DE19959843A1 - Stückgutförderer - Google Patents
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Abstract
Ein Stückgutförderer mit einer Anzahl von entlang einer Bahn bewegbaren Transportwagen für das Stückgut ist so ausgestaltet, dass jeder Transportwagen mit Mitteln zum selbsttätigen Entladen versehen ist, wobei die Bahn eine Mehrzahl von Ausschleusstellen aufweist, an denen ansteuerbare Aktivierungselemente zum bedarfsweisen Aktivieren der Entlademittel von passierenden Transportwagen angeordnet sind. DOLLAR A Die bisher bekannten Stückgutförderer dieser Art sind entweder mit entsprechend aufwendigen Quergurten mit eigenem ansteuerbaren Antrieb oder mit recht ungenau arbeitenden Kippschalen versehen. DOLLAR A Die Erfindung sieht nun vor, dass die Transportwagen jeweils eine im Wesentlichen ebene Ladefläche für das Stückgut aufweisen und dass die Entlademittel jeweils einen im Wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung des zugehörigen Transportwagens bewegbaren, die Ladefläche überstreichenden Schieber umfassen, welcher vorzugsweise mit einer an seinem unteren Rand angeordneten Bürste versehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Stückgutförderer mit einer Anzahl von entlang
einer Bahn bewegbaren Transportwagen für das Stückgut, wobei jeder
Transportwagen mit Mitteln zum selbsttätigen Entladen versehen ist und
wobei die Bahn eine Mehrzahl von Ausschleusstellen aufweist, an denen
ansteuerbare Aktivierungselemente zum bedarfsweisen Aktivieren der
Entlademittel von passierenden Transportwagen angeordnet sind.
Derartige Stückgutförderer werden beispielsweise zum automatischen Sor
tieren und Kommissionieren von Paketsendungen oder, mit zunehmender
Tendenz, von Briefsendungen eingesetzt. Hierbei wird das Stückgut zu
nächst vereinzelt und dann von Hand oder mittels einer Einschussförder
strecke den Transportwagen aufgegeben. Eine zentrale Steuerung identifi
ziert die einzelnen Güter mittels automatischer Erkennung durch Scanner
oder mittels entsprechender Eingabe einer Bedienperson in ein an der Ein
schussstelle angeordnetes Bedienpult und ordnet dem jeweils beauf
schlagten Transportwagen eine bestimmte Ausschleusstelle zu. An dieser
Ausschleusstelle wird das Stückgut durch Aktivieren der Entlademittel des
Transportwagens selbsttätig entladen.
Die bekannten Stückgutförderer dieser Art sind entweder mit Transportwa
gen ausgerüstet, die jeweils ein senkrecht zur Bewegungsrichtung des
Transportwagens förderndes Transportband (einen Quergurt) aufweisen,
oder aber mit kippbaren Schalen versehen, die an den Ausschleusstellen
bedarfsweise auf Aktivierungsrampen auflaufen und das geförderte Stück
gut seitlich abkippen.
Transportwagen, die mit einem Quergurt versehen sind, sind sowohl hin
sichtlich ihrer Herstellung als auch hinsichtlich ihres Wartungsaufwandes
sehr aufwendig: Der Quergurt benötigt einen eigenen, auf dem Transport
wagen selbst angeordneten Antrieb oder Übertrieb, der bedarfsweise an
gesteuert werden kann. Dies ist aufwendig, da jeder einzelne Transport
wagen mit Förder- und Antriebstechnik auszurüsten ist.
