DE19962232A1 - Verfahren zur Herstellung stabförmiger Dauermagnete - Google Patents
Verfahren zur Herstellung stabförmiger DauermagneteInfo
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Abstract
Bei einem Herstellungsverfahren für stabförmige Dauermagnete werden zunächst Preßteile (2) gepreßt, die anschließend zu einem stabförmigen Grünling zusammengesetzt werden. Der Grünling wird anschließend gesintert und bildet daraufhin einen stabförmigen einstückigen Dauermagneten (1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dau
ermagneten, insbesondere von stabförmigen Dauermagneten.
Derartige Dauermagnete werden für Motoren und Generatoren be
nötigt. Sie weisen typischerweise einen Durchmesser zwischen
10 und 50 mm und eine Länge zwischen 20 und 200 mm auf. Die
magnetische Vorzugsrichtung dieser Dauermagnete kann in axia
le oder diametrale Richtung verlaufen. Die herkömmliche Fer
tigung dieser Magnete mit vorzugsweise diametraler Vorzugs
richtung erfordert bislang einen hohen Aufwand.
Aus der EB-A-0 124 655 sind Grundzüge eines Herstellungsver
fahrens für Dauermagnete auf der Basis von Seltenen Erden,
Eisen und Bor bekannt. In dem bekannten Verfahren wird zu
nächst eine erschmolzene Legierung auf der Basis von Seltenen
Erden, Eisen und Bor pulverisiert und dann im Magnetfeld zu
Grünlingen gepreßt, die danach gesintert werden.
Preßtechnisch können besonders gut tablettenförmige Preßteile
mit einem Verhältnis von Durchmesser zu Länge nahe 1 gepreßt
werden. Nach dem Sintern werden die aus diesen Grünlingen
entstandenen Dauermagnete zunächst geschliffen. Die Dauerma
gnete werden anschließend so zusammengeklebt, daß ihre magne
tische Vorzugsrichtung in die gleiche Richtung weist. Zu die
sem Zweck ist es erforderlich, die Dauermagnete beim Kleben
mit großer Genauigkeit auszurichten. Das erforderliche Flach
schleifen, das Ausrichten und das Kleben der Dauermagnete
führen zu hohen Arbeitskosten. Insbesondere das Ausrichten
der Dauermagnete erfordert viel Arbeitszeit oder aufwendige
Vorrichtungen.
Eine andere Möglichkeit ist, stabförmige Dauermagnete in ei
nem Stück zu pressen. Das Pressen eines langen, stabförmigen
Dauermagneten in Richtung seiner Achse führt jedoch zu un
gleichmäßiger Preßdichte und daraus resultierend großen Maß
abweichungen. Außerdem werden spezielle Pressen mit großem
Hub benötigt, die wegen der großen Wege nur geringe Taktge
schwindigkeiten realisieren können. Alternativ wäre es mög
lich, den stabförmigen Magneten senkrecht zu seiner Achse
("liegend") zu pressen. Da es jedoch in diesem Fall nicht
möglich ist, einen kreisförmigen Querschnitt durch Pressen
herzustellen, muß eine geeignete Rohform, beispielsweise eine
abgerundete Quaderform gepreßt werden. Die Seitenflächen der
Rohform müssen nachgeschliffen werden, um einen kreisförmigen
Querschnitt zu erzielen, was sehr aufwendig ist. Außerdem ist
es bei großen Längen sehr schwierig, ein über die gesamte
Länge des Grünlings homogenes Querfeld zu erzeugen und damit
ein magnetisch homogenes Teil herzustellen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem ins
besondere stabförmige Dauermagnete auf einfache und kosten
günstige Weise herstellbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit
den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden bereits die
Preßteile und nicht die fertigen Sinterteile aufeinanderge
setzt und durch Sintern fest untereinander verbunden. Dadurch
entstehen stabförmige Dauermagnete mit guter magnetischer Ho
mogenität. Das Verfahren erfordert vorteilhafterweise weder
ein aufwendiges Schleifen von fertigen Dauermagneten noch ein
mühsames Positionieren von Einzelteilen. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist daher im Vergleich zu herkömmlichen Herstel
lungsverfahren wesentlich einfacher und kostengünstiger.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind Ge
genstand der abhängigen Ansprüche.
