DE2000924C3 - Rüttel-Preß-Formmaschine mit Wendevorrichtung - Google Patents
Rüttel-Preß-Formmaschine mit WendevorrichtungInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Rüttel-Preß-Formmaschine mit Wendevorrichtung, bei der die Verdichtung des
Formstoffes durch einen Amboßrüttler zum gleichzeitigen oder getrennten Rütteln und Pressen erfolgt.
Zur Herstellung von Sandformen sind bereits Rüttel-Formmaschinen bekannt, die mit stoßgedämpften oder stoßfreien Rüttlern arbeiten.
Bei solchen Maschinen kommt es darauf an, den Formstoff auch bei großen Modellhöhen in der
gesamten Form gleichmäßig zu verdichten.
Diesem Zwecke dienen der Rüttel- und der Preßvorgang. Während durch das Rütteln die Form
vorwiegend im unteren Teil verdichtet wird, erwirkt das Pressen hauptsächlich ein Nachverdichten des oberen
Teiles der Form.
Nach diesen Erkenntnissen arbeiten Rüttel-Formmaschinen mit stoßfreien und stoßgedämpften Rüttlern,
wie sie unter anderem durch die deutsche Patenschrift 48 128 bekannt sind.
Die beabsichtigte Wirkung tritt jedoch, selbst unter Verwendung hoher Preßdrücke, bei Modellen mit
großen Modellhöhen und mit großen Flächen unterschiedlicher Höhe nicht ein, so daß keine gleichmäßige
Verdichtung erreicht wird.
Zur Vermeidung dieser Mängel führte die Entwicklung zu Maschinen, die während des Preßvorganges
gleichzeitig Rütteln oder Vibrieren. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Fließfähigkeit des Formstoffes
durch das Rütteln oder Vlbrieien während des Pressens
bei fortschreitender Verdichtung erhalten bleibt Diese Maschinen sind mit elektrischen oder pneumatischen
Vibratoren, Klopfern und Stampfern ausgestattet Die Wirkung dieser Elemente ist jedoch zu schwach, so daß
die damit erreichte Verdichtung nicht voll befriedigt
Zur Verbesserung dieser Wirkung und Erreichung größerer Formhärten ist es aus der Zeitschrift
Gießerei-Praxis, Berlin 1964. Heft 6, Seite 108 auch
bekannt, derartige Maschinen mit Amboßrüttlern auszustatten. Solche Rüttler erlauben ein Vorrütteln und
Pressen, wobei der Rüttelvorgang während des Pressens in stationärer Arbeitslage fortgesetzt werden
kann.
Beim Einsatz derartiger Amboßrüttler bei Fonnmaschinen mit Wendevorrichtung treten große Belastungen in Form von Stoßen und Schwingungen auf, die
durch das Maschinensystem aufgenommen werden müssen und die sich insbesondere nachteilig auf die
Lager der üblicherweise (z. B. DT-Gmb 17 02 800) im Maschinengestell gelagerten Wendewelle auswirken.
Es sind auch Formmaschinen mit Wendevorrichtung bekannt geworden, die während des Preßvorganges
rütteln. Dabei wird der Wendearm mit dem Ständer der Maschine verklammert oder gegenüber diesem abgestützt so daß die auftretenden Stöße nicht auf die
Wendewelle übertragen werden.
Zu diesen Einrichtungen gehören z. B. die in der französischen Patentschrift 12 93 483 bzw. in der
Schweizer Patentschrift 2 57 465 beschriebenen.
Beide der letztgenannten Maschinenausführungen bedingen einen hohen Bauaufwand, da neben den
erforderlichen Verklammerungseinrichtungen die Maschinenständer so ausgebildet werden müssen, daß sie
die großen Stoßbelastungen aufnehmen können.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der Arbeitsgang Rütteln wegen der hohen Stoßbelastungen
nicht während des Wendevorganges fortgesetzt werden kann.
Der zum Schluß genannte Nachteil haftet auch der aus der deutschen Patentschrift 8 27 394 bekannten
Einrichtung an, bei der die Wendevorrichtung während des Rüttel-Pressens mit dem Fundament verklammert
wird.
