DE19962552A1 - Tastbildschirm - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf einen Tastbildschirm mit mehreren einzelnen Bildschirm-Oberflächenelementen, von denen wenigstens ein Teil in ein oder mehrere Tastbedienelemente gruppierbar ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist wenigstens eines der Bildschirm-Oberflächenelemente in einer zur Bildschirmebene nichtparallelen Positionierrichtung beweglich angeordnet. Dem jeweiligen beweglichen Bildschirm-Oberflächenelement sind ansteuerbare Stellmittel zugeordnet. DOLLAR A Verwendung z. B. als Tastbildschirm in Fahrzeug-Cockpits.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Tastbildschirm mit mehreren
einzelnen Bildschirm-Oberflächenelementen, von denen wenigstens
ein Teil in ein oder mehrere Tastbedienelemente gruppierbar ist.
Derartige Tastbildschirme, auch Berührbildschirme (touch screen),
genannt, dienen vor allem als Bedienoberfläche zur Eingabe von
Benutzerbefehlen für ein angekoppeltes technisches System. Ge
genüber ebenfalls zu diesem Zweck verwendeten Bedienoberflächen
in Form von Anordnungen mehrerer körperlich ausgebildeter Druck
tasten oder anderer mechanisch beweglicher Schaltelemente haben
derartige Tastbildschirme den Vorteil, daß die Anordnung der
einzelnen Tastbedienelemente durch entsprechende Software mit
geringem Aufwand sehr variabel konfigurierbar ist und der Bild
schirm bei Bedarf auch noch für andere Anzeigezwecke genutzt
werden kann.
Ein derartiger Tastbildschirm ist z. B. in dem Gebrauchsmuster
DE 295 04 052 U1 beschrieben. Der dortige Tastbildschirm besitzt
ein zweidimensionales Feld einzelner Bildschirm-Oberflächenele
mente, die durch digital resistive Schaltelemente gebildet sind.
Durch jeweiliges Zusammenfassen mehrerer dieser Schaltelemente
sind eine oder mehrere Berührtasten gebildet, die in Lage, Größe
und Geometrie je nach den beteiligten Schaltelementen konfigu
rierbar sind. Mit den Berührtasten wird eine Rechnereinheit be
dient, die über eine Tastbildschirmsteuerung an den Tastbild
schirm angekoppelt ist. Jeder Berührtaste ist ein in der Tast
bildschirmsteuerung hinterlegtes Telegramm zugeordnet, das von
dieser bei Betätigung der jeweiligen Berührtaste über eine seri
elle Schnittstelle einer Verarbeitungseinheit in der Rechnerein
heit zugeführt wird. Auf diese Weise läßt sich die Bildschirmflä
che mit den resistiven Schaltelementen variabel in Berührtasten
mit unterschiedlichen Funktionen aufteilen.
Eine Schwierigkeit solcher herkömmlicher Tastbildschirme besteht
darin, daß im Vergleich zu Bedienanordnungen mit körperlichen,
mechanisch bewegten Bedienelementen zwar das optische Erkennen
des jeweiligen Tastbedienelementes weiterhin gewährleistet ist,
die Bedienelemente jedoch aufgrund der glatten Bildschirmober
fläche nicht mehr ertastet werden können. Dies kann in bestimm
ten Anwendungen zu Einbußen im Bedienkomfort führen. So werden
beispielsweise körperlich gestaltete Bedienelemente in Fahrzeu
gen speziell vom Fahrer während der Fahrt häufig nicht nur durch
Hinsehen, sondern auch durch Ertasten lokalisiert und dann betä
tigt. Der Fahrer ist somit nur kurzzeitig gezwungen, seinen
Blick von der Fahrbahn weg auf die Bedienelemente zu richten.
Dies genügt, um die ungefähre Position des zu betätigenden Be
dienelementes zu bestimmen, wonach er seine Hand in die Nähe
desselben bringt und es dann ohne weiteres Hinsehen ertastet und
betätigt.