Transportwagen mit Kippschalentechnik sind zwar wesentlich einfacher
herzustellen und zu warten als Transportwagen mit Quergurt, jedoch auch
diese Technik ist nicht ohne Probleme: Je nach Fläche, Volumen und Ge
wicht des geförderten Stückguts kann ein und dieselbe Abkippbewegung in
unterschiedlichen Bewegungskurven des Stückguts resultieren. So kann es
vorkommen, dass etwa besonders leichte und flächige Güter zu langsam
abgekippt werden, so dass sie erst nach der eigentlich gewollten Aus
schleusstelle vom Transportwagen fallen. Bei Sortieranlagen für Pakete
kann es auch immer wieder einmal sein, dass das Paket auf Grund der
Umreifung zu spät abgekippt wird, weil das Paketband an der Kippscha
lenoberfläche anhaftet, bis ein gewisser Neigungswinkel der Kippschale
überschritten ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, einen Stückgutförderer der eingangs genannten Art hinsichtlich
seiner Herstellung sowie hinsichtlich des laufenden Wartungsbedarfs deut
lich unaufwendiger als bisher zu gestalten, ohne Abstriche bei Genauigkeit
oder Zuverlässigkeit des Entladevorgangs in Kauf nehmen zu müssen.
Diese Aufgabe ist durch einen Stückgutförderer mit den Merkmalen des
beigefügten Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Stückgutförderers sind in den Ansprüchen 2 bis 20 niedergelegt.
Eine bevorzugte Verwendung des Stückgutförderers nach der Erfindung
ergibt sich aus Anspruch 21.
Der Stückgutförderer nach der Erfindung umfasst eine Anzahl von entlang
einer Bahn bewegbaren Transportwagen für das Stückgut. Diese Trans
portwagen weisen jeweils eine im Wesentlichen ebene Ladefläche auf und
sind jeweils mit einem im Wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung des
zugehörigen Transportwagens bewegbaren, die Ladefläche zumindest teil
weise überstreichenden Schieber zum selbsttätigen Entladen des Stück
guts versehen. Die Bahn des Stückgutförderers weist, wie im Stand der
Technik an sich üblich, eine Mehrzahl von Ausschleusstellen auf, an denen
ansteuerbare Aktivierungselemente zum bedarfsweisen Aktivieren des je
weiligen Schiebers von passierenden Transportwagen angeordnet sind.
Der erfindungsgemäße Schieber arbeitet nach dem umgekehrten Prinzip
eines Handfegers zur Bodenreinigung: An der gewünschten Ausschleus
stelle "fegt" er das mit seinem Transportwagen geförderte Stückgut seitlich
von der zu diesem Zweck eben ausgestalteten Ladefläche herunter. Akti
vierung und Steuerung des Schiebers erfolgen über Aktivierungselemente
unter Ausnutzung der Bewegung des Transportwagens, wodurch ein eige
ner Antrieb für den Schieber entfällt. Gleichzeitig wird das Stückgut durch
den Schieber mit einer eindeutig und unabhängig von der Form oder des
Gewichts des Stückguts festgelegten Bewegung ausgeworfen, selbst wenn
die Reibungskraft zwischen dem Stückgut und der Ladefläche des Trans
portwagens unüblich hoch sein sollte.
Die Erfindung vereint also den einfachen Aufbau eines bekannten Kipp
schalen-Stückgutförderers mit der Zuverlässigkeit und Genauigkeit eines
bekannten Quergurt-Stückgutförderers.
Im Rahmen der Erfindung ist es auch ohne weiteres möglich, mehr als nur
ein Stückgutteil je Transportwagen zu transportieren und dennoch jedes
Teil individuell ausschleusen zu können: Hierzu muß nur der Schieber un
terteilt, oder aber vorzugsweise derart angeordnet werden, daß er die La
defläche in zwei Teilflächen teilt und wahlweise die eine oder die andere
Teilfläche überstreicht, das Stückgut also wahlweise nach "links" oder nach
"rechts" abschiebt. Insbesondere bei Kleingut bietet eine solche Kapazi
tätserhöhung bzw. Doppelbelegung der Transportwagen erhebliche Vor
teile.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der erfindungsgemäße Schieber
zumindest an seinem die Ladefläche überstreichenden, unteren Rand ela
stisch verformbar ist. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass der
untere Rand des Schiebers als Bürste ausgebildet ist. Statt einer Bürste
kann auch eine elastische Lippe verwendet werden. Die sich hierdurch er
gebenden Vorteile werden am augenfälligsten, wenn das geförderte Stück
gut etwa aus vereinzelten Briefen besteht; denn diese neigen dazu, unter
einem wenig oder gar nicht elastisch ausgebildeten Schieber durchzurut
schen, da sie im Allgemeinen sehr dünne Kanten aufweisen. Aber auch bei
größeren Stückgütern ist so gewährleistet, dass keine etwa abstehenden
Bänder oder Verpackungsteile zwischen den Schieber und die Ladefläche
gelangen und dort eingeklemmt werden.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Ladefläche mit flächenverteilten
Noppen, oder aber mit Stegen und/oder Rillen versehen ist: Wiederum vor
allem bei Briefen als gefördertem Stückgut kann durch diese Maßnahme
die Gefahr eines Durchrutschens zwischen dem Schieber und der Ladeflä
che weiter verringert, im Zusammenspiel mit beispielsweise einer Bürste
am unteren Rand des Schiebers gar ausgeschlossen werden. Außerdem
wird durch eine solche strukturierte Oberfläche der Ladefläche die Reibung
zwischen dem Stückgut und der Ladefläche verringert.
