DE2001712C3 - Aluminium-Gußlegierung - Google Patents
Aluminium-GußlegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Äiuminium-GüBiegierüng,
bestehend aus bis 6% Kupfer, 0,05 bis 3% Silber, 0,15 bis
0,4% Magnesium sowie Mangan und Rest Aluminium mit den üblichen herstellungsbedingten Verunreinigungen,
narh Patent 15 33 245: diese Gußlegierung ist
vorbekannt (BE-PS 6 88 346).
Bei Aluminium-Gußlegierungen nach dem Hauptpatent besteht aufgrund der dort angegebenen Zusammensetzung
die Gefahr, daß sich insbesondere bei der Nachbehandlung nach dem Gießen die entsprechenden
Gußrohlinge verformen. Es wäre wünschenswert, solche gewissermaßen verbogenen Gußrohlinge ohne
Beschädigung wieder in die ursprünglich gegossene bzw. gewünschte Form verbringen zu können, wozu es
erforderlich ist, eine Legierung nach dem Hauptpatent so zusammenzusetzen, daß sie dukti! ist, um das
erwähnte Verbiegen zu ermöglichen, ohne daß die Zugfestigkeit des Gußstückes leidet. Hier eine Lösung
anzugeben ist die Aufgabe der Erfindung.
Es wäre nun naheliegend, die Lösung der gestellten Aufgabe in einer Verringerung des Mangangehaltes zu
suchen, nachdem Mangan bekanntlich in Gegenwart der unvermiedbaren Verunreinigungen Silizium und Eisen
zur Ausscheidung von Metallverbindungen führt. Es ist weiter bekannt, daß bei AlCuMg-Knetlegierungen der
Mangangehalt dazu dient, die Rekristallisation bei der Lösungsglühung oder beim Strangpressen zu verzögern.
ίο Außerdem erhöht der Manganzusatz bei solchen
Knetlegierungen die Festigkeitswerte, wobei in diesem Zusammenhang ferner bekannt ist, daß Manganzusätze
über 1% schädlich sind. Auch die US-PS 34 14406, aus
der titanhaltige AlCuMg-Legierungen mit 0,01 bis 0,5%
Mangan, 0,1 bis 035% Silizium und gegebenenfalls bis 0,5% Silber bekannt sind, vermittelt keine Hinweise
über die Wirkung des Mangangehaltes, denn die Eigenschaftsangaben in dieser Patentschrift beziehen
sich einerseits stets nur auf Knetirgierungen bzw. sind
ίο andererseits pauschal auf die Sumrnenwirkung aller
Komponenten zugeschnitten oder befassen sich nur mit der Wirkung von Magnesium und Silber.
Überraschend hat sich nun gezeigt, daß bei Aluminium-Gußlegierungen der eingangs genannten
Gattung die gestellte Aufgabe dann lösbar ist, wenn man
den Kupfergehalt auf 3,5 bis 6% bemißt und den Mangangehalt im Gegensatz zu den Legierungen nach
dem Hauptpatent auf mehr als 0,3 bis 1% anhebt,
vorzugsweise auf 0,8% einstellt Die bei entsprechenden Knetlegierungen bekannten Nachteile eines relativ
hohen Mangangehaltes treten aus nicht vollständig bekannten Gründen bei Gußlegierungen der eingangs
genannten Gattung nicht auf.
Die Unteransprüche beschreiben besonders zweckmäßige Legierungseinzelheiten im Rahmen des Anspruchs
1.
Die erfindungsgemäße Aluminium-Gußlegierung hat nicht nur bessere Eigenschaften als alle anderen
bekannten Legierungen dieses Typs, sondern die nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung hergestellten
Gußstücke bebalten auch bei erhöhten Temperaturen gute Eigenschaften. Beispielsweise erhält man bei 260° Γ
eine Zugfestigkeit von über 23,2 kp/mm2, eine 0,2-Grenze (Streckgrenze) von über 22,5 kp/mm2 und eine
Dehnung von 14%. Selbst bei 316° C besaßen die
Gußstücke eine Zugfestigkeit von über 13,4 kp/mm2, eine Streckgrenze über 13,4 kp/mm2 und eine Dehnung
von etwa 16%. Im Gegensatz dazu verlieren die meisten Aluminium-Gußlegierungen ihre ganze Festigkeit bei
solchen hohen Temperaturen Dies ist vor allem auf den erfindungsgemäßen Mangangehalt von mehr als 03 bis
1% zurückzuführen.
