DE2004606A1 - Verfahren zur Herstellung von Alkyl-N-hydrocarbylcarbamaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkyl-N-hydrocarbylcarbamaten

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DE2004606A1
DE2004606A1 DE19702004606 DE2004606A DE2004606A1 DE 2004606 A1 DE2004606 A1 DE 2004606A1 DE 19702004606 DE19702004606 DE 19702004606 DE 2004606 A DE2004606 A DE 2004606A DE 2004606 A1 DE2004606 A1 DE 2004606A1
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Franklin William North Haven; Farrissey jun. William Joseph North Branford; Conn. Abbate (V.St.A.)
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Description

The Upjohn Company . 2. Feb. »370
Kalamazoo, Michigan, V.St.Am.
Verfahren zur Herstellung von Alkyl-N-hydrocarbylcarbamaten
Die Erfindung bezieht sich auf die Umwandlung von N ,N1-Dihydrocarbylharnstoffen in die entsprechenden Alkyl-N-hydrocarbylcarbamate insbesondere auf katalytischem Wege und die Anwendung dieses Verfahrens zur Spaltung von Ureidobindungen in Polymerverbindungen.
Durch die amerikanische Patentschrift 3 I90 905 ist es bekannt geworden, dass sieh bei hoher Temperatur, d.h. bei über etwa 2000C durchgeführter Umsetzung eines N,N'-Dialkylharnstoffs mit einem Dihydrocarbonylcarbonat das Alkylisocyanat und der entsprechende Hydrocarby!alkohol bilden, vjobei das erstere von selbst aus dem Reaktionsgeinisch abdestilliert.
Die Erfindung beruht nun auf der Beobachtung, dass diese Harnstoff-Carbpmatumsetzung dann, wenn man sie bei nicht so hohen Temperaturen, wie angegeben, und in Gegenwart eines basischen Katalysators durchführt, das entsprechende Alkyl-N-hydrocarbylcarbamat liefert, in Abwesenheit eines solchen Katalysators jedoch unterbleibt, und die Ausgangssubstanzen praktisch unverändert zurückgewonnen werden.
Diese Beobachtung ist insbesondere deshalb so überraschend, weil man z.B. aus der amerikanischen Patentschrift 2 71j5 ^91 weiss, dass sich N-Hydrocarbylcarbamate in d°r Hitze und in
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BAD ORIGINAL
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Gegenwart basischer Katalysatoren unter Bildung des entsprechenden Hydrocarby1isocyanate und doa den Eßt^rrfot im Ausgangscarbarnat entsprechenden Alkohols zer^^tzen. Daher musste man erwarten, dass entgegen der erfindun^sbegründenden Beobachtung bei der basisch katalysierten Umsetzung eines !!,N'-Dihydrocarbylharnstoffs mit einem Dialkylcarbonat das entsprechende Dihydrooarbylisocyanat und Alkanol, nicht aber das Alkyl-N-hydrocarbylcarbamat entstehen würden.
Demgeraäss besteht die Erfindung im weitesten Sinne aus einem Verfahren zur Herstellung von Alkyl-N-hydrocarbylcarbamaten, dessen kennzeichnende Besonderheit darin besteht, dass man eine Verbindung mit mindestens einer 3-Hydrocarbylureido-Einheit, deren HydrocarbyIrest demjenigen im gewünschten N-Hydrocarbamat entspricht, zusammen mit einem Dialkylcarbonat in Gegenwart einer katalytischen Menge einer Base auf etwa 6o° bis etwa 2000C erhitzt.
Geht man von einer Verbindung mit nur einer 3-Hydrocarbylureido-Einheit aus, so lässt sich das erfindungsgemässe Verfahren durch die Gleichung
RNHCONHR1 + C0(0Alkyl)2 > RNHCOOAlkyl + R'NHCOOAlkyl
darstellen, in der R und R1 je ein einwertiges Hydrocarbyl nachstehend gekennzeichneter Art bedeuten. Bei Gleichheit von R und R' sind auch die beiden bei der Ua.netzung entstehenden Carbamatrc.oleküle unter sich gleich, während bei Ungleichheit von R und R* ein Gemisch zweier verschiedener Alky1-N-hydrocarbyIcarbamate entsteht.
