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Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung mit einer berührungsempfindlichen Anzeigeeinheit und ein Verfahren zum Betreiben der Anzeigevorrichtung.
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Unter einer berührungsempfindlichen Anzeigeeinheit wird eine Ein- und Ausgabeeinheit verstanden, von der Informationen visuell ausgegeben werden können und durch deren Berührung Eingaben in ein elektronisches Gerät vorgenommen werden können. Beispielsweise ist ein so genannter Touchscreen eine solche berührungsempfindliche Anzeigeeinheit.
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Eine herkömmliche Anzeigevorrichtung mit einer berührungsempfindlichen Anzeigeeinheit ermöglicht einem Benutzer, eine Eingabe mittels einer Berührung der Anzeigeeinheit vorzunehmen, ohne ein weiteres Eingabegerät, wie beispielsweise eine separate Tastatur oder eine Computermaus, zu verwenden. Die Anzeigevorrichtung ist daher bedienungsfreundlich und platzsparend. Allerdings erhält der Benutzer von der Anzeigeeinheit als Eingabebestätigung lediglich eine visuelle Rückmeldung, wofür der Benutzer die Anzeigeeinheit beobachten muss. Bei manchen Anwendungsfällen ist eine derartige visuelle Eingabeüberprüfung jedoch lästig, unerwünscht oder sogar gefährlich.
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Im Falle, dass die Anzeigevorrichtung in einem Fahrzeug (zum Beispiel als Teil eines Navigationsgeräts, eines Infotainmentgeräts oder eines Radionavigationsgeräts) verwendet wird, muss der Fahrer zur visuellen Überprüfung, ob eine Berührung der Anzeigeeinheit eine Eingabe bewirkt, auf die Anzeigeeinheit sehen. Dadurch wird der Fahrer möglicherweise von der Beobachtung des Verkehrsgeschehens abgelenkt Daher werden manche Anzeigevorrichtungen, die eine berührungsempfindliche Anzeigeeinheit aufweisen, mit einer haptischen Rückmeldefunktion versehen, mit der einem Benutzer bei einer Berührung der Anzeigeeinheit durch eine Bewegung der Anzeigeeinheit eine haptische Rückmeldung vermittelt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anzeigevorrichtung anzugeben, die eine berührungsempfindliche Anzeigeeinheit mit einer verbesserten haptischen Rückmeldefunktion aufweist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung weist ein Basiselement und eine vor dem Basiselement angeordnete Anzeigeeinheit, die in eine Mehrzahl von Anzeigesegmenten gegliedert ist, auf. Mehrere der Anzeigesegmente weisen jeweils ein berührungsempfindliches Anzeigeelement und ein Aktorelement auf, wobei das Aktorelement zum Auslenken des Anzeigeelements relativ zu dem Basiselement, wenn ein Benutzer das Anzeigeelement berührt, eingerichtet ist.
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Die Anzeigevorrichtung ermöglicht es, einem Benutzer eine haptische Rückmeldung auf eine von ihm vorgenommene Berührung der Anzeigeeinheit zu geben, indem ein Anzeigeelement eines Anzeigesegments der Anzeigeeinheit mittels des Aktorelements dieses Anzeigesegments bei der Berührung des Anzeigeelements oder infolge der Berührung des Anzeigeelements ausgelenkt wird. Dadurch kann dem Benutzer beispielsweise signalisiert werden, dass eine Berührung des Anzeigeelements eine Eingabe bewirkt Dadurch braucht der Benutzer nicht auf die Anzeigeeinheit zu sehen, um zu überprüfen, ob die Berührung der Anzeigeeinheit tatsächlich zu einer Eingabe führt Eine derartige haptische Eingabebestätigung verbessert den Bedienungskomfort der Anzeigevorrichtung und ist besonders dann vorteilhaft, wenn eine visuelle Eingabeüberprüfung lästig, unerwünscht oder gefährlich ist, wie in dem oben erwähnten Beispiel einer in einem Fahrzeug eingesetzten Anzeigevorrichtung.
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Alternativ oder zusätzlich dazu ist es möglich, dass ein Anzeigeelement infolge der von dem Benutzer ausgeführten Berührung eines anderen Anzeigeelements ausgelenkt wird. Mit anderen Worten wird die Auslenkung eines Anzeigeelements durch die Berührung eines anderen Anzeigeelements durch einen Benutzer bewirkt.
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Die Gliederung der Anzeigeeinheit in mehrere Anzeigesegmente, von denen mehrere Anzeigesegmente jeweils ein berührungsempfindliches Anzeigeelement und ein Aktorelement zum Auslenken des Anzeigeelements aufweisen, ermöglicht es, eine haptische Rückmeldung zu erzeugen, die lokal auf einen von einem Benutzer der Anzeigevorrichtung berührten Bereich der Anzeigeeinheit konzentriert ist Dazu werden beispielsweise nur ein einziges Aktorelement oder nur wenige Aktorelemente aktiviert Dies ermöglicht, die haptische Rückmeldung ortsaufgelöst dem berührten Bereich der Anzeigeeinheit zuzuordnen.
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Ein weiterer Vorteil dieser Gliederung der Anzeigeeinheit besteht darin, dass zur Erzeugung einer haptischen Rückmeldung auf eine Berührung der Anzeigeeinheit durch einen Benutzer der Anzeigevorrichtung nicht die gesamte Anzeigeeinheit ausgelenkt werden muss, sondern die Auslenkung auf einen lokal begrenzten Bereich der Anzeigeeinheit, in dem die Berührung erfolgt, konzentriert werden kann. Dazu werden nur das berührte Anzeigeelement sowie optional weitere Anzeigeelemente in dessen Nachbarschaft ausgelenkt Dadurch wird die für die Erzeugung einer haptischen Rückmeldung auszulenkende Masse gegenüber einer Auslenkung der gesamten Anzeigeeinheit vorteilhaft reduziert Infolge dessen können der Energieverbrauch und die Reaktionszeit zur Erzeugung der haptischen Rückmeldung verringert werden. Außerdem können die Aktorelemente vergleichsweise einfach und klein dimensioniert werden.
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Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass mehrere der Anzeigeelemente jeweils mit einem benachbarten der Anzeigeelemente bewegbar direkt verbunden sind. Dabei weist beispielsweise eines der Anzeigeelemente, die jeweils mit einem benachbarten der Anzeigeelemente bewegbar direkt verbunden sind, einen verformbaren Bereich auf, der die Bewegung ermöglicht.
