DE19960333A1 - Vorrichtung zum Herstellen eines Gasgemisches - Google Patents
Vorrichtung zum Herstellen eines GasgemischesInfo
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Abstract
Beschrieben wird eine Vorrichtung zur Herstellung eines Gasgemisches aus HMDSO und Sauerstoff, wobei Prozeßgas hergestellt wird. DOLLAR A Damit ein großes Volumen an Prozeßgas mit einer solchen Vorrichtung kontinuierlich herstellbar und bei praktisch verarbeitbaren Temperaturen abziehbar ist, wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß in einer länglichen, im wesentlichen vertikal angeordneten, kühlfähigen Kolonne (1) mehrere Füllpackungen (2) übereinander angeordnet sind, daß im oberen Bereich der Kolonne (1) ein von außen in die Kolonne (1) eingeführter Zulaufstutzen (3) und ein nach außen geführter Gasaustrittanschluß (6) befestigt sind und daß Einrichtungen (26) für die Messung der Temperatur, des Druckes und der Menge des austretenden Gasgemisches vorgesehen sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines Gasgemisches aus HMDSO und
einem Trägergas, zum Beispiel Sauerstoff (O2), als Prozeßgas.
Es ist bekannt, Werkstücke durch Plasmabeschichtungsverfahren zu behandeln, wobei zur Her
stellung des Plasmas ein Gasgemisch aus Hexamethyldisiloxan (HMDSO)- und Sauerstoff ver
wendet wird. Für solche Beschichtungsverfahren, um zum Beispiel optische Linsen zu be
schichten, hat man bereits Vorrichtungen der eingangs genannten Art gebaut. Bei diesen wurde
hauptsächlich das flüssige HMDSO erhitzt und der dabei entstehende Dampf mit Sauerstoff ge
mischt, so daß das gewünschte Gasgemisch als Prozeßgas zur Verfügung stand. Die Siedetem
peratur des HMDSO liegt etwa bei der von Wasser, und mit Nachteil hatte damit das hergestellte
Gasgemisch eine Temperatur in der Größenordnung von 100°C mit dem Nachteil, daß es in den
gasführenden Leitungen bis zu dem Gerät der Plasmaerzeugung teilweise kondensierte. Man
hat versucht, diesen Gasverlust durch Heizen der gasführenden Leitungen, einschließlich den
Ventilen, Verteilern und dergleichen aufzufangen. Eine solche Vorrichtung ist aber ersichtlich
aufwendig und technisch nur schwer zu realisieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit der ein großes Volumen an Prozeßgas kontinuierlich herstellbar und bei prak
tisch verarbeitbaren Temperaturen abziehbar ist. Praktisch verarbeitbare Temperaturen setzen
ein Produktgas (Gasgemisch) voraus, das in der Größenordnung von Raumtemperatur angebo
ten wird, wobei auch Temperaturen des Gasgemisches zwischen 0°C und 20°C als praktisch
verarbeitbar angesehen werden. Die weitere Bedingung für die erfindungsgemäße Lösung war
die Bereitstellung eines Gasflusses mit einem großen Volumen pro Zeiteinheit, wobei hier an 2
bis 5 m3 pro Stunde und vorzugsweise 0,2 bis 0,5 m3 pro Stunde gedacht ist (der Volumenstrom
ist auf Standardbedingungen - 1 bar Druck, 20°C - umgerechnet).