Wenn andererseits die Ausgangsverbindung zwei 3-Hydrccarbylureido-Einheiten enthält, verläuft die erfindungsgemässe Umsetzung nach der Gleichung
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JiNHCOlJH - R" - NHCONHn' + 2 CO(GAIlZyI),
RNHCOOAlkyl + AlkylOOCNH - H" - NHCOOAlkyl + R'NHCOOAlkyl
in dei1· R und K1 wiederum je ein einwertiges und R" ein zweiwertiges Hydrocarbyl nachstehend gekennzeichneter Art bedeuten. Ersichtllcherweise liefert die Umsetzung bei Gleichheit von R und R1 ein Gemisch au3 zwei Mono-N-hydrocarbylcarbamaten und einem Dicarbamat und bei Ungleichheit von R und R1 ein Gemisch aus zwei verschiedenen N-Hydrocarbylcarbamaten und einem Dioarbamat.
Für den Fachmann ißt es klar, dass man ähnliche Gleichungen für don R'ial:tionsablauf aui'stellen kann, wenn man bei dem erf JndunG^t^'i.iiüJijen Vorfahren von einer Verbindung mit drei oder mehr jJ-Hydrocarbyluroido-Jiinheiton ausgeht.
Der Ausdruck "ji-Hydrocarbylureido" bedeutet dabei die Einheit
12 3
in der R, ein Hydrooar'.iyl na-hst^hr-rd ^okonn^ei^hnet^r Art bedeutet, wobei diese Hydrocarbyleink^it au. h .v.;^.!.wertif; und fin«»· Teil einer Kette- :..it wied-nv'-hr^io0:: H:i.rn;-tcf frosten ΰ·*ίν l:ann, wie spüter näher erklärt -..'--rdi*:, wird.
Mit dem ::-.;r Erfindungakennzeichnung benutzten Ausdruck "Hi'drocarbyl" rind ein- und mehrwertige Reste gemeint, die man durch F.nt«-.;»: einos \,'asserstcfrato:..o cde^ i-.-ehrcr-'x solche.· von einem Sta^nkohle^waiisorsteff i.it vorsurti'.'eise 1 bis lr- Kohlenctcffatoiüen erhält. Zu der* einwo>rtij:en Hydrooarb^len cphören b«ispieldwcidr-Allcj'l, wie hothyl, .""thyl, Frcp"l, Dutyl, F-?ntyl, Hexyl, Octyl, Trcyl, Dec:'-1JyI, Hexado-jyl, Cetade^yl und d<--ri_-l.--iohen nobst ihren isomeren Forr.cn; .Ukenyl, v;ie Allyl, But^nyl, F-ntenyl, Hexenyl, Cjtenyl u:x dergleichen nebst ihr^r: isc:..<-ron Formen; Aralkyl, wi·:· ""-::::"1, Fhenäthi-'l, Phi;:;yl-
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BAD ORIGINAL
propyl, Benzhydryl, IJaphthylmethyl und dergleichen; Aryl, wie Phenyl, Tolyl, Xylyl, Naphthyl, Biphenylyl und dergleichen; Cycloalkyl, wie Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl und dergleichen nebst ihren isomeren Formen sowie Cycloalkenyl, wie Cyclopentenyl, Cyclohexenyl, Cycloheptenyl und dergleichen nebst ihren isomeren Formen,
Zu den zweiwertigen Hydrocarbylen gehören beispielsweise Arylon, wie Phenylen, Tolylen, Naphthylen und dergleichen; Alkylen, wie Methylen, Äthylen, Trimethylen, 1,2-Propylen, Hexylen, Octylen, Dodecylen und dergleichen; durch Aren getrenntes Alkylen, wie z.B.