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Die bewegbare direkte Verbindung benachbarter Anzeigeelemente ermöglicht die Auslenkung eines dieser Anzeigeelemente gegenüber einem benachbarten Anzeigeelement Der verformbare Bereich eines dieser Anzeigeelemente erlaubt die Auslenkung in einfacher Weise.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass von dem Basiselement abgewandte Bedienoberflächen zweier zueinander benachbarter der Anzeigeelemente eine nahezu ebene durchgängige erste Oberfläche bilden und dem Basiselement zugewandte Rückseiten der beiden Anzeigeelemente eine durchgängige zweite Oberfläche bilden, welche eine längliche Vertiefung aufweist, die entlang einer Grenze zwischen den beiden Anzeigeelementen verläuft.
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Die beschriebene Ausführung der Bedienoberflächen zweier zueinander benachbarter Anzeigeelemente als eine nahezu ebene durchgängige Oberfläche verhindert vorteilhaft, dass Unebenheiten oder Unterbrechungen der Oberfläche eine Verschmutzung begünstigen, eine Berührung durch einen Benutzer behindern oder den Benutzer bei einer Berührung der Oberfläche irritieren. Die längliche Vertiefung zwischen den Rückseiten der beiden zueinander benachbarten Anzeigeelemente erlaubt eine flexible Kopplung der Anzeigeelemente, so dass die Anzeigeelemente relativ zueinander auslenkbar sind.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Aktorelemente gemeinsam aktivierbar sind, mehrere der Aktorelemente gemeinsam aktivierbar sind und/oder eines der Aktorelemente unabhängig von den anderen Aktorelementen aktivierbar ist.
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Die gemeinsame Aktivierbarkeit aller oder mehrerer Aktorelemente und die voneinander unabhängige Aktivierbarkeit einzelner Aktorelemente ermöglichen vorteilhaft, mittels einer gleichzeitigen oder aufeinander folgenden Aktivierung von Aktorelementen (beziehungsweise deren Zusammenwirken) unterschiedliche Arten haptischer Rückmeldungen zu generieren. Dadurch können einem Benutzer besonders differenzierte haptische Informationen vermittelt werden. Beispielsweise können unterschiedlichen Eingaben, die durch Berührungen der Anzeigeeinheit vorgenommen werden, zu unterschiedlichen Arten haptischer Rückmeldungen führen. Dadurch kann dem Benutzer bei einer Berührung der Anzeigeeinheit signalisiert werden, welche Eingabe eine bestimmte Berührung der Anzeigeeinheit bewirkt Dazu wird beispielsweise eine spezielle haptische Rückmeldung erzeugt, indem mehrere Aktorelemente in einer bestimmten Reihenfolge aktiviert werden.
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Beispielsweise kann auf eine Bewegung eines die Anzeigeeinheit berührenden Fingers eines Benutzers entlang der Oberfläche der Anzeigeeinheit haptisch reagiert werden, indem eine die Bewegung begleitende haptische Rückmeldung erzeugt wird. Dazu werden Aktorelemente entlang einer Trajektorie dieser Bewegung aufeinander folgend aktiviert Dies ist insbesondere für Anwendungen vorteilhaft, bei denen durch derartige Bewegungen (Gesten) Eingaben vorgenommen werden können.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Aktorelement eines der Anzeigesegmente an dem Basiselement befestigt ist In diesem Fall kann das Anzeigeelement des Anzeigesegments fest mit dem Aktorelement verbunden sein, lose an dem Aktorelement anliegen oder elastisch mit dem Aktorelement gekoppelt sein.
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Die Befestigung des Aktorelements an dem Basiselement hat den Vorteil einer echten Gegenkraft, die von dem Basiselement auf das Aktorelement wirkt, wenn das Aktorelement bei seiner Ausdehnung gegen das Anzeigeelement drückt Das lose Anliegen des Anzeigeelements an dem Aktorelement und die elastische Kopplung des Anzeigeelements mit dem Aktorelement erleichtern das Auslenken des Anzeigeelements durch ein Aktorelement eines benachbarten Anzeigesegments, dessen Anzeigeelement mit dem Anzeigeelement verbunden ist Die elastische Kopplung unterstützt die Rückführung des Anzeigeelements in seine Ausgangslage nach einer Auslenkung und erleichtert die Erzeugung von Schwingungen des Anzeigeelements durch Rückstellkräfte, die der Auslenkung entgegenwirken.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass eines der Anzeigeelemente einen lichtdurchlässigen Bereich aufweist und dem Anzeigeelement ein an dem Basiselement befestigtes Hintergrundbeleuchtungselement zugeordnet ist, das zum Durchleuchten des lichtdurchlässigen Bereichs eingerichtet ist Dabei ist dem Anzeigeelement beispielsweise ein Lichtschutzelement zugeordnet, welches zum Abschirmen eines zwischen dem Basiselement und dem Anzeigeelement angeordneten Lichtschutzraums, in dem das Hintergrundbeleuchtungselement angeordnet ist, eingerichtet ist.
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Das Hintergrundbeleuchtungselement ermöglicht beispielsweise, ein Anzeigeelement zu verwenden, das ein Flüssigkristallanzeigeelement aufweist Die Befestigung des Hintergrundbeleuchtungselements an dem Basiselement hat den Vorteil, dass nur das Anzeigeelement, nicht jedoch das Hintergrundbeleuchtungselement von dem Aktorelement ausgelenkt werden muss, so dass die von dem Aktorelement zu bewegende Masse gegenüber einer Anzeigevorrichtung, in der sowohl das Anzeigeelement als auch das Hintergrundbeleuchtungselement durch das Aktorelement ausgelenkt werden, reduziert wird. Dadurch kann das Aktorelement konstruktiv einfacher ausgelegt werden und das Ansprechverhalten des Anzeigeelements auf das Aktorelement kann verbessert werden. Außerdem wird vermieden, dass das Hintergrundbeleuchtungselement durch eine von dem Aktorelement bewirkte Auslenkung geschädigt wird.
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Das Lichtschutzelement schirmt einerseits den Lichtschutzraum gegen Störlicht aus einer Umgebung des Lichtschutzraums ab und konzentriert andererseits Licht, das von dem in dem Lichtschutzraum angeordneten Hintergrundbeleuchtungselement ausgesendet wird, auf das Anzeigeelement, dem das Lichtschutzelement zugeordnet ist.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass eines der Anzeigeelemente eine Leuchtdiode aufweist.