Für optimale Ergebnisse ist Kupfer in einer Menge von 4,7 bis 5,3% vorhanden und Silber in einer Menge
von 0,4 bis 1% und die Legierung enthält 0,15 bis 0,4% Magnesium.
Wenn der Kupfergehalt unterhalb 3,5% liegt, wirkt sich dies schädlich auf die Festigkeit der Legierung aus.
Mit wenig, im erfindungsgemäßen Bereich liegenden Mangan liegt die bevorzugte untere Grenze des
Kupfers bei 4,2%. Optimale Eigenschaften wurden mit einem Kupfergehalt von 4,7 bis 5,3% erhalten.
Das Silber verbessert offensichtlich die Dispersion des Kupfers in der Legierung, wodurch ihre Festigkeit
erhöht wird, und es wirkt der Neigung der Aluminiumlegierung zur Spannungskorrosion durch den hohen
Kupfergehalt entgegen. Die Menge des Silbers kann auf über 1% erhöht werden, ohne die physikalischen
Eigenschaften der Legierung nachteilig zu beeinflussen.
Da Silber jedoch ein kostspieliges Metall ist, erhöhen Mengen von mehr als 1 °/o oder sogar von mehr als 0,7%
die Herstellungskosten der Legierung unnötig, ohne wesentliche Änderung ihrer physikalischen Eigenschaften
oder Verminderung der Spannungskorrosion.
Die Zugfestigkeit, 0,2-Grenze und Dehnung werden weiter verbessert, wenn Zink in einer Menge von 0,5 bis
4% zugegeben wird, wobei mit 1 bis 3% Zink gute Ergebnisse erzielt werden.
Die Festigkeit wird durch den erfindungsgemäßen Zusatz von 0,15 bis 0,4% Magnesium weiter erhöht. Die
besten Ergebnisse wurden mit einem Magnesiumgehalt von 0,2 bis 03% erhalten.
Titan gewährleistet in vorteilhafter Weise einen feinkörnigen Aufbau der Legierung, was für ein
erfolgreiches Lösungsglühen wichtig ist Das Titan kann in einer Menge von 0,15 bis 0,7% und vorzugsweise von
0,2 bis 0,3% vorhanden sein. In manchen Fällen wird das Titan an der unteren Grenze gehalten, und es wird nach
dem erneuten Schmelzen der Legierung mehr zugegeben, da hierdurch das Korngefüge verbessert wird.
Das Silizium wird unter 0,i5% gehalten, um »Verbrennungserscheinungen« zu vermeiden, und der
Eisengehalt wird unter 0,15% gehalten, damit die Legierung einwandfrei auf die Wärmebehandlung
anspricht- Für optimale Ergebnisse werden sowohl das Silizium als auch das Eisen unter 0,1% gehalten und
vorzugsweise unter 0,05%. Letzteres ist vor allem dann einzuhalten, wenn die erfindungsgemäßen Legierungen
Titan enthalten.
Eine Zugabe von Bor ist zur Herrteilung der Legierung nicht erforderlich, jedoch sollte zur Verbesserung
des Korngefüges beim kerneuten Schmelzen der Legierung eine kleine Menge im Bereich von 0,001 bis
0,05% zugegeben werden.
Vorzugsweise werden Elemente wie Molybdän und Cer jeweils unterhalb 03% gehalten. Chrom wird unter
0,5% gehalten.
Die breiten und engen Bereiche und ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Legierung sind in der
folgenden Tabelle angegeben.
