DE19961837A1 - Mühlensichter - Google Patents
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Abstract
Ein Mühlensichter, insbesondere ein Wälzmühlensichter, weist einen Leistenrotor und einen konzentrisch angeordneten Leitklappenkranz mit strömungsoptimierten Leitklappen und Strömungskanälen für eine parallele An- und Abströmung ohne Einengung oder mit Erweiterung und einem Diffusoreffekt auf. Die strömungsoptimierten Leitklappen mit einem Anströmrohr mit vertikaler Drehachse und wenigstens einem Leitblech sind für eine tangentiale bis radiale Anströmung des Leistenrotors verstellbar angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft einen Mühlensichter, insbesondere
einen Wälzmühlensichter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Wälzmühlensichter, welche in einer Walzenschüsselmühle oder
in einer Wälzmühle, beispielsweise in einer Luftstrommühle,
integriert angeordnet oder auf diese aufgesetzt sein kön
nen, können als statische oder dynamische Sichter ausge
bildet sein. Bekannt sind außerdem Kombinationen eines sta
tischen und eines dynamischen Sichters, welche dann auch
als Hocheffektsichter bezeichnet werden.
Ein Hocheffektsichter ist in ZKG, 46. Jahrgang (1993) Heft
8, Seite 444 bis 450, Bild 7, beschrieben. Der Sichter weist
einen zylindrischen Leistenrotor und einen konzentrisch an
geordneten Leitklappenkranz auf. Hierbei soll eine mög
lichst effektive Tangentialströmung zwischen dem statischen
Leitapparat und dem Leistenrotor erzeugt werden, damit die
Grobpartikel nicht an den Rotor gelangen können. Nachteile
sind ein erhöhter Druckverlust und ein zunehmender Ver
schleiß der Leitklappen, insbesondere bei hohen Partikel
konzentrationen.
Aus der EP 0 204 412 B1 ist ein Mühlensichter bekannt, wel
cher zwei übereinander angeordnete Leitklappenkränze auf
weist. Die Leitklappen sind um vertikale Achsen verstellbar
angeordnet, wobei die Leitklappen der Leitklappenkränze un
abhängig voneinander gelagerte Achsen aufweisen. Zwischen
den Leitklappenkränzen ist ein stationärer Ring vorgesehen,
und die Verstelleinrichtungen sind an entgegengesetzten En
den der Leitklappen angeordnet.
Der bei den vorgenannten Mühlensichtern verwendete zylin
drische Leisten- oder Stabkorbrotor weist in der Regel eine
Leistenzahl auf, welche mindestens doppelt so hoch wie bei
den sogenannten Standardsichtern ist, was mit relativ hohen
Herstellungskosten verbunden ist. Auch die Aufhängung und
Lagerung eines Stabkorbrotors unterscheidet sich von den
Rotoren der Standardsichter und trägt zu den höheren Her
stellungs- und Montagekosten bei.
Ein bekannter Standardsichter ist der Loesche-Kreisel-/
Korb-Sichter der Bauart LKS (ZKG, 46. Jahrgang (1993) Heft
8, S. 446, Bild 5). Dieser dynamische Sichter ist als ko
nusförmiger Leistenrotor ausgebildet und weist einen Dop
pelkonusrotor mit angeschraubten Sichtleisten auf. Die
schräg gestellten Rotorleisten entsprechen der Anströmung
von unten und führen zu einer schwachen Umlenkung der Mahl
gut-Fluid-Strömung. In Verbindung mit einer Drallströmung,
welche durch die Anstellung von Schaufeln eines Schaufel
kranzes der Mühle bedingt ist, und einem sich konisch nach
oben erweiterndem Sichtergehäuse entsteht am Leistenrotor
eine Radialströmung, welche von unten nach oben zunimmt und
an dem sich konisch nach oben erweiterndem Leistenrotor zu
unterschiedlichen Fliehkräften und zu einer relativ gleich
mäßigen Sichtung über die gesamte Leistenlänge führt.
Aus der DE 44 23 815 C2 ist ein Hocheffektsichter bekannt,
bei welchem einem Doppelkonusrotor eines Loesche-Kreisel-/
Korb-Sichters eine statische Sichtung vorgeschaltet wurde.
Durch wenigstens zwei axial übereinander und verstellbar
angeordnete Leitklappenkränze und eine gerichtete Umlen
kung der Mahlgut-Fluid-Strömung wird ein Teil des Grob
gutes abgeschieden, bevor durch den nachgeschalteten ko
nischen Leistenrotor eine dynamische Nachsichtung erfolgt.
