DE20017451U1 - Mast-Baum-Doppelrollsegel-Rigg - Google Patents
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Description
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Beschreibung der Erfindung
Mast-Baum-Dopperlrollsegelrigg für Segelschiffe
Mast-Baum-Dopperlrollsegelrigg für Segelschiffe
Es handelt sich um eine Vorrichtung zum Antrieb von Segelyachten mittels Windkraft durch die Kombination von bekannten Vorrichtungen mit den notwendigen, dieser Erfindung zugrundeliegenden neuen Bauteilen.
Ein Segelrigg, bestehend aus einem Mast mit In-Mast-Rollsegel, und einem doppelt ausgeführtem Baum, dessen eine Hälfte ein Baum-Rollsegel aufnimmt, wobei der Doppelbaum über einen speziellen Lümmelbeschlag am Mast angeschlagen ist.
Das aus dem Mast ausrollbare Segel erzeugt auf Raumschot- und Vorm-Wind-Kursen durch seine bauchige Form einen guten Vortrieb, während das aus dem Rollbaum ausrollbare SegeLdas durchgelattet ausgeführt ist, durch ein flaches Profil bessere Am-Wind/Hoch-Am-Wind-Eigenschaften aufweist und auf solchen Kursen optimaler ist. Dadurch wird ein wesentlich besserer Wendewinkel beim Kreuzen gegenan erreicht.
Auf Kursen Vor dem Wind werden beide Segel in der sog. Schmetterlingsposition gesetzt, wozu der Baum durch Öffnen des Beschlages an der Baumnock geteilt, mit einer zweiten Großschot versehen und je nach Steuerbord und Backbord aufgefiert wird.
Beide Segel sind unabhängig voneinander zu bedienende Systeme mit allen Reff- und Trimmeigenschaften eines Rollreff-Schrat-Segels.
Als zusätzlicher Aspekt ist zu sehen, daß ein jederzeit einsatzbereites (Groß)Segel vorhanden ist, wenn das andere nicht einsatzbereit ist (z.B. Sturmschaden, Ausfall einer Rollmechanik etc.), was in entsprechenden Situationen für die Sicherheit des Schiffes und der Besatzung ausschlaggebend sein kann
Problemstellung
Bei heutigen modernen Segelyachten werden erprobte Rollreffanlagen eingesetzt, die sowohl als Mast-Rollreffanlagen als auch als Baum-Rollreffanlagen zum Einsatz kommen.
Den Vorteilen wie leichte, sichere Bedienung, auch durch Einhandsegler und kleine Crews,und die stufenlose Reffbarkeit stehen aber auch Nachteile in der Segelleistung gegenüber.
Ein aus dem Mast rollbares Segel verfügt über ein bauchiges Profil, das auf Am-Wind-Kursen und noch mehr auf Hoch-am-Wind-Kursen nicht so leistungsfähig ist wie auf Raumschot-Kursen und Kursen Vor-dem-Wind.
Beim notwendigen Kreuzen auf Kursen gegen den Wind ist der Wendewinkel mit diesem Segel erheblich größer als bei einem flachen Segelprofil, was dazu führt, daß für die gleiche Entfernung (zum Zielort) wesentlich gößere Strecken unter harten Bedingungen abgesegelt werden müssen.
Ein aus dem Baum rollbares Segel das durchgelattet ist, verfügt wegen seines flachen Profils über gute Am-Wind/Hoch-am-Wind-Eigenschaften und bietet hier gute Leistungen, bietet aber auf Raumschot-Kursen und Vorm-Wind-Kursen eine schlechtere Vortriebsleistung als ein bauchiges Profil.
Auf Vorm-Wind-Kursen kann die Vortriebsleistung herkömmlicher Riggs nur durch das Setzen von ausgebaumten Stagsegeln (Fock, Genua,etc.) oder freigefahrenen Segeln (Blister, Spinnacker etc.) gesteigert werden.
Diese Segel erfordern erhebliche Arbeiten beim Setzen und Bergen, aufwendige Schotführungen und bedürfen zur Bedienung einer mehrköpfigen (und erfahrenen)
Auch sind diese Segel nicht reffbar, was ihren Einsatzbereich auf einen kleinen, auf niedrige Windstärken beschänkten Umfang reduziert.
Manöver mit diesen Segeln sind schwierig und langwierig, sie sind bei ungünstigen Wind-Wellenbedingungen schwer beherrschbar.
Problemlösung
Gegenstand der Erfindung ist die Kombination eines bekannten Baum-Rollreffsegels mit einem bekannten Mast-Rollreffsegel durch die Verbindung beider Systeme mittels eines speziellen Lümmelbeschlages und der Anwendung eines doppelt ausgeführten,teil- und koppelbaren Baumes.