- fi
und dergleichen; Alkenylen, wie Propenylen, Butenylen, Octenylen, Dodecenylen und dergleichen; Cycloalkylen, wie 1,2-Cyclopentylen, 1,3-Cyclohexylen, 1,2-Cycloheptylen, 1,4-Cycloheptylen, !,^-Cyclooctylen und dergleichen.
Zu den dreiwertigen Hydrocarbylen gehören beispielsweise Alkantriyl, wie I,2,j5-Propantriyl, 1,2,4-Butantriyl, 1,3,4-Hexantriyl, 1,3,8-Octantriyl und dergleichen; Alkentriyl, wie l-propen-l,2,3-triyl, l-Buten-l,2,4-triyl, 2-Hexen-l,3,4-triyl, 3-Octen-l,5,8-triyl und dergleichen; Arenyl (dreiwerti· ges aromatisches liydrocarbyl), wie Phenenyl, Tolenyl z.B.
XyIenyIi ζ.^.
und dergleichen.
BAD ORJGINAL
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Diese ein- und mehrwertigen Hydrocarbyleinheiten können entweder sutetituentenfrei sein, also keine anderem Beote als solche aus nur Kohlenstoff und Viasserstoff tragen, oder ein- oder mehrfach durch Reste., wie Cyano-, Nitre-, Halo- (z.B. Chlor-, Brom-, Fluor und Jod-)j Alkoxy, wie Methoxy, Kthoxy, Propoxy, Butoxy, Pentyloxy, Hexyloxy nebst ihren isomeren Formen; Alkenyloxy, wie Allyloxy, Butenyloxy, Pentenyloxy, Hexenyloxy nebst ihren isomeren Formen und dergleichen substituiert sein.
Unter "Alkyl" ist dabei ein solches mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie z.B. Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Hexyl, Heptyl und Octyl nebst ihren isomeren Formen zu verstehen.
Zwecks näherer Erläuterung der Durchführungsmöglichkeiten für das erfindungsgemässe Verfahren soll ein spezielles Ausführungsbeispiel, nämlich die Gewinnung eines Alkyl-N-hydrocarbylurethans aus einer Verbindung mit nur einer 3-Hydrocarbylureidogruppe und zwar aus N,N1-Dihydrocarbylharnstoff, ausführlich besprochen werden.
Ersichtlicherweise können die zu besprechenden Massnahmen auch ebensogut auf die Herstellung von Alkyl-N-hydrocarbylcarbamaten aus Verbindungen mit zwei oder mehr 3-Hydrocarbylureidogruppen angewendet werden, wobei man lediglich für ein bestimmtes Alkyl-N-hydrocarbylcarbamat die entsprechend geeignete, hydrocarbylureido-substituierte Verbindung als Ausgangsmaterial benutzen muss.
Wie bereits erwähnt, erfolgt die erfindungsgemässe Herstellung eines Alkyl-N-hydrocarbylcarbamats in der Welse, dass man den geeigneten N,N1-Dihydrocarbylharnstoff RNHCONHR', bei dem R und R1 je ein einwertiges Hydrocarbyl bedeuten und untereinander
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gleich oder ungleich sind, mit dea geeigneten Diaikyicarbonat in Gegenwart einer kutalytisehen Menge einer Base auf etwa 60° bis etwa 200°C erhitzt.
Zu den erfindungsgemäss als Katalysator verwendbaren Basen gehören beispielsweise Tertiäramine, wie Pyridin, Chinolin, Triäthylendiamin, Triäthylamin, Tributylamin, Trihexylainin, Ν,Ν-Dimethylanilin, Ν,Ν-Diäthylanilin, Ν,Ν-Diisoprcpylanilin, N-Methylpiperidin, N-Äthylpiperiain, N-Isopropylpiperidin, Ν,Ν'-Dimethylpiperazin, H,N'-Diäthylpiperazin, N-Methyl-N1-äthylpiperazin, N-Methylmorpholin, N-Athylrr.orpholin, N-Hexylmorpholin und dergleichen; Alkaxinietallhydroxyde, v;ie Natriurnhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Lithiumhydroxyd und dergleichen sowie Alkalimetallalkoxyde, wie Natriummethoxyd, Natriumäthoxyd, Kaliummethoxyd, Kalium-tert.butoxyd und dergleichen. Dabei verdienen die Tertiäramine den Vorzug.
