DE19961560A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von in Flüssigkeiten mitgeführten nicht gelösten Inhaltsstoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von in Flüssigkeiten mitgeführten nicht gelösten InhaltsstoffenInfo
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Abstract
In Figur 1 ist eine Abscheidungsanlage (1) gezeigt, mit der das erfindungsgemäße Verfahren zur Abscheidung durchgeführt werden kann. Ein Rundstrombecken (2) weist einen tangential einmündenden Zulaufkanal (3) auf, durch den die Flüssigkeit tangential in das Rundstrombecken (2) eingespeist wird. Durch die entstehende Strömung findet eine Grobreinigung statt, bei der ein Teil der Inhaltsstoffe durch eine Ablauföffnung (6) im Boden (4) des Rundstrombeckens (2) abgeführt wird. Eine darüber hinausgehende Reinigung der Flüssigkeit erfolgt durch trichterförmige Abscheidebehälter (13), welche in der unmittelbaren Umgebung des Rundstrombeckens (2) angeordnet sind und in denen sich weitere Inhaltsstoffe sammeln und über weitere Ableitungskanäle (14) abgeführt werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 und auf eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff
des Anspruches 2.
Aus der DE 198 59 415 A1 ist eine Regenwasserentlastungsanlage mit
einem Regenüberlaufbecken bekannt. Dort wird vorgeschlagen, ein
Regenüberlaufbecken mit einem sogenannten Retentionsbodenfilter
auszustatten, in welchem eine überströmte Wehrschwelle integriert ist.
Ein Trennwerk soll in das Regenüberlaufbecken integrierbar sein.
Diese Anlage ist baulich sehr aufwendig und benötigt eine
verhältnismässig grosse Fläche zur Realisierung.
Die Abscheidung von nicht gelösten Inhaltsstoffen in Flüssigkeiten
geschieht üblicherweise durch Absetzenlassen in einem beruhigt
durchströmten Abscheidebehälter oder -becken, in welchem die nicht
gelösten Inhaltsstoffe Zeit haben, sich am Boden abzusetzen. Von dort
werden sie in vorbestimmbaren Zeitabständen abgezogen, z. B. durch
Absaugen mit einem an einem Entsorgungsfahrzeug vorhandenen
Saugschlauch.
In der EP 0 826 839 A1 ist ein Verfahren beschrieben, welches diesen
Aufwand reduzieren soll. Dort wird vorgeschlagen, in einer
Vorabscheidestufe einen Filterbehälter vorzusehen, welcher als
Auffangeinrichtung ausgebildet ist und bei bestimmtem Füllungsgrad
ausgetauscht werden muss.
Dieses Verfahren ist arbeitsaufwendig und ermöglicht keinen Betrieb
ohne Betreuung durch eine fachkundige Person, d. h. ohne Wartung,
die entsprechende Betriebskosten nach sich zieht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, welche
die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen und einen
minimalen Aufwand beim Betrieb erfordern, wobei auf einen
komplizierten apparativen Aufbau verzichtet werden soll und die der
Strömung der zu reinigenden Flüssigkeit eigene Spülwirkung besser
genutzt wird.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäss den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst. In besonders vorteilhafter Weise lässt sich das
Verfahren mit einer Vorrichtung gemäss dem Anspruch 2
durchführen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung entnimmt man den
abhängigen Ansprüchen.
Anhand der Figuren wird die Erfindung nachstehend mit Hilfe der
Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe
Abscheidungsanlage;
Fig. 2 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemässe
Abscheidungsanlage und
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine langgestreckte
Abscheidungsanlage.
In Fig. 1 ist eine als Abscheidungsanlage 1 bezeichnete Vorrichtung
dargestellt. Die Abscheidungsanlage 1 besteht aus einem
Rundstrombecken 2 mit im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt
und senkrechter Mittelachse 2a. Ein Zulaufkanal 3 mündet in das
Rundstrombecken 2 so ein, dass zugeführte Flüssigkeit etwa
tangential in das Rundstrombecken 2 einströmt und eine
kreisringförmige Strömung erfährt, der eine radial einwärts gerichtete
Querströmung überlagert ist. Hierdurch wird eine selbstreinigende
Wirkung erzielt, indem schwerere Bestandteile der in der Flüssigkeit
enthaltenden ungelösten Inhaltsstoffe sich am Boden 4 des
Rundstrombeckens 2 und zwar in dessen Zentrum Z ablagern. Der
Boden 4 des Rundstrombeckens 2 bildet eine Ringzone 5 mit einer
zentralen Ablauföffnung 6.