Der Sichter weist eine verbesserte Trennschärfe und einen
geringeren Energieverbrauch im Vergleich zu den Standard
sichtern auf, wird jedoch nicht in jedem Fall den ständig
steigenden Anforderungen an die Effizienz und an möglichst
geringe Herstellungs- und Wartungskosten gerecht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ei
nen Mühlensichter, insbesondere einen Wälzmühlensichter, zu
schaffen, welcher bei einer besonders einfachen Konstruk
tion außerordentlich geringe Fertigungskosten aufweist und
gleichzeitig eine große Flexibilität und Optimierung der
Sichtprozesse ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestal
tungen sind in der Figurenbeschreibung und in den Unteran
sprüchen enthalten.
Eine Grundidee der Erfindung kann darin gesehen werden, die
Vorteile eines Leistenrotors eines Loesche-Kreisel-/Korb-
Sichters beizubehalten und eine rein dynamische Sichtung
mit Hilfe wenigstens eines Leitklappenkranzes zu erreichen,
wobei die Leitklappen und die Rotorleisten derart ausge
bildet und zueinander ausgerichtet sind, dass die Mahlgut
partikel nicht auf eine Umlaufbahn außerhalb des Leistenro
tors gezwungen, sondern in den Leistenrotor hinein geför
dert werden.
Erfindungsgemäß weisen die Leitklappen eine derartige Form
gestaltung und Positionierung auf, dass keine sogenannte
Zyklonströmung entsteht, sondern ein Mahlgut-Fluidgemisch
ohne eine vorgeschaltete statische Sichtstufe unmittelbar
dynamisch gesichtet wird.
Erfindungsgemäß ist ein Wälzmühlensichter mit einem Lei
stenrotor von grundsätzlich bekannter Bauart und einem kon
zentrisch um den Leistenrotor angeordneten Leitklappenkranz
mit strömungsoptimierten Leitklappen versehen, welche um
eine vertikale Drehachse verstellbar sind und einen von der
Mühle aufsteigenden Mahlgut-Fluid-Strom zu einer tangentia
len bis radialen Anströmung der Rotorleisten des Leistenro
tors zwingen.
Dabei werden bevorzugt Rotorleisten eingesetzt, wie sie von
den LKS-Sichtern bekannt sind, jedoch wenigstens im Bereich
der Leitklappen senkrecht und somit parallel zu den Leit
klappen angeordnet sind.
Es ist in Bezug auf die Fertigungskosten und eine effizien
te Sichtung zweckmäßig, als Leistenrotor einen Doppelkonus
rotor, insbesondere eines Loesche-Kreisel-/Korb-Sichters
der Bauart LKS zu verwenden und diesen derart umzurüsten,
dass die bekannten Rotorleisten beibehalten, jedoch zu ei
nem zylindrischen Rotorbereich senkrecht und nicht mehr
schrägstehend angeordnet sind. Indem die Rotorleisten eine
radiale Dimensionierung wie bei einem LKS-Sichter aufwei
sen, kann die Anzahl der Rotorleisten im Vergleich zu den
zylindrischen Stab-Korb-Rotoren der Hocheffektsichter deut
lich reduziert werden. Es wurde gefunden, dass die Leisten
zahl bei etwa einem Drittel der Leistenzahl eines Stab-Korb-
Sichters und maximal bei 50% liegen kann.
Eine trennscharfe Sichtung ohne eine vorgeschaltete stati
sche Sichtung kann durch wenigstens einen Leitklappenkranz
mit strömungsoptimierten Leitklappen erreicht werden, wel
che eine abgerundete Anströmkante und wenigstens ein Leit
blech aufweisen und welche gegenüber dem Leistenrotor der
art angestellt werden, dass eine gedachte Verlängerung der
Leitbleche nicht am Leistenrotor vorbei, sondern zumindest
tangential an die Außenkanten der Rotorleisten oder bis ra
dial in das Rotorzentrum führt.
Besonders vorteilhaft sind Leitklappen mit einer abgerunde
ten Anströmkante und wenigstens einem daran angeordneten
Leitblech, derart, daß etwa parallele oder sich erweiternde
Strömungskanäle zwischen jeweils zwei Leitklappen gebildet
werden und die An- und Abströmung annähernd gleich ist.
In Verbindung mit der abgerundeten Anströmkante ergibt sich
eine parallele Strömung ohne Einschnürung bei der Abströ
mung und durch eine besonders vorteilhafte stromlinienför
mige Ausbildung der Leitklappen eine sich erweiternde Ab
strömung mit Diffusoreffekt, der mit einer Rückgewinnung
von Druckenergie und damit einer Verringerung des Durch
strömwiderstandes des Sichters verbunden ist. Bei ebenen
Leitklappen wird dagegen zwischen zwei Leitklappen ein
Strömungskanal mit Düsenwirkung gebildet.