Elemente | Breiter Bereich | Enger Bereich | Beispielswert |
(Gew.-o/o) | (Gew.-%) | (Gew.-%) | |
Kupfer | 3.5-6,0 | 4,7-5,3 | 4.9 |
Silber | 0,05-3,0 | 0.40-1,0 | 0,60 |
Titan (wenn erwünscht) | 0.15-0,7 | 0.20-0,30 | 0,25 |
Silizium (max.) | 0—weniger als 0,15 | weniger a!s 0,10 | |
Silizium (wenn Titan enthalten) | 0-weniger als 0,05 | weniger als 0,05 | 0,05 |
Eisen (max.) | 0—weniger als 0,15 | 0-0,03 | 0 |
Bor (wenn erwünscht) | 0,001 -0,05 | 0,001-0.01 | 0,002 |
Mangan | mehr als 0,3—1 | mehr als 03-0,8 | mehr als 03 |
Molybdän | 0-03 | 0.3 | 0 |
Cer | 0-0,3 | 03 | 0 |
Chrom | 0-0,5 | 0,3 | 0 |
andere (jeweils) | 0-0,05 | 0.05 | 0 |
andere (gesamt) | 0-0,15 | 0.15 | 0 |
Zink (wenn erwünscht) | 0,5-4,0 | 1.0-3,0 | 2,0 |
Magnesium | 0.15-0,4 | 0,20-0,30 | 0,24 |
Aluminium | Rest | Rest | Rest |
Eine typische Schmelze der Legierung wurde wie folgt hergestellt: 34,0 kg umzuschmelzendes Rückgut
(Ein- und Angüsse von früheren Gußstücken, weiche urngeschmolzen werden) werden mit 24,95 kg Aluminium
von hoher Reinheit (99,8 bis 99,99% reines Aluminium) und 1,81 kg einer Alumi.iium-Titan-Vorlegierung
(5% Titan, Rest Aluminium) in einem Siliziumcarbidtiegel in einem Gasofen geschmolzen. Di«;
Temperaturregelung erfolgte mittels eines Chrom-Äiumel-Thermoelements
und eines Potentiometers. Nach Erreichen von etwa 7040C werden 1,25 kg elektrolytisches
Kupfer und 0,15 kg Silber zugegeben. Wenn Zink erwünscht ist. würde es zusammen mit dem Kupfer und
dem Silber zugegeben werden. Nach Auflösen der Metalle werden in den Tiegel weitere 20,41 kg Rückgut
von früheren Schnelzen eingebracht, so daß eine Zusammensetzung innerhalb der in der vorstehenden
Tabelle angegebenen Bereiche erhalten wird. Wenn die
Temperatur erneut 7040C erreicht hat, wird mittels eines Graphitrohrs Stickstoff durch die Schmelze
geleitet, um jegliche schädlichen Gase zu entfernen, wie beispielsweise durch die Zersetzung von Feuchtigkeit
erzeugten Wasserstoff, und danach läßt man die Temperatur auf 760° C ansteigen. Es werden 0.23 kg
einer Aluminium-Titan-Bor-Legierung (5% Titan, 1% Bor und als Rest im wesentlichen Aluminium) und
danach 0,082 kg reines Magnesium zugegeben. Es wurde überprüft, ob sich in dem Metall etwas
WäsäcTstoffgas aufgelöst hat, und bei positivem
Ergebnis der Prüfung wird weiterhin Stickstoff durchgeleitet, bis ein negatives Ergebnis der Prüfung erhalten
wird.
Dann wurden der Schmelze 0,045 kg eines Kornverfeinerungsmittels (ein Gemisch aus zwei Teilen Titankaliümilüörid
und einem Tsi! Kaüumborf.uorid) zugefügt
und nach einer Wartezeit von wenigstens zehn Minuten und nach Erreichen der Gießtemperatur von etwa 718
bis etwa 774° C (je nach Form und Größe des Gußstücks) wird die Schmelze in eine Form zum
Abgießen eines Prüflings und einer Probe für die chemische Analyse eingegossen. Eine Gießtemperatur
von 746°C ist für die verschiedenartigsten Teile
geeignet. Eine zu niedrige Gießtemperatur führt zu schlechteren mechanischen Eigenschaften.