Für die Aktivierungselemente an den Ausschleusstellen gibt es zwei bevor
zugte Alternativen:
Nach der ersten Alternative bestehen die Aktivierungselemente an den Ausschleusstellen jeweils im Wesentlichen aus einer Steuerkulisse, an welche die Schieber der Transportwagen, vorzugsweise mittels mindestens einer auf der Steuerkulisse abrollenden Steuerrolle, gekoppelt werden können. Das Einkoppeln der Steuerrolle des Schiebers in die Steuerkulisse kann beispielsweise über eine schaltbare Weiche erfolgen.
Nach der ersten Alternative bestehen die Aktivierungselemente an den Ausschleusstellen jeweils im Wesentlichen aus einer Steuerkulisse, an welche die Schieber der Transportwagen, vorzugsweise mittels mindestens einer auf der Steuerkulisse abrollenden Steuerrolle, gekoppelt werden können. Das Einkoppeln der Steuerrolle des Schiebers in die Steuerkulisse kann beispielsweise über eine schaltbare Weiche erfolgen.
Die zweite Alternative besteht darin, dass die Aktivierungselemente an den
Ausschleusstellen im Wesentlichen nur aus mindestens einer Rolle oder
einem Führungsbolzen bestehen, während die Schieber der Transportwa
gen jeweils fest mit einer am Transportwagen angebrachten Steuerkulisse
verbunden sind, wobei die Rolle bzw. der Führungsbolzen bedarfsweise in
diese Steuerkulisse eines passierenden Transportwagens einkoppelbar ist.
Diese zweite Alternative hat gegenüber der ersten den Vorteil, dass das
Ankoppeln einfacher ausgestaltet sein kann: Es genügt, wenn beispiels
weise eine horizontal angeordnete Rolle an der Ausschleusstelle norma
lerweise abgesenkt ist und zum Aktivieren des Schiebers angehoben wird,
so dass sie auf die Steuerkulisse des gerade passierenden Transportwa
gens auftrifft, entlang dieser abrollt und die Steuerkulisse (und mit dieser
den Schieber) entsprechend auslenkt. Allerdings reicht die Länge der
Transportwagen nicht immer aus, um eine vollständige Steuerkulisse daran
anzubringen.
Beiden Alternativen gemeinsam ist die Möglichkeit, die Steuerkulisse der
art zu formen, dass die Bewegung des Schiebers bei eingekoppeltem
Schieber mit variierender momentaner Geschwindigkeit erfolgt. So ist es
beispielsweise zweckmäßig, die Auswurfbewegung des Schiebers langsam
zu starten, dann zu beschleunigen und gegen Ende der Bewegung wieder
zu bremsen. Die Form der Steuerkulisse legt hierbei die Kinematik der
Auswurfbewegung für das Stückgut fest. Es kann außerdem von Vorteil
sein, wenn einzelne Wagen oder einzelne Ausschleusstellen, die für be
sonders schwere oder besonders leichte Güter vorgesehen sind, mit je
weils individuell angepassten Steuerkulissen versehen werden können.