Eine kostengünstige Fertigung, Montage und einfache Ver
stellung der strömungsoptimierten Leitklappen kann er
reicht werden, wenn als abgerundete Anströmkante ein zy
linder- oder rohrförmiger Anströmkörper, z. B. ein Anström
rohr, verwendet wird, an welchem das Leitblech tangential
angeordnet, beispielsweise angeschweißt ist. Es ist auch
möglich, das Leitblech indirekt, beispielsweise über ein
zusätzliches Befestigungsblech an dem Anströmrohr zu befe
stigen. Während das Befestigungsblech, welches relativ
schmal gehalten werden kann, direkt an dem Anströmrohr fi
xiert werden kann, kann das Leitblech lösbar an dem Befe
stigungsblech befestigt, beispielsweise verschraubt, wer
den. Bei Verschleiß des Leitbleches ist auf diese Weise ein
relativ rasches, kostengünstiges Auswechseln möglich.
Zweckmäßigerweise ist das Anströmrohr kreiszylindrisch und
aus einem abriebfesten Material gefertigt, und die Dreh
achse der Leitklappen wird von der Längsachse des Anström
rohres gebildet. Damit ist der Vorteil verbunden, dass so
wohl die Halterung der Leitklappen, beispielsweise über
Drehzapfen, im Bereich des Sichtergehäuses, und die Ver
stellung von außerhalb des Sichtergehäuses äußerst gün
stig durchgeführt werden kann.
Besonders vorteilhaft für Strömungskanäle mit Diffusor
effekt sind stromlinienförmig ausgebildete Leitklappen.
Diese können beispielsweise von zwei Leitblechen gebil
det werden, welche an dem Anströmkörper bzw. Anströmrohr
tangential befestigt werden. Für Herstellung und Lagerung
ist es vorteilhaft, wenn beide Leitbleche im Wesentlichen
identisch ausgebildet und mit rotorseitigen Kantenbereichen
aneinanderliegen, d. h. spitz auslaufen. Das zweite Blech
kann jedoch auch schmaler als das Leitblech, welches dem
Sichtgutstrom zugewandt ist, ausgebildet sein und mit einem
anderen Anstellwinkel als das dem Sichtgutstrom zugewandte
Leitblech an dem Anströmkörper befestigt sein, um einen
sich öffnenden Strömungskanal mit Diffusoreffekt zu bewir
ken.
Es hat sich gezeigt, dass eine trennscharfe Sichtung mit
einem Leistenrotor und wenigstens einem Leitklappenkranz
erreicht werden kann, welche eine gleiche Anzahl von Rotor
leisten bzw. Leitklappen aufweisen. Grundsätzlich können
die Rotorleisten Z-förmig ausgebildet sein.
Eine vorteilhafte, strömungsoptimierte Form dar Z-förmigen
Rotorleisten kann erreicht werden, wenn der zu den Leit
klappen gerichtete Schenkel abgerundet ausgebildet wird.
Durch diese gerundete Z-Form ergibt sich ein geringerer
Widerstand als bei der herkömmlichen Winkelform. Außerdem
wird die Biegesteifigkeit der Rotorleisten erhöht, was sich
insbesondere bei einer fliegenden Anordnung vorteilhaft
auswirkt.
Um eine direkte dynamische Sichtung über möglichst den ge
samten Rotorbereich zu erreichen, sind die Höhen der Leit
klappen und der Rotorleisten aufeinander abgestimmt. Bei
einem Leistenrotor, welcher einem umgerüsteten Doppelkonus
rotor eines Loesche-Kreisel-/Korb-Sichters entspricht, ist
der zylindrische Rotorbereich oberhalb eines konischen Ro
torbereichs derart zu dimensionieren, dass die senkrecht
stehenden Rotorleisten des zylindrischen Rotorbereichs etwa
dieselbe Höhe aufweisen wie die konzentrisch angeordneten
Leitklappen des Leitklappenkranzes. Der konische Rotorbe
reich kann vorteilhaft durch eine Abdeckung, z. B. einen Ab
deckkonus, welcher zwischen dem zylindrischen und konischen
Rotorbereich angeordnet wird, strömungstechnisch unwirksam
gemacht werden. Da der Leistenrotor mit seinem konischen
Rotorbereich bereits innerhalb des Grießerückführkonus ar
beitet, ist es nicht erforderlich, diesen Bereich bzw. die
konischen Leistenenden mantelförmig abzudecken.
