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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entkernen von Gusskörpern mit Sandkernen, bestehend aus einem in einem Gestell gelagerten Rotor mit liegender Drehachse, aus einem auf dem Rotor in Richtung der Drehachse verschiebbar geführten Schlitten mit einer Aufnahme fur einen gegen die Aufnahme spannbaren Gusskörper und aus einem Schwingantrieb fur den Schlitten Um Gusskörper mit Hohlräumen fertigen zu können, werden harzgebundene Sandkerne bzw Sandkerne aus gebundenem oder ungebundenem Sand eingesetzt, der nach dem Abkühlen des Gusskörpers wieder aus den Hohlräumen entfernt werden muss Zu diesem Zweck werden die Sandkerne durch eine stossartige Belastung der Gusskörper z B mit Hilfe emes Presslufthammers gebrochen und anschliessend durch Schwingbewegungen des Gusskörpers an der Hohlraumwandung zerkleinert,
bis der Sandkern als loser Sand aus dem Hohlraum rieselt, was durch eine Drehbewegung des Gusskörpers um seine eigene Achse unterstützt werden kann. Damit eine solche Entkernung von Gusskörpern einfach durchgeführt werden kann, wurden bereits Vorrichtungen vorgeschlagen, die einen in einem Gestell um eine horizontale Achse drehbar gelagerten Rotor mit einem Schlitten aufweisen, der auf dem Rotor in Richtung dessen Drehachse verschiebbar geführt ist Der zu entkernende Gusskörper wird auf den Schlitten aufgespannt und uber den Schlitten in Schwingungen versetzt, die zu der angestrebten Zerkleinerung des Sandkernes führen Als Schwingungsantrieb für den Schlitten dient ein Kurbeltrieb, der zwar vergleichsweise einfache Konstruktionsverhältnisse schafft, doch lediglich die Anpassung der Schwingungsfrequenz,
nicht aber der Schwingweite an die jeweiligen Entkernungsbedingungen erlaubt Da grossvolumige, aufgrund ihres Volumens während des Giessvorg/anges schlecht ausgebrannte Sandkerne kleine Schwingungsfrequenzen und grosse Schwingweiten, gut ausgebrannte, kleine Sandkerne jedoch grosse Schwingungsfrequenzen bei kleinen Schwingweiten erfordern, bleibt der Einsatz
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dieser bekannten Vorrichtung auf das Entkernen einer insbesondere durch die Hohlraumgrösse bestimmten Gusskorperart beschränkt.
Zum Antrieb von Rütteltischen werden üblicherweise Unwuchtantriebe mit zwei gegensinnig umlaufenden Unwuchtwellen eingesetzt Diese bekannten Unwucht- antriebe eignen sich jedoch nicht für eine Schwingungsanregung von Gusskörpern zu ihrer Entkernung, weil sich für die geforderten Schwingweiten bis zu 80 mm und einer Frequenz bis zu 20 Hz wegen der zu beschleunigenden Massen Massenkräfte ergeben, die den Einsatz solcher bekannter Unwuchtantriebe bei Vorrichtungen zum Entkernen von Gusskörpern ausschliessen Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Entkernen von Gusskörpern der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass sowohl die Schwingungsfrequenz als auch die Schwingweite an die jeweiligen Entkernungs- bedingungen in einem weiten Bereich angepasst werden können Die Erfindung lost die gestellte Aufgabe dadurch,
dass der als Unwuchtantrieb ausgebildete Schwingantrieb zwei parallele, gegensinnig umlaufende und im Schlit- ten senkrecht zu dessen Fuhrung gelagerte Unwuchtwellen aufweist, die über Zahnräder antriebsverbunden und von zwei beidseits des Schlittens am Rotor vor- gesehene Motoren über je einen zugelastischen Riementrieb antreibbar sind.
Da zufolge dieser Massnahmen lediglich die Unwuchtwellen, nicht aber die für deren Antrieb erforderlichen Motoren am zu bewegenden Schlitten vorgesehen werden, können die zu beschleunigenden Massen entsprechend beschränkt werden, um auch grössere Schwingweiten bei höheren Schwingfrequenzen mit einem vergleichs- weise geringen Konstruktionsaufwand zu ermöglichen.