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer länglichen, im wesentlichen
vertikal angeordneten, kühlfähigen Kolonne mehrere Füllpackungen übereinander angeordnet
sind, daß im oberen Bereich der Kolonne ein von außen in die Kolonne geführter Zulaufstutzen
und ein nach außen geführter Gasaustrittsanschluß befestigt sind und daß Einrichtungen für die
Messung der Temperatur, des Druckes und der Menge des austretenden Gasgemisches vorge
sehen sind. Die Erfindung hatte sich die Erzeugung eines Dampfes aus dem HMDSO bei gerin
gerer Temperatur vorgenommen. Es mußte also erreicht werden, das flüssige HMDSO mit ande
ren Mitteln als der Erhöhung der Temperatur zu verdampfen. Um eine solche Verdampfungsvor
richtung zu schaffen, macht sich die Erfindung die Destillations- oder Extraktionskolonnen zu
Nutze. Es wurden geeignete Änderungen und Maßnahmen vorgesehen, um das flüssig in eine
im wesentlichen vertikal angeordnete Kolonne oben eingeführte HMDSO bei mäßigen Tempe
raturen zu verdampfen. Die Erfindung geht hierbei den Weg, aus anderem Zusammenhang an
sich bekannte Füllpackungen mit Wabenstruktur einzusetzen, wodurch die Verteilung des flüssi
gen HMDSO auch bei geringeren Temperaturen verbessert wird. Die bekannten Füllpackungen
mit Wabenstruktur bestehen vorzugsweise aus Metall und sind übereinander so angeordnet, daß
sie unter einem Zulaufstutzen des flüssigen HMDSO liegen. Wenn der Zulaufstutzen im oberen
Bereich der Kolonne endet, kann der Strom des flüssigen HMDSO zu Tropfen umgewandelt
werden, die auf die obere Füllpackung tropfen und nach und nach durch Schwerkraft in die dar
unter befindlichen Füllpackungen gelangen, wo die angebotenen großen Oberflächen benetzt
werden. Die etwa im Bereich von Wasser liegende Viskosität des flüssigen HMDSO erlaubt die
se Verteilung. Zur Einhaltung eines konstanten Mischungsverhältnisses von HMDSO und Trä
gergas ist es dabei zwingend erforderlich, die Temperatur der Kolonne konstant zu halten. Be
sonders günstige Verhältnisse ergeben sich zudem, wenn die Kolonne gekühlt wird. Dabei hat
man an eine Temperatur zwischen 1°C und 20°C und vorzugsweise zwischen 5°C und 11°C
gedacht. Technisch kann man dies umsetzen, indem die Kolonne etwa mit einem von Kühlmittel
durchflossenen Kühlmantel versehen ist. Das Kühlmittel selbst - besonders einfach ist hier die
Verwendung von Wasser - kann dann in einem konventionellen Thermostaten temperiert wer
den.
Es ist zweckmäßig, im unteren Bereich der Kolonne das andere Gas zuzuführen, zum Beispiel
Sauerstoff, der beispielsweise auch durch Argon ersetzt sein kann. Während sich die flüssigen
Komponenten in Richtung auf den Boden der Kolonne bewegen, steigen die gasförmigen
Dämpfe nach oben. An entsprechend günstiger Stelle ist erfindungsgemäß ein nach außen ge
führter Gasaustrittsanschluß befestigt, durch welchen das gewünschte Gasgemisch aus HMDSO
und einem Trägergas, wie zum Beispiel Sauerstoff, herausgeführt wird.
Ferner sind an bzw. in der erfindungsgemäßen Kolonne Einrichtungen vorgesehen, um die
Temperatur und den Druck der Flüssigkeit und/oder der Gase bzw. des Gasgemisches zu mes
sen, weil man durch deren Einstellung das Produktionsverfahren des Gasgemisches optimieren
kann. Das Gleiche gilt auch für die Menge des austretenden Gasgemisches, die an das weitere
Verarbeitungsverfahren angepaßt sein sollte, dem aber auch die anderen Parameter innerhalb
der Herstellungsvorrichtung gemäß der Erfindung angepaßt sein müssen.
Durch die neue Herstellungsvorrichtung gemäß der Erfindung ist es möglich, kontinuierlich einen
großen Volumenstrom an Prozeßgas herzustellen und dies insbesondere bei Temperaturen in
der Größenordnung der Raumtemperatur, so daß eine weitere Verarbeitung, zum Beispiel das
Weiterführen durch längere Rohrleitungen, durch Verteilereinrichtungen usw. praktisch und ohne
technische Schwierigkeiten möglich wird.
