-
Die Erfindung betrifft ein metallisches Brillenscharnier, dessen
Gelenkbolzen von mindestens einer Kunststoffbuchse umgeben ist.
-
Bei den bekannten metallischen Brillenscharnieren dieser Art (deutsche
Patentschrift 1 196 397, deutsche Patentschrift 1 113 590, deutsche Patentschrift
1224058) besteht die Kunststoffbuchse aus besonders elastisch verformbarem Kunststoff,
weil sie mit Hilfe der Scharnierschraube in Achsrichtung gestaucht und dabei in
Umfangsrichtung nach auswärts gebläht werden muß, um durch radialen Druck auf die
Innenfläche der Scharnierlappendurchlässe das in diesem Falle angestrebte Sichern
des Scharniers gegen Lockern zu erreichen.
-
Beim Verschwenken der Brillenbügel mit Hilfe des Scharniers gleitet
im Bereich der Scharnierlagerflächen Metall auf Kunststoff.
-
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei diesen bekannten
metallischen Brillenscharnieren an den Seitenflächen der Scharnierlappen immer noch
Metall auf Metall gleitet. Die dadurch bedingte Abnutzung der Seitenflächen ergibt
dann trotz der Verwendung der Kunststoffbuchsen ein Lockerwerden des Scharniers.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel der mit Kunststoffbuchsen
ausgestatteten metallischen Brillenscharniere zu beheben.
-
Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Kunststoffbuchse
die Seitenflächen des Scharnierlappens mit Buchsenbunden übergreift, so daß keine
Metall-Metall-Berührung der beiden Scharnierteile stattfindet.
-
Bei dieser neuen Bauart eines Brillenscharniers ist jedes Gleiten
von Metall auf Metall vermieden, und zwar auch an den Seitenflächen der Scharnierlappen.
-
Dies ergibt einen stets spielfreien Gang, der einer Gangregulierung
nicht mehr bedarf.
-
Wenn man gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorsieht, daß die
Seitenflächen der ausgekleideten Scharnierlappen als zur Scharnierlappenmitte hin
geneigte Kegelflächen ausgebildet sind und daß die ihnen zugeordneten Buchsenbunde
komplementäre Kegelringe bilden, eine ebene Basisfläche aufweisen und mit dieser
die Seitenfläche des Scharnierlappens bis zu dessen vollem Durchmesser übergreifen,
so ist trotz der Einschaltung der Buchsenbunde zwischen die Seitenflächen der Scharnierlappen
die Breite des Gesamtscharniers nicht vergrößert.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
dargestellt. Darin zeigt Fig. 1 in explodierter schaubildlicher Darstellung die
Teile eines dreilappigen Brillenscharniers mit kegelringförmigen Buchsenbunden,
Fig. 2 einen Achsschnitt eines solchen Brillenscharniers, Fig. 3 einen Achsschnitt
durch einen Teil eines Brillenscharniers mit zylinderförmigem Buchsenbund, Fig.
4 einen Achsschnitt durch ein fünflappiges Brillenscharnier mit kegelringförmigen
Buchsenbunden und einem zylindrischen Buchsenbund.
-
Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt
es sich um ein metallisches Brillenscharnier, dessen einer Scharnierteil 11 in diesem
Fall zu einem metallischen Brillengestell gehört, und einen zu einem metallischen
Brillengestell gehörenden Scharnierteil 13. Der Scharnierteil 11 hat im Beispiel
einen mittleren Scharnierlappen 14, während am Scharnierteil 13 zwei äußere Scharnierlap-
pen
15 und 16 des insgesamt dreilappigen Scharniers vorgesehen sind.
-
Die Scharnierlappen-Bohrung 18 des einen Scharnierteils 11 ist mit
einer Kunststoffbuchse 19 im Spritzverfahren so ausgekleidet, daß diese sich innerhalb
der Scharnierlappenbohrung 18 drehen kann.
-
An der Kunststoflbuchse 19 sind Buchsenbunde 20 und 21 vorgesehen,
mit denen sie die Seitenflächen des Scharnierlappens 14 bis zum vollen Durchmesser
übergreift.
-
Weil in Fig. 1 und 2 die Seitenflächen des ausgekleideten Scharnierlappens
14 als zur Scharnierlappenmitte hin geneigte Kegelflächen 22 ausgebildet sind, bilden
die ihnen zugeordneten Buchsenbunde 20 und 21 entsprechende Kegelringe mit Kegelmantelflächen
23 und 24 und einer ebenen Basisfläche 25 bzw. 26.
-
In Fig. 3 ist der Fall gezeigt, bei dem die mit einer Kunststoffbuchse
39 ausgekleidete Bohrung 38 eines Scharnierlappens 54 auf ganzer Länge zylindrisch
ist und die Buchsenbunde 40, 41 als zylindrische Ringe die Seitenflächen 42 des
Scharnierlappens 54 übergreifen bis zu dessen vollem Durch- -messer. Die äußeren
Scharnierlappen 45, 46 sind wie alle anderen Teile in Fig. 3 nur bruchstückweise
dargestellt. Im Zusammenbau entspricht dies Scharnier demjenigen nach F i g. 1 und
2.