Zweckmäßigerweise werden für den erfindungsgemäßen Mühlen
sichter nicht nur die Rotorleisten des Leistenrotors wie
beim LKS ausgebildet, sondern es können auch das Sichter
gehäuse, zumindest das Oberteil des Sichtergehäuses, die
Lagerpatrone und auch der Antrieb und die Antriebswelle wie
bei einem Loesche-Kreisel-/Korb-Sichter ausgebildet werden.
Dabei ist es vorteilhaft, dass der untere Konus des Doppel
konusrotors entfallen und die Antriebswelle verkürzt ausge
bildet werden kann. Das vom LKS-Sichter bekannte Sichter
gehäuse kann grundsätzlich übernommen werden, wobei jedoch
der Raum für die aufsteigende Mahlgut-Fluid-Strömung über
die Höhe des Leitklappenkranzes verengt wird, wodurch der
Partikelstrom in die Strömungskanäle des Leitklappenkranzes
hinein beschleunigt wird.
Der erfindungsgemäße Mühlensichter ermöglicht es, die ge
samten Mahlgutpartikel von Feingut bis Grobgut dem Leisten
rotor zu einer rein dynamischen Sichtung zuzuführen. Dieser
Partikelstrom wird nach dem Passieren des Mahlspaltes zwi
schen den Mahlwalzen und der Mahlbahn in den Fluid-Strom
geschleudert, strömt als Mahlgut-Fluid-Strom an der Peri
pherie der Mahlschüssel aufwärts und wird durch den Leit
klappenkranz ohne vorherige Abtrennung von Grobpartikeln in
den Leistenrotor transportiert. Der Leistenrotor sondert
durch Fliehkrafttrennung die Grobpartikel aus dem Gesamt
partikelstrom aus, indem die Grobpartikel von dem Leisten
rotor gegen die Leitklappenenden geschleudert werden, wo
sie durch Schwerkraft als Überkorn in den Grießerückführ
konus fallen.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, mehr als einen Leitklap
penkranz über die Höhe des zylindrischen Rotorbereichs des
Leistenrotors vorzusehen und die Leitklappen jedes Leit
klappenkranzes mit einer Verstelleinrichtung auszurüsten.
Es ist vorteilhaft, unter dem Leitklappenkranz einen Stütz
ring anzuordnen.
Außerdem liegt es im Rahmen der Erfindung, anstelle eines
umgerüsteten Rotors eines Loesche-Kreisel-/Korb-Sichters
einen Stabkorbsichter eines Hocheffektsichters einzusetzen
und mit konzentrisch angeordneten, strömungsoptimierten
Leitklappen gemäß der vorliegenden Erfindung zu versehen.
Wesentliche Vorteile des erfindungsgemäßen Mühlensichters
sind relativ geringe Herstellungs-, Montage- und Lagerungs
kosten infolge der möglichen Umrüstung eines LKS. Außerdem
kann durch die mögliche Umrüstung eines LKS rasch und ohne
großen Aufwand entsprechenden Kundenwünschen nach einem
trennscharfen, kostengünstigen Mühlensichter entsprochen
werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung wei
ter erläutert; in dieser zeigen in einer stark schemati
sierten Darstellung
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Mühlensichter mit einem
Leitklappenkranz;
Fig. 2 eine zweite Variante eines erfindungsgemäßen Müh
lensichters mit einem Leitklappenkranz;
Fig. 3 einen Ausschnitt eines Leistenrotors und ver
größert dargestellte Leitklappen eines Leitklap
penkranzes;
Fig. 4 eine zweite Variante von Leitklappen und
Fig. 5 eine stark schematisierte Darstellung von Leit
klappen und Rotorleisten eines Leistenrotors ge
mäß Fig. 1 und 2.
Ein in Fig. 1 und in Fig. 2 dargestellter Mühlensichter
ist ein Wälzmühlensichter 2, welcher auf eine Wälzmühle
aufgesetzt werden kann. Die Wälzmühle ist durch Mahlwalzen
37 und eine Mahlbahn 39 angedeutet.