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Dies ermöglicht, die Anzeigefunktion des Anzeigeelements mittels einer in das Anzeigeelement integrierten Leuchtdiode zu realisieren. In diesem Fall wird normalerweise kein Hintergrundbeleuchtungselement für das Anzeigeelement benötigt, da das Anzeigeelement selbst leuchten kann.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung mit den oben genannten Vorteilen betrieben. Ein Benutzer berührt eines der Anzeigeelemente, so dass das Anzeigeelement mittels eines der Aktorelemente bezüglich des Basiselements ausgelenkt wird.
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Beispielsweise wird beim Betreiben der Anzeigevorrichtung jedes Anzeigesegment, das ein Aktorelement aufweist, bei einer Berührung des Anzeigeelements des Anzeigesegments in einen Rückmeldungsbetriebsmodus versetzt, so dass das Anzeigesegment in dem Rückmeldungsbetriebsmodus betrieben wird. Der Rückmeldungsbetriebsmodus wird zum Beispiel mittels eines die Anzeigeeinheit steuernden Anwendungsprogramms aktiviert.
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Alternativ oder zusätzlich dazu kann ein Anzeigesegment eingerichtet sein, mittels seines Aktorelements eine Standardauslenkung seines Anzeigeelements selbst zu erzeugen. Eine Standardauslenkung kann erzeugt werden, wenn kein den Rückmeldungsbetriebsmodus der Anzeigeeinheit steuerndes Anwendungsprogramm vorliegt Somit wird das Erzeugen einer haptischen Rückmeldung ermöglicht, ohne dass ein Anwendungsprogramm ein Erzeugen einer haptischen Rückmeldung vorsieht beziehungsweise definiert Ferner kann dem Benutzer mittels der Standardauslenkung ein einheitliches (für verschiedene Anwendungsprogramme verwendbares) und damit leicht zu merkendes Auslenkungsmuster bereitgestellt werden. Die Standardauslenkung kann zudem für ein bestimmtes markenspezifisches Auslenkungsmuster verwendet werden.
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Eine mögliche Standardauslenkung ist eine Auslenkung des Anzeigeelements nahezu senkrecht zu seiner berührungsempfindlichen Bedienoberfläche. Diese Auslenkung kann (analog zum Kopfnicken) mit einer affirmativen Eingabe wie „Ja“ oder „OK“ verknüpft werden. Eine andere mögliche Standardauslenkung ist eine Auslenkung des Anzeigeelements nahezu parallel zu seiner berührungsempfindlichen Bedienoberfläche. Diese Auslenkung kann (analog zum Kopfschütteln) mit einer Eingabe wie „Nein“ oder „Abbrechen“ verknüpft werden.
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass als eine Auslenkung eines Anzeigeelements, insbesondere als eine Standardauslenkung, mittels eines Aktorelements eine Schwingung des Anzeigeelements erzeugt wird. Eine Variante dieser Ausführungsform sieht vor, dass unterschiedlichen Eingaben, die jeweils durch eine Berührung der Anzeigeeinheit vorgenommen werden, jeweils eine andere Schwingung eines Anzeigeelements oder mehrerer Anzeigeelemente zugeordnet wird. Die Schwingungen können sich voneinander durch ihre Frequenzen, Amplituden und/oder Dauern unterscheiden. Ferner sieht die Ausführungsform vor, dass bei einer Berührung der Anzeigeeinheit diejenige Schwingung der Anzeigeeinheit erzeugt wird, die der durch die Berührung vorgenommenen Eingabe zugeordnet ist Dabei wird einer Eingabe beispielsweise mittels einem die Anzeigeeinheit steuerndem Anwendungsprogramm eine Frequenz, eine Amplitude und/oder eine Dauer der Schwingung zugeordnet.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung gemäß der Erfindung,
- 2 eine Draufsicht auf ein Basiselement und daran befestigte Aktorelemente und
- Hintergrundbeleuchtungselemente der in 1 gezeigten Anzeigevorrichtung, 3 einen vergrößerten Ausschnitt des in 2 dargestellten Basiselements,
- 4 eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung gemäß der Erfindung,
- 5 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Basiselements und daran befestigte Aktorelemente der in 4 gezeigten Anzeigevorrichtung, und
- 6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung 100 gemäß der Erfindung. Die Anzeigevorrichtung 100 weist ein Basiselement 102 und eine Anzeigeeinheit 104 auf.
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Die Anzeigeeinheit 104 ist in mehrere Anzeigesegmente 106 gegliedert Jedes Anzeigesegment 106 weist ein Anzeigeelement 108, ein Aktorelement 110 und ein Hintergrundbeleuchtungselement 112 auf.
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Jedes Anzeigeelement 108 weist einen transluzenten Bereich auf, wobei eine Lichtdurchlässigkeit des Bereichs elektronisch regelbar ist Einander benachbarte Anzeigeelemente 108 sind bewegbar direkt miteinander verbunden, indem zwischen ihnen ein verformbarer Bereich 113 vorgesehen ist, der die Bewegung ermöglicht Ein solcher Bereich ist beispielsweise elastisch ausgebildet Dadurch bilden die Anzeigeelemente 108 der Anzeigeeinheit 104 einen verformbaren Bildschirm 101, beispielsweise einen verformbaren Flüssigkristallbildschirm (LCD = Liquid Crystal Display).
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Jedes Anzeigeelement 108 weist eine von dem Basiselement 102 abgewandte vorderseitige Bedienoberfläche 118 auf. Die Bedienoberflächen 118 zweier zueinander benachbarter Anzeigeelemente 108 bilden eine nahezu ebene durchgängige erste Oberfläche. Die Bedienoberflächen 118 der Anzeigeelemente 108 der Anzeigeeinheit 104 bilden eine nahezu ebene durchgängige Bildschirmoberfläche 103 des Bildschirms 101 beziehungsweise der Anzeigeeinheit 104.
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Ferner weist jedes Anzeigeelement 108 eine dem Basiselement 102 zugewandte Rückseite 116 auf. Die Rückseiten 116 zweier benachbarter Anzeigeelemente 108 bilden eine durchgängige zweite Oberfläche, welche eine längliche Vertiefung 114 aufweist Die Vertiefung verläuft entlang einer Grenze zwischen den beiden Anzeigeelementen 108 und kann rinnenförmig gestaltet sein. Die Vertiefungen 114 zwischen den Rückseiten 116 der Anzeigeelemente 108 der Anzeigeeinheit 104 bilden eine Gitterstruktur, deren Gitterzellen von den Rückseiten 116 der Anzeigeelemente 108 gebildet werden. Die Gitterstruktur verbessert die Beweglichkeit der Anzeigeelemente 108 zueinander und damit die Verformbarkeit des Bildschirms 101.