Günstig ist es dabei, erfindungsgemäß am Boden der Kolonne einen Flüssigkeitssensor und
eine durch ein Ventil schließbare Abzugsleitung für überschüssige Flüssigkeit anzuschließen. Es
hat sich gezeigt, daß bei Einsatz der erfindungsgemäßen Gasherstellungsvorrichtung trotz der
guten Verteilung über die Füllpackungen ein gewisser Anteil des flüssig zugeführten HMDSO
nach unten in den Bodenbereich der Kolonne gelangt und an einer weiteren Verdampfung nicht
mehr beteiligt ist. Deshalb ist es vorteilhaft, das Vorhandensein und gegebenenfalls auch die
Menge von Flüssigkeit am Boden der Kolonne abzufühlen und durch Betätigung eines Ventils
etwaige überschüssige Flüssigkeit abzuziehen. Man kann diese Flüssigkeit auch in einem Be
hälter auffangen oder in einer Wiederaufbereitungsanlage, so daß nach mehrmaligem Durchlauf
des flüssigen HMDSO ein größtmöglicher Anteil in den Dampfzustand überführt wird.
Es hat sich als praktisch erwiesen, die Kolonne etwa 15 cm bis 1,5 m und vorzugsweise 30 cm
lang auszubilden. Hierbei sind Durchmesser im Bereich von 30 bis 300, vorzugsweise 40 bis 200
und besonders bevorzugt 50 mm bis 80 mm vorgesehen. In solchen Kolonnen können dann 2
bis 10 und bevorzugt 3 bis 8 Füllpackungen mit der Wabenstruktur übereinander angeordnet
werden.
Weiterhin haben praktische Versuche gezeigt, daß bei immer weiterer Steigerung des Volumen
stromes des hergestellten Gasgemisches die Menge an flüssigem HMDSO am Boden der Ko
lonne größer wird. Wünscht man die Versorgung sehr leistungsstarker Maschinen mit großen
Volumenströmen an Prozeßgas von zum Beispiel 10 m3 bis 20 m3 pro Stunde, dann fällt der
Produktionsstrom der neuen Vorrichtung in der oben beschriebenen Weise im Laufe der Zeit
unter Werte des Produktionsstromes ab, die eine Versorgung der leistungsstarken Verarbei
tungsmaschinen nicht mehr gewährleisten.
Zwar liegt auf der Hand, die Produktionsleistungen dadurch zu steigern, daß man längere Ko
lonnen baut, die mit einer größeren Anzahl von Füllpackungen gefüllt sind oder bei denen man
teurere Füllpackungen mit mehr Wabenform pro Flächeneinheit einsetzt. Diese Lösungen sind
aber teuer und durch den hohen technischen Aufwand störanfällig. Daher ist die Erfindung für
besonders hohe Leistungen den anderen Weg gegangen, die Vorrichtung der vorstehend be
schriebenen Art derart weiter auszugestalten, daß unter dem inneren Auslaufende des Zulauf
stutzens eine den Querschnitt der Kolonne überspannende Verteilerschale mit Gasdurchström
öffnungen angebracht ist. Eine solche Verteilerschale muß selbstverständlich gasdurchlässig
sein, denn die von unten aufsteigenden, durch die Füllpackungen erzeugten Dampfmengen
müssen durch diese Verteilerschale nach oben hindurchsteigen können. Andererseits gelingt es
überraschend mit der Anordnung einer solchen Verteilerschale, daß die am Auslaufende des
Zulaufstutzens angebotenen größeren Tropfen des flüssigen HMDSO in eine erheblich größere
Anzahl kleinerer Tropfen aufgeteilt oder verteilt werden können. Um diesen Verteilungseffekt
möglichst groß zu gestalten, ist die Verteilerschale möglichst groß ausgebildet. Sie überspannt
den Querschnitt der Kolonne, wobei aber der erforderliche Gasdurchströmquerschnitt beachtet
ist. Der Einsatz einer solchen Verteilerschale hat bei der beschriebenen Vorrichtung gemäß der
Erfindung die Wirkung gebracht, daß auch große Volumina an Produktgasgemisch kontinuierlich
herstellbar sind, also zum Beispiel 100 m3 pro Stunde, ohne daß im Verlaufe des Herstellungs
verfahrens ein Produktabfall feststellbar wäre; und dies bei praktisch verarbeitbaren Temperatu
ren des Produktgasgemisches.
Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn im zentralen Bereich der Verteilerschale ein
mit Durchtrittslöchern versehener Mittelboden angeordnet ist, der außen von den Gasdurch
strömöffnungen umgeben ist. Im Querschnitt ist die Kolonne der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kreisrund, weil dann die industriell angebotenen Füllpackungen leichter zu verwenden sind. Der
Umfang der flach oder leicht gewölbt ausgestalteten Verteilerschale kann dann zweckmäßiger
weise an der Innenwand der Kolonne so befestigt werden, daß die Verteilerschale den gesamten
Querschnitt der Kolonne überspannt. Nur im zentralen Bereich der Verteilerschale ist dann
zweckmäßigerweise der erwähnte Mittelboden vorgesehen, welcher Durchtrittslöcher für das
Durchtreten des flüssigen HMDSO hat. Der freie Durchtrittsquerschnitt der Löcher beträgt in
Bezug auf die geschlossene Fläche des Mittelboden 1 bis 20%, vorzugsweise 5-10%. Bezogen
auf den gesamten Querschnitt der Kolonne ist der Anteil der außen um den Mittelboden herum
angeordneten Fläche, welche durch die Gasdurchströmöffnungen vorgegeben ist, größer; zum
Beispiel im Bereich von 50-80% des gesamten Kolonnenquerschnittes. Es hat sich gezeigt,
daß die aus dem Zulaufstutzen zugeführte Flüssigkeit (HMDSO) auf die Verteilerschale im Be
reich ihres Mittelbodens tropft und versucht, durch die einzelnen Durchtrittslöcher nach unten in
die oberste Füllpackung zu gelangen. Dadurch wird der Füllpackung bereits ein wesentlich bes
ser verteilter Flüssigkeitsstrom angeboten als bei der zuerst genannten Vorrichtung ohne die
Verteilerschale.
Günstig ist es dabei, wenn erfindungsgemäß der Mittelboden der Verteilerschale zwischen den
Durchtrittslöchern geschlossen ist und von einem mittleren Ringelement getragen ist. Der auf der
zylindermantelförmigen Innenfläche der Kolonne befestigte Mittelboden weist in seinem zentra
len Bereich das erwähnt mittlere Ringelement auf, innerhalb dessen sich der Mittelboden befin
det. Er ist in den vorstehend erwähnten Prozentverhältnissen geschlossen bzw. durch die
Durchtrittslöcher offen. Die Herstellung einer solchen Verteilerschale ist einfach. Der Mittelboden
kann zum Zentrum hin gewölbt sein, wobei eine besonders günstige Wölbung diejenige ist, bei
welcher der höchste Punkt des Mittelbodens in dessen mittlerem Bereich liegt. Das mittlere Rin
gelement kann durch speichenförmige Verbindungsstreben mit einem Außenring der Verteiler
schale verbunden sein, der an der Innenwand der Kolonne befestigt ist.
Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist der Mittelboden als Siebboden ausge
bildet, wobei der Mittelboden ebenfalls von einem mittleren Ringelement getragen ist. Den Sieb
boden kann man sich aus einem beliebigen, geeigneten Sieb vorstellen aus Metall oder Kunst
stoff, vorzugsweise gesintertem Metall. Auch eine Glasfritte wäre denkbar.
Besonders vorteilhaft ist erfindungsgemäß die Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art
zum Beschichten der inneren Oberflächen von Hohlkörpern. Insbesondere Hohlkörper, die nur
eine einzige Öffnung haben, können auf diese Art innen beschichtet werden, wenn das ge
wünschte Gasgemisch mit der richtigen und praktisch verarbeitbaren Temperatur hergestellt
eingeführt und nach seiner Behandlung und nach seinem Niederschlag auf den inneren Oberflä
chen des Hohlkörpers das restliche Prozeßgas wieder herausgeführt werden kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen in Verbindung mit den
Zeichnungen. Diese zeigen
Fig. 1 ein Prinzipschaubild eines Gesamtsystems, bei welchem die Vorrichtung zum Her
stellen des Gasgemisches in der Mitte schematisch wiedergegeben ist,
Fig. 2 einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Kolonne ohne Verteilerschale,
Fig. 3 einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform der Kolonne mit Verteilerschale,
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 3,
Fig. 5 perspektivisch die Ansicht einer Verteilerschale mit geschlossenem Mittelboden und in
diesem befindlichen Durchtrittslöchern, und
Fig. 6 eine weitere andere Ausführungsform einer Verteilerschale mit eingelegtem Siebbo
den.