Die Bahn des erfindungsgemäßen Stückgutförderers besteht vorzugsweise
im Wesentlichen aus zwei rohrförmigen Schienen, auf denen die Trans
portwagen mittels mindestens zweier Radsätze laufen, wobei jeder
Radsatz aus minimal einer, vorzugsweise drei auf der jeweiligen Schiene
abrollenden Laufrollen besteht. Die Laufrollen sind zweckmäßig so ange
ordnet, dass auch auf Bahnen, die nicht nur Geraden, sondern auch Kur
ven, Steigungen und Gefälle umfassen, die einzelnen Radsätze ohne
Zwängungen leicht und sicher laufen.
Der erfindungsgemäße Schieber kann auf einer auf der Unterseite der La
defläche, im Wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung des entsprechen
den Transportwagens verlaufenden Führungsschiene verschiebbar gela
gert sein. Diese Konstruktion bietet einen einfachen Aufbau des Trans
portwagens. Der Schieber ist mit einer geeigneten Lagerung, beispielswei
se mit Kugellagern versehen.
Der Antrieb der Transportwagen kann durch mindestens einen handelsübli
chen Linearmotor erfolgen; der an der Bahn angeordnet ist. Die Transport
wagen können so vollständig ohne eigenen Antrieb gefertigt werden.
Die Bahn des erfindungsgemäßen Stückgutförderers ist zweckmäßigerwei
se geschlossen, wobei die Transportwagen zu einem geschlossenen Wa
genzug zusammengekoppelt sein können. Dies reduziert den Aufwand für
die Steuerung der gesamten Anlage in an sich bekannter Weise. Außerdem
ist es in einer geschlossenen Bahn möglich, Stückgut, das gegebenenfalls
ungewollt nicht ausgeschleust wurde, in einen zweiten Umlauf zu geben.
Wenn der erfindungsgemäße Stückgutförderer mit einer geschlossenen
Bahn versehen ist, kann es zweckmäßig sein, wenn die Bahn mindestens
eine umgekehrte Steuerkulisse zum Rücksetzen der Schieber aller passie
renden Transportwagen aufweist: Die einzelnen Steuerkulissen an den
Transportwagen bzw. an den Ausschleusstellen können dann vorteilhaft
kurz ausgestaltet sein, da sie nur die Auslenkbewegung des Schiebers er
zeugen, diesen aber nicht wieder rücksetzen müssen.
Bevorzugt wird der Stückgutförderer nach der Erfindung als Sortieranlage,
insbesondere für Brief- und/oder Paketpost verwendet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden an Hand der bei
gefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Transportwagens;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Transportwagen aus Fig. 1;
Fig. 3 eine seitliche Ansicht auf den Transportwagen nach Fig. 1;
Fig. 4 ein Segment einer Transportwagenkette in Seitenansicht;
Fig. 5 ein Segment einer Transportwagenkette in Draufsicht;
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine geschlossene Bahn eines Stück
gutförderers.
Der in Fig. 1 dargestellte Transportwagen 1 läuft auf einer Bahn, die aus
zwei rohrförmigen Schienen 2a, 2b besteht. Die Führung des Transportwa
gens 1 erfolgt über zwei Radsätze 3a, 3b, welche aus einer oder mehreren
Laufrollen 4a, bzw. einer Laufrolle 4b bestehen, wobei die obenliegende,
die Hauptlast tragende Laufrolle 4a, 4b jeweils nachlaufend ausgeführt ist.
Der Transportwagen 1 besteht im Wesentlichen aus einer Ladefläche 5, die
von einem an einem Arm 6 befestigten Schieber 7 in Auswurfrichtung 8
überstrichen wird. Der Schieber 7 ist an seinem unteren Ende mit einer
elastisch verformbaren Bürste 9 versehen. Die Bewegungsrichtung des
Transportwagens 1 ist mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet.