Voraussetzung für eine vom Schlitten getrennte Lagerung der Motoren auf dem Rotor ist jedoch eine die Schwingbewegung des Schlittens berücksichtigende Antriebsverbindung zwischen den Unwuchtwellen und den Motoren Diese Antriebsverbindung wird durch einen zugelastischen Riementrieb erreicht, über den der fur eine Schlittenbewegung erfor- derliche Längenausgleich stattfindet, und zwar aufgrund der elastischen Eigenschaft
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des Riemens, der üblicherweise als Zahnriemen ausgebildet sein wird. Eine solche Antriebsverbindung über einen zugelastischen Riementrieb kann jedoch keinen synchronen Antrieb der gegensinnig umlaufenden Unwuchtwellen sicherstellen.
Aus diesem Grunde mussen die Unwuchtwellen zusätzlich uber Zahnräder antriebsverbunden werden Mit diesen Voraussetzungen wird ein einfacher mechanischer Schwingungsantrieb fur den Schlitten geschaffen, der durch eine Änderung der Drehzahl und der eingesetzten Unwuchtmassen vorteilhaft hinsichtlich der Schwingungsfrequenz und der Schwingweite an die jeweiligen Entkernungsbedingungen angepasst werden kann, so dass sowohl grossvolumige, unvollständig ausgebrannte Sandkerne als auch kleine, gut ausgebrannte Sandkerne aus den Gusskörpern entfernt werden können Da mit der Länge der zugelastischen Riementriebe zwischen den Motoren und den Unwuchtwellen die elastischen Beanspruchungen der Riementriebe abnehmen, empfiehlt es sich, die zugelastischen Riementriebe auf einander gegenüberliegenden Seiten der Unwuchtwellen vorzusehen,
so dass über diese Riementriebe die Motoren mit der jeweils entfernteren Unwuchtwelle verbunden werden können.
Sind die Unwuchtwellen mit den sie verbindenden Zahnrädern in einem am Schlitten vorgesehenen Lagerblock zusammengefasst, so ergeben sich besonders einfache Konstruktionsverhältnisse, weil lediglich dieser Lagerblock auf dem Schlitten montiert werden muss Durch das Vorsehen eines solchen Lagerblockes werden ausserdem vorteilhafte Voraussetzungen für eine gute Zugänglichkeit zu den Unwuchtmassen geschaffen,
wenn diese Unwuchtmassen im Bereich der über den Lagerblock vorragenden Stummeln der Unwuchtwellen angeordnet sind Diese Zugänglichkeit zu den auswechselbaren Unwuchtmassen der Unwuchtwellen ist für eine allenfalls erforderliche Änderung der Unwuchtmassen von Bedeutung Beim Hochfahren des Unwuchtantnebes mussen allenfalls Resonanzbereiche mit niederen Schwingungsfrequenzen durchfahren werden Um dadurch bedingte Resonanzerscheinungen auf ein zulässiges Mass unterdrücken zu können, kann der Schlitten eine in Führungsnchtung verlaufende, zwischen zwei Bremsbacken einer
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Backenbremse eingreifende Bremsschiene aufweisen, so dass Resonanzschwingun- gen mit Hilfe dieser Backenbremse gedämpft werden können Zur Betätigung dieser Backenbremse bieten sich pneumatische Bremszylinder vorteilhaft an, weil es ja nicht um ein Festbremsen des Schlittens,
sondern lediglich um eine Schwingungs- dämpfung geht.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemasse Vorrichtung zum Entkernen von Gusskörpern mit
Sandkernen in einer vereinfachten, zum Teil aufgerissenen Seitenansicht, Fig 2 diese Vorrichtung in einer Vorderansicht und Fig 3 in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung zum Entkernen von Gusskörpern ein Gestell 1 auf, in dem ein Rotor 2 um eine liegende Achse über einen Getriebemotor 3 gedreht werden kann Dieser Rotor 2 ist mit einer in Richtung der Drehachse verlaufenden Fuhrung 4 für einen Schlitten 5 versehen, der eine Auf- nahme 6 für die zu entkernenden Gusskörper trägt, die mit Hilfe einer Spanneinrich- tung 7 auf der Aufnahme 6 niedergespannt werden können Diese Spanneinrichtung 7 ist auf einem Portalträger 8 befestigt,
dessen seitliche Steher 9 am Rotor 2 ange- flanscht sind Der über einen Stellzylinder 10 beaufschlagbare Niederhalter 11 ist parallel zum Schlitten 5 in einer Verschiebeführung 12 verlagerbar gehalten, so dass der Niederhalter 11eine Schlittenbewegung mitmachen kann.