In dem in Fig. 1 dargestellten Prinzipschaubild befindet sich etwa in der Mitte die hier beschrie
bene Vorrichtung zur Herstellung des Produktgasgemisches, die allgemein mit 1 bezeichnet ist.
Sie stellt die längliche, vertikal angeordnete Kolonne 1 dar und ist mit fünf Füllpackungen 2 ge
füllt, die jeweils Wabenstruktur haben und aus einer chemisch wenig angreifbaren Nickel-Chrom-
Molybdän-Legierung (Handelsname: Hastelloy) bestehen. Im oberen Bereich der Kolonne 1 ist
von außen ein Zulaufstutzen 3 in die Kolonne eingeführt. Dessen inneres Auslaufende 4 endet
etwa im Bereich der vertikalen Längsmittelachse 5 der Kolonne 1.
In Fig. 1 veranschaulicht Pfeil 6' die Strömungsrichtung des hergestellten Gasgemisches, näm
lich des Prozeßgases, welches die Kolonne 1 an deren Kopf durch den nach außen geführten
Gasaustrittsanschluß 6 verläßt. Das Prozeßgas ist ein Gemisch aus Trägergas und verdampftem
HMDSO und gelangt nach Passieren eines Druckreglers 7 über ein Ventil 8 in das Verteilungs
system 9. Bei diesem handelt es sich in der in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungs
form um einen Verteiler 10, von dem zehn Einführleitungen 11 in das Innere von Hohlkörpern, in
diesem Falle oben offene Flaschen 12, eingeführt sind.
Die Kolonne 1 selbst ist kühlfähig, d. h. sie ist außen mit einem Kühlmantel 13 umgeben, der von
Wasser als Kühlmedium durchströmt ist. Dieses gelangt über den Einlaß 14 gemäß Pfeil 14' von
einem Thermostat in den Hohlraum des Kühlmantels 13 und verläßt diesen über den Auslaß 15
gemäß Pfeil 15'. Bei dem hier durchgeführten Herstellungsverfahren wird das Kühlwasser von
dem Thermostaten auf einer Temperatur im Bereich zwischen 5 und 11°C gehalten. Das flüssige
HMDSO (Hexamethyldisiloxan) wird aus dem Vorratsbehälter 16 über den Massenflußregler 17
in Richtung des Pfeiles 3' über den Zulaufstutzen 3 in die Kolonne 1 eingetropft. Bei dem Bei
spiel der Fig. 1 ist das Prozeßgas nicht allein verdampftes HMDSO, sondern ein Gemisch mit
einem Trägergas, welches hier Sauerstoff (O2) ist, bei anderen Ausführungen aber auch Argon
(Ar), Krypton (Kr) und dergleichen sein kann. Auch der Sauerstoff als Trägergas wird gemäß
Pfeil 18' durch die Einführleitung 18 und über den Massenflußregler 19 in den Boden 20 der Ko
lonne 1 eingeführt. Das abstromseitige Ende 21 der Gaseinführleitung 18 ist in den Fig. 2
und 3 mit einer Kappe 22 versehen dargestellt, die vorgesehen ist, um ein Hineintropfen von
flüssigem HMDSO in die Gaseinführleitung 18 zu verhindern.
Nicht verdampftes HMDSO kann am Boden der Kolonne durch die Abzugsleitung 23, über ein
Ventil 24 gesteuert, abgezogen und einer Rückgewinnungsanlage (die hier nicht gezeigt ist) zu
geführt werden.
Gemäß Pfeil 25' kann ein Hilfsgas über die Einlaßleitung 25 in den Kopf der Kolonne 1 einge
speist werden, falls in der Kolonne 1 die Beimischung einer weiteren Gaskomponente gewünscht
ist. Diese Einlaßleitung 25 kann auch dem Spülen der Kolonne 1 dienen.
In der Mitte oben am Kopf der Kolonne 1 ist ferner ein Thermoelement 26 gezeigt, mit dessen
Hilfe die Temperatur des Gases in der Kolonne gemessen werden kann.