Der Wälzmühlensichter 2 weist in einem Sichtergehäuse 23
mit einem Oberteil 25 ein dynamisches Sichterteil 6 und ei
nen statischen Leitklappenkranz 4 für ein aufwärts strömen
des Mahlgut-Fluid-Gemisch 3 auf. Die Zuführung des zu mah
lenden Aufgabeguts erfolgt über ein Aufgaberohr 30, welches
seitlich am Sichtergehäuse 23 angeordnet ist und nahezu bis
zu einer Austragsöffnung 33 eines Grießekonus 31 reicht, so
dass das Aufgabegut zusammen mit den von dem dynamischen
Sichterteil 6 abgewiesenen Grießen bzw. Grobgutpartikeln 32
einem rotierenden Mahlteller 39 und Mahlwalzen 37 zugeführt
wird.
Als dynamisches Sichterteil 6 ist ein an sich bekannter
Leistenrotor 16 mit einem zylindrischen Rotorbereich 8 und
einem konischen Rotorbereich 18 eingesetzt, welcher in Be
zug auf Anzahl und Ausbildung, insbesondere in Bezug auf
die radiale Hreite der Rotorleisten 7, sowie in Bezug auf
eine Lagerpatrone 24, einem darüber befindlichen, nicht
dargestellten Antrieb sowie eine Antriebswelle 26 im We
sentlichen einem Doppelkonusrotor eines Loesche-Kreisel-/
Korb-Sichters entspricht. Der konische Rotorbereich 18 wird
durch eine Verblendung, welche durch einen Abdeckkonus 28
in Verbindung mit dem Grießekonus 31 gebildet wird, unwirk
sam gemacht. Während in dem oberen zylindrischen Rotorbe
reich 8 in Verbindung mit den strömungsoptimierten Leit
klappen 5 des Leitklappenkranzes 4 eine rein dynamische
Sichtung erfolgt, sichern die schräg stehenden Sichtleisten
des konischen Rotorbereiches 18 die mechanische Verbindung
zu dem Doppelkonusrotor 35.
Auch das Sichtergehäuse 23 und das Oberteil 25 des Sichter
gehäuses 23 wurden prinzipiell von dem Loesche-Kreisel-/
Korb-Sichter, einem Standardsichter, übernommen, wobei sich
jedoch das Sichtergehäuse 23 im Bereich des zylindrischen
Rotorbereichs 8 nach oben verjüngt bzw. verengt und sich
eine "eingezogene" Gehäuseform 38 ergibt.
Der in Fig. 2 gezeigte Mühlensichter 2 entspricht hin
sichtlich des Sichtergehäuses 23 bis auf die eingezogene
Gehäuseform 38 und in Bezug auf das Sichtergehäuse-Oberteil
25, die Lagerpatrone 24, Antriebswelle 26 sowie in Form und
radialer Ausdehnung der Rotorleisten 7 ebenfalls dem be
kannten vorgenannten LKS-Standardsichter, weist jedoch im
Gegensatz zum Sichter nach Fig. 1 keinen konischen Rotorbe
reich 18, sondern nur noch einen zylindrischen Rotorbereich
8 mit senkrecht stehenden Rotorleisten 7 in dem sich veren
genden Gehäuse 38 auf. Ein Doppelkonus 35, wie beim Mühlen
sichter 2 gemäß Fig. 1, ist nicht mehr vorhanden. Überein
stimmende Merkmale der Mühlensichter 2 gemäß Fig. 1 und 2
sind mit identischen Bezugszeichen versehen.
Der Leitklappenkranz 4 der Mühlensichter 2 in den Fig. 1
und 2 ist mit strömungsoptimierten Leitklappen 5 versehen,
welche um eine vertikale Drehachse 9 verstellt werden kön
nen (siehe Fig. 3 bis 5). Um eine dynamische Sichtung des
Mahlgut-Fluid-Gemisches 3 und eine Trennung in Grobgut 32
und Feingut 34 durch Abweisung an den Rotorleisten 7 des
Leistenrotors 16 zu erreichen, sind die Leitklappen 5 der
art ausgebildet und angeordnet, dass in einem Sichtraum 20
zwischen dem Leistenrotor 16 und dem Leitklappenkranz 4
keine Zentrifugalströmung, sondern eine tangentiale Anströ
mung bis radiale Anströmung des Leistenrotors 16 erfolgt
(siehe Fig. 3 und 5).
Strömungsoptimierte Leitklappen 5 des Leitklappenkranzes 4
sind beispielhaft in den Fig. 3 bis 5 gezeigt. In einer
ersten Ausbildungsvariante sind in Fig. 3 die im Vergleich
zu den Rotorleisten 7 vergrößert dargestellten Leitklappen
5 mit einer abgerundeten Anströmkante 10 und einem Leit
blech 11 versehen, welches direkt und tangential an der ab
gerundeten Anströmkante 10 befestigt ist. Derartige Leit
klappen 5 sind in Fig. 3 als untere Leitklappen gezeigt,
während die zwei oberen Leitklappen 5 stromlinienförmig
ausgebildet sind und neben dem Leitblech 11, welches dem
Mahlgut-Fluid-Gemisch 3 bzw. dem Sichtgutstrom zugewandt
ist, noch ein Blech 12 aufweisen. Das Blech 12, welches dem
Sichtgutstrom abgewandt ist, ist ebenfalls tangential an
der abgerundeten Anströmkante 10, welches vorteilhafterwei
se ein kreisrundes Anströmrohr ist, befestigt.