Bei einer anderen mit Erfolg angewendeten Ausführungsiorm
dieses Schmelzverfahrens wurden 28,4 g Hexachloräthanpillen pro 68 kg Metall bei 7040C in die
Schmelze eingebracht, um eventuell vorhandene Spuren von Natrium zu entfernen. Chlorgas kann für denselben
Zweck verwendet werden. Dann werden das Magnesium und die Aluminium-Titan-Bor-Legierung zugegeben.
Nach Abschlacken der Schmelze wird das Kornver·
feinerungsmittel zugegeben und Stickstoff durch die Schmelze geleitet, bis eine Prüfung zeigte, Haß das
Metall frei von Gas war. Gleichzeitig wurde die Temperatur auf 746 bis 7600C erhöht. Die bevorzugten
Gießtemperaturen sind bei beiden Schmelzverfahren dieselben.
Vorzugsweise wird eine Gießform aus wasserfreiem Sand verwendet Gebundener natürlicher Sand is;
gleichfalls geeignet. Auch gebundener synthetischer Sand kann verwendet werden. Durch die Umsetzung
zwischen dem Metall und der Feuchtigkeit des Sandes wird dabei häufig eine Gasaufnahme bewirkt.
Die gegossene Legierung wirde dann in einem
Elektroofen mit Abschreck-Tauchbehälter °iner Lösungsglühbehandlung
unierworf ., indem das Gußstück
3 bis 8 Stunden iang auf 527 bis >3ts C gehalten wurde.
Danach wurde das CuBr.ac*' :v Wasser bei einer
Temperatur von höciisU^s *-~C abgeschreckt. Beim
Abschrecken wirft si.': das Gußstück manchmal und
wird dann in eir-%r i-resbe oder mit einem Fäustel aus
Kunststoff oder *-olz geradegerichtet. Wenn das Gußstück in den nächsten 3 Stunden in der erforderlichen
Weise geradegerichtet wc den war, wurde es 8 bis 20 Stunden lang bei 138 bis 171 ° C ν Tgütet.
Das Abschrecken hat den Zweck, den lösungsgeglühten Zustand aufrechtzuerhalten. Das Abschrecken soll
so schnell und plötzlich erfolgen, wie dies ohne Bildung von Spannungsrissen möglich ist. Bei einem Abschrekken
der Legierung von 543°C traten selbst in Kleinen Teilen Risse auf. Beim Abschrecken von Prüfstäben aas
der Legierung von 538° C traten 1 ei Prüfstäben keine
Risse auf, doch wurden bei komplizierteren GuIiL dicken in einigen Bereichen einige leichte Oberflächenrisse
festgestellt Bei einem Abschrecken der Legierung von 535CC traten Risse in komplizierten Gußstücken mit
starken Schreckschichten auf, jedoch keine Risse bei denselben Gußstücker, ohne Schreckschichten. Bei
einem Abschrecken der Legierung von 53O0C traten be.
Gußstücken in einer Länge von bis zu 150 cm keine Risse auf. Daher wird die erfindungsgemäße Legierung
vorzugsweise von einer Temperatur von 5300C abgeschreckt, selbst wenn das Lösungsglühen bei 535
oder 538"C erfolgt. In diesem Fall wird die Temperatur
vor dem Abschrecken vorzugsweise auf etwa 530° C herabgesetzt. 25 bis 38 cm lange Teile aus der Legierung
mit einer Wandstärke von 6 Jk 19 mm wurden von 535°C ohne Rißbildung abgeschreckt. Die Temperatur
des Wassers ist vorzugsweise nicht höher als 49° C. Ein Abschrecken in Wasser, das sich auf Zimmertemperatur
befindet, verbessert anscheinend die Beständigkeit gegenüber de. Spannangskorrosion.