Nachfolgend wird die Erfindung näher anhand der beigefügten
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines mit dem Verfahren
gemäß der Erfindung hergestellten stabförmigen Dauer
magneten;
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Preßteil, das zu einem stab
förmigen Dauermagneten zusammengebaut werden kann;
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein weiteres Preßteil; und
Fig. 4 einen Querschnitt durch ein weiteres abgewandeltes
Preßteil.
Fig. 1 zeigt einen stabförmigen Dauermagneten 1, der aus
mehreren Preßteilen 2 zusammengefügt ist. Derartige Dauerma
gnete 1 werden für Motoren und Generatoren benötigt und wei
sen typischerweise einen Durchmesser zwischen 10 und 50 mm
und eine Länge zwischen 20 und 200 mm auf. Die Dauermagnete 1
weisen entweder eine axiale magnetische Vorzugsrichtung 3
oder eine diametrale magnetische Vorzugsrichtung 4 auf.
Wie insbesondere in Fig. 1 sowie Fig. 2 erkennbar ist, wei
sen die Preßteile 2 auf einer Oberseite 5 Erhöhungen 6 auf.
Falls die Preßteile 2 eine diametrale magnetische Vorzugs
richtung 4 aufweisen, sind die Erhöhungen 6 vorzugsweise so
ausgebildet, daß die diametrale magnetische Vorzugsrichtung 4
der Preßteile 2 in die gleiche Richtung weist, wenn die Preß
teile 2 aufeinandergesetzt werden.
Die Fig. 3 und 4 zeigen Querschnitte durch mögliche Aus
führungsformen der Preßteile 2. Deutlich erkennbar ist, daß
neben der Erhöhung 6 auf der Oberseite 5 auf einer Unterseite
7 eine zur Erhöhung 6 komplementäre Vertiefung 8 ausgebildet
ist, so daß die Preßteile 2 fugenlos zusammengesetzt werden
können. Die Erhöhung 6 und die Vertiefung 8 sind vorzugsweise
konisch ausgebildet, um ein problemloses Fügen der Preßteile
2 zu ermöglichen. Die Abmessungen der Vertiefungen 8 und Er
höhungen 6 sind so gewählt, daß sich ein Fügespalt von übli
cherweise 0,05 mm ergibt.
Zur Herstellung der Dauermagnete 1 wird im allgemeinen zu
nächst eine Selten-Erd-haltige Legierung erschmolzen und an
schließend pulverisiert. Aus dem Pulver werden Preßteile ge
preßt. Zur Einstellung einer magnetischen Vorzugsrichtung er
folgt der Preßvorgang in Anwesenheit eines äußeren Magnet
felds. Anschließend werden die Preßteile 2 zusammengefügt und
bei Temperaturen oberhalb von 800°C gesintert. Im Falle der
Dauermagnete auf Basis von Nd-Fe-B bildet sich entlang der
Oberseiten 5 und Unterseiten 7 eine flüssige Phase aus, die
im erstarrten Zustand die Preßteile 2 verbindet. Im jeden
Falle kommt es während der Sinterung der Dauermagnete durch
Diffusion zu einer Verbindung der Einzelteile untereinander,
sofern ein guter Kontakt der Preßlinge bestand. Um eine gute
Festigkeit der Verbindung zu erhalten, hat sich als günstig
erwiesen, die Preßteile 2 nach dem Pressen in einem Magnet
feld nicht vollständig zu entmagnetisieren. Die magnetische
Haftkraft hält dann die Preßteile 2 beim Hantieren und im
Sinterofen bis zur Curietemperatur zusammen. Preßteile 2 mit
diametraler magnetischer Vorzugsrichtung werden bevorzugt mit
wechselseitiger Polung aufeinandergestapelt.