Andererseits stoßen Bedienoberflächen mit körperlichen, mecha
nisch bewegten Bedienelementen speziell auch für die Anwendung
in Fahrzeugen aufgrund der zunehmenden Anzahl von durch den Be
nutzer im Fahrzeug zu steuernden Funktionen an ihre räumlichen
Grenzen, da Bauraum für zusätzliche körperliche Bedienelemente
nur begrenzt zur Verfügung steht und die Übersichtlichkeit des
Cockpits mit steigender Anzahl von Bedienelementen, die häufig
auch noch von Fahrzeugbaureihe zu Fahrzeugbaureihe unterschied
lich sind, merklich abnimmt. Dieser Schwierigkeit kann durch die
Verwendung eines Tastbildschirms als eine zentrale Bedienober
fläche begegnet werden, damit auch ein erweiterter Funktionsum
fang gut dargestellt und verwaltet werden kann. Der Fahrer ist
unter Verwendung eines Tastbildschirmes besser in der Lage, die
Vielfalt der ihm angebotenen Funktionen zu überblicken und diese
Funktionen zu beherrschen. Ein zentraler Tastbildschirm als Be
dienoberfläche bietet zudem den Vorteil einer einfachen Erwei
terbarkeit für zukünftige Funktionen und einer individuellen Ge
staltung der Bedienoberfläche.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Tastbildschirms der eingangs genannten Art zugrunde, bei
dem wenigstens eines der implementierten Tastbedienelemente vom
Benutzer sicher in seiner Position erfaßt und dann betätigt wer
den kann, ohne daß der Benutzer hierzu relativ lange sein Augen
merk auf den Tastbildschirm richten muß.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines
Tastbildschirms mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei diesem
Tastbildschirm ist wenigstens eines der Bildschirm-Oberflächen
elemente in einer zur Bildschirmebene, d. h. zur Bildschirmanzei
gefläche, nichtparallelen Positionierrichtung beweglich angeord
net. Zum steuerbaren Bewegen des jeweiligen beweglichen Bild
schirm-Oberflächenelementes sind entsprechende ansteuerbare
Stellmittel vorgesehen.
Auf diese Weise ist es möglich, reliefartig gegenüber der sons
tigen Bildschirmanzeigefläche vorstehende oder vertiefte Tast
bedienelemente bereitzustellen, indem das oder die zugehörigen
Bildschirm-Oberflächenelemente, aus denen das betreffende Tast
bedienelement aufgebaut ist, wenigstens zum Teil mit ihrer
Frontfläche gegenüber der normalen Bildschirmebene verschoben,
insbesondere nach vorn vorstehend oder nach hinten zurückgesetzt
positioniert werden. Die aus der Bildschirmebene vorstehenden
oder gegenüber dieser zurückgesetzten Tastbedienelemente können
dann vom Benutzer nicht nur optisch erkannt, sondern wie körper
lich gestaltete Tastschalter oder ähnliche mechanisch bewegte
Bedienelemente ertastet, d. h. erfühlt werden.
Somit verknüpft dieser Tastbildschirm den Vorteil der weitestge
hend freien Konfigurierbarkeit und einfachen Erweiterbarkeit,
wie er herkömmlichen Tastbildschirmen mit aus unbewegten Bild
schirm-Oberflächenelementen aufgebauten Tastbedienelementen ei
gen ist, mit dem Vorteil der Ertastbarkeit herkömmlicher körper
licher, mechanisch bewegter Bedienelemente. Die Bildschirmfläche
kann insgesamt oder nur teilweise aus solchen beweglichen Bild
schirm-Oberflächenelementen aufgebaut sein, die ihrerseits sämt
lich oder wenigstens zum Teil zu dem oder den Tastbedienelemen
ten gruppierbar sind. In der Vollausführung ist die gesamte
Bildschirmanzeigefläche aus einem zweidimensionalen Feld der be
weglichen Bildschirm-Oberflächenelemente aufgebaut. Diese können
dann durch entsprechende Konfigurationsmaßnahmen je nach Bedarf
in verschiedene Tastbedienelemente mit den geforderten Funktio
nen gruppiert werden. Mindestens je ein Bildschirm-Oberflächen
element eines Tastbedienelementes ist tastsensitiv ausgeführt,
um auf eine entsprechende Bedienberührung bzw. einen leichten
Bediendruck durch den Benutzer anzusprechen, damit die dem be
treffenden Tastbedienelement zugedachte Funktion ausgeführt
wird.