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Jedes Anzeigeelement 108 ist ferner berührungsempfindlich ausgebildet, so dass eine von einem Benutzer der Anzeigevorrichtung 100 vorgenommene Berührung der Bildschirmoberfläche 103 erfasst werden kann. Dadurch kann ein Benutzer der Anzeigevorrichtung 100 mittels einer Berührung der Anzeigeeinheit 104 eine Eingabe vornehmen. Eine derartige Eingabe ist beispielsweise eine Bestätigung einer Eingabeaufforderung oder eine komplexere Eingabe unter Verwendung eines von der Anzeigeeinheit 104 dargestellten Bedienungsfelds, zum Beispiel einer Tastatur.
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Das Basiselement 102 ist hinter der Anzeigeeinheit 104 angeordnet und als Träger für die Aktorelemente 110 und mehrere Hintergrundbeleuchtungselemente 112 vorgesehen. Das Basiselement 102 ist beispielsweise als eine Leiterplatte, als ein Gehäuseteil eines Gerätes oder als ein Bereich einer Mittelkonsole eines Fahrzeugs ausgebildet.
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Das Aktorelement 110 eines Anzeigesegments 106 verbindet das Anzeigeelement 108 des Anzeigesegments 106 mit dem Basiselement 102 und ist zum Auslenken des Anzeigeelements 108 relativ zu dem Basiselement 102, wenn ein Benutzer der Anzeigevorrichtung 100 das Anzeigeelement 108 berührt, eingerichtet Alternativ dazu ist es möglich, dass ein Aktorelement zwar mit einem Anzeigeelement, aber nicht mit dem Basiselement verbunden ist.
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Das Aktorelement 110 kann eingerichtet sein, Auslenkungen des Anzeigeelements 108 in nur einer Auslenkungsrichtung oder in verschiedenen Auslenkungsrichtungen zu erzeugen. Eine mögliche Auslenkungsrichtung verläuft nahezu senkrecht zu der Bedienoberfläche 118 des Anzeigeelements 108 beziehungsweise zu der Bildschirmoberfläche 103. Andere mögliche Auslenkungsrichtungen verlaufen nahezu parallel zur Bedienoberfläche 118 des Anzeigeelements 108 beziehungsweise zu der Bildschirmoberfläche 103. Das Aktorelement 110 kann von einer (nicht dargestellten) Recheneinheit gesteuert werden, von der ein Anwendungsprogramm ausgeführt wird.
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Die Aktorelemente 110 sind an dem Basiselement 102 befestigt und erstrecken sich jeweils von dem Basiselement 102 zu einem Anzeigeelement 108. Das Aktorelement 110 eines Anzeigesegments 106 kann fest mit dem Anzeigeelement 108 des Anzeigesegments 106 verbunden sein. Alternativ liegen die Anzeigeelemente 108 lose an den Aktorelementen 110 an, so dass der Bildschirm 101 „schwimmend“ auf den Aktorelementen 110 gelagert ist Als weitere Alternative ist das Anzeigeelement 108 elastisch mit dem Aktorelement 110 verbunden.
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Die Aktorelemente 110 können einzeln, unabhängig voneinander, aktivierbar sein. Alternativ sind mehrere der Aktorelemente 110, beispielsweise eine Gruppe von Aktorelementen 110, nur gemeinsam aktivierbar. Als eine weitere Alternative sind alle Aktorelemente 110 der Anzeigevorrichtung 100 nur gemeinsam aktivierbar.
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Das Aktorelement 110 eines Anzeigesegments 106 kann das Anzeigeelement 108 des Anzeigesegments 106 durch eine Änderung einer Ausdehnung des Aktorelements 110 auslenken. Die Auslenkung wird in einer Richtung ausgeführt, die nahezu senkrecht zur Bedienoberfläche 118 des Anzeigeelements 108 beziehungsweise zu der Bildschirmoberfläche 103 verläuft Alternativ oder zusätzlich kann das Anzeigeelement 108 in einer Richtung ausgelenkt werden, die nahezu parallel zu der Bedienoberfläche 118 des Anzeigeelements 108 beziehungsweise zu der Bildschirmoberfläche 103 verläuft Optional kann das Anzeigeelement in mehrere Richtungen ausgelenkt werden, die jeweils parallel oder schräg zur Bedienoberfläche 118 des Anzeigeelements 108 beziehungsweise zu der Bildschirmoberfläche 103 verlaufen.
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Zum Auslenken des Anzeigeelements 108 wird eine Ausdehnung beziehungsweise Dimension (zum Beispiel eine Höhe oder eine Länge) des Aktorelements 110 um ca. 0,1 mm bis ca. 0,5 mm geändert Die Auslenkung ist von einem das Anzeigeelement 108 berührenden Benutzer der Anzeigevorrichtung 100 deutlich wahrnehmbar und kann relativ einfach erzeugt werden. Dazu weist das Aktorelement 110 beispielsweise einen elektromagnetischen Aktor, einen piezoelektrischen Aktor, einen magnetostriktiven Aktor, einen pneumatischen Aktor, einen hydraulischen Aktor oder einen elektromechanischen Aktor auf.
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Das Hintergrundbeleuchtungselement 112 eines Anzeigesegments 106 ist zum Durchleuchten des Anzeigeelements 108 des Anzeigesegments 106 eingerichtet und hierzu hinter dem Anzeigeelement 108 an dem Basiselement 102 befestigt Beispielsweise weist das Hintergrundbeleuchtungselement 112 eine Leuchtdiode oder mehrere Leuchtdioden zum Durchleuchten des Anzeigeelements 108 auf. Insbesondere kann das Hintergrundbeleuchtungselement eine organische Leuchtdiode oder mehrere organische Leuchtdioden zum Durchleuchten des Anzeigeelements aufweisen.
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Zusätzlich zu 1 wird im Folgenden auf die 2 und 3 verwiesen. 2 zeigt eine Draufsicht auf das Basiselement 102 und die daran befestigten Aktorelemente 110 und Hintergrundbeleuchtungselemente 112 der in 1 gezeigten Anzeigevorrichtung 100. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Basiselements 102 und die daran befestigten Aktorelemente 110 und Hintergrundbeleuchtungselemente 112.
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Die Anzeigesegmente 106 sind matrixartig angeordnet, das heißt in mehreren Zeilen und Spalten, die jeweils entlang einer Linie angeordnete Anzeigesegmente 106 enthalten.
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Das Aktorelement 110 jedes Anzeigesegments 106 ist hohlzylinderförmig ausgeführt und umgibt einen zwischen dem Basiselement 102 und dem Anzeigeelement 108 des Anzeigesegments 106 angeordneten Lichtschutzraum 120, in dem das Hintergrundbeleuchtungselement 112 angeordnet ist Alternativ dazu kann das Aktorelement auch anders gestaltet sein, zum Beispiel quaderförmig oder stabförmig.