Von einer andersartigen Formmaschinentype, nämlich einer Rüttelformmaschine mit schwenkbarer
Preßplatte (DT-Gbm 69 06 157) ist auch die Anwendung
einer druckmittelbetätigten Abstützvorrichtung bekannt
Der Zweck der Erfindung besteht darin, den Nachteil des hohen Aufwandes, der mit dem Einsatz von
Amboßrüttlern in Hinsicht auf zusätzliche Verklammerungseinrichtungen und die Ausbildung des Maschinenständers und der Lager der Wendewelle zur Aufnahme
der Schwingungen und Stöße verbunden ist, zu beseitigen und damit die Wirkung der bekannten
Rüttel-Preß-Formmaschine in Bezug auf die Verdichtung des Formstoffes zu verbessern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rüttel-Preß-Formmaschine mit Wendevorrichtung zu
schaffen, die nicht nur den Rüttelvorgang beim Pressen in der Grundstellung der Maschine, sondern auch noch
während des Wendevorganges erlaubt, wobei der Wendearm einschließlich Rüttler und Preßholm an oder
mit <ier Wendewelle zusammen frei schwingen kann und die Rütteleinheit während der Arbeitsgänge Vorrütteln
und Ausheben in der Grundstellung mittels bekannter Einrichtungen gegen den Maschinenständer abgestützt
werden soIL
ErHndungsgemäB wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Weile der Wendevorrichtung im Maschinengestell
lastsei tig radial federnd und antriebsseitig in einem
Pendelrollenlager pendelnd gelagert ist sowie eine, die elastische Lagerung der Welle der Wendevorrichtung in
der vertikalen Ausgangsstellung aufhebende, an sich bekannte druckmittelbetätigte Abstützvorrichtung vorhanden
ist
Voredlhafterweise ist die Welle der Wendevorrichtung
zur Erzeugung einer Drehbewegung Ober ein mit ihr verdrehfest verbundenes, nahe dem Pendelrollenlager
angeordnetes Antriebszahnrad und ein mit diesem zusammenwirkendes, im Maschinengestell schwenkbar
gelagertes Antriebszahnradsegment sowie eine an das Antriebszahnradsegment angelenkte Kolbenstange mit
einem im Maschinengestell schwenkbar gelagerten Druckzylinder verbunden.
Gemäß einer bevorzugten Aiisführungsform der
Erfindung erfolgt die lastseitige Lagerung der Wendewelle in einer an sich bekannten vorgespannten
Gummibuchse.
Die Abstützvorrichtung tritt in Funktion, während die Form in der vertikalen Ausgangsstellung vorgerüttelt
wird. Sie sichert dabei die waagerechte Lage des Rütteltisches und vermeidet den störenden Einfluß von
Pendelschwingungen des Rüttel-Preßsystems während des Vorrüttelns.
Mit der Erfindung wird eine optimale Verdichtung des Formstoffes, wie sie der Einsatz von Amboßrüttlern
gewährleistet, erreicht und gleichzeitig die bisher ungenutzte Zeit während des Wendevorganges produktiv
genutzt, ohne daß ein zusätzlicher hoher Baukostenaufwand für Verklammerungseinrichtungen und eine
schwere Ausbildung des Maschinenständers und der Lager zur Aufnahme der Stöße und Schwingungen
erforderlich werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der Zeichnung
zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der Maschine, bei der die Wendewellenlagerung im Schnitt dargestellt ist,
F i g. 2 den Schnitt A-A nach F i g. 1.