Beim erfindungsgemäßen Tastbildschirm kann somit der Benutzer
durch nur kurzes Hinsehen die Lage des Tastbedienelementes, das
er zu betätigen wünscht, grob erkennen und dann das Bedienele
ment mit der Hand erfühlen und betätigen, wie er das von Bedien
feldern mit körperlich gestalteten Bedienelementen gewohnt ist.
Es versteht sich, daß alle Bildschirm-Oberflächenelemente, aus
denen der Tastbildschirm aufgebaut ist, d. h. sowohl das oder die
beweglichen wie auch eventuell vorgesehene unbewegliche Oberflä
chenelemente, wie üblich auch zur Erfüllung einer optischen An
zeigefunktion ausgelegt sein können.
Bei einem nach Anspruch 2 weitergebildeten Tastbildschirm ist
die Positionierrichtung, in der das oder die beweglichen Bild
schirm-Oberflächenelemente beweglich sind, in etwa senkrecht zur
Bildschirmoberfläche gewählt. Dadurch läßt sich schon mit gerin
gen Bewegungsamplituden ein ausreichend gut ertastbares Relief
für ein jeweiliges Bedienelement erzeugen.
Bei einem nach Anspruch 3 weitergebildeten Tastbildschirm kann
das jeweilige bewegliche Bildschirm-Oberflächenelement zwischen
einer Passivstellung, in der es mit seiner Frontfläche mit der
Bildschirmoberfläche fluchtet, und einer Aktivstellung bewegt
werden, in der es mit seiner Frontfläche gegenüber der übrigen,
normalen Bildschirmoberfläche vorsteht oder zurückgesetzt ist.
In dieser ertastbaren Aktivstellung dient es als Teil eines sich
von der sonstigen Bildschirmfläche reliefartig abhebenden Tast
bedienelementes.
Bei einem nach Anspruch 4 weitergebildeten Tastbildschirm sind
die Stellmittel zum Bewegen des jeweiligen beweglichen Bild
schirm-Oberflächenelementes von je einem elektrisch ansteuerba
ren, zu einer Feder gewundenen Memory-Metallstreifen gebildet,
der sich einerseits gegen einen am Bildschirm-Oberflächenelement
vorgesehenen Anschlag und andererseits gegen eine Trägerplatte
abstützt. Je nach Spannungsbeaufschlagung dehnt sich der Memory-
Metallstreifen federelastisch aus oder zieht sich zusammen, wo
durch sich das Bildschirm-Oberflächenelement und damit seine
Frontfläche gegenüber der normalen Bildschirmebene mit einer
entsprechenden Bewegungskomponente nach vorn oder hinten bewegt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch
5 am beweglichen Bildschirm-Oberflächenelement im Bereich zwi
schen dessen Frontfläche und dem Memory-Metallstreifen ein
drucksensitives Piezokeramikelement angeordnet. Dieses dient als
Sensor zur Erfassung einer Tast- bzw. Berührbetätigung des zuge
hörigen Tastbedienelementes durch den Benutzer.
Bei einem nach Anspruch 6 weitergebildeten Tastbildschirm ist
das jeweilige bewegliche Bildschirm-Oberflächenelement von einem
Lichtwellenleiterstift gebildet, in den von hinten zugehöriges
Anzeigelicht eingekoppelt werden kann, das dann an der Frontflä
che auf der Bildschirmanzeigefläche erscheint, um eine gewünsch
te Anzeigefunktion zu erfüllen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich ge
mäß Anspruch 7 das jeweilige bewegliche Bildschirm-Oberflächen
element durch eine zugehörige Öffnung in der den jeweiligen Me
mory-Metallstreifen abstützenden Trägerplatte hindurch. Die Trä
gerplatte kann dabei zur Führung des beweglichen Bildschirm-
Oberflächenelemente dienen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind
gemäß Anspruch 8 mehrere bewegliche Bildschirm-Oberflächenele
mente nebeneinander in einem zweidimensionalen Feld angeordnet.