Eine besonders gute Fügung läßt sich mit Unterstützung der
Schwerkraft erzielen, wenn der gestapelte stabförmige Dauer
magnet 1 stehend gesintert wird.
Um eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit des Dauermagneten
1, insbesondere an der Fügefläche, zu erreichen, kann der
Dauermagnet 1 nach dem Sintern mit bekannten flüssigen Kunst
stoffen, wie z. B. Methacrylat vakuum- oder druckimprägniert
werden. Der Kunststoff füllt evtl. vorhandene Poren und Spal
ten und härtet aus, nachdem der Dauermagnet 1 mit dem Kunst
stoff getränkt worden ist.
Das hier beschriebene Verfahren weist eine Reihe von Vortei
len auf.
Im Vergleich zu stabförmigen Dauermagneten, die durch Verkle
ben von fertig gesinterten Einzelteilen hergestellt worden
sind, weist der Dauermagnet 1 eine wesentlich höhere Festig
keit auf, da die Preßteile 2 nach dem Sintern einen einheit
lich festen Körper bilden.
Außerdem ist das Verfahren kostengünstig, da die Preßteile 2
durch die entsprechend ausgebildeten Erhöhungen 6 und Vertie
fungen 8 positioniert werden und das für eine gute Klebever
bindung erforderliche Flachschleifen der Oberseite 5 und der
Unterseite 7 entfällt. Es ist im Gegenteil sogar für eine fe
ste Sinterverbindung von Vorteil, wenn die Oberseite 5 und
die Unterseite 7 aufgerauht sind.
Da die Preßteile 2 einzeln gepreßt werden, genügt für das
Pressen der Preßteile 2 ein Werkzeug mit Abmessungen in der
Größenordnung der Abmessungen der Preßteile 2. Bei kleinen
Werkzeugen kann jedoch das Magnetfeld mit geringem Aufwand
homogen gehalten werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Ver
fahren, in denen die stabförmigen Dauermagnete als Ganzes ge
preßt werden, sind daher die Dauermagnete 1 in magnetischer
Hinsicht wesentlich homogener. Außerdem können mit dem hier
beschriebenen Verfahren Dauermagnete 1 mit nahezu beliebigem
Verhältnis von Durchmesser zu Länge hergestellt werden.
Für eine feste Verbindung der Einzelmagnete auf Basis von
Seltenen Erden, Eisen und Bor hat es sich als besonders vor
teilhaft erwiesen, die Menge an flüssiger Sinterphase, d. h.
den Gehalt an Seltenen Erden in der Legierung, etwas höher
als normal einzustellen, etwa 1 bis 5 Gew.-% mehr Seltene Er
den.
Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele näher
erläutert:
Vergleichsbeispiel: Nd-Fe-B-Pulver wird im Magnetfeld zu Ron
den mit einem Durchmesser von 22 mm und einer Höhe von 10 mm
unter Anwendung eines Drucks von 250 MPa gepreßt. Jeweils
vier Ronden werden zu einem Grünling aufeinandergestapelt und
stehend bei 1 Stunde bei 1100°C im Vakuum gesintert. Nach dem
Sintern waren jedoch 60% der fertigen Sinterkörper nicht ver
bunden. Die restlichen Sinterkörper ließen sich durch einen
Schlag leicht trennen.
Wie Beispiel 1, wobei jedoch das Preßwerkzeug einen Unter
stempel mit einer Erhöhung und einen Oberstempel mit einer
Vertiefung aufwies. Es ergaben sich die in Fig. 3 darge
stellten Preßteile 2. Die Preßteile 2 wurden nicht ent
magnetisiert und stehend gesintert. Alle Sinterteile waren
nach dem Sintern fest verbunden und ließen sich nach Schlag
oder Fall aus 1 Meter Höhe nicht trennen.