Mit "katalytischer Menge" der Base ist eine solche entsprechend einem Molverhältnis unter 1 in Bezug auf die Verbindung mit d^m 3-Hydrocarbylureido-Substituenten gemeint. Die angewandte Basenmenge liegt vorteilhafterweise zwischen etwa 0,001 und etwa 0,1 Mol und vorzugsweise zwischen etwa 0,01 und etwa 0,05 Mol Base je Mol ureido-substituierter Verbindung.
Die erfindungsgemässe Umsetzung führt man vorteilhafterweise in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels, d.h. eines solchen aus, dass unter den gegebenen Reaktionsbedingungen weder/einem dec Reaktanten reagiert noch den beansichtigten Reaktionsablauf irgendwie stört. Z.u solchen Lösungsmitteln gehören beispielsweise Benzol, ToIu;" „ Xylol, Tetrahydronaphthalin, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Tri ilorbenzol, Tetrachloräthan, Tetrachlorkohlenstoff, Petrolather und dergleichen.
BAD ORIGINAL
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Die Heöktioniit^iltiehraer, näi.ilieh die '-iii'U bindung, das Dialkylcartx nat v-uü ä> r o.iüiöche Katalysator können in beliebiger Reihenfolge unti b'"■wünöchteni'all.j in Gegenwart eines inerten, orc^.ils.-hen LoGungsiiiittelo *,iisauuengebi-acht 'r)'\'d'.u, Das entstehende Ge^.j^-h wird dann auf T< htp< ratnren iniiU'halb dej.. iVUhor an.^ogcbenon Streicht; (5rhitnt. DJv überwachung des Reaktionaablaufs erfolgt dabei nauh üblichen Analysenvi?rfahren, al3o duroh Entnahm von Probon unn doron dar.ipfphasencihroiuatischo, infrarot- oaer sonstwie spektroükopische Prüfung, v.'ob-i ntan i;n lot-tcr^n Falle '.-ntweder auf dar: Verschwinden vin für da.'j Auscan^üinat'"rlal charakteristischen od'U"· dr.R Iirisohein^n vo-n fUi· di^ Endprodukte oharakteristisch»?n Abs orpt ions band t-n a;;htf?t.
Wenn iiu-n auf «in«? 3o3.:h·· v.'eiae den Rcaktion.jabaohluss f'-üt£'*rst^llt hat, laa:5t oich das f^wUnrchte Alkyl-N-lij'drocarbylcarbamat in üblicher li'eise aus dem Reaktionügemisch herausholen· Man kann also beispielsweise den Katalysator mittels verdünnter Mineralsäure odt?r dergleichen neutralisieren, etwa vorhandenes Lösungsmittel z.B. abdestil!leren und das zurüokblcibendc Carbamat oder Carba;natpe:..iaeh in üblicher V.'-.üs15, also z.B. auf chroi:atügraphische;;. \.'ege, dur-jh U:.-.l:ri.itallisieren (bei F^ptsubutanzen) oder Dcstilli^r·^;, reinigen odt^· auftrennen·
Zwecks Erzi^lunf", .hötilichst h-:her Oarban.atausbeuten ;,°nd(-t n.an die beiden Ausgangsmaterialien, d.h. die 3-Hydrocarbylureidoverbindung und das Diallcylearbonat, vorteilhafterweise in praktisch stöchioiaetrischeiii Verhältnis an. Ersichtlicherweise kann man abei' au oh ohne wesentliche Beeinträchtigung des gewünschten Reaktionsablaufs die eine oder andere Ausgangssubstanz in. 'überschuss anwenden, und daher ist für die Mengenverhältniswahl im allgemeinen und insbesondere bei Durchführung in fabrikatcri-εchem Masstäbe die Wirtschaftlichkeit der Gesamtnassnahmen bestimmend.
