Ansprüche 1 bis lt dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschicht (10) eine Dicke von 2 bis 4 mm besitzt.9· Ofenmauerwerk nach ei.·. 5.n? Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschicht (10) als Überzug auf jeweils zwei Längsflächen eines Ofensteines (1) aufgetragen ist und die Ofensteine (1) jeweils auf entsprechenden Flächen mit dem Überzug versehen sind.009836/1358Leerseite
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DE2623197A1 (de) * | 1976-05-24 | 1977-12-08 | Plibrico Co Gmbh | Feuerfeste ummantelung eines wasser- oder dampfgekuehlten rohrsystems in stoss- oder hubherdoefen |
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1970
- 1970-01-30 NL NL7001353A patent/NL7001353A/xx unknown
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- 1970-02-04 AU AU11031/70A patent/AU1103170A/en not_active Expired
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- 1970-02-06 FR FR7004239A patent/FR2045269A5/fr not_active Expired
- 1970-02-07 DE DE19702005669 patent/DE2005669A1/de active Pending
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FR2045269A5 (en) | 1971-02-26 |
NL7001353A (de) | 1970-08-11 |
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