Fig. 2, eine Draufsicht auf den Transportwagen 1 aus Fig. 1, zeigt eine
mögliche Anordnung der Radsätze 3a und 3b, sowie eines weiteren
Radsatzes 3c, der bereits zu einem benachbarten Transportwagen gehören
kann. Ein Wagengestell 11, auf welchem die Ladefläche 5 befestigt ist, ist
in Fig. 2 mit durchbrochenen Linien angedeutet. Oberhalb der Ladefläche
5 sind der Schieber 7, und daneben dessen Arm 6 sichtbar.
In Fig. 3 ist der Transportwagen 1 der beiden vorhergehenden Figuren
schließlich in einer seitlichen Ansicht, in Bewegungsrichtung 10 gesehen,
dargestellt: Die Radsatz 3a umgreift mit seinen drei Laufrollen 4a die
Schiene 2a und trägt das Wagengestell 11 mit der darauf befestigten, ebe
nen Ladefläche 5. Der Radsatz 3b besteht der Einfachheit halber aus nur
einer tragenden, nachlaufenden Laufrolle 4b, wobei ein Abheben des
Transportwagens 1 beispielsweise durch einen (nicht dargestellten) Fang
haken verhindert werden kann, der unterhalb der Schiene 2b geführt wird.
Der Schieber 7 kann mit der an ihm angebrachten Bürste 9 die Ladefläche
5 in Auswurfrichtung 8 überstreichen, wofür er über den Arm 6 an einer
Führungsschiene 12 verschiebbar gelagert ist. Der Arm 6 ist mit Kugella
gern 13 an der Führungsschiene 12 gelagert.
Fig. 4 zeigt die seitliche Ansicht dreier Transportwagen 1, 1', 1", die an
ders als in den vorhergehenden Figuren ausgestaltet und, über Koppel
stangen 14, 14', zu einem geschlossenen Wagenzug gekoppelt sind. Zu
sätzlich zu den schon an Hand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen, und mit
gleichen Bezugszeichen versehenen Elementen sind hier noch ein Füh
rungshebel 15 für den Arm 6 des Schiebers 7 sowie an diesem befestigte
Rollen 16 zu erkennen, die in eine an den Schienen 2a, 2b befestigte
Steuerkulisse 17 eingreifen, wenn eine schaltbare Weiche 18 betätigt wird.
Die Funktionsweise der Steuerkulisse 17 wird an Hand von Fig. 5 deutlich,
die eine Draufsicht auf das in Fig. 4 dargestellte Segment einer Transport
wagenkette ist: Die Transportwagen 1 und 1' befinden sich jeweils kurz vor
einer Ausschleusstelle 19, 19', wohingegen der Transportwagen 1" sich di
rekt an einer entsprechenden Ausschleusstelle 19" befindet und das auf ihm
transportierte Stückgut gerade abgeschoben hat. Die mit durchbrochenen
Linien dargestellten Steuerkulissen 17 an den einzelnen Ausschleusstellen
19 sind derart geformt, dass eine Abschiebebewegung der Schieber 7 zu
nächst langsam beginnt und dann stark beschleunigt, sodass das Trans
portgut zuverlässig auf die Endstellenrutschen 20 der einzelnen Aus
schleusstellen 19 gelangt. Je nach dem ob die jeweilige Steuerkulisse 17
durch Schalten ihrer Weiche aktiviert ist, koppelt sich das Rollenpaar 16 des
Transportwagens 1 in die Steuerkulisse 17 ein, sodass durch die Bewegung
des Transportwagens 1 eine Auslenkung des Führungshebels 15, und mit
ihm auch des Arms 6 und des Schiebers 7 erfolgt. Wenn der Schieber 7 zum
Auswerfen von Stückgut ausgelenkt wird, bleibt er zunächst dort stehen,
was die Steuerkulisse 17 vorteilhaft kurz macht. Das Rücksetzen des Schie
bers 7 geschieht später an einer zentralen, umgekehrten Steuerkulisse.