Um einen sich öffnenden Strömungskanal 13 zwischen zwei
Leitklappen 5 zu bewirken, kann das zweite Blech 12 mit ei
nem unterschiedlichen Anstellwinkel als das Leitblech 11 an
der Anströmkante 10 befestigt werden. Leitblech 11 und
Blech 12 der zwei oberen stromlinienförmigen Leitklappen 5
der Fig. 3 sind weitgehend identisch ausgebildet und liegen
mit rotorseitigen Kantenbereichen 21, 22 aneinander an und
laufen somit "spitz" aus. Stromlinienförmige Leitklappen 5
sind jedoch nicht auf diese Ausbildungsvariante beschränkt.
Fig. 4 zeigt alternativ ausgebildete Leitklappen 5 mit ei
nem Anströmrohr 10, einer vertikalen Drehachse 9 auf der
Längsachse des Anströmrohrs 10, mit einem Leitblech 11 und
einem Blech 12. Im Gegensatz zu den in Fig. 3 gezeigten
Leitklappen 5 ist das Leitblech 11 nicht direkt an dem
Anströmrohr 10, sondern über ein zusätzliches Befestigungs
blech 17 und lösbar an diesem befestigt. Auf diese Weise
kann das dem Verschleiß ausgesetzte Leitblech 11 ausgewech
selt und erneuert werden. Zweckmäßigerweise ist sowohl das
Leitblech 11 als auch das Anströmrohr 10 aus einem abrieb
festen Material gefertigt oder weist zumindest teilweise
eine abriebfeste Beschichtung und/oder Oberflächenstruktur
auf. Auch das Blech 12 und/oder das zusätzliche Befesti
gungsblech 17 können abriebfest ausgebildet sein. Fig. 4
verdeutlicht, dass die Anstellwinkel des indirekt befestig
ten Leitblechs 11 und/oder des Blechs 12 gleich oder un
terschiedlich gewählt werden können, wodurch entweder par
allele oder sich erweiternde Strömungskanäle 13 gebildet
werden und eine Sichtung entsprechend den jeweiligen Anfor
derungen erreicht werden kann.
In Fig. 5 sind beispielhaft zwei Rotorleisten 7 eines Lei
stenrotors 16 dargestellt. Die Rotorleisten 7 sind grund
sätzlich Z-förmig ausgebildet, weisen jedoch an ihrem den
Leitklappenkranz 4 zugewandten Ende einen abgerundeten
Schenkel 27 auf, welcher zu einem geringeren Widerstand und
zu einer höheren Biegesteifigkeit führt. Die in Fig. 5 ge
zeigten Leitklappen 5 weisen als abgerundete Anströmkante
10 ebenfalls ein Anströmrohr auf, dessen vertikale Achse
die Drehachse 9 der Leitklappen 5 bildet. Die Leitklappen 5
sind mit einem Leitblech 11 versehen, welches indirekt,
nämlich über Befestigungseinrichtungen, beispielsweise Be
festigungsbleche 17, an dem Anströmrohr 10 gehalten wird.
Während die in Fig. 4 gezeigten Befestigungsbleche 17 abge
winkelt ausgebildet sind, werden für die Leitklappen 5 ge
mäß Fig. 5 ebene Befestigungsbleche 17 verwendet, welche
tangential an dem Anströmrohr 10 befestigt, beispielsweise
angeschweißt, sind.
Die für eine rein dynamische Sichtung des Mühlensichters 2
vorgesehene Anstellung des Leitklappenkranzes 4 in Bezug auf
die Rotorleisten 7 geht aus den Fig. 3 und 5 hervor. Die
Leitklappen 5 mit direkt oder indirekt am Anströmrohr 10
befestigten Leitblechen 11 oder die stromlinienförmig aus
gebildeten Leitklappen 5, z. B. mit einem Leitblech 11 und
einem Blech 12, sind derart ausgerichtet, dass ihre gedach
ten Verlängerungen, welche mit durchgezogenen Linien darge
stellt sind, nicht am Leistenrotor 16 vorbei, sondern tan
gential an die Außenkanten der Rotorleisten 7 bis radial
in Richtung auf das Zentrum des Leistenrotors 16 führen.