Beim Zustrom der Flüssigkeit über den tangential in das
Rundstrombecken 2 einmündenden Zulaufkanal 3 entsteht eine
Kreisströmung um die vertikale Achse 2a des Rundstrombeckens 2.
Die Kreisströmung führt zum Anstieg des Flüssigkeitsspiegels radial
nach aussen zur Beckenwand 2b und dadurch zu einem lokalen
Überdruck, wodurch eine Querströmung entsteht, welche die auf dem
Boden 4 des Rundstrombeckens 2 abgesetzten Inhaltsstoffe zum
Zentrum Z des Rundstrombeckens 2 mitnimmt. Dadurch werden alle
in Richtung zur Achse 2a des Rundstrombeckens 2 geförderten
Inhaltsstoffe zu dem Bereich der Ablauföffnung 6 mitgenommen. An
die Ablauföffnung 6 schliesst sich ein Ableitungskanal 12 an, durch
den die abgesetzten Inhaltsstoffe abgefördert werden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird das Rundstrombecken 2 von
einem Überlaufbehälter 9 umgeben, welcher in diesem
Ausführungsbeispiel im Wesentlichen konzentrisch zur Mittelachse 2a
des Rundstrombeckens 2 angeordnet ist. Der Überlaufbehälter 9 ist
bevorzugt ein zylindrisches Becken, durch dessen Aussenwandung 10
der Zulaufkanal 3 hindurchgeführt ist. Es versteht sich, dass der
Überlaufbehälter 9 räumlich auch anders gegenüber dem
Rundstrombecken 2 angeordnet sein und auch andere geometrische
Formen aufweisen kann, als in diesem und im weiteren
Ausführungsbeispiel beschrieben ist. Der Überlaufbehälter 9 dient zur
Aufnahme der im Rundstrombecken 2 vorgereinigten Flüssigkeit, er
wird von der Flüssigkeit gefüllt, welche - durch die vorbeschriebene
Rundströmung vorgereinigt - den oberen Rand 11 des
Rundstrombeckens 2 überströmt. Die im Überlaufbehälter 9
aufgefangene Flüssigkeit weist noch eine Restmenge von
Inhaltsstoffen auf, die eine unterschiedliche Dichte haben können und
im Wasser statistisch verteilt sind.
Innerhalb des Überlaufbehälters 9 ist eine Vielzahl von
Abscheidebehältern 13 angeordnet, welche nach Art von Trichtern
geformt und nach oben offen sind. In diesen Abscheidebehältern 13
sammeln sich die noch in der Flüssigkeit verbliebenen Inhaltsstoffe
und gleiten an den geneigten Wänden 13b der Abscheidebehälter 13
bis in deren Spitzen 13a hinunter, von wo aus sie über weitere
Ableitungskanäle 14 abgeleitet werden. Die Ableitungskanäle 14
werden in einem gemeinsamen Ableitungskanal 15 zusammengefasst.
Um eine möglichst wirkungsvolle Reinigung der Flüssigkeit zu
erzielen, sollten die nach oben offenen Abscheidebehälter 13 so um
das Rundstrombecken 2 angeordnet sein, dass sie die sich zwischen
der Aussenwandung des Rundstrombeckens 2 und der Innenwandung
des Überlaufbehälters 9 ergebende Differenzfläche, welche eine
sogenannte Überlauffläche Ü darstellt, vollständig überdecken.
Absinkende Inhaltsstoffe werden dann auf jeden Fall in den Bereich
eines der Abscheidebehälter 13 gelangen und zuverlässig abgefördert.
In Fig. 3 ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Die Funktion ist gleichartig, wie bei dem vorher
erläuterten Beispiel. Lediglich die geometrische Anordnung von
Rundstrombecken 23 und Überlaufbehälter 93 ist anders gewählt, um
zu zeigen, dass es auf die geometrische Anordnung der
erfindungswesentlichen Elemente nicht ankommt.