Wie Beispiel 2, die Preßteile wurden jedoch liegend gesin
tert. Nach dem Sintern waren 90% der Teile fest verbunden und
ließen sich nach Schlag oder Fall aus 1 Meter Höhe nicht
trennen.
Wie Beispiel 1, jedoch mit einer größeren Erhöhung 6 und Ver
tiefung 8, wie in Fig. 4 dargestellt. Beim Pressen traten
teilweise Preßrisse auf. Alle fehlerfreien Preßteile waren
jedoch nach dem Sintern fest verbunden und ließen sich nach
Schlag oder Fall aus 1 Meter Höhe nicht trennen.
Wie Beispiel 1, die Zusammensetzung der Legierung wurde je
doch gemäß Tabelle 1 variiert.
SE-Gehalt [Gew.-%] | |
Anteil gefügter Teile nach Sintern [%] | |
28,7 | 16 |
31,2 | 100 |
33,4 | 100 |
Dieses Beispiel zeigt, daß ein Überschuß an Seltenen Erden
über den stöchiometrisch Seltenen-Erden-Gehalt der hartmagne
tischen Phase mit der Zusammensetzung Nd2Fe14B von Vorteil
für die Festigkeit der Verbindung ist.
Abschließend sei angemerkt, daß die hier gemachten Ausführun
gen für Dauermagnete aus einer Legierung auf der Basis von
Seltenen Erden, Eisen und Bor auch für Dauermagnete aus einer
Legierung mit der Zusammensetzung SE2(Fe, Co, Cu, Zr)14 gilt,
wobei SE wenigstens eine Selten Erde einschließlich Yttrium
ist.
Ferner ist die vorliegenden Beschreibung des Verfahrens bei
spielhaft; insbesondere soll das Fügen der Preßteile 2 nicht
auf stabförmige Magnete beschränkt sein.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Dauermagneten mit folgenden
Verfahrensschritten:
- - Herstellung eines Pulvers aus einer wenigstens eine Seltene Erden (SE) enthaltenden Legierung;
- - Pressen des Pulvers zu Preßteilen (2);
- - Zusammenfügen der Preßteile (2) mit Hilfe von auf der Ober fläche der Preßteile (2) ausgebildeten Erhöhungen (6) und Vertiefungen (8) zu einem Grünling; und
- - Sintern des Grünlings.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Sinterns eine flüssige Phase ausgebildet wird
durch die die Preßteile (2) untereinander verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Fügespalten zwischen den Erhöhungen (6)
und Vertiefungen (8) weniger als 0,5 mm beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhöhungen (6) und Vertiefungen (8) konisch ausgebil
det sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßteile (2) eine magnetische Vorzugsrichtung auf
weisen und daß durch die Vertiefungen (8) und Erhöhungen (6)
eine gleichmäßige Ausrichtung der magnetischen Vorzugsrich
tung der zum Grünling zusammengefügten Preßteile (2) gewähr
leistet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßteile (2) mit der Hilfe von aufgerauhten Preß
stempeln gefertigt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dauermagnet eine Phase von der Zusammensetzung
SE2T14E enthält, wobei T wenigstens ein Element aus der Grup
pe der Elemente Fe und Co ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dauermagnet eine Phase mit der Zusammensetzung
SE2[Fe, Co, Cu, Zr]17 enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dauermagnet eine Selten-Erd-reiche Phase mit einem
Gewichtsanteil von mindestens 2 Gew.-% enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf eine gemeinsame Grenzfläche der Preßteile (2) ein Lot
aus einer Selten-Erd-haltigen Legierung mit einem Gewichtsan
teil an Seltenen Erden <10 Gew.-% aufgebracht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßteile (2) zumindest eine schwache magnetische Po
larisation aufweisen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aufeinandergestapelten Preßteile (2) stehend gesin
tert werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gesinterte Fügekörper mit einem Kunststoff imprä
gniert wird.
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