In den Fig. 3 und 5 sind die Leitklappen 5 in einem Win
kel von etwa 60° angestellt, so dass eine Anströmung
der radial ausgerichteten Rotorleisten 7 und eine Abweisung
der Grobgutpartikel 32 erfolgt, während die Feingutpartikel
in den Leistenrotor 16 gelangen. In Fig. 5 ist an der un
teren Leitklappe 5 gezeigt, dass die Grobgutpartikel 32 von
den Z-förmigen Rotorleisten 7 in Richtung Leitklappe 5 ge
schleudert und in diesem strömungsminimierten Bereich nach
unten in den Grießekonus 31 (siehe Fig. 1 und 2) fallen.
Fig. 3 und insbesondere Fig. 5 verdeutlichen außerdem die
Ausbildung von etwa parallelen Strömungskanälen 13 mit
einer annähernd gleichen Anströmung 14 und Abströmung 15
aufgrund der strömungsoptimierten Leitklappen 5 mit Leitble
chen 11 und einem Anströmkörper 10. Dagegen ergeben sich
bei Leitklappen ohne Anströmkörper zwangsläufig sich ver
engende Strömungskanäle mit einem Düseneffekt bei der Ab
strömung, was in Fig. 5 mit strichlierten Linien gezeigt
ist. In den parallelen Strömungskanälen 13 oder auch in
sich erweiternden Strömungskanälen, bei welchem ein vor
teilhafter Diffusoreffekt eintritt und eine Rückgewinnung
von Druckenergie zu verzeichnen ist, wird die Gesamtheit
der Partikel des Mahlgut-Fluid-Stroms aus der Wälzmühle,
d. h. Feingut bis Grobgut, ohne vorherige Abtrennung von
Grobpartikeln in den Leistenrotor 16 transportiert. In
dem Leistenrotor 16 werden dann die Grobgutpartikel 32
durch Fliehkrafttrennung vom Rotor 16 ausgesondert, indem
sie gegen die Leitklappen 5, d. h. gegen gepanzerte Leitble
che 11 oder Bleche 12 (siehe Fig. 3 bis 5) geschleudert
werden. Durch Schwerkraft fallen die Grobgutpartikel 32 im
Sichtraum 20 als Überkorn in den Grießekonus 31 und werden
zur Mahlbahn zurückgeführt.
Claims (16)
1. Mühlensichter, insbesondere Wälzmühlensichter,
mit einem dynamischen Sichterteil (6) und einem Leit klappenkranz (4) für einen aufsteigenden Mahlgut- Fluid-Strom,
der Leitklappenkranz (4) weist Leitklappen (5) auf, welche um vertikale Drehachsen (9) verstellbar sind, und
der dynamische Sichterteil (6) ist ein Leistenrotor (16) mit Rotorleisten (7), welche unter Ausbildung ei nes Sichtraums (20) von den Leitklappen (5) des Leit klapkranzes (4) konzentrisch umgeben sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitklappen (5) des Leitklappenkranzes (4) eine strömungsoptimierte Form aufweisen,
dass der Leistenrotor (16) wenigstens bereichsweise zylindrisch ausgebildet ist und einen zylindrischen Rotorbereich (8) mit senkrecht angeordneten Rotorleis ten (7) aufweist und
dass die Leitklappen (5) zu einer tangentialen bis ra dialen Anströmung des zylindrischen Rotorbereichs (8) verstellbar sind.
mit einem dynamischen Sichterteil (6) und einem Leit klappenkranz (4) für einen aufsteigenden Mahlgut- Fluid-Strom,
der Leitklappenkranz (4) weist Leitklappen (5) auf, welche um vertikale Drehachsen (9) verstellbar sind, und
der dynamische Sichterteil (6) ist ein Leistenrotor (16) mit Rotorleisten (7), welche unter Ausbildung ei nes Sichtraums (20) von den Leitklappen (5) des Leit klapkranzes (4) konzentrisch umgeben sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitklappen (5) des Leitklappenkranzes (4) eine strömungsoptimierte Form aufweisen,
dass der Leistenrotor (16) wenigstens bereichsweise zylindrisch ausgebildet ist und einen zylindrischen Rotorbereich (8) mit senkrecht angeordneten Rotorleis ten (7) aufweist und
dass die Leitklappen (5) zu einer tangentialen bis ra dialen Anströmung des zylindrischen Rotorbereichs (8) verstellbar sind.