Das Rundstrombecken 23 der Abscheidungsanlage 1 befindet sich in
einer Reihe von Abscheidebehältern 133, welche longitudinal
hintereinander angeordnet sind und in dieser Anordnung ein
langgestrecktes Überlaufbecken 93 bilden. Da die Wirkungsweise im
Übrigen identisch mit der ist, wie zum Ausführungsbeispiel gemäss
der Fig. 1 und 2 bereits beschrieben wurde, erübrigt sich zur
Vermeidung von Wiederholungen eine erneute
Funktionsbeschreibung.
Im Überlaufbecken 9 befindet sich eine ringförmige Rinne 16 mit
einem Überfallwehr 17. Dies dient zum strömungsberuhigten
Abführen der gereinigten Flüssigkeit.
Die erfindungsgemässe Abscheidungsanlage 1 kann sowohl stationär
angeordnet als auch transportabel sein. Sie kann als Einzelanlage
konzipiert, aber auch Bestandteil einer Gruppe von Anlagen sein.
Claims (5)
1. Verfahren zum Abscheiden von in Flüssigkeiten nicht gelösten
Inhaltsstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit
einem Rundstrombecken (2, 23) durch einen Zulaufkanal (3, 33)
etwa tangential zugeführt wird, dass in einem ersten Schritt für
die Abscheidung eines Teils der abzuscheidenden Inhaltsstoffe
die Flüssigkeit aufgrund dieser tangentialen Zuführung in eine
kreisförmige Strömung versetzt wird, wobei der kreisförmigen
Strömung eine radial einwärts gerichtete Querströmung derart
überlagert ist, dass mittels der Querströmung die
abzuscheidenden Inhaltsstoffe in das Zentrum (Z) des
Rundstrombeckens (2, 23) gefördert werden, und von dort
mittels wenigstens einem Ableitungskanal (12, 123) abgeleitet
werden, dass in einem zweiten Schritt für die Abscheidung
weiterer Inhaltsstoffe die Flüssigkeit nach Verlassen des
Rundstrombeckens (2, 23) einem Überlaufbecken (9, 93)
zufliesst, und dass sich in dem Überlaufbecken (9, 93)
wenigstens ein Abscheidebehälter (13, 133) befindet, in
welchem sich die weiteren Inhaltsstoffe ablagern und mittels
weiterer Ableitungskanäle (14, 143) abgefördert werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rundstrombecken (2, 23)
vorgesehen ist, in welches etwa tangential ein Zulaufkanal (3,
33) einmündet, durch den mit nicht gelösten, abzuscheidenden
Inhaltsstoffen angereicherte Flüssigkeit in das
Rundstrombecken (2, 23) einspeisbar ist, wobei das
Rundstrombecken (2, 23) in seinem Zentrum (Z) eine
Ablauföffnung (6) aufweist, die in einen Ableitungskanal (12,
123) mündet, dass ein Überlaufbecken (9, 93) zur Aufnahme
der das Rundstrombecken (2, 23) verlassenden, vorgereinigten
Flüssigkeit vorgesehen ist, und dass von den
Begrenzungswänden des Rundstrombeckens (2, 23) und des
Überlaufbeckens (9, 93) eine Überlauffläche (Ü) gebildet wird,
in der, die Überlauffläche (Ü) weitestgehend überdeckend,
wenigstens ein Abscheidebehälter (13, 133) nach Art eines
Trichters angeordnet ist, welcher die in der Flüssigkeit
verbliebenen ungelösten, abscheidbaren Inhaltsstoffe auffängt
und zu seiner Spitze (13a, 133a) fliessen lässt, die mit
wenigstens einem weiteren Ableitungskanal (14, 143)
verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der wenigstens eine Abscheidebehälter (13, 133) geneigte
Seitenwände (13b, 133b) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
im Überlaufbecken (9) eine Rinne (16) mit einem Überfallwehr
(17) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
sie mobil ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19961560A DE19961560B4 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von in Flüssigkeiten mitgeführten nicht gelösten Inhaltsstoffen |
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DE19961560A DE19961560B4 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von in Flüssigkeiten mitgeführten nicht gelösten Inhaltsstoffen |
Publications (2)
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DE19961560B4 DE19961560B4 (de) | 2005-01-27 |
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ID=7933483
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19961560B4 (de) |
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DE19961560B4 (de) | 2005-01-27 |
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