Insbesondere kann die gesamte Bildschirmfläche aus einer derar
tigen Matrix von nebeneinanderliegenden beweglichen Bildschirm-
Oberflächenelementen aufgebaut sein. Dem zweidimensionalen Feld
von lichttransparenten oder lichtleitenden beweglichen Bild
schirm-Oberflächenlementen ist rückseitig ein korrespondierendes
zweidimensionales lichteinkoppelndes Pixelfeld zugeordnet, so
daß das pro Anzeigepixel, d. h. Bildpunkt, anzuzeigende Licht vom
betreffenden lichtemittierenden Pixel in das davorliegende Bild
schirm-Oberflächenelement eingekoppelt wird und an dessen Front
fläche als entsprechendem Teil der Bildschirm-Anzeigefläche aus
tritt, d. h. zur Anzeige beiträgt.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Die einzige Figur zeigt eine teilweise, schematische Perspektiv
darstellung eines Tastbildschirmaufbaus aus einzelnen bewegli
chen Bildschirm-Oberflächenelementen.
Wie in der Figur ausschnittweise anhand eines Teilfeldes von
3 × 4 Pixeln illustriert, weist der gezeigte Tastbildschirm eine
Flächenlichtquelle 1 und eine vorgelagerte Bildschirmebene 2,
vorliegend auch Bildschirmanzeigefläche genannt, sowie zwischen
der Flächenlichtquelle 1 und der Bildschirmebene 2 angeordnete
Bildschirm-Oberflächenelemente in Form von Lichtwellenleiter
stiften 3 auf, die sich mit ihrer Längsrichtung in etwa senk
recht zu den im wesentlichen parallelen Ebenen der Flächenlicht
quelle 1 und der Bildschirmebene 2 erstrecken. Eine frontseitige
Stirnfläche 3a jedes Lichtwellenleiterstiftes 3 bildet einen
entsprechenden Teil der Bildschirmebene 2, d. h. letztere setzt
sich aus den Frontflächen der Lichtwellenleiterstifte 3 zusam
men. Die Lichtwellenleiterstifte 3 sind hierzu schachbrettartig
in einem zweidimensionalen Feld nebeneinanderliegend angeordnet,
wobei in der Figur der Übersichtlichkeit halber nur einer der
Lichtwellenleiterstifte 3 gezeigt ist.
Die Flächenlichtquelle 1 ist dazu korrespondierend schachbrett
artig, d. h. in Zeilen und Spalten, in ein zweidimensionales Feld
von lichtemittierenden Pixeln 1a unterteilt. Dazu ist die Flä
chenlichtquelle 1 in herkömmlicher Weise z. B. als passive Anzei
gefläche oder als aktiv lichterzeugende Fläche realisiert, letz
teres beispielsweise durch einen Aufbau aus einzelnen Laserele
menten. Das von der Flächenlichtquelle 1 an ihrer Frontfläche
emittierte Anzeigelicht 4 wird in Rückflächen 3b, d. h. in hinte
re Stirnflächen, der Lichtwellenleiterstifte 3 eingekoppelt und
in diesen bis zu ihrer Frontfläche 3a, d. h. ihrer vorderen
Stirnfläche, geleitet, wo es für den Benutzer sichtbar an der
Bildschirmanzeigefläche 2 zur Erfüllung der jeweiligen Anzeige
funktion erscheint.