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BAD OFUGINAL
Wie bereits erwähnt, lässt sich das erfindungsgemässe Verfahren auch auf die Umwandlung von Verbindungen anwenden, die eine Mehrzahl von ^-Hydrocarbylureido-Einheiten im Molekül enthalten. Daher besteht eine besondere Ausführungsform der Erfindung in ihrer Anwendung auf Moleküle, die eine Mehrzahl von Ureidobindungen in einer Polymerkette aufweisen. So kann man beispielsweise Polyharnstoffe sowie Polyurethan-Polyharnstoffe erfindungsgemäss behandeln, wie sie bei der Umsetzung eines Polyan.ins entweder mit einem Polyisocyanat oder einem Polyur^-than-Vorpolyiner mit endständigen Isocyanotoresten entstehen. Man kann also mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens die Eigenschaften eines Polyharnstoffs oder Polyurethan-Polyharnstoffs dadurch modifizieren, dass man die Polymerkette kürzt oder endständig mit Carbamatreeten besetzt. Letztere wiederum kann man ersichtlicherweise beispielsweise durch saure Hydrolyse des Esters und Entcarbonisierung der so entstandenen, freien Carbaminsäure in die entsprechenden primären Aminogruppen umwandeln und dadurch ein Wirkzentrum für weitere Polymermodifizierung schaffen.
Das Ausmass einer derartigen Polyurethan- oder Polyurethan-Polyharnstoff-Modifizierung wird durch die in die Umwandlung eingegebene Polycarbonatmenge bestimmt. Dabei kann man gewünschtenfalls einen völligen Abbau dieser Stoffe, d.h. eine Umwandlung aller in der Polymerkette enthaltenen Harnstoffbindungen bewirken. Somit kann man mit Hilfe der Erfindung Abfälle aus Polyharnstoff oder Harnstoffbindungen enthaltender Polymersubstanz dadurch wiederverwerten, dass man sie in Alkyl-N-hydrocarbylurethane entsprechend dem bei der Polymerherstellung benutzten Polyamin umwandelt.
Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich auch dazu verwenden, durch Wechselwirkung zwischen einem Polycarbonat und einem Polyharnstoff oder Polyurethan neuartige Copolymere herzustel-
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len, die die brauchbaren Eigenschaften der einzelnen Ausgangspolymere in sich vereinigen. So besitzen beispielsweise aus einem Polyharnstoff und ^inem Polycarbonat entstandene Polymere die Härte des Polyharnstoff-Ausgangsmaterials und gleichzeitig die Klarheit des Polycarbonat-Ausgangsmaterials und eignen sich daher zur Herstellung von Linsen, Kunststoffenstern und dergleichen. Bei der Herstellung derartiger Copolymere werden die Ausgangsstoffe Polyharnstoff bzw. Polyurethan und Polycarbonat zusammengebracht und unter den vorstehend angegebenen Bedingungen umgesetzt, wobei von den sich wiederholenden Harnstoffbindungen des einen Polymers die eine oder mehrere davon mit einer der im anderen Polymer enthaltenen Carbonatbindungen oder einer Mehrzahl derselben unter Bildung von Garbamatbindungen reagiert und dadurch eine Verschmelzung der beiden ursprünglich unterschiedlicben Polymerketten erfolgt.
Die erfindungsgemäss hergestellten Mono- und Polycarbamate sind zum grossten Teil als solche und bezüglich ihrer Verwertbarkeit bekannt. Solche N-HydrooarbyIcarbamate kann man beispielsweise nach der in der amerikanischen Patentschrift 3 ^O4 170 beschriebenen Weise in Gegenwart eines aliphatischen Ν,Ν-Dialkylamids mit Phosgen zu den entsprechenden Hydrocarbylisocyanaten umsetzen, die sich für zahlreiche, in dieser Patentschrift näher erörterte Zwecke eignen.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung an Hand von als besonders günstig angesehenen Ausführungsformen näher erläutert, ohne auf sie beschränkt zu sein.