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Jedes Anzeigesegment 106 weist ferner ein Lichtschutzelement 122 zum Abschirmen seines Lichtschutzraums 120 auf. Das Lichtschutzelement 122 schirmt einerseits den Lichtschutzraum 120 gegen Störlicht aus einer Umgebung des Lichtschutzraums 120 ab und konzentriert andererseits Licht, das von dem in dem Lichtschutzraum 120 angeordneten Hintergrundbeleuchtungselement 112 ausgestrahlt wird, auf das über dem Hintergrundbeleuchtungselement 112 angeordnete Anzeigeelement 108.
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Bei der in den 1 bis 3 dargestellten Anzeigevorrichtung 100 wird das Lichtschutzelement 122 von einer den Lichtschutzraum 120 umgebenden Innenoberfläche des Aktorelements 110 gebildet, die lichtundurchlässig ausgeführt ist Alternativ dazu kann das Lichtschutzelement auch von einer Außenoberfläche des Aktorelements gebildet werden, oder als ein separates röhrenförmiges Bauteil ausgeführt sein, das den Lichtschutzraum umgibt.
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Im Falle, dass das Lichtschutzelement 122 eines Anzeigesegments 106 als ein separates Bauteil ausgeführt ist, kann das Lichtschutzelement 122 einteilig oder zweiteilig ausgeführt sein. Bei einer einteiligen Ausführung ist das Lichtschutzelement 122 beispielsweise mit einem ersten, das Hintergrundbeleuchtungselement 112 umgebenden Ende an dem Basiselement 102 und mit einem zweiten Ende an der Rückseite 116 des Anzeigeelements 108 des Anzeigesegments 106 befestigt Dabei ist das Lichtschutzelement 122 verformbar ausgebildet, um Bewegungen des Anzeigeelements 108 relativ zu dem Basiselement 102 zu ermöglichen.
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Bei einer zweiteiligen Ausführung weist das Lichtschutzelement 122 zwei voneinander getrennte, jeweils hohlzylinderförmige Schutzelemente auf, die jeweils einen Teil des Lichtschutzraums 120 umgeben. Dabei umgibt ein erstes der beiden Schutzelemente das Hintergrundbeleuchtungselement 112 und ist an dem Basiselement 102 befestigt Das zweite der beiden Schutzelemente ist an dem Anzeigeelement 108 des Anzeigesegments 106 befestigt und erstreckt sich bis zu dem ersten Schutzelement Optional überlappen sich die beiden Schutzelemente, um eine Bewegung des Anzeigeelements 108 relativ zu dem Basiselement 102 zu ermöglichen.
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4 zeigt eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung 400 gemäß der Erfindung. Die Anzeigevorrichtung 400 weist ein Basiselement 402 und eine Anzeigeeinheit 404 auf.
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Die Anzeigeeinheit 404 ist in mehrere Anzeigesegmente 406 gegliedert Jedes Anzeigesegment 406 weist ein Anzeigeelement 408 und ein Aktorelement 410 auf.
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Jedes Anzeigeelement 408 weist eine Leuchtdiodeneinheit 421, ein Trägersegment 423 und ein Schutzschichtsegment 425 auf. Die Leuchtdiodeneinheiten 421 weisen jeweils eine oder mehrere Leuchtdioden auf und bilden gemeinsam einen Leuchtdiodenbildschirm 401. Die Leuchtdioden werden demnach nicht zur Hintergrundbeleuchtung, sondern zur Erzeugung eines Bildes eingesetzt Dazu sind die Leuchtdioden der Leuchtdiodeneinheiten 421 unabhängig voneinander elektronisch ansteuerbar. Die Leuchtdioden der Leuchtdiodeneinheiten 421 sind beispielsweise anorganische oder organische Leuchtdioden. Einander benachbarte Anzeigeelemente 408 sind bewegbar direkt miteinander verbunden, wobei sie einen verformbaren Bereich 413 aufweisen, der die Bewegung ermöglicht und beispielsweise elastisch ausgeführt ist.
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Die Leuchtdiodeneinheit 421 eines Anzeigesegments 406 ist auf einer Vorderseite des Trägersegments 423 des Anzeigesegments 406 angeordnet Die Trägersegmente 423 gehören zu einem verformbaren Leuchtdiodenträger 403 der Leuchtdiodeneinheiten 421. Der Leuchtdiodenträger 403 ist beispielsweise als ein verformbarer Kunststoffträger ausgebildet.
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Jedes Anzeigeelement 408 weist eine von dem Basiselement 402 abgewandte vorderseitige Bedienoberfläche 418 und eine dem Basiselement 402 zugewandte Rückseite 416 auf. Bei der Bedienoberfläche 418 handelt es sich um eine Oberfläche des Schutzschichtsegments 425 des Anzeigeelements 408. Bei der Rückseite 416 handelt es sich um eine Oberfläche des Trägersegments 423 des Anzeigeelements 408. Die Bedienoberflächen 418 zweier zueinander benachbarter Anzeigeelemente 408 bilden eine nahezu ebene durchgängige erste Oberfläche. Die Rückseiten 416 zweier zueinander benachbarter Anzeigeelemente 408 bilden eine durchgängige zweite Oberfläche.
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Rückseitig weist der Leuchtdiodenträger 403 rinnenförmige längliche Vertiefungen 414 auf, die eine Gitterstruktur bilden und jeweils zwischen den Rückseiten 416 der Trägersegmente 423 zweier zueinander benachbarter Anzeigeelemente 408 verlaufen. Mit anderen Worten bilden die Rückseiten 416 zweier zueinander benachbarter Anzeigeelemente 408 eine durchgängige zweite Oberfläche, welche eine der länglichen Vertiefungen 414 aufweist Die Gitterzellen der von den Vertiefungen 414 des Leuchtdiodenträgers 403 gebildeten Gitterstruktur werden also von den Rückseiten 416 der Trägersegmente 423 gebildet Dadurch werden die Beweglichkeit der Trägersegmente 423 relativ zueinander und die Verformbarkeit des Leuchtdiodenträgers 403 erhöht.