Charakteristischerweise sind die Lichtwellenleiterstifte 3 in
einer zur Bildschirmebene 2 nichtparallelen Richtung beweglich
angeordnet, im gezeigten Fall speziell in der dazu senkrechten
Richtung, wie mit einem zugehörigen Doppelpfeil B angezeigt. Es
versteht sich, daß die Bildschirmebene 2 nicht unbedingt plan zu
sein braucht, sondern gekrümmt verlaufen kann, wobei in jedem
Fall unter der besagten nichtparallelen Bewegungsrichtung eine
Richtung zu verstehen ist, die zur lokalen Bildschirmanzeigeflä
chen-Tangentenebene der Frontfläche 3a des betreffenden Licht
wellenleiterstiftes 3 nicht parallel ist, sondern z. B. wie ge
zeigt senkrecht zu derselben liegt.
Zur Halterung und Führung der solchermaßen beweglichen Lichtwel
lenleiterstifte 3 ist zwischen der Flächenlichtquelle 1 und der
Bildschirmebene 2 eine Trägerplatte 5 vorgesehen, die ein korre
spondierendes zweidimensionales Feld von Öffnungen 5a aufweist,
durch die sich die Lichtwellenleiterstifte 3 mit einem schmale
ren Mittenbereich 3c hindurch erstrecken. Jedem Lichtwellenlei
terstift 3 ist als Stellmittel eine Hubeinheit 6 zugeordnet, die
von einem zu einer Feder gewundenen Memory-Metallstreifen gebil
det ist, der den schmaleren Mittenbereich 3c des Lichtwellenlei
terstiftes 3 in seinem oberen Teil umgibt und sich einerseits
mit einem unteren Stirnende auf der Trägerplatte 5 und anderer
seits mit einer oberen Stirnfläche gegen einen Anschlag 7 am
Lichtwellenleiterstift 3 abstützt. Dabei ist der Anschlag 7 von
der Ringschulter des Übergangs vom schmaleren Mittenbereich 3c
zum wieder breiteren oberen Bereich des Lichtwellenleiterstiftes
3 gebildet.
Der Memory-Metallstreifen 6 ist in herkömmlicher, nicht gezeig
ter Weise elektrisch mit einer Stellantriebssteuerung verbunden.
Bei entsprechender Spannungsbeaufschlagung dehnt sich der Memo
ry-Metallstreifen 6 in seiner Längsrichtung aus und hebt dadurch
den zugehörigen Lichtwellenleiterstift 3 relativ zur Trägerplat
te 5 an, d. h. verschiebt diesen relativ zur Bildschirmebene 2
nach vorn. Dies hat zur Folge, daß sich die Frontfläche 3a des
betreffenden Lichtwellenleiterstiftes 3 aus der sonstigen, nor
malen Bildschirmebene 2 heraus nach vorn verlagert und dadurch
für den Benutzer durch Abtasten der Bildschirmebene 2 mit den
Fingern als aus der Bildschirmebene 2 vorstehendes Element erta
stet werden kann. Durch Rückgängigmachen dieser Spannungsbeauf
schlagung zieht sich der Memory-Metallstreifen 6 wieder zusam
men, und der Lichtwellenleiterstift 3 bewegt sich wieder zurück
in seine Ausgangsstellung, in welcher im gezeigten Beispiel sei
ne Frontfläche 3a mit der normalen Bildschirmebene 2 fluchtet.
Diese Beweglichkeit der Lichtwellenleiterstifte 6 wird nun dazu
genutzt, vom Benutzer an der Bildschirmanzeigefläche 2 erfühlba
re Tastbedienelemente bereitzustellen. Dazu werden zunächst in
herkömmlicher Weise jeweils eines oder mehrere Bedienelement-
Oberflächenelemente, die im gezeigten Beispiel von den Lichtwel
lenleiterstiften 3 gebildet sind, zu einem oder mehreren ge
wünschten, auf der Bildschirmanzeigefläche 2 optisch angezeigten
Tastbedienelementen gruppiert. Dadurch kann der Benutzer, wie
üblich, durch kurzes Hinsehen auf die Bildschirmanzeigefläche 2
die ungefähre Lage des Bedienelementes schnell erfassen. Durch
geeignete Spannungsbeaufschlagung der betreffenden Hubeinheiten
6 werden ein oder mehrere, vorzugsweise alle an der Bildung ei
nes jeweiligen Tastbedienelementes beteiligte Lichtwellenleiter
stifte 3 in eine aus der sonstigen Bildschirmebene 2 vorstehen
de, ertastbare Position bewegt, so daß das betreffende Tastbe
dienelement vom Benutzer mit den Fingern sicher ertastet und
betätigt werden kann.