Das Lösungsglühen dient zum Auflösen der kupferreichen Verbindung, die während d s Erstarrens der
Legierung um die aluminiumreiche Grundmasse herum abgelagert wird, ohne daß eine der Komponenten
schmilzt. Un'er Berucksichiigung uei GiOOc, Torrn ur.d
Dicke des Gußstücks wiM die Temperatur und Dauer des Lösungsglühens so gev/ählt, daß oas Eutektikum in
der Grundmasse praktisch vollständig aufgelöst wird. Dies wird durch mikroskopische Untersuchung überprüft.
Im allgemeinen genügt ein Lösungsglühen von etwa
5 Stunden für 64 mm dicke Teile. Mit einem Lösungsglühen bei einer Temperatur im Bereich von 530 bis 538°C
wurden befriedigende Ergebnisse erzielt. Die besten crgebnisse wurden erhalten, wenn bei 5stündigem
Lösungsglühen die Temperatur während 2 bis 3 Stunden
535' C erreichte. In einem Ausführungsbeispiel wurde
beim Lösungsglühen die Temperatur 1 Stunde lang auf 530° C gehalten, dann 3 Stunden auf 5350C und
schließlich 1 Stunde wieder auf 53O0C, so daß die Behandlung insgesamt 5 S'unden dauerte.
Bei Gußstücken mit einer Größe vca nicht mehr als 38x38 cm und einer Dicke von nicht mehr als 19 mm kann ein einwandfreies Lösungsglühen erfolgen, indem die Teile 5 Stunden lang bei 535°C erhitzt werden. Kleinere Gußstüc\e in einer Größenordnung von etwa 203 χ 25 χ 13 mm können etwa 4 Stunden Ung bei 538° C behandelt werden.
Bei Gußstücken mit einer Größe vca nicht mehr als 38x38 cm und einer Dicke von nicht mehr als 19 mm kann ein einwandfreies Lösungsglühen erfolgen, indem die Teile 5 Stunden lang bei 535°C erhitzt werden. Kleinere Gußstüc\e in einer Größenordnung von etwa 203 χ 25 χ 13 mm können etwa 4 Stunden Ung bei 538° C behandelt werden.
Die Teile werden zum Ausscheiden der Kupferverbindung ausgelagert, wodurch die Legierung aushärtet.
Die Temperatur und Dauer der Auslagerungsbehandlung sind davon abhängig, welche Eigenschaften am
meisten erwünscht sind. Bei einer längeren Dauer und höheren Temperatur der Ausiagerungsbehandlung wird
die 0,2-Grenze erhöht, bei einer kürzeren Dauer und niedrigeren Temperatur dagegen die Dehnung. Eine
höhere Kerbschlagzähiykeit erhält man, wenn man während eines längeren Zeitraums bei einer niedrigeren
Temperatur auslageu, z. B. mindestens 5 Tage lang bei Zimmertemperatur, ar '\ ist dann die 0.2-Grenze
niedriger. Durch ein Auslagern der Legierung bei 1600C
während eines Zeitraums von etwa 20 Stunden erhielt man ein sehr beständiges Material, das sich im Laufe der
Zeit nicht veränderte und auch gegenüber der Spannungskorrosion sehr beständig war. Bei einer
höheren Temperatur von 171°C konnte eine einwandfreie
Aushärtung in kürzerer Zeit erzielt werden, doch war die Dehnung um einige Prozent geringer. Eine
Legierung mit brauchbaren, gut aufeinander abgestimmten physikalischen Kennwerten wird erzielt, wenn
man bei 146° C auslagert.
Ein typisches Lösungsglühen eines Gußstücks, beispielsweise einer Strebe für ein Fahrgestell eines
Flugzeuges, wurde wie folgt durchgeführt: 1 Stunde bei 530°C, 3 Stunden bei 535rC und 1 Stunde bei 5300C bei
einer Gesamtdauer des Lösungsglühens von 5 Stunden.
Danach Abschrecken in auf Zimmertemperatur befindlichem Wasser während eines Zeitraums von 5 Sekunden.
Das Gußstück wurde dann 24 Stunden lang auf Zimmertemperatur gehalten und danach 20 Stunden
lang bei 160° C ausgelagert.