Am Boden 20 der Kolonne kann ferner ein hier dargestellter Flüssigkeitssensor vorgesehen sein,
um abzufühlen, ob und gegebenenfalls wie viel nicht verdampftes HMDSO sich am Boden 20
der Kolonne gebildet hat.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Kolonne 1 in ihrem konkreteren Aufbau mit den Füllpackungen 2
und den Spannringen 28 am Kopf und Boden der Kolonne 1. Während Fig. 2 der Ausfüh
rungsform der Fig. 1 ähnlich ist und dort von dem Auslaufende 4 des Zulaufstutzens 3 flüssiges
HMDSO auf die Füllkörper 2 in verhältnismäßig großen Tropfen tropfengelassen wird, weil sich
die Tropfen in den Füllkörpern 2 weitgehend verteilen, stellt die Ausführungsform der Fig. 3
eine zusätzliche Hilfsmaßnahme dar, nämlich eine Verteilerschale 29, welche im wesentlichen
senkrecht zu der vertikalen Längsmittelachse 5, also horizontal angeordnet ist und den gesam
ten Innenquerschnitt der Kolonne 1 überspannt. Diese Verteilerschale 29 ist in geringem Ab
stand von 0,1 bis 10 mm und vorzugsweise etwa 2 mm unter dem unteren Teil des inneren
Auslaufendes 4 des Zulaufstutzens 3 angebracht.
In Fig. 4 ist eine erste Ausführungsform einer Verteilerschale 29 vergrößert in einer oben und
unten abgebrochen gezeichneten Kolonne 1 dargestellt. Der vorgenannte Abstand der Verteiler
schale von dem inneren Auslaufende 4 des Zulaufstutzens 3 ist im zentralen Bereich 30 der
Verteilerschale gemessen, denn die vertikale Längsmittelachse 5 erstreckt sich durch diesen
zentralen Bereich 30 und berührt im wesentlichen den unteren Teil des Auslaufendes 4 des Zu
laufstutzens 3. Im zentralen Bereich 30 der Verteilerschale 29 befindet sich eine zu der Längs
mittelachse 5 symmetrische Erhebung.
Bei einer anderen Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist auch eine solche Erhebung 31 dargestellt
und ist dort mit einem mittigen Durchtrittsloch 32 versehen. In Fig. 4 fehlt dieses Durchtrittsloch
32. Der erhabene Teil 31 im zentralen Bereich 30 der Verteilerschale 29 ist im Falle der Ausfüh
rungsform der Fig. 4 massiv ausgebildet, während er bei Fig. 5 in Form eines gebogenen,
gewölbten Bleches hergestellt ist.
Bei allen drei Ausführungsformen gemäß den Fig. 4 bis 6 weist die Verteilerschale 29 einen
an den Innenraum der Kolonne angepaßten Kreisquerschnitt auf, der aus den perspektivischen
Darstellungen der Fig. 5 und 6 besonders deutlich erkennbar ist.
Das Wichtige bei der Verteilerschale 29 ist bei allen drei hier gezeigten Ausführungsformen der
Mittelboden 33. Dieser Mittelboden 33 ist bei dem Beispiel der Fig. 4 mit dem erhabenen Teil
31 und massiv ausgestaltet; bei dem Beispiel der Fig. 5 als nach oben gewölbtes Blech mit
dem mittigen Durchtrittsloch 32; und im Falle der Fig. 6 ein ebenes Sieb.
Während bei der Siebform gemäß Fig. 6 Durchtrittslöcher gleichmäßig über den gesamten
Mittelboden 33 verteilt sind (gegebenenfalls mit Ausnahmen im Randbereich), befinden sich am
Rand des kreisförmigen Mittelbodens 33 weitere Durchtrittslöcher 34. Die Durchtrittslöcher 32
und 34 dienen dem Durchtropfen des flüssig durch den Zulaufstutzen 3 zugeführten HMDSO,
welches durch die Verteilerschale 29 schon vor Eintritt in den darunter befindlichen Füllkörper 2
weitgehend feinverteilt wird. Die um eine bis zwei Größenordnungen kleineren Flüssigkeitströpf
chen im Vergleich zu dem das innere Auslaufende 4 des Zulaufstutzens 3 verlassenden großen
Flüssigkeitstropfen verlassen die Verteilerschale 29 im Bereich des Mittelbodens 33, über diesen
verteilt, im wesentlichen vertikal nach unten, um in den Füllkörper 2 zu gelangen und dort weiter
verteilt zu werden.