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Das Schutzschichtsegment 425 eines Anzeigesegments 406 ist auf einer Vorderseite der Leuchtdiodeneinheit 421 des Anzeigesegments 406 angeordnet Die Schutzschichtsegmente 425 der Anzeigesegmente 406 der Anzeigevorrichtung 400 bilden eine Schutzschicht 405 zum Schutz der Leuchtdiodeneinheiten 421 gegen Störeinflüsse wie Feuchtigkeit, Verunreinigungen, Staub, Gas und/oder mechanische Einwirkungen. Die Schutzschicht 405 ist transparent für das von den Leuchtdiodeneinheiten 421 erzeugte Licht ausgeführt Ferner ist die Schutzschicht 405 verformbar ausgeführt.
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Die Anzeigeeinheit 404 weist also einen von den Leuchtdiodeneinheiten 421 gebildeten Leuchtdiodenbildschirm 401 auf, der zwischen der Schutzschicht 405 mit den Schutzschichtsegmenten 425 und dem Leuchtdiodenträger 403 mit den Trägersegmenten 423 angeordnet ist Durch die Verformbarkeit der verformbaren Bereiche 413 der Leuchtdiodeneinheiten 421, der Schutzschicht 405 und des Leuchtdiodenträgers 403 ist auch die Anzeigeeinheit 404 verformbar.
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Jedes Anzeigeelement 408 ist ferner berührungsempfindlich ausgebildet, wobei durch einen Benutzer der Anzeigevorrichtung 400 vorgenommene Berührungen einer vorderseitigen Bedienoberfläche 418 des Anzeigeelements 408 erfassbar sind. Die berührungsempfindlichen Bedienoberflächen 418 der Anzeigeelemente 408 ermöglichen es einem Benutzer der Anzeigevorrichtung 400, durch Berührungen der Bedienoberflächen 418 Eingaben vorzunehmen. Derartige Eingaben sind beispielsweise eine Bestätigung einer Eingabeaufforderung oder eine komplexere Eingabe unter Verwendung eines von der Anzeigeeinheit 404 dargestellten Bedienungsfeldes, beispielsweise einer Tastatur.
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Das Basiselement 402 ist hinter der Anzeigeeinheit 404 angeordnet und als Träger für die Aktorelemente 410 ausgebildet.
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Das Aktorelement 410 eines Anzeigesegments 406 verbindet das Anzeigeelement 408 des Anzeigesegments 406 mit dem Basiselement 402 und ist zum Auslenken des Anzeigeelements 408 relativ zu dem Basiselement 402, wenn ein Benutzer der Anzeigevorrichtung 400 das Anzeigeelement 408 berührt, eingerichtet Die Aktorelemente 410 sind an dem Basiselement 402 befestigt und erstrecken sich jeweils von dem Basiselement 402 zu einem Anzeigeelement 408. Das Aktorelement 410 eines Anzeigesegments 406 ist nicht starr mit dem Anzeigeelement 408 des Anzeigesegments 406 verbunden, sondern das Anzeigeelement 408 ist beispielsweise lose an dem Aktorelement 410 gelagert, so dass die Anzeigeeinheit 404 „schwimmend“ auf den Aktorelementen 410 gelagert ist Alternativ dazu ist das Anzeigeelement 408 elastisch mit dem Aktorelement 410 verbunden.
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Das Aktorelement 410 eines Anzeigesegments 406 kann das Anzeigeelement 408 des Anzeigesegments 406 durch eine Änderung einer Ausdehnung des Aktorelements 410 in einer Richtung nahezu senkrecht zu der Bedienoberfläche 418 des Anzeigeelements 408 und/oder in einer Richtung oder mehreren Richtungen nahezu parallel zu der Bedienoberfläche 418 des Anzeigeelements 408 auslenken. Dazu wird eine Ausdehnung des Aktorelements 410 um ca. 0,1 mm bis ca. 0,5 mm geändert Eine derartige Ausdehnungsänderung erzeugt eine Auslenkung des an dem Aktorelement 410 gekoppelten Anzeigeelements 408, die von einem das Anzeigeelement 408 berührenden Benutzer der Anzeigevorrichtung 400 deutlich wahrnehmbar ist und relativ einfach erzeugt werden kann. Das Aktorelement 410 weist beispielsweise einen elektromagnetischen Aktor, einen piezoelektrischen Aktor, einen magnetostriktiven Aktor, einen pneumatischen Aktor, einen hydraulischen Aktor oder einen elektromechanischen Aktor auf. Die Aktorelemente 410 der Anzeigevorrichtung 400 sind einzeln, unabhängig voneinander oder in Gruppen aktivierbar.
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Im Folgenden wird zusätzlich zu 4 auf 5 Bezug genommen. 5 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt des Basiselements 402 und daran befestigte Aktorelemente 410.
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Das Aktorelement 410 jedes Anzeigesegments 406 ist hohlzylinderförmig ausgeführt.
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Die Anzeigesegmente 406 sind matrixartig angeordnet, das heißt die Anzeigesegmente 406 bilden parallele Zeilen und dazu senkrechte Spalten, die jeweils in einer Linie angeordnete Anzeigesegmente 406 enthalten.
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Die in den 1 bis 5 dargestellten Anzeigevorrichtungen 100, 400 können in verschiedener Weise ausgestaltet und abgewandelt werden. Beispielsweise kann jedem Anzeigesegment 106, 406 genau ein von der Anzeigeeinheit 104, 404 darzustellender Bildpunkt (Pixel) zugeordnet sein, das heißt jedes Anzeigeelement 108, 408 ist zur Darstellung genau eines Bildpunkts eingerichtet Alternativ dazu können einem Anzeigesegment 106, 406 auch mehrere Bildpunkte zugeordnet sein, die von dem Anzeigeelement 108, 408 des Anzeigesegments 106, 406 dargestellt werden.
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Ferner kann die von den Vertiefungen 114, 414 gebildete Gitterstruktur in unterschiedlicher Weise ausgeführt sein. Bei den in den 1 bis 5 dargestellten Anzeigevorrichtungen 100, 400 ist jede Gitterzelle dieser Gitterstruktur genau einem Anzeigesegment 106, 406 zugeordnet, das heißt zwischen den Rückseiten 116, 416 je zweier benachbarter Anzeigeelemente 108, 408 verläuft eine Vertiefung 114, 414. Die Gitterstruktur kann jedoch auch grobkörniger ausgeführt sein, so dass einer Gitterzelle mehrere Anzeigesegmente 106, 406 und insbesondere mehrere Aktorelemente 110, 410 zugeordnet sind.
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Ferner kann die von den Vertiefungen 114, 414 gebildete Gitterstruktur ein regelmäßiges Gitter, beispielsweise ein Gitter mit vieleckigen Gitterzellen, bilden, jedoch kann die Gitterstruktur auch unregelmäßig ausgeführt sein, wobei die Größe und/oder die Form der Gitterzellen variiert.