Von Gußstücken, die nach den obigen Angaben hergestellt worden waren, wobei mit den bekannten
Maßnahmen eine fortschreitende, gerichtete Erstarrung begünstigt wurde, wurde durch spangebende Bearbeitung
Prüflinge abgenommen, die mechanischen Prüfungen unterworfen wurde. Man erhielt folgende Ergebnisse:
Zugfestigkeit 41,8 bis 49,3 kp/mm2, 0,2-Grenze 34,8 bis 45,3 kp/mm2, Dehnung 5 bis 17%.
Die chemische Analyse der Prüflinge erbrachte folgendes Ergebnis:
r*t . L~tt.llt1_l>l |
Cipwirhtiprozent |
Kupfer | 4,74 bis 5,55 |
Iv.dgnesium | 0.20 bis 0,31 |
Titan | 0.22 bis 0,28 |
Silber | 0.54 bis 0,61 |
Mangan | mehr als 0.3 bis 0.8 |
Silizium-Eisen | 0 |
Aluminium | Rest |
Die erfindungsgemäße Legierung enthält einen
hohen Anteil an Kupfer, von dem ein Teil /ur Bildung
der intermetallischen Verbindung CuAI? bciti.1^1. Diese
Verbindung muß während der Wärmebehandlung aufgelöst werden. Ihre Löslichkeit steigt mit der
Temperatur, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, daß das Lösungsglühen bei den erfindungsgemäßen
Legierungen im Bereich von 524 bis 53S°C erfolgt, statt Bereich von 504 bis 521"C, wie bei der bekannten
Aluminiumlegierung 195.
Um die Wirkung von Mangan auf die Festigkeitseigenschafien
der Legierung zu bestimmen, wurde der Mangananteil bis auf 1% gesteigert, und die anderen
Bestandteile der Legierung wurden im wesentlichen konstant gehalten, wie in Tabelle I gezeigt.
I | 2 | 3 | 4 | |
■'■<$>) | (%) | (%) | (%) | |
Kupfer | 4,11 | 3.91 | 4.81 | 3.55 |
Eisen | 0.C4 | 0,05 | 0.07 | 0.04 |
Magnesium | 0,36 | 0,29 | 0.27 | 0.28 |
Silizium | 0,002 | 0,015 | 0.003 | 0.015 |
Zink | 0,08 | 0,08 | 0.10 | 0.08 |
Mangan | 0,28 | 0,48 | 0.63 | 0.94 |
Titan | 0,21 | 0.20 | 0.25 | 0,23 |
Bor | 0.023 | 0.027 | 0.019 | 0.028 |
Aluminium | Rest | Rest | Rest | Rest |
Diese Legierungen, von denen die Legierung 1 als Verglcichslcgierung nicht unter die Erfindung fällt,
wurden in Sandformen gegossen und ihre Dehnungseigenschaften änderten sich, wie in Tabelle II gezeigt. Die
Dehnung der Legierung erhöhte sich, wenn der Mangangehalt über 0,3% gesteigert wurde, und begann
zu sinken, wenn der Mangangehalt 1 % erreichte.
Tabelle II | I | 0.28 | 2 | 0.48 | 3 | 0,63 | 4 | 0.94 |
44,5 | 41.9 | 39,2 | 41,8 | |||||
Mangan (%) | ||||||||
0.2-Grcnze | 49.1 | 47.2 | 45,0 | 41,8 | ||||
(kp/mm3) | ||||||||
Zugfestigkeit | 5 | 6,5 | 8.0 | 6.5 | ||||
(kp/mm2) | ||||||||
Dehnung(%) | ||||||||
Die vorstehend angegebenen Meßergebnisse wurden mit genormten Probestäben mit einem Durchmesser
von 12,7 mm und einer Länge von 57,2 mm erhalten, die
in einer Sandform ohne Schreckschichten mit abgeflachtem Querschnitt gegossen wurden. Die Ergebnisse
der einzelnen Sätze sind untereinander nicht vergleichbar, weil sich die Sätze auch in anderen Punkten
voneinander unterscheiden.