Der Mittelboden 33 wird von einem mittleren Ringelement 35 getragen. Dieses Ringelement 35
seinerseits ist über gleichmäßig am Umfang verteilte und radial angebrachte Speichen 36 mit
Abstand an einem Außenring 37 befestigt. Durch den Abstand zwischen dem Außenring 37 und
dem mittleren Ringelement 35 ergibt sich eine freie Ringfläche, die sich aus vier Segmenten
zusammensetzt, welche Gasdurchströmöffnungen 38 darstellen.
Im Betrieb muß nämlich das in den Füllkörpern fein verteilte und teilweise verdampfte HMDSO
durch diese Gasdurchströmöffnungen 38 durch die Verteilerschale 29 zum Kopf der Kolonne 1
nach oben strömen, damit das Produktgasgemisch dann über die Leitung 6 dem Verbraucher
zugeführt werden kann.
1
Kolonne
2
Füllpackungen
3
Zulaufstutzen
3
' Strömungsrichtung
4
Auslaufende des Zulaufstutzens
5
Längsmittelachse der Kolonne
6
Gasaustrittsanschluß
6
' Strömungsrichtung des Gasgemisches
7
Druckregler
8
Ventil
9
Verteilungssystem
10
Verteiler
11
Einführleitungen
12
oben offene Flaschen
13
Kühlmantel
14
Auslaß des Kühlmediums
14
' Strömungsrichtung des Kühlmediums
15
Einlaß
15
' Strömungsrichtung
16
Vorratsbehälter
17
Massenflußregler
18
Gaseinführleitung
18
' Einführrichtung des Trägergases
19
Massenflußregler
20
Boden der Kolonne
21
abströmseitiges Ende der Gaseinführleitung
22
Kappe
23
Abzugsleitung
24
Ventil
25
Einlaßleitung
25
' Strömungsrichtung
26
Thermoelement
27
Flüssigkeitssensor
28
Spannringe
29
Verteilerschale
30
zentraler Bereich der Verteilerschale
31
Erhebung
32
Durchtrittsloch
33
Mittelboden
34
Durchtrittslöcher
35
Ringelement
36
Speichen
37
Außenring
38
Gasdurchströmöffnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Gasgemisches aus HMDSO und einem Trägergas,
zum Beispiel Sauerstoff (O2), als Prozeßgas, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
länglichen, im wesentlichen vertikal angeordneten, kühlfähigen Kolonne (1) mehrere
Füllpackungen (2) übereinander angeordnet sind, daß im oberen Bereich der Kolonne (1)
ein von außen in die Kolonne (1) geführter Zulaufstutzen (3) und ein nach außen ge
führter Gasaustrittsanschluß (6) befestigt sind und daß Einrichtungen (7, 26) für die Mes
sung der Temperatur, des Druckes und der Menge des austretenden Gasgemisches
vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden (20) der Kolonne
(1) ein Flüssigkeitssensor und eine durch ein Ventil (24) schließbare Abzugsleitung (23)
für überschüssige Flüssigkeit angeschlossen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem inneren
Auslaufende (4) des Zulaufstutzens (3) eine den Querschnitt der Kolonne (1) überspan
nende Verteilerschale (29) mit Gasdurchströmöffnungen (38) angebracht ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im zentra
len Bereich (30) der Verteilerschale (29) ein mit Durchtrittslöchern (34) versehener Mit
telboden (33) angeordnet ist, der außen von den Gasdurchströmöffnungen (38) umgeben
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittel
boden (33) der Verteilerschale (29) zwischen den Durchtrittslöchern (32, 34) geschlossen
ist und von einem mittleren Ringelement (35) getragen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittel
boden (33) als Siebboden ausgebildet und von einem mittleren Ringelement (35) getra
gen ist.
7. Verwendung der Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Beschichten der
inneren Oberflächen von Hohlkörpern (12).
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