Der Schlitten 5 wird mittels eines Unwuchtantriebes schwingend angetrieben, der aus zwei parallelen, je von einem Motor 13 angetriebenen Unwuchtwellen 14 besteht, die in einem Lagerblock 15 gelagert sind, wie dies der Fig. 1 entnommen werden kann Die Unwuchtwellen 14, die über zwei ebenfalls im Lagerblock 15 gelagerte Zwischenzahnräder 16 (Fig 3) antriebsverbunden sind, ragen mit ihren Wellenstummeln über den Lagerblock 15 axial vor und tragen im Bereich der vorstehenden Wellenstummel die Unwuchtmassen 17, die im Bereich ihrer sich überschneidenden Umlaufbahnen gegeneinander axial versetzt angeordnet sind, um die Unwuchtmassen aneinander vorbeidrehen zu konnen Auf den Wellenstummeln
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der beiden Unwuchtwellen 14 sitzen ausserdem auf jeweils gegenuberliegenden Seiten zwei Zahnriemenräder 18 fur einen Riementrieb 19,
dessen Antriebsrad 20 auf der Abtriebswelle 21 des jeweiligen Motors 13 sitzt Diese Motoren 13 sind seitlich neben dem Schlitten 5 am Rotor 2 befestigt und treiben die jeweils entfern- tere der beiden Unwuchtwellen 14 an, wie dies der Fig 3 zu entnehmen ist Da sich die Unwuchtwellen 14 und die Abtriebswellen 21 der Motoren 13 nur in einer mittleren Schwingungsstellung des Schlittens 5 in einer gemeinsamen Ebene befinden, muss über den Riementrieb 19 der für die hin- und hergehende Schlitten- bewegung erforderliche Längenausgleich geschaffen werden, was eine ausreichen- de Zugelastizität des Riementriebes 19 erfordert Um in diesem Zusammenhang eine möglichst grosse Riemenlänge sicherzustellen, werden die Motoren 13 mit der jeweils entfernteren der beiden Unwuchtwellen 14 über den Riementrieb 19 ver- bunden.
Durch die Wahl der Drehzahl der Motoren 13 und die Grosse der Unwuchtmassen 17 kann der Schlitten 5 mit der Aufnahme 6 für die zu entkernenden Gusskörper an die jeweiligen Entkernungsbedingungen hinsichtlich der Schwingungsfrequenz und der Schwingweite angepasst werden, was den Einsatz dieser Vorrichtung für alle Arten von zu entkernenden Gusskörpern möglich macht Mit Hilfe einer solchen Vorrichtung lassen sich Schwingweiten zwischen 5 und 80 mm sowie Schwingungs- frequenzen bis zu 20 Hz einstellen Eine mögliche Drehung des Rotors 2 über den Motor 3 erleichtert das Herausrieseln des zerkleinerten Sandkernes aus dem durch den Sandkern gebildeten Gusskörperhohlraum.
Da beim Hochfahren des Schwingungsantriebes für den Schlitten 5 Resonanzer- scheinungen auftreten konnen, ist zur Dampfung dieser Resonanzerscheinungen am Schlitten 5 gemäss der Fig 2 eine Bremsschiene 22 vorgesehen, die zwischen zwei Bremsbacken 23 einer Backenbremse 24 ragt, so dass allfällige Resonanzschwin- gungen über diese Backenbremse 24 wirksam gedämpft werden können, wenn die Bremsbacken 23 beispielsweise uber einen pneumatischen Bremszylinder 25 mit einer entsprechenden Bremskraft beaufschlagt werden