-
In F i g. 1 und 2 ist die Kunststoffbuchse 19 jeweils drehgesichert
auf einem eine Befestigungsschraube 27 aufnehmenden Gelenkbolzen in Form eines Vierkant-Achszapfens
30, der die Befestigungsschraube 27 des Scharniers in einer entsprechenden Gewindebohrung
aufnimmt. Zu diesem Zweck ist die Kunststoffbuchse 19 mit einem dem Vierkantprofil
des Achszapfens 30 angepaßten Mehrkantloch 32 versehen. Der Vierkant-Achszapfen
ist außerdem durch die Vierkantdurchlässe33 und 34 der Scharnierlappen 15 bzw.
-
16 gesteckt, wobei diese Scharnierlappen für die Aufnahme des Kopfes
29 der Schraube 27 bzw. des Kopfes 31 des Achszapfens 30 komplementäre Ausnehmungen
35 und 36 aufweisen.
-
Bei dem aus F i g. 2 zu ersehenden Zusammenbau der Teile ergibt sich,
daß der mit dem Brillenbügel 12 zu verschwenkende Scharnierlappen 14 ausschließlich
in Kunststoff gebettet ist und bei seiner Schwenkbewegung weder mit der Innenfläche
seiner Bohrung 18 noch mit seinen Seitenflächen 22 mit einer metallischen Fläche
der Scharnierlappen 15 und 16 des anderen Scharnierteils 13 in Berührung kommt.
Bei dieser Schwenkbewegung des Bügels 12 wird die Kunststoffbuchse 19 über den in
ihrem Vierkantdurchlaß 32 steckenden Vierkant-Achszapfen 30 unverschwenkbar in den
-Scharnierlappen 15 und 16 gehalten. Ein vorbestimmtes Maß an Reibung zwischen den
Scharnierlappen 14 und der Kunststoffbuchse 19 stellt sicher, daß die Brillenbügel
noch bequem verschwenkt werden können, aber bei keiner Lage der Brille unbeabsichtigt
zusammenklappen können.
-
F i g. 4 zeigt ein Scharnier mit fünf Scharnierlappen. Die Einzelteile
dieses Scharniers sind, soweit sie denjenigen der Ausführungsform nach Fig. 1 und
2 entsprechen, mit gegenüber den dort verwendeten Bezugsziffern jeweils um 50 erhöhten
Bezugsziffern bezeichnet.
-
Der zum Brillenbügel 62 gehörende Scharnierteil 61 ist also angelenkt
an einen zum Brillengestell gehörenden Scharnierteil 63. In vorliegendem Fall
weist
der Scharnierteil 61 zwei innere Scharnierlappen 64 a und 64 b auf, während an dem
Scharnierteil 63 zwei äußere Scharnierlappen 65 und 66 sowie ein innerster Scharnierlappen
87 vorgesehen ist, der aus einem zylindrischen Bund der noch zu erläuternden Kunststoffbuchse
besteht, so daß insgesamt ein fünflappiges Scharnier entsteht.
-
Die Scharnierlappen-Bohrungen 68 des einen Scharnierteils 61 sind
mit einer Kunststoffbuchse 69 so ausgekleidet, daß diese sich innerhalb der Scharnierlappenbohrungen
68 drehen kann. An der Kunststoffbuchse 69 sind kegelringförmige Buchsenbunde 70
und 71 vorgesehen, mit denen sie die äußeren kegeligen Seitenflächen 73 und 74 der
Scharnierlappen 64 a und 64 b bis zum vollen Durchmesser derselben umgreift. Im
mittleren Bereich der Kunststoffbuchse 69 ist an ihr ein zylindrischer Bund 87 vorgesehen,
der den Zwischenraum zwischen den beiden inneren Scharnierlappen 64 a und 64 b bis
zu deren Außendurchmesser ausfüllt und auch in noch zu erläuternder Weise den innersten
Scharnierlappen des zum Brillengestell gehörenden Scharnierteils 63 bildet. Die
Schulterflächen dieses innersten Scharnierlappens 87 aus Kunststoff liegen dabei
an den inneren Seitenflächen der beiden inneren Scharnieriappen 64 a und 64 b bis
zu deren Außendurchmesser an.
-
Da auch in vorliegendem Fall die Kunststoffbuchse 69 drehgesichert
auf einem eine Befestigungsschraube 77 aufnehmenden Gelenkbolzen in Form eines Vierkant-Achszapfens
80 sitzt, der seinerseits die Befestigungsschraube77 des Scharniers in einer entsprechenden
Gewindebohrung aufnimmt, bildet der Bund 63 den starr mit dem Scharnierteil 61 verbundenen
innersten Scharnierlappen desselben. Auch in vorliegendem Fall sind für den Zusammenbau
des Scharniers die Kunststoffbuchse 69 sowie die Scharnierlappen 65 und 66 mit einem
Vierkantdurchlaß versehen, der den mit einem Vierkantprofil versehenen Achszapfen
aufnimmt, wobei auch hier diese Scharnierlappen 65 und 66 für die Aufnahme des Kopfes
79 der Schraube 77 bzw. des Kopfes 81 des
Achszapfens 80 komplementäre Ausnehmungen
aufweisen.