Ein Teil dieses Baumes nimmt die Rollsegeleinrichtung incl. Segel in sich auf, der andere Teil dient mittels eines aufmontierten Schienen-Rutscher-Systems dazu, das Schothorn des Mast-Rollsegels zu führen.
Analog dazu dient ein am Mast angebrachtes Schienen-Rutscher-System, das neben der Austrittslippe des Mast-Rollsegels auf der entsprechenden Seite montiert ist, dazu, das Vorliek des Baum-Rollsegels zu führen. Diese Aufgabe kann auch eine entsprechend ausgeführte Nut, an der gleichen Stelle wie die Rutscher-Schiene, übernehmen.
Der doppelt ausgeführte Lümmelbeschlag, der die Führung der beiden Baumteile am Mast übernimmt, schwenkt sowohl in der Vertikalachse als auch in der Horizontalachse für beide Baumteile jeweils in der gleichen Achse, so daß bei Bewegungen des Baumes keine Parallaxenverschiebungen mit entsprechenden Scherkräften auftreten, (siehe Zeichnung Nr. ).
Beide Baumteile sind in verriegeltem Zustand über einen speziellen Beschlag an der Baumnock sicher miteinander verbunden, durch entsprechende Profilierung greifen die beiden Baumteile in Längsrichtung in verriegeltem Zustand so ineinander, daß eine gleichmäßige Kraftverteilung auf die (in diesem Betriebszustand nur einmal vorhandene) Großschot unabhängig vom benutzten Segel gewährleistet ist.
Eventuell angebrachte Baumstützen und Baumniederholer haben ihren Drehpunkt mastseitig in der gleichen Vertikalachse wie der Lümmelbeschlag, so daß beim Schwenken des (verriegelten) Baumes über den gesamten Schwenkbereich auch hier keine Parallaxenverschiebungen auftreten, die ein Nachtrimmen erforderlich machen würden.
Vorteile des Mast-Baum-Doppelrollsegelriggs
Mittels dieser oben beschriebenen Rigg-Anordnung kann jetzt, je nach Kurs zum Wind, das optimale Segel gesetzt werden, ohne daß ein Abschlagen und Neuanschlagen von verschiedenen Segeln erforderlich ist.
Auf Am-Wind/Hoch-am-Wind-Kursen wird das durchgelattete Baum-Rollsegel gesetzt, das durch sein flaches Profil hier den besten Vortrieb bringt und einen kleineren Wendewinkel zuläßt. Es kann zudem, entsprechend den herrschenden Windverhältnissen, stufenlos gerefft werden.
Auf Raumschot-Kursen und Vorm-Wind-Kursen wird das Mast-Rollsegel gesetzt, das durch sein bauchiges Profil hier den besseren Vortrieb bringt, auch dieses ist den Verhältnissen entsprechend stufenlos reffbar.
Auf Kursen Vor-dem-Wind werden beide Segel gesetzt, die beiden Baumteile werden entriegelt und, mit einer zweiten Großschot versehen, nach Steuerbord und Backbord aufgefiert.
So entsteht eine Passatbesegelung (Schmetterlingssegel):
So entsteht eine Passatbesegelung (Schmetterlingssegel):
a) die jederzeit sicher und schnell zu setzen , zu reffen und auch wieder zu bergen ist.
b) die dadurch, daß es sich um durch Mast und Baum fest geführte Schratsegel handelt, wesentlich einfacher und sicherer zu führen und zu beherrschen sind als Stagsegel oder gar Spinnacker etc.
c) die auch einhand jederzeit schnell und sicher zu bedienen sind
d) bei der jedes der beiden Segel eigenständig zu trimmen und zu reffen bleibt.
Der Vortrieb dieser Passatbesegelung wird durch die zusammenhängende, doppelt große Segelfläche gegenüber z.B. der Konstellation mit aufgefiertem Großsegel und ausgebaumter Genua, wobei die Segelflächen getrennt sind und durch Wind-Ablenkungen unerwünschte, vortriebsschädliche Windverwirbelungen auftreten, wesentlich verbessert.
Die Anbringung von Spinnacker-bäumen entfällt.
Durch die vollständige Bedienbarkeit aus dem Cockpit heraus entfällt auch die beschwerliche und gefährliche Arbeit auf dem Vordeck.
Auch wird eine ruhigere Lage des Schiffes durch die optimal zu trimmende Balance erreicht.
Ein zusätzlicher positiver Aspekt ist, daß jederzeit ein sofort einsatzbereites zweites (Groß)Segel vorhanden ist. Dies kann für die Sicherheit des Schiffes entscheidend sein bei Verlust eines Segels [Sturmschaden etc.) oder Ausfall einer Rollreff-Mechanik.