Beispiel 1
Ein Gemisch aus 20 g (0,094 Mol) Ν,Ν'-Diphenylharnstoff, 10 ml (0,117 Mol) Dimethylcarbonat, 1 ml (0,007 Mol) Triäthylamin
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und 100 ml Chloroform wurde zunächst 3 Stunden lang unter RUckflussbedingungen gekocht, danach über Nacht boi Raumtemperatur (etwa 250C) stehen gelassen und schliessllch filtriert. Das Filtrat wurde auf kleines Volumen eingeengt, von der sich dabei abscheidenden Festsubstanz, nämlich 2,1 g nicht umgesetztem N,N1-Diphenylharnstoff (entsprechend 10,5£ Wiedergewinnung), durch Filtrieren befreit, mit Benzol verdünnt und mit verdünnter Salzsäure gewaschen. Die organische Phas^ wurde getrocknet und zur Trockene eingedampft. Man erhielt so 20,4 g roheö N-Phenylcarbamat, F. 420C, was in Bezug auf den verbrauchten N,N'-Diphenylharnstoff einer theoretischen Ausbeute von 79$ entsprach, Aus dem sauren Extrakt wurde durch Neutralisieren als geringfügige Fraktion Triphenylguanidin, F. 145° - 147°C, entsprechend 3,4£ Ausbeute in Bezug auf den verbrauchten N,N1-Diphenylharnstoff abgeschieden.
Beispiel 2
Ein Gemisch aus 9,8 g (0,046 Mol) N,N1-Diphenylharnstoff, 5 ml (0,059 Mol) Dimethylcarbonat, G/, g Triäthylendianän und 100 ml Chloroform wurde zunächst 2 Stunden lang unter Rückflussb^dingungen gekocht, danach auf etwa 25°C abgekühlt, filtriert und mit Äther verdünnt. Die so erhaltene Lösung wurao i.,it IC /iger, wässeriger Salzsäure und mit V.'asser gewaschen. Lie '..'aschflüssigkeiten wurden mit ather extrahiert, die Extrakte mit der äthex·- haltigen Lösung vereinigt, getrocknet und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand war Methyl-N-phenylcarbamat.
Beispiel 3
Dieses Beispiel verdeutlicht die V/ichtigkeit des Katalysators bei den in Beispiel 1 und 2 beschriebenen Umsetzungen.
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Ein Geniisch uns 2,1 g (0,01 Mol) N,lJf -Diphenylharnstoff, 1 ml (0,12 Mol) Diniethylcarbonat und 25 ml Chlorbenaol wurde 5 ntun-.d^n lang untnr Hückflussbedingunc-an gekocht. Anschliessend wurde d"m ReaUtionsgemiseh ein-~- Probe entnehmen und der Da.r.pfphasenchroniatocraphie unterworfen, wobei sich keine Spur einer anderen oubstan:; als unveränderter N,11*-Dipheny!harnstoff als vorhanden er^ab. Der Hauptteil des Reaktionsgemische vjurde dann nc· '.h weitere 1% Stunden lang unter Rückflussbedingungen gekocht und '.-'iKiut danipfphasenohroniatographioch untersucht. Auch j<-?t-;t v:u' Keine Spur Methyl-N-phenyiGarbawat zu entdecken.
Nacih der Arbeitsweise geir.äss Bfisniel 1, jedoch i:iit Diäthi'lcarbonat anstelle von Diinethylearbonat erhielt :.ian Sthyl-N-pheny Ic,
In Ulinlioher v; ise erhielt .uan bei Ersatz des Dimethy!carbonate durch Dibutylesrbonat, Dihexylcarbcnat, Di(2-äth;.TIhex::l)aarbonat und Dioctylcarbonat^. das entsprechend Butyl-, Ilexyl-, 2-'!thylhexylb3W. Octyl-N-phenylcarbaiunt.