Von anderen Elementen, die in der Legierung enthalten sein können, waren einige sehr nachteilig.
manche wenig nachteilig und andere hatten keine Wirkung oder möglicherweise leicht vorteilhafte Wirkungen
auf die Legierung.
Cadmium in einer Menge von 03% verursachte schwere Verbrennungserscheinungen und Risse während
der Wärmebehandlung bei vollständigem Verlust der Festigkeit und Dehnung.
Nail sum, Calcium und Lithium in einer Menge von 0,02% bewirkten eine Verringerung der Zugfestigkeit von 10% bis 20% und eine Verringerung der Dehnung von 30 bis 40% mit Rißbildung in den Probestäben der Legierung.
Nail sum, Calcium und Lithium in einer Menge von 0,02% bewirkten eine Verringerung der Zugfestigkeit von 10% bis 20% und eine Verringerung der Dehnung von 30 bis 40% mit Rißbildung in den Probestäben der Legierung.
Kobalt in einer Menge von 03% bewirkte eine
Verringerung der Zugfestigkeit von 20% und eine Verringerung der Dehnung von 30% bei einer
Vergröberung der Kornstruktur.
Zinn in einer Menge von 0,005% beeinflußte die Eigenschaften der Legierung nicht, jedoch bewirkte die
Verbindung des Zinns mit 0,005% Wismut schwere Verbrennungserscheii.ungen und Risse während der
Wärmebehandlung.
Antimon in einer Menge von 0,005% bewirkte eine Verringerung der Zugfestigkeit von 10% und eine
ähnliche Verringerung der Dehnung.
Nickel hatte in einer Menge von 030% keine merkliche Wirkung auf die Eigenschaften der Legierung.
Zirkonium in einer Menge von 0,25% bewirkte eine geringe Abnahme der Zugfestigkeit
709 608/106
Claims (8)
1. Aluminium-Gußlegierung, bestehend aus bis 6% Kupfer, 0,05 bis 3% Silber, 0,15 bis 0,4% Magnesium
sowie Mangan und Rest Aluminium mit den üblichen herstellungsbedingten Verunreinigungen nach Patent
15 33 245, dadurch gekennzeichnet, daß der KupFergehalt mindestens 3,5% und der
Mangangehalt mehr als 0.3 bis 1%, vorzugsweise 0,8%, beträgt
2. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1 mit einem Gehalt von
42 bis 5,3% Kupfer,
0,4 bis 1,0% Silber,
0,15 bis 0.7% Titan,
0,2 bis 0,3% Magnesium und
weniger als 0,05% Silizium.
3. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1 mit einem Gehalt von weniger als 0,05% Silizium und mehr als
bis 0,8% Mangan.
4. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1 mit einem Gehalt von weniger als 0,15% Eisen.
5. Aluminiumlegierung nach Anspruch 4 mit einem Gehalt von
4,2 bis 6,0% Kupfer,
0,05 bis 3,0% Silber,
0,15 bis 0,4% Magnesium,
weniger als 0,05% Silizium und
weniger als 0,05% Eisen.
6. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1 mit einem Gehalt von weniger als 0,1% Silizium.
7. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1 mit einem Gehalt von
0,15 bis 0,7% Titan,
4,2 bis 6,0% Kupfer,
mehr als 03 bis 0,8% Mangan und
weniger als 0,05% Silizium.
8. Aluminiumlegierung nach Anspruch 2 mit einem Gehalt von
weniger als 0,05% Silizium,
weniger als 0,03% Eisen,
bis 0,5% Chrom,
bis 03% Molybdän,
bis 0,3% Cer und
0,001 bis 0,05% Bor.
weniger als 0,03% Eisen,
bis 0,5% Chrom,
bis 03% Molybdän,
bis 0,3% Cer und
0,001 bis 0,05% Bor.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US79150669A | 1969-01-15 | 1969-01-15 | |
US79150669 | 1969-01-15 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2001712A1 DE2001712A1 (de) | 1970-08-13 |
DE2001712B2 DE2001712B2 (de) | 1976-06-24 |
DE2001712C3 true DE2001712C3 (de) | 1977-02-24 |
Family
ID=
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