Eine evtl. notwendige Sicherung gegen ungewolltes Überkommen der Bäume wird in bewährter Manier durch Setzen von Bullenstandern erreicht.
Die Antriebe der Rollvorrichtungen können nach bekannter Art sowohl hydraulisch,elektrisch als auch manuell oder kombiniert erfolgen
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Legenden zu den Zeichnungen Tbis 3
Zeichnung 1 (Aufsicht):
1 Mast-Rollsegel
2 Lümmelbeschlag Baum 2
3 Baum 2 mit Rutscherschiene zur Führung des Mast-Rollsegels
4 Lümmelbeschlag Baum 1
5 Baum 1 mit darin aufgerolltem Baum-Rollsegel
6 Verriegelungsbeschlag zum Verbinden/Öffnen von Baum 1 und
Zeichnung 2 (Seitenansicht):
1 Lümmelbeschlag mit Horizontalachsdrehgelenk (3) für Baum
2 Lümmelbeschlag mit horizontalachsdrehgelenk (3) für Baum
3 Drehgelenke (Horizontalachse), für beide Bäume separat vorhanden
4 Mast-Rollsegel
5 Baum-Rollsegel
6 Fall für Baum-Rollsegel
7 Baum 1 mit Baum-Rollsegel
8 Baum 2 (schraffiert) mit Rutscherschiene und -schütten zur Schothornführung des Mast-Rollsegels
9 Baumstütze/Niederholer für Baum 1
10 Baumstütze/Niederholer für Baum 2
11 Großschotanschlag mit Tallje an Baum
12 Großschotanschlag am Baum 2 (für die zweite Großschot)
13 Verriegelunsbeschlag zum Verbinden/Öffnen von Baum 1 und
Zeichnung 3 (Ansicht von hinten Richtung Mast, auf die geöffneten Bäume):
1 Lümmelbeschlag mit Horizontalachsdrehgelenk (3) für Baum
2 Lümmelbeschlag mit Horizontalachsdrehgelenk (3) für Baum
3 Drehgelenke (Horizontalachse) für Baum 1 und
4 Mast-Rollsegel, auf Baumrutscherschiene geführt
5 Baum-Rollsegel, in Nut am Mast geführt
7 Baum 1 (vorderer Teil) mit Baum-Rollsegel
8 Baum 2 (vorderer Teil, schraffiert) mit Rutscherschiene und -schütten zur Schothornführung des Mast-Rollsegels
9 Baumstütze/Niederholer für Baum 1
10 Baumstütze/Niederholer für Baum 2
Claims (7)
1. Doppelrollsegelrigg für Segelyachten mit zwei Rollreffsegeln, von denen eines aus dem Baum und eines aus dem Mast mittels bekannter Techniken gerollt und wieder eingerollt werden kann. Der Baum ist hierbei doppelt ausgeführt, ein Teil nimmt das durchgelattete Baum-Rollsegel einschließlich des erforderlichen Rollmechanismus auf, der andere Teil führt mittels einer Rutscherschiene das Schothorn des Mast- Rollsegels.
2. Doppelrollsegelrigg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel geführten zwei Baumteile an den Baumnocks durch einen speziellen, dem Stand der Technik entsprechenden Beschlag fest und sicher miteinander verbunden sind, durch Lösen dieser Verriegelung aber auch völlig unabhängig voneinander gefahren werden können.
3. Doppelrollsegelrigg nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Lösen der Verriegelung zum Zweck des Setzens der Passatbesegelung (Schmetterlingssegel) vorher die zweite Großschot angebracht wird, so daß jeder Baum unabhängig voneinander über eine eigene Großschot gefahren wird.
4. Doppelrollsegelrigg nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung einer in den Bäumen geführten und über Rollen am Mast umgelenkten Großschotführung in verriegeltem Zustand der Baumteile nur eine Großschot gefahren wird.
5. Doppelrollsegelrigg nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Teil des doppelt ausgeführten Lümmelbeschlages, der die beiden Baumteile am Mast führt, sowohl in der Vertikalachse als auch in der Horizontalachse durch die jeweils gleiche Achse verläuft, um Parallaxenverschiebungen bei Baumbewegungen im gesamten Schwenkbereich zu vermeiden.
6. Doppelrollsegelrigg nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Benützung nur eines Segels (Mast-Rollsegel oder Baum-Rollsegel) nur eine Großschot gefahren wird.
7. Doppelrollsegelrigg nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Baumstützen und Baumniederholern diese für jeden Baumteil vorhanden sein müssen und daß die Vertikalachse, in der sie am Mast geführt sind, identisch ist mit der Vertikalachse des Lümmelbeschlages am Mast.
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