Beispiel ^
Nach der Arbeitsweise geraäss 3eispiel i, jedoch :.iit N-Phenyl-N-p-tolylharnstoff anstelle von K,IJ1 -Dipheny!harnstoff erhielt man ein Gemisch aus Methyl-N-phenylcarbainat und Methyl-N-ptolylcarbamat.
In ähnlicher Weise t-rhielt man bei Ersatz des Ν,Ν1-Diphenylharnstoffs durjh Η,Ν1-Di-2-naphthy!harnstoff, N,N!-Dicyclohea^-!harnstoff, Ιί,Ν1-dibenzylharnstoff, Ν,Ν'-Diallylharnstoff, N,N!-di-2-octeny!harnstoff, N.N1-Diäthylharnstoff, N,N'-di(2-äthylhexyl)harnstoff, N-Methyl-N1-phenylharnstoff, N-Benzyl-
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N1-phenylharnstoff oder N,Nf -Di-l-cyclohexenylharnstoff,- das entsprechende Methyl-N-2-naphthylcarbamat, Methyl-N-cyclohexylcarbamat, Methyl-N-benzylcarbamat, Methyl-N-allylcarbamat, Methyl-N-2-octenylcarbamat, Methyl-N-äthylcarbamat, Methyl-N-2-äthylhexylcarbamat, ein Gemisch aus Methyl-N-methylcarbamat und Methyl-N-phenylcarbamat, ein Gemisch aus Methyl-N-benzylcarbamat und Methyl-N-phenylcarbamat bzw. Methyl-N-1-cyclohexenyIc arbamat.
Beispiel 6
Nach der Arbeitsweise gemäss Beispiel 1, jedoch mit 1,1'-o-Phenylenbis(3-phenylharnstoff) anstelle des N,N1-Diphenylharnstoffs erhielt man ein Gemisch aus Dlmethyl-N,Nf-o-phenylenbiscarbamat und Methyl-N-phenylcarbamat.
Beispiel 7
Wenn man bei der Umsetzung von N,N1-Diphenylhernstoff mit Dimethylcarbonat anstelle von Triäthylamin als Katalysator Pyridin, Triäthylendiamin, Ν,Ν-dimethylanilin, N-Methylpiperidin, Ν,Ν'-Dimethylpiperazin, N-Methylmorpholin, Natriumhydroxyd, Natriummethoxyd oder Kalium- tert.butoxyd verwendete, erhielt man ebenfalls Methyl-N-phenylcarbamat.
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Claims (9)

The Upjohn Company Kalamazoo, Michigan, V,St«Am. Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Alkyl-N-hydrocarbylearbamaten, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung mit mindestens einer ^-Hydrocarbylureido-Sinheit, deren Hydrocarbylrest demjenigen im gewünschten N-Hydr oe arbarnat entspricht, zusammen mit einem Dialkylcarbonat in Gegenwart einer katalytischen Menge einer Base auf etwa 6O° bis etwa 2000C erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als die Verbindung mit der 3-Hydrocarbylureido-Einheit 1,3-Dihydrocarbylharnstoff verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels durchführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass man als die Verbindung mit mindestens einer 3-Hydrocarbylureido-Einheit 1,3-Dihydrocarbylharnstoff verwendet.
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5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als 1,3-Dihydrocarbylharnstoff 1,3-Diphenylharnstoff verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man einen 1,3-Dihydrocarbylharnstoff verwendet, dessen
beide Hydrocarbylsubstituenten ungleich sind, und dadurch ein Gemisch der beiden entsprechenden Alkyl-N-hydrocarbylcarbamate erhält.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als basischen Katalysator ein Tertiäramin verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als basischen Katalj-rator Triäthylamin verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man als Dialkylcarbonat Dirn'thyicarbonat verwendet.
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