Fig. 6 zeigt schließlich die geschlossenen Bahn 21 eines als Sortieranla
ge ausgebildeten Stückgutförderers nach der Erfindung. Nur schematisch
sind hier die Transportwagen 1 angedeutet, die auf den Schienen 2a, 2b
der Bahn 21 laufen und, gegebenenfalls mit nicht aktivierbaren, leer mit
laufenden Wagen zu einem geschlossenen Wagenzug zusammengekoppelt
sind. Entsprechend der Bewegungsrichtung 10 laufen die Transportwagen
1 entgegen des Uhrzeigersinns um. An einer Eingabestation 22 werden die
zu sortierenden Güter in an sich bekannter Weise den einzelnen Trans
portwagen 1 aufgegeben und, gesteuert von einer zentralen Steuerung, an
einer der Ausschleusstellen 19 wieder ausgeworfen. Geförderte Güter, die
an keiner der Ausschleusstellen 19 ausgeschleust werden, werden in je
dem Fall an einer Zwangsausschleusung 23 ausgeschleust und die Schie
ber 7 der Transportwagen 1 werden an einer Rücksetzstelle 24 wieder zu
rückgesetzt, bevor sie die Eingabestation 22 erneut passieren und neue
Güter aufnehmen.
Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht auf das in den Figu
ren dargestellte und obenstehend beschriebene Ausführungsbeispiel. Ins
besondere kann ein erfindungsgemäßer Stückgutförderer auch derart aus
gebildet sein, daß der Schieber in zwei Richtungen aktiviert werden kann,
die Ladefläche also in zwei rechts und links des Schiebers liegende Teilla
deflächen teilt, wodurch ein Transportwagen zwei unabhängige Ausschleu
sungen von Stückgut durchführen kann, je nach dem, ob das rechts des
Schiebers liegende Stückgut nach rechts oder das links des Schiebers lie
gende Stückgut nach links abgeschoben werden soll.
1
Transportwagen
2
a,
2
b Schienen
3
a,
3
b,
3
c Radsätze
4
a,
4
b,
4
c Laufrollen
5
Ladefläche
6
Arm
7
Schieber
8
Auswurfrichtung
9
Bürste
10
Bewegungsrichtung (von
1
)
11
Wagengestell
12
Führungsschiene
13
Kugellager
14
Koppelstange
15
Führungshebel
16
Steuerrolle
17
Steuerkulisse
18
Weiche
19
Ausschleusstelle
20
Endstellenrutsche
21
Bahn
22
Eingabestation
23
Zwangsausschleusung
24
Rücksetzstelle
Claims (21)
1. Stückgutförderer mit einer Anzahl von entlang einer Bahn (21) beweg
baren Transportwagen (1) für das Stückgut,
wobei jeder Transportwagen (1) mit Mitteln (6, 7, 9, 12, 15) zum selbsttätigen Entladen versehen ist,
und wobei die Bahn (21) eine Mehrzahl von Ausschleusstellen (19) aufweist, an denen ansteuerbare Aktivierungselemente (17, 18) zum bedarfsweisen Aktivieren der Entlademittel (6, 7, 9, 12, 15) der passie renden Transportwagen (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportwagen (1) jeweils eine im Wesentlichen ebene Lade fläche (5) für das Stückgut aufweisen,
und dass die Entlademittel (6, 7, 9, 12, 15) jeweils einen im Wesentli chen quer zur Bewegungsrichtung (10) des zugehörigen Transportwa gens (1) bewegbaren, die Ladefläche (5) zumindest teilweise überstrei chenden Schieber (7) umfassen.
wobei jeder Transportwagen (1) mit Mitteln (6, 7, 9, 12, 15) zum selbsttätigen Entladen versehen ist,
und wobei die Bahn (21) eine Mehrzahl von Ausschleusstellen (19) aufweist, an denen ansteuerbare Aktivierungselemente (17, 18) zum bedarfsweisen Aktivieren der Entlademittel (6, 7, 9, 12, 15) der passie renden Transportwagen (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportwagen (1) jeweils eine im Wesentlichen ebene Lade fläche (5) für das Stückgut aufweisen,
und dass die Entlademittel (6, 7, 9, 12, 15) jeweils einen im Wesentli chen quer zur Bewegungsrichtung (10) des zugehörigen Transportwa gens (1) bewegbaren, die Ladefläche (5) zumindest teilweise überstrei chenden Schieber (7) umfassen.