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Auch die Anzeigesegmente 106, 406 und/oder die Aktorelemente 110, 410 können unregelmäßig angeordnet sein. Insbesondere können die Aktorelemente 110, 410, abweichend von den in den 1 bis 5 dargestellten Ausführungsformen der Erfindung, unregelmäßig an dem Basiselement 102, 402 angeordnet sein, so dass der Abstand einander benachbarter Aktorelemente 110, 410 variiert Außerdem können die Anzahl und/oder die Anordnung der Anzeigesegmente 106, 406, die einer Gitterzelle der von den Vertiefungen 114, 414 gebildeten Gitterstruktur zugeordnet sind, variieren.
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Des Weiteren können die Aktorelemente 110, 410 anders geformt sein als bei den in den 1 bis 5 dargestellten Ausführungsformen der Erfindung, bei denen sie hohlzylindrisch mit kreisförmigen Grundflächen ausgeführt sind. Beispielsweise können die Aktorelemente 110, 410 hohlzylindrisch mit ovalen oder polygonförmigen Grundflächen oder vollzylindrisch, beispielsweise stabförmig, ausgeführt sein.
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Die in den 1 bis 5 dargestellten Anzeigevorrichtungen 100, 400 und deren Ausgestaltungen und Varianten ermöglichen es jeweils, einem Benutzer der Anzeigevorrichtung 100, 400 eine haptische Rückmeldung auf eine von ihm vorgenommene Berührung der berührungsempfindlichen Anzeigeeinheit 104, 404 zu geben, indem das Anzeigeelement 108, 408 eines Anzeigesegments 106, 406 der Anzeigeeinheit 104, 404 durch das Aktorelement 110, 410 dieses Anzeigesegments 106, 406 bei der Berührung des Anzeigeelements 108, 408 ausgelenkt wird. Dadurch kann dem Benutzer mittels Auslenkens des Anzeigeelements 108, 408 beispielsweise signalisiert werden, dass eine Berührung des Anzeigeelements 108, 408 eine Eingabe bewirkt Insbesondere braucht der Benutzer bei einer haptischen Rückmeldung einer Eingabe nicht auf die Anzeigeeinheit 104, 404 zu sehen, um zu überprüfen, ob die Berührung der Anzeigeeinheit 104, 404 tatsächlich zu einer (gewünschten) Eingabe führt.
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Die Gliederung der Anzeigeeinheit 104, 404 in mehrere Anzeigesegmente 106, 406 und die voneinander unabhängige Aktivierbarkeit der Aktorelemente 110, 410 ermöglichen es, eine haptische Rückmeldung zu erzeugen, die lokal auf einen von einem Benutzer der Anzeigevorrichtung 100, 400 berührten Bereich der Anzeigeeinheit 104, 404 konzentriert ist, beispielsweise indem nur ein einziges Aktorelement 110, 410 oder wenige einander benachbarte Aktorelemente 110, 410 aktiviert werden. Dies ermöglicht, die haptische Rückmeldung ortsaufgelöst dem jeweils berührten Bereich der Anzeigeeinheit 104, 404 zuzuordnen. Insbesondere wird die für die Erzeugung einer haptischen Rückmeldung zu bewegende Masse gegenüber einer Auslenkung der gesamten Anzeigeeinheit 104, 404 vorteilhaft reduziert Somit können der Energieverbrauch und die Reaktionszeit zur Erzeugung der haptischen Rückmeldung verringert werden. Außerdem können die Aktorelemente 110, 410 vergleichsweise einfach und kleiner dimensioniert werden, was zudem eine Verringerung der Bauhöhe der Anzeigevorrichtung 100, 400 ermöglicht.
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Die Auslenkung nur lokal begrenzter Bereiche der Anzeigeeinheit 104, 404 anstelle der gesamten Anzeigeeinheit 104, 404 zur Erzeugung eines haptischen Signals hat den weiteren Vorteil, dass die Anzeigeeinheit 104, 404 in einfacherer Weise in ein Gerät integriert werden kann, das die Anzeigeeinheit 104, 404 als eine Komponente aufweist, da keine bewegliche Lagerung der gesamten Anzeigeeinheit 104, 404 erforderlich ist.
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Die verformbaren Bereiche 113, 413 der Anzeigeelemente 108, 408 ermöglichen bewegbare Verbindungen der Anzeigeelemente 108, 408 untereinander. Deshalb sind einander benachbarte Anzeigeelemente 108, 408 nur lose aneinander gekoppelt, so dass die Auslenkung eines Anzeigeelements 108, 408 die benachbarten Anzeigeelemente 108, 408 nur in geringem Maße mitbewegt Dadurch führt die Aktivierung eines einzigen Aktorelements 110, 410 nur zu einer lokal begrenzten Auslenkung der Bedienoberfläche 418 der Anzeigeeinheit 104, 404 und die durch das Aktorelement 110, 410 bewegte Masse ist dementsprechend gering.
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Andererseits bewirkt die Kopplung einander benachbarter Anzeigeelemente 108, 408, dass durch die Aktivierung eines Aktorelements 110, 410 nicht nur das direkt an dieses Aktorelement 110, 410 gekoppelte Anzeigeelement 108, 408 ausgelenkt wird, sondern auch benachbarte Anzeigeelemente 108, 408 mitbewegt werden. Dadurch können mehrere Aktorelemente 110, 410 zusammenwirken, wobei eine Art einer dadurch generierten haptischen Rückmeldung von der Anzahl und der Anordnung der aktivierten Aktorelemente 110, 410 abhängt.
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Dies ermöglicht das Erzeugen verschieden gearteter haptischer Rückmeldungen mittels einer gleichzeitigen Aktivierung unterschiedlich vieler und/oder unterschiedlich angeordneter Aktorelemente 110, 410. Dadurch können einem Benutzer mittels haptischer Rückmeldungen unterschiedliche Informationen vermittelt werden. Beispielsweise können unterschiedlichen Eingaben, die durch Berührungen der Anzeigeeinheit 104, 404 vorgenommen werden, unterschiedliche haptische Rückmeldungen, zum Beispiel als Eingabebestätigungen, zugeordnet werden. Dadurch kann dem Benutzer bei einer Berührung der Anzeigeeinheit 104, 404 signalisiert werden, welche Eingabe die jeweilige Berührung der Anzeigeeinheit 104, 404 bewirkt Dazu wird mit den Aktorelementen 110, 410 die dieser Eingabe zugeordnete haptische Rückmeldung erzeugt.