Zur Betätigung des Tastbedienelementes wird dieses wie bei her
kömmlichen berührsensitiven Tastbildschirmen berührt oder leicht
gedrückt, was von einer zugeordneten Berührsensorik erkannt
wird. Im gezeigten Beispiel ist zu diesem Zweck auf der oberen
Stirnseite der Hubeinheit 6 ein Piezokeramikelement 8 angeord
net, das schon auf sehr geringe, vom Benutzer auf die Frontflä
che 3a des Lichtwellenleiterstiftes 3 ausgeübte Druckkräfte an
spricht und in herkömmlicher, nicht gezeigter Weise ein entspre
chendes Betätigungssignal an eine angekoppelte Steuereinheit
abgibt.
Es versteht sich, daß der Tastbildschirm in herkömmlicher Weise
weitestgehend frei hinsichtlich Anzahl und Lage der Tastbe
dienelemente konfigurierbar ist. Alternativ zur erwähnten Vor
verlagerung eines oder mehrerer Bildschirm-Oberflächenelemente 3
eines jeweiligen Tastbedienelementes kann selbstverständlich
auch eine Zurückverlagerung vorgesehen sein, d. h. die Bildung
einer gegenüber der sonstigen, normalen Bildschirmebene 2 ver
tieften ertastbaren Bedienfläche für das Tastbedienelement. Als
Bildschirm-Oberflächenelemente können statt der gezeigten Licht
wellenleiterstifte alternativ auch andere Elemente dienen, mit
denen herkömmlicherweise eine Bildschirmoberfläche aufgebaut
wird, wobei lediglich für eine bewegliche Halterung der Elemente
und für geeignete Stellmittel zu sorgen ist. Als Stellmittel
kommen neben den erwähnten Memory-Metallstreifen auch andere ge
eignete aktive Stellantriebe in Betracht, wie Piezoantriebe oder
mikromechanische Linearmotoren. Bei Bedarf können mehrere beweg
liche Bildschirm-Oberflächenelemente gemeinsam an eine zugehöri
ge Stelleinheit angekoppelt sein und von dieser synchron bewegt
werden.
Der Tastbildschirm braucht nicht vollständig aus beweglichen
Bildschirm-Oberflächenelementen aufgebaut sein. Es brauchen auch
nicht zwingend alle Bildschirm-Oberflächenelemente eines jewei
ligen ertastbaren Tastbedienelementes in eine reliefartig aus
der sonstigen Bildschirmebene vorstehende oder gegenüber dieser
zurückgesetzte Position bewegt werden können, da es zur Ertast
barkeit des Tastbedienelementes genügen kann, wenn nur eines
oder einige wenige seiner Bildschirm-Oberflächenelemente in eine
derartige ertastbare Position gebracht werden. Je nach Anwen
dungsfall kann es des weiteren genügen, wenn nur eines oder ein
Teil der Bildschirm-Oberflächenelemente, aus denen sich ein
Tastbedienelement zusammensetzt, mit einem tast- bzw. berühremp
findlichen Sensorelement zur Erkennung der Betätigung des be
treffenden Tastbedienelementes versehen ist.