2. Stückgutförderer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schieber (7) zumindest an seinem die Ladefläche (5) über
streichenden, unteren Rand elastisch verformbar ist.
3. Stückgutförderer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Rand des Schiebers (7) als Bürste (9) ausgebildet ist.
4. Stückgutförderer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der untere Rand des Schiebers (7) als elastische Lippe ausgebil
det ist.
5. Stückgutförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ladefläche (5) mit flächenverteilten Noppen versehen ist.
6. Stückgutförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ladefläche (5) mit Stegen und/oder Rillen versehen ist.
7. Stückgutförderer nach einen der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktivierungselemente (17, 18) an den Ausschleusstellen (19)
jeweils im Wesentlichen aus einer Steuerkulisse (17) bestehen, an wel
che die Schieber (7) der Transportwagen (1) bedarfsweise gekoppelt
werden können.
8. Stückgutförderer nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schieber (7) der Transportwagen (1) mit mindestens einer, be
darfsweise auf der Steuerkulisse (17) abrollenden Steuerrolle (16) ver
bunden sind.
9. Stückgutförderer nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerkulisse (17) eine Weiche (18) zum Einkoppeln der Steu
errolle (16) aufweist.
10. Stückgutförderer nach einen der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerkulisse (17) derart geformt ist, dass die Bewegung des
Schiebers (7) bei eingekoppeltem Schieber (7) mit variierender mo
mentaner Geschwindigkeit erfolgt.
11. Stückgutförderer nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerkulissen (17) der einzelnen Ausschleusstellen (19) un
terschiedlich geformt sind.
12. Stückgutförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktivierungselemente an den Ausschleusstellen (19) jeweils im
Wesentlichen aus mindestens einer Rolle oder mindestens einem Füh
rungsbolzen bestehen, während die Schieber (7) der Transportwagen
(1) jeweils fest mit einer Steuerkulisse verbunden sind, wobei die Rolle
bzw. der Führungsbolzen bedarfsweise in die Steuerkulisse eines pas
sierenden Transportwagens (1) einkoppelbar ist.
13. Stückgutförderer nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerkulisse derart geformt ist, dass die Bewegung des
Schiebers (7) bei eingekoppeltem Schieber (7) mit variierender mo
mentaner Geschwindigkeit erfolgt.
14. Stückgutförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bahn (21) im Wesentlichen aus zwei rohrförmigen Schienen
(2a, 2b) besteht, auf denen die Transportwagen (1) mittels mindestens
zweier Radsätze (3a, 3b, 3c) laufen, wobei jeder Radsatz (3) aus min
destens einer auf der jeweiligen Schiene (2) abrollenden Laufrolle (4a,
4b, 4c) besteht.
15. Stückgutförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schieber (7) auf einer auf der Unterseite der Ladefläche (5),
im Wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung (10) des entsprechenden
Transportwagens (1) verlaufenden Führungsschiene (12) verschiebbar
gelagert ist.
16. Stückgutförderer nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schieber (7) mittels Kugellagern (13) auf der Führungsschiene
(12) gelagert ist.
17. Stückgutförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Linearmotor zum Antrieb der Transportwagen (1)
vorgesehen ist.
18. Stückgutförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bahn (21) geschlossen ist.
19. Stückgutförderer nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportwagen (1) zu einem geschlossenen Wagenzug zu
sammengekoppelt sind.
20. Stückgutförderer nach einem der Ansprüche 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bahn (21) mindestens eine mit einer umgekehrten Steuerkulis
se versehene Rücksetzstelle (24) zum Rücksetzen der Schieber (7) al
ler passierenden Transportwagen (1) aufweist.
21. Verwendung des Stückgutförderers nach einem der Ansprüche 1 bis 20
als Sortieranlage.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999159843 DE19959843A1 (de) | 1999-12-10 | 1999-12-10 | Stückgutförderer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999159843 DE19959843A1 (de) | 1999-12-10 | 1999-12-10 | Stückgutförderer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19959843A1 true DE19959843A1 (de) | 2001-06-13 |
Family
ID=7932331
Family Applications (1)
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