Der Wendearm 1, der Rüttler einschließlich Preßeinrichtung 2 und der schwenkbare Preßholm 3 bilden die
VVendevorrichtung, die am Flansch der Wendewelle 4 befestigt und mit ihr drehbar im Maschinenständer 5
gelagert ist
Die nicht im einzelnen dargestellte Abstützvorrichtung 6 hebt mittels bekanntem, druckmittelbetriebenem
Zylinder über einen Exzenter die Wendevorrichtung 1, 2,3 am Flansch der Wendewelle 4 lediglich beim Rütteln
in der vertikalen Ausgangsstellung an, so daß diese beim nachfolgenden Rüttelpressen und Wenden genügend
Spiel für die erfindungsgemäß erwünschten Pendelschwingungen vorfindet
Das Lastende, d.h. das den Wendearm 1 mit
Preßeinrichtung 2 und Preßholm 3 tragende Ende der Wendewelle 4 ist in einer vorgespannten Gummibuchse
7, das Antriebsende der Wendewelle 4 in einem Pendelrollenlager 8 gelagert Die Wendebewegung wird
durch den Zylinder 9 eingeleitet, der im Ständer 5 drehbar gelagert ist und der über die Kolbenstange 10
das im Ständer S drehbar gelagerte Antriebszahnrad 11
bewegt, wodurch über das auf der Wendewelle 4 verdrehfest befestigte Antriebszahnrad 12 die Drehung
der Wendewelle 4 um 180° erfolgt Zum Einstellen der Wendegeschwindigkeit dient der Bremszylinder 13.
Die erfindungsgemäße Einrichtung stellt bezüglich des aus dem Wendearm 1 mit Wendewelle 4, dem
Rüttler mit Preßeinrichtung 2 und dem Preßholm 3 bestehenden Rüttel-Preß-Systems im Zusammenhang
mit der vorgenannten Gummibuchse 7 ein schwingungsfähiges Gebilde dar, dessen sphärischer Fixpunkt
das Lager 8 bildet und das durch die schwingungsdämpfende Eigenschaft der vorgenannten Gummibuchse 7
des lastseitigen Lagers stark bedämpft wird. Hierdurch treten in den Lagern während des gleichzeitigen
Rütteins und Wendens nur geringe Reaktionskräfte auf, wodurch relativ schwache Abmessungen der Lager
möglich werden.
Das aus dem Zylinder 9 mit der Kolbenstange 10, dem mit dem Antriebszahnrad 12 zusammenwirkenden
Antriebszahnradsegment 11 und dem Bremszylinder 13 bestehende Antriebssystem der Wendewelle 4 gewährleistet
deren verschleißarmen Antrieb, da die geringen Schwingungsbewegungen des Antriebsendes der Wendewelle
4 in den Bereich des Zahnspieles des Antriebszahnradsegments 11 und des Antriebszahnrads
12 gelegt werden.
Claims (4)
1. Rüttel-Preß-Formmaschine mit Wendevorrichtung, die mittels einer im Maschinengestell gelager- s
ten Wendewelle schwenkbar ist, sowie einer zwischen Wendevorrichtung und Maschinengestell
angeordneten Abstützvorrichtung, bei der die Verdichtung des Formstoffes durch gleichzeitiges
oder getrenntes Rütteln und Pressen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendewelle (4) der Wendevorrichtung (1, 2, 3) im
Maschinengestell (5) lastseitig radial federnd und antriebsseitig in einem Pendelrollenlager (8) pendelnd gelagert ist sowie eine, die elastische Lagerung
der Wendewelle (4) in der vertikalen Ausgangsstellung aufhebende, an sich bekannte druckmittelbetäugte Abstützvorrichtung (6) vorhanden ist
2. Rüttel-Preß-Formmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendewelle (4) zur
Erzeugung einer Drehbewegung über ein mit ihr verdrehfest verbundenes, nahe dem Pendelrollenlager (8) angeordnetes Antriebszahnrad (12) und ein
mit diesem zusammenwirkendes, im Maschinengestell (5) schwenkbar gelagertes Antriebszahnradseg-
ment (11) sowie eine an das Antriebszahnradsegment (11) angelenkte Kolbenstange (10) mit einem
im Maschinengestell (5) schwenkbar gelagerten Druckzylinder (9) verbunden ist.
3. Rüttel-Preß-Formmaschine nach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendewelle (4) lastseitig in einer vorgespannten Gummibuchse
(7) gelagert ist
4. Rüttel-Preß-Formmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendewelle
(4) lastseitig mit Druck- oder Tellerfedern abgestützt ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD13740269 | 1969-01-22 | ||
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DE2000924C3 true DE2000924C3 (de) | 1977-03-03 |
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