2. Mühlensichter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die strömungsoptimierten Leitklappen (5) eine ab gerundete Anströmkante (10) und wenigstens ein Leit blech (11) aufweisen,
dass im Bereich der abgerundeten Anströmkante (10) die Drehachse (9) ausgebildet ist und
dass von jeweils zwei Leitklappen (5) ein paralleler oder ein sich erweiternder Strömungskanal (13) mit Diffusoreffekt gebildet ist.
dass die strömungsoptimierten Leitklappen (5) eine ab gerundete Anströmkante (10) und wenigstens ein Leit blech (11) aufweisen,
dass im Bereich der abgerundeten Anströmkante (10) die Drehachse (9) ausgebildet ist und
dass von jeweils zwei Leitklappen (5) ein paralleler oder ein sich erweiternder Strömungskanal (13) mit Diffusoreffekt gebildet ist.
3. Mühlensichter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitklappen (5) als abgerundete Anströmkante
einen Anströmkörper, insbesondere ein Anströmrohr (10)
aufweisen und das Leitblech (11) direkt und tangential
an dem Anströmrohr (10) angeordnet ist.
4. Mühlensichter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitblech (11) indirekt und über Befesti
gungselemente, insbesondere Befestigungsbleche (17),
an dem Anströmrohr (10) befestigt ist.
5. Mühlensichter nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anströmrohr (10) der Leitklappen (5) kreiszy
lindrisch ausgebildet und die Drehachse (9) der Leit
klappen (5) von der Längsachse des Anströmrohres (10)
gebildet ist.
6. Mühlensichter nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die strömungsoptimierten Leitklappen (5) stromli
nienförmig ausgebildet sind und beispielsweise neben
dem Leitblech (11) ein weiteres Blech (12) tangential
an dem Anströmrohr (10) angeordnet ist.
7. Mühlensichter nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitblech (11), welches den Grobgutpartikeln
(32) aus dem dynamischen Sichterteil (7) zugewandt
ist, wenigstens teilweise aus einem verschleißfesten
Material besteht oder eine verschleißfeste Beschich
tung aufweist.
8. Mühlensichter nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Blech (12) nahezu identisch zu dem Leitblech
(11) ausgebildet ist.
9. Mühlensichter nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Blech (12) für einen sich erweiternden Strö
mungskanal (13) im Vergleich zu dem Leitblech (11) mit
einem unterschiedlichen Anstellwinkel an dem Anström
rohr (10) angeordnet ist.
10. Mühlensichter nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitblech (11) und das Blech (12) mit ro
torseitigen Kantenbereichen (21, 22) nahezu aneinan
derliegen.
11. Mühlensichter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rotorleisten (7) des Leistenrotors (16)
Z-förmig ausgebildet sind und leitklappenseitig einen
abgerundeten Schenkel (27) aufweisen.
12. Mühlensichter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Leistenrotor (16) ein umgerüsteter Doppelko
nusrotor (16) eines Loesche-Kreiselsichters vorgesehen
ist und dass der Leistenrotor (16) den zylindrischen
Rotorbereich (8) und einen konischen Rotorbereich (18)
aufweist, welcher strömungstechnisch unwirksam gemacht
ist.
13. Mühlensichter nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der umgerüstete Doppelkonusrotor (16) eines
Loesche-Kreiselsichters Rotorleisten (7) aufweist, wel
che oberhalb des konischen Rotorbereichs (18) nahezu
senkrecht verlaufen und den zylindrischen Rotorbereich
(8) bilden, und dass der konische Rotorbereich (18)
von einem Abdeckkonus (28) abgedeckt ist.
14. Mühlensichter nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rotorleisten (7) des zylindrischen Rotor
bereichs (8) für eine zylindrische Hüllfläche (40)
koaxial zum Leitklappenkranz (4) eine Höhe auf
weisen, welche der Höhe der Leitklappen (5) des
statischen Sichters (4) entspricht.
15. Mühlensichter nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Leistenrotor (16) ein Stabkorbsichter-Rotor
(19) mit senkrecht ausgerichteten Rotorleisten (7)
eingesetzt ist.
16. Mühlensichter nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sichtergehäuse-Oberteil (25), eine Lagerpat
rone (24), ein Antrieb, welcher oberhalb der Lagerpat
rone (24) angeordnet ist, eine Antriebswelle (26) und
ein Sichtergehäuse (23) analog zu einem Loesche-Krei
selsichter eingesetzt sind, wobei das Sichtergehäuse
(23) sich über die Höhe des Leitklappenkranzes (4) ko
nisch verjüngt.
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