Der erfindungsgemäße Tastbildschirm eignet sich insbesondere zur
Anwendung als Benutzerschnittstelle bzw. Bedienoberfläche in
Fahrzeugen. Dort kann der Tastbildschirm z. B. als zentrale opti
sche, tastsensitive Anzeige- und Bedieneinheit dienen. An dem
Tastbildschirm können dem Fahrzeugführer weitestgehend frei kon
figurierbar eine Vielzahl gewünschter Anzeigefunktionen und zu
betätigender Tastbedienelemente gleichzeitig oder abwechselnd
dargeboten werden. Diese Bedienoberfläche kann individuell ge
staltet und sehr einfach um zukünftige weitere Funktionalitäten
erweitert werden. Zum Bedienen des Tastbildschirms braucht der
Fahrer nur kurz seinen Blick vom Verkehrsgeschehen abwenden, um
die Lage des Tastbedienelementes, das er gerade betätigen will,
grob zu erkennen, wonach er das sich reliefartig von der übrigen
Bildschirmebene abhebende Tastbedienelement sicher mit seinen
Fingern ertasten und betätigen und dabei sein Augenmerk schon
wieder dem Verkehrsgeschehen zuwenden kann. Durch die reliefar
tige Darstellung der Tastbedienelemente am Tastbildschirm wird
dem Benutzer ein ihm von Bedienelementanordnungen mit körperlich
gestalteten Bedienelementen vertrautes Bedienkonzept geboten.
Claims (8)
1. Tastbildschirm mit
- - mehreren einzelnen Bildschirm-Oberflächenelementen (3), von denen wenigstens ein Teil in ein oder mehrere Tastbedienelemente gruppierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- - wenigstens eines der Bildschirm-Oberflächenelemente (3) in einer zur zugehörigen Bildschirmebene (2) nichtparallelen Posi tionierrichtung (B) beweglich angeordnet ist und
- - ansteuerbare Stellmittel (6) zum steuerbaren Bewegen des jeweiligen beweglichen Bildschirm-Oberflächenelementes vorgese hen sind.
2. Tastbildschirm nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Positionierrichtung (B) im wesentlichen senkrecht zur Bild
schirmebene (2) ist.
3. Tastbildschirm nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
das jeweilige bewegliche Bildschirm-Oberflächenelement (3) zwi
schen einer mit der Bildschirmebene (2) fluchtenden Passivstel
lung und einer gegenüber der Bildschirmebene vorstehenden oder
zurückversetzten Aktivstellung beweglich ist.
4. Tastbildschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stellmittel von je einem elektrisch ansteuerbaren, zu einer
Feder gewundenen Memory-Metallstreifen (6) gebildet sind, der
sich einerseits gegen einen am zugehörigen Bildschirm-Oberflä
chenelement (3) vorgesehenen Anschlag (7) und andererseits gegen
eine Trägerplatte (5) abstützt.
5. Tastbildschirm nach Anspruch 4, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
am jeweiligen beweglichen Bildschirm-Oberflächenelement (3) im
Bereich zwischen dessen Frontfläche (3a) und dem Memory-
Metallstreifen (6) ein drucksensitives Piezokeramikelement (7)
angeordnet ist.
6. Tastbildschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
das jeweilige bewegliche Bildschirm-Oberflächenelement von einem
Lichtwellenleiterstift (3) gebildet ist, dessen Frontfläche (3a)
als Anzeigefläche fungiert und in dessen Rückfläche (3b) zugehö
riges Anzeigelicht einkoppelbar ist.
7. Tastbildschirm nach einem der Ansprüche 4 bis 6, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das jeweilige Bildschirm-Oberflächenelement durch eine zu
gehörige Öffnung 5a in der Trägerplatte 5 hindurch erstreckt.
8. Tastbildschirm nach Anspruch 6 oder 7, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere bewegliche lichttransparente oder lichtleitende Bild
schirm-Oberflächenelemente (3) nebeneinander in einem zweidimen
sionalen Feld angeordnet sind, wobei ihnen rückseitig ein korre
spondierendes zweidimensionales lichteinkoppelndes Pixelfeld (1)
zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999162552 DE19962552A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Tastbildschirm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999162552 DE19962552A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Tastbildschirm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19962552A1 true DE19962552A1 (de) | 2001-07-12 |
Family
ID=7934189
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999162552 Withdrawn DE19962552A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Tastbildschirm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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