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Ferner kann auf eine Bewegung eines die Anzeigeeinheit 104, 404 berührenden Fingers eines Benutzers entlang der Bedienoberfläche 418 der Anzeigeeinheit 104, 404 haptisch reagiert werden. Dazu wird eine die Bewegung begleitende haptische Rückmeldung erzeugt, indem die Aktorelemente 110, 410 entlang einer Trajektorie dieser Bewegung aktiviert werden. Dies ist insbesondere für Anwendungen vorteilhaft, bei denen mittels derartiger Bewegungen (Gesten) Eingaben vorgenommen werden können.
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Bei der in den 1 bis 3 dargestellten Anzeigevorrichtung 100 mit einer transparenten Anzeigeeinheit 104 wird die Hintergrundbeleuchtung unter Verwendung von auf dem Basiselement 102 angeordneten Hintergrundbeleuchtungselementen 112 realisiert, die von den Aktorelementen 110 nicht ausgelenkt werden. Dadurch wird vorteilhaft die von den Aktorelementen 110 jeweils zu bewegende Masse weiter reduziert.
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Bei der in den 4 und 5 dargestellten Anzeigevorrichtung 400 ist dagegen keine Hintergrundbeleuchtung erforderlich, da die Leuchtdiodeneinheiten 421 der Anzeigeeinheit 404 einen selbst leuchtenden Leuchtdiodenbildschirm 401 bilden.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm 600 eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zum Betreiben einer in den 1 bis 3 dargestellten Anzeigevorrichtung 100 oder einer in den 4 und 5 dargestellten Anzeigevorrichtung 400.
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Bei einem ersten Verfahrensschritt 601 wird mittels der Anzeigeeinheit 104, 404 der Anzeigevorrichtung 100, 400 eine visuelle Information für einen Benutzer der Anzeigevorrichtung 100, 400 ausgegeben, die eine Eingabe in Form einer zielgerichteten Berührung eines der berührungsempfindlichen Anzeigeelemente 108, 408 der Anzeigeeinheit 104, 404 vorsieht Alternativ dazu kann unter Verwendung einer mit der Anzeigevorrichtung verbundenen, akustischen Ausgabeeinheit (nicht dargestellt) eine akustische Information an den Benutzer der Anzeigevorrichtung ausgegeben werden, die eine Eingabe in Form einer zielgerichteten Berührung eines der berührungsempfindlichen Anzeigeelemente der Anzeigeeinheit durch den Benutzer vorsieht.
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Bei einem zweiten Verfahrensschritt 602 wird ein für die Eingabe vorgesehenes berührungsempfindliches Anzeigeelement 108, 408 von dem Benutzer berührt, um eine Eingabe vorzunehmen. Dazu wird zum Beispiel unter Verwendung der Anzeigeeinheit 104, 404 ein entsprechendes Bedienfeld dargestellt.
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Bei einem dritten Verfahrensschritt 603 wird mittels des berührten Anzeigeelements 108, 408 die Berührung, zum Beispiel des dargestellten Bedienfeldes, detektiert.
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Bei einem vierten Verfahrensschritt 604 wird das Anzeigesegment 106, 406, das das berührte Anzeigeelement 108, 408 aufweist, in einen Rückmeldungsbetriebsmodus versetzt, um mittels seines Aktorelements 110, 410 eine haptische Rückmeldung zu erzeugen. Der Rückmeldungsbetriebsmodus wird zum Beispiel mittels eines die Anzeigeeinheit 104, 404 steuernden Anwendungsprogramms aktiviert Ferner kann der Rückmeldungsbetriebsmodus von dem Anzeigesegment 106, 406, das das berührte Anzeigeelement 108, 408 aufweist, selbst aktiviert werden, wenn kein den Rückmeldungsbetriebsmodus der Anzeigeeinheit 104, 404 steuerndes Anwendungsprogramm vorliegt und das Anzeigesegment 106, 406 eingerichtet ist, mittels seines Aktorelements 110, 410 eine Standardauslenkung seines Anzeigeelements 108, 408 selbst zu erzeugen.
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Bei einem fünften Verfahrensschritt 605 wird das berührte Anzeigeelement 108, 408 von dem Aktorelement 110, 410 des Anzeigesegments 106, 406, das das berührte Anzeigeelement 108, 408 aufweist, gemäß dem Rückmeldungsbetriebsmodus ausgelenkt Wenn der Rückmeldungsbetriebsmodus von einem Anwendungsprogramm gesteuert wird, wird das Aktorelement 110, 410 von dem Anwendungsprogramm angesteuert Wenn kein den Rückmeldungsbetriebsmodus der Anzeigeeinheit 104, 404 steuerndes Anwendungsprogramm vorliegt und das Anzeigesegment 106, 406 eingerichtet ist, mittels seines Aktorelements 110, 410 eine Standardauslenkung seines Anzeigeelements 108, 408 selbst zu erzeugen, wird die Standardauslenkung des Anzeigeelements 108, 408 erzeugt.
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Eine mögliche Standardauslenkung ist eine Auslenkung des Anzeigeelements 108, 408 nahezu senkrecht zu seiner berührungsempfindlichen Bedienoberfläche 118, 418. Diese Auslenkung kann (analog zum Kopfnicken) mit einer affirmativen Eingabe wie „Ja“ oder „OK“ verknüpft werden. Eine andere mögliche Standardauslenkung ist eine Auslenkung des Anzeigeelements 108, 408 nahezu parallel zu seiner berührungsempfindlichen Bedienoberfläche 118, 418. Diese Auslenkung kann (analog zum Kopfschütteln) mit einer Eingabe wie „Nein“ oder „Abbrechen“ verknüpft werden.
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Als eine Auslenkung eines Anzeigeelements 108, 408, insbesondere als eine Standardauslenkung, kann ferner beispielsweise mittels eines Aktorelements 110, 410 eine Schwingung des Anzeigeelements 108, 408 erzeugt werden. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass unterschiedlichen Eingaben, die jeweils durch eine Berührung der Anzeigeeinheit 104, 404 vorgenommen werden, jeweils eine andere Schwingung eines Anzeigeelements 108, 408 oder mehrerer Anzeigeelemente 108, 408 zugeordnet wird. Die Schwingungen können sich voneinander durch ihre Frequenzen, Amplituden und/oder Dauern unterscheiden. Es wird jeweils diejenige Schwingung der Anzeigeeinheit 104, 404 erzeugt, die der durch die Berührung vorgenommenen Eingabe zugeordnet ist Dabei wird einer Eingabe, beispielsweise mittels einem die Anzeigeeinheit steuernden Anwendungsprogramm, eine Frequenz, eine Amplitude und/oder eine Dauer